DE1171263B

DE1171263B - Abziehfilm zur Verwendung bei der Herstellung von Tiefdruckformen

Info

Publication number: DE1171263B
Application number: DEP24389A
Authority: DE
Inventors: Francis Peter Alles
Original assignee: EI Du Pont de Nemours and Co
Current assignee: EIDP Inc
Priority date: 1959-02-27
Filing date: 1960-02-05
Publication date: 1964-05-27
Also published as: US3043695A; CH402608A; NL248860A; FR1250133A; GB885958A

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Internat. Kl.: G 03 c

Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:

Deutsche Kl.: 57b-3

P 24389 IX a/57 b
5. Februar 1960
27. Mai 1964

Die Erfindung betrifft photographische Abziehfilme und insbesondere dimensionsstabile oder maßhaltige Trocken-Abziehfilme zur Verwendung bei der Herstellung von Tiefdruckformen.

Das bekannteste Verfahren zur Bildung eines Ätzgrundes für Tiefdruckformen ist das sogenannte Pigmentpapierverfahren, bei welchem eine pigmentierte und durch Bichromatlösung sensibilisierte Gelatineschicht bildartig belichtet wird. Eine derartige Schicht ist im allgemeinen auf einer Papierunterlage aufgezogen. Durch die Belichtung wird die Gelatineschicht dem Bild entsprechend gehärtet. Der belichtete Film wird dann mit Wasser benetzt und auf eine Druckplatte, beispielsweise aus Kupfer, aufgequetscht. Durch Aufbringen von heißem Wasser auf die Rückseite des anhaftenden Films weicht die Gelatine auf, so daß man die Papierunterlage abziehen kann. Die weiche unbelichtete Gelatine wird dann mit warmem Wasser abgewaschen und hinterläßt auf der Druckplatte ein pigmentiertes Gelatine-Reliefbild, welches dann bildartig geätzt werden kann, um so die bekannte Tiefdruckform zu bilden. Dieses Verfahren hat Nachteile, denn es erfordert eine sehr geschickte Handhabung zur Erzeugung zufriedenstellender Druckformen. Beispielsweise muß die Belichtung sorgfältig eingestellt werden, da bei einer Überbelichtung die Gelatine bis zu einer großen Tiefe gehärtet und dadurch das Abziehen der Papierunterlage erschwert, wenn nicht unmöglich gemacht wird. Bei einer Unterbelichtung wird eine unzureichende Ausbildung des Reliefbildes