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Vorrichtung zum Rapport-und Garn-bzw. Farbwechsel sowie zur fallweisen Verwendung eines zusätzlichen Oberfadens an Schiffchenstickmaschinen
Die Erfindung betrifft eine weitere Ausbildung der den Gegenstand des Patents Nr. 218350 bildenden
Vorrichtung zum Rapport- und Garn- bzw. Farbwechsel sowie zum fallweisen Verwenden eines zusätzli- chen Oberfadens an Schiffchenstickmaschinen.
Gemäss dem genannten Stammpatent sind die zur Vor-und Zurückbewegung der einzelnen Nadelschlitten dienenden, am Nadellineal angeordneten Rapportwechseleinrichtungen bei in seiner zurückbe- wegten, höchsten Stellung stillstehendem Nadellineal gemeinsam vom Maschinenautomaten antreibbar und mit ihnen zugeordneten, ebenfalls gemeinsam antreibbaren Einfadeleinnchtungen versehen, wobei eine durch den Maschinenautomaten entsprechend dem gewünschten Nadelgruppenrapport einstellbare Rapportsuchschablone vorgesehen ist, mittels welcher die Rapportwechseleinrichtungen gleichzeitig mit den ihnen zugeordneten Einfädeleinrichtungen steuerbar, und damit die Nadelschlitten und die Einfädelhäkchen mit dem Maschinenautomaten in bzw. ausser Antriebsverbindung setzbar sind.
Erfindungsgemäss wird nun eine besonders einfache und betriebsichere Ausführung insbesondere dadurch erzielt, dass die durch den Maschinenautomaten entsprechend dem gewünschten Nadelgruppenrapport einstellbare Rapportsuchschablone Aussparungen für den Eingriff von an Wippen in bezug aufderen Schwenkachsen einander gegenüberliegend angeordneten Nocken aufweist, und die Wippen mit den Achsen von Zahnritzeln im Sinne einer Axialverstellung derselben gekuppelt sind, wobei die bei jeder Axialverstellung in Eingriff mit einer Zahnung der Nadelschlitten verbleibenden Zahnritzel in ihrer durch die Wippen gesenkten Stellung in ein Blockierverzahnungsstück, und in ihrer durch die Wippen gehobenen Stellung in eine durch den Automaten der Maschine gesteuerte Antriebszahnstange eingreifen, und durch die Nadelschlitten gesteuerte,
sich bei deren Zurückziehen schliessende und bei deren Vorbewegen öffnende Fadenrücklaufbremsen vorgesehen sind.
Dieser Vorrichtung liegt dabei ebenfalls das Prinzip der in beliebiger Serie zurückziehbaren Stick-. nadeln zugrunde, wodurch für die in Arbeitsstellung verbleibenden Nadeln eine veranderte Rapportdistanz oder eine veränderte Farbstellung entsteht, was das Ausführen von Dessins in verschiedenen Rapporten oder Farben ermöglicht. Bei der Funktion des Farbwechsels sind die jeweils eingesetzten Nadelserien lediglich andersfarbig eingefädelt, um in der in diesem Fall gleichen Rapportdistanz die Stickarbeit andersfarbig weiterzuführen, was durch Verschieben des Stickbodens zwecks Heranführen der Arbeitsstelle des Stotes an die Sticknadel ermöglicht wird.
Es lassen sich so im 8/4 Rapport 2 Garnfarben, im 12/4 Rapport 3 Garnfarben, im 16/4 Rapport 4 Garnfarben usw. verarbeiten, wobei die Nadeln nur einmal zu Beginn der Arbeit in der entsprechenden Reihenfolge der Farben eingefädelt werden müssen. Bei den nicht arbeitenden bzw. wieder zurückgezogenen Nadeln lässt sich das darin eingefädelte Garn als Sprengfaden nachziehen. Der Faden kann aber auch, wenn gewünscht, zirka 3 cm nach der Nadelöse abgeschnitten werden, und bleibt so, dank der Fadenrücklaufsicherung ebenfalls eingefädelt, bis zu seinem nächsten Einsatz in der Nadel stehen.
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes dargestellt, u. zw. zeigt Fig. 1 ein Teilstück des mit der Vorrichtung versehenen Nadellineals von oben gesehen, bei
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teilweise herausgebrochener Deckplatte, Fig. 2 eine Draufsicht desselben Teilstückes ohne Deckplatte, bei teilweise abmontierten Maschinenteilen, Fig. 3 einen Schnitt längs des Nadellineals gemäss Linie IIl-III in Fig. l oder 2, in grösserem Massstab, Fig. 4 einen Schnitt nach Linie IV-IV in Fig. 1 oder 2, in grösserem Massstab, und Fig. 5 einen Schnitt nach Linie V-V in Fig. 1 oder 2, ebenfalls in grösserem Massstab.
Auf einem Nadellineal 46 sind in quer zu diesem verlaufenden Nuten 46'Nadelschlitten 3 vor-und zurückbewegbar geführt. Der flanschartig verbreiterte Gleitfuss der Nadelschlitten 3 wird von auf dem Nadellineal befestigten Führungsplatten 2 übergriffen, deren Längsränder über die Nut 46'vorstehen. Das vordere Ende der Nadelschlitten 3 trägt die Sticknadel 4 und weist eine gegen oben gewendete Schrägfläche 47 auf. Die vorgeschobene Stellung der von hinten in die Nuten 46'eingeführten Nadelschlitten 3 wird durch seitliche Vorsprünge 2'der vorderen Enden der Führungsplatte 2 begrenzt. Auf den Nadelschlitten 3 sind Zahnstangen 3'befestigt, welche mit Zahnritzeln 5 kämmen. Letztere sind mit ihren Achsen 6 in Lagerbohrungen der Führungsplatten 2 und der mit Abstand über diesen angeordneten Verbindungsplatten 48 vertikal verschiebbar gelagert.
In gesenkter Stellung greifen die Zahnritzel 5 je in ein Blockierverzahnungsstück 49 sowie in die Zahnstange 3'der Nadelschlitten 3 ein. In gehobener Stellung jedoch greifen die Zahnritzel 5 sowohl in die Zahnstange 3'der Nadelschlitten als auch in eine Antriebszahnstange 10 ein. Die Zahnritzel 5 stehen somit in dauerndem Eingriff mit der Zahnstange 3'der Nadelschlitten, sind ferner in ihrer gesenkten Stellung blockiert und in ihrer gehobenen Stellung in Antriebsverbindung mit der Antriebszahnstange 10 gebracht. Die Verbindungsplatten 48 sind mit ihrem hinteren Teil auf Konsolen 49'befestigt und letztere auf den Lagerplatten 2, während der vordere Teil der Verbindungsplatten 48 auf Konsolen 50 abgestützt ist, gegen welche sich auch die Antriebszahnstangel0 mit ihrem Rücken abstützt.
Die Antriebszahnstange 10 liegt mit ihrer Unterseite an den Zahnstangen 3', und mit ihrer Oberseite an den Verbindungsplatten 48 an, womit die Höhenlage der Antriebszahnstange 10 gesichert ist. Der Schaltweg der Antriebszahnstange 10 wird durch einen Längsschlitz 51 derselben begrenzt, mit welchem sie über einen auf einer Führungsplatte 2 befestigten Stehbolzen 52 gleitet.
Die Vertikalverstellung der Zahnritzel 5 wird durch Längsverstellung der mit Aussparungen 15'versehenen Rapportsuchschablone 15 bewirkt. Letztere ist seitlich an den Konsolen 49'und an einem auf den Verbindungsplatten 48 und den Konsolen 50 befestigten Lagerprofil 53 geführt. Oben ist sie durch eine mit Aussparungen 54'versehene Widerlagerplatte 54 abgestützt, welche einerseits auf den Konsolen 49' und anderseits auf dem Lagerprofil 53 festgelegt ist. Unterhalb der Rapportsuchschablone 15 sind Wippen 55 angeordnet, welche auf quer zur Längsrichtung der Rapportsuchschablone auf den Konsolen 49'und dem Lagerprofil 53 gelagerten Schwenkachsen 56 schwingen können.
Die Wippen 55 bestehen aus rechteckigen Stahlblechen und weisen an in bezug auf die ihre Schwenkachsen 56 einander gegenüberliegenden Seiten angeordnete und in bezug auf ihre zum Nadellineal parallele Mittellinie seitlich versetzte Fühltaster oder Nocken 57 auf, welche durch die Aussparungen 15'der Rapportsuchschablone hindurch in die Aussparungen 54'derWiderlagerplatte 54 eingreifen können. Die Aussparungen 54'sind in einer der Lage der Nocken 57 entsprechenden Formation auf der Widerlagerplatte 54 angeordnet, so dass beim Hin- und Herschwingen einer Wippe abwechslungsweise der eine oder andere Nocken 57 in die ihm zugeordnete Aussparung 54'eingreift.
Der eine der beiden zur Wippenschwenkachse parallelen Ränder jeder Wippe weist, wie Fig. 3 zeigt, ein nach unten einwärts gerichtetes Hakenprofil" 55'mit einer Aussparung 58 auf, welches mit der letzteren in eine Einschnürung 59 des oberen Achsenendes der Achsen 6 der Zahnritzel 5 eingreift, so dass durch die Wippenbewegung ein Heben und Senken der Zahnritzel 5 bewirkt wird.
Die mit den Nocken 57 der Wippen 55 zusammenarbeitenden Aussparungen 15'der Rapportsuchschablone können beispielsweise bei einem 8/4 Rapport, wie in Fig. 1 ersichtlich, in bezug auf die Nocken in der Schubrichtung der Rapportsuchschablone so verteilt sein, dass von zwei nebeneinanderliegenden Nadeln 4, welche zwei verschiedene Game oder Farben führen, auf zwei Stationen der Rapportsuchschablone, auf der ersten Station der Rückzug der Nadel "eins", auf Jer zweiten Station deren Vorschub und zugleich der Rückzug der Nadel"zwei"bewirkt wird.
Beim Betätigen der Wippen 55 wird auf Rückholfedern verzichtet, welche bei der Vielzahl von Nadeln auf einem Nadellineal sehr hohe Betriebswiderstände verursachen würden. Die Steuerung der Wippen durch je zwei Nocken pro Wippe sichert ein zwangsläufiges, kräftesparendes Betätigen derselben. Durch das Staffeln der Nocken innerhalb einer über vier Wippen sich erstreckenden Nockenformation, wird eine grössere Bewegungsfreiheit für die über das gesamte Nadellineal führende Rapportsuchschablone erreicht, so dass genügend Stationen darin Platz haben. Für weitere Kombinationen des Einzel- oder serienweisen Rückzuges der Nadeln ist die Rapportsuchschablone gegen andere auswechselbar.
Durch Verschieben der Zahnstange 10 in Richtung des Pfeiles A in Fig. 2 können je nach Stellung der Rapportsuchschablone die gewünschten Nadeln aus ihrer Arbeitsstellung zurückgezogen werden. Die in
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der neuen Serie in Arbeitsstellung verbliebenen Nadeln werden durch Verschieben des Stoffbodens an die Arbeitsstelle gebracht, so dass mit diesen Nadeln eine andersfarbige Fortführung der Stickarbeit möglich ist. Der Faden der nicht arbeitenden Nadeln wird bis zum Wiedereinsatz derselben als Sprengfaden nachgezogen, oder er kann, wenn gewünscht, ungefähr 3 cm nach der Nadelöse abgeschnitten werden.
Irgendein Rapportdistanz-Wechsel der Arbeitsnadeln kann durch den gleichen Vorgang erfolgen, wobei die Nadeln zweckmässig alle gleichfarbig eingefädelt sind, was das Ausführen eines Dessins in verschiedenen und gemischten Rapportgrössen ermöglicht.
Um zu verhindern, dass nach dem Abschneiden des Fadens 30 an einer die Arbeit zu unterbrechen bestimmten Nadel ein unerwünschtes Ausfädeln des Fadens stattfinden kann, ist über jedem Nadelschlit- ten 3 eine Fadenrücklaufbremse 60, vorgesehen. Diese ist als eine Klappe aus Stahlblech ausgebildet, welche mit seitlichen Lagergabeln 61 auf Achszapfen 62 der Konsolen 50 gelagert ist. Wenigstens der vordere Rand der klappenförmigen Rücklaufbremse ist nach oben abgebogen und dient als Klemmkante
60', welche mit einem seitwärts ausladenden Fadenführungsarm 48'der Verbindungsplatte48 zusammenwirkt, Der Drehpunkt der Rücklaufbremse liegt weit vorn.
Bei vorgeschobenem Nadelschlitten wird die
Bremse durch ihre Auflage auf ersterem in Horizontallage gehalten, so dass der Faden, wie Fig. 4 zeigt, leicht zwischen dem Fadenführungsarm 48'und der Klemmkante 60'hindurchgleiten kann. Dabei wird der Faden 30 auch durch die Fadenführung 32 des Deckbleches 17 geführt. Beim Erreichen der zurückgezogenen Stellung des Nadelschlittens 3 verliert die klappenförmige Bremse ihre Auflage und fällt, wie
Fig. 5 zeigt, durch ihr Eigengewicht in ihre den Faden gegen Rücklauf sichernde Bremsstellung. Durch die Schrägfläche 47 am vorderen Ende des Nadelschlittens 3 wird beim Vorbewegen des letzteren die Rücklaufbremse 60, 60' in ihre nicht bremsende Stellung gehoben.
Die Arbeitsweise der beschriebenen Vorrichtung ist die folgende : Während eines kurzen Anhaltens des Nadellineals 46 in seiner zurückbewegten Stellung wird über den Automaten der Maschine die Rapportsuchschablone 15 in die gewünschte Station eingestellt. Dadurch werden durch Steuerung der entsprechenden Wippen 55 die Zahnritzel 5 der gewünschten Nadelschlitten aus ihrer Blockierung gelöst und in die Antriebszahnstange 10 eingerückt. Durch ebenfalls automatisches Betätigen der Antriebszahnstange 10 in der Richtung des Pfeiles A in Fig. 2 werden diese Nadelschlitten aus ihrer Arbeitsstellung zurückgezogen.
Die in Arbeitsstellung verbliebenen Nadeln sind durch Eingriff des Zahnritzels 5 in das Blockierverzahnungsstück 49 in ihrer Stellung gesichert und können die Arbeit in ihrem Rapport, oder falls andersfarbig eingefädelt, in ihrer Farbe ausführen, sobald durch entsprechende Seitwärtsverschiebung des Stoffbodens die zu bestickende Stoffstelle an die in Arbeitsstellung verbliebene Sticknadel herangeführt ist. Dabei erfolgt ein Rapport- oder Farbwechsel nach einem vorbestimmten Schema, das mit dem auszuführenden Dessin korrespondiert. Indem die Rapportsuchschablone in ihrer vorher aufgesuchten Station verbleibt, wird beim nächsten Wechsel mittels der Antriebszahnstange 10 diese Nadelserie wieder nach vorn gebracht, mittels der Rapportsuchschablone die neue Nadelserie bestimmt und diese aus der Arbeitsstellung gezogen.
Dieser Vorgang lässt sich beliebig oft wiederholen und variieren, da das Stickgarn immer in der Nadel eingefädelt bleibt, auch wenn die Nadeln in ihrer zurückgezogenen Stellung nicht arbeiten.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Rapport- und Garn- bzw. Farbwechsel sowie zur fallweisen Verwendung eines zusätzlichen Oberfadens an Schiffchenstickmaschinen, deren Nadeln an am Nadellineal vor-und zurückbewegbaren Nadelschlitten befestigt sind, nach Patent Nr. 218350, dadurch gekennzeichnet, dass die durch den Maschinenautomatenentsprechend dem gewünschten Nadelgruppenrapport einstellbare Rapportsuchschablone (15) Aussparungen (15') für den Eingriff von an Wippen (55) in bezug auf deren Schwenkachsen (56) einander gegenüberliegend angeordneten Nocken (57) aufweist, und die Wippen (55) mit den Achsen (6) von Zahnritzeln (5) im Sinne einer Axialverstellung derselben gekuppelt sind, wobei die bei jeder Axialverstellung in Eingriff mit einer Zahnung (3') der Nadelschlitten (3)
verbleibenden Zahnritzel (5) in ihrer durch die Wippen gesenkten Stellung in ein Blockierverzahnungsstück (49), und in ihrer durch die Wippen gehobenen Stellung in eine durch den Automaten der Maschine gesteuerte Antriebszahnstange (10) eingreifen, und durch die Nadelschlitten (3) gesteuerte, sich bei deren Zurückziehen schliessende und bei deren Vorbewegen öffnende Fadenrücklaufbremsen (60, 60') vorgesehen sind.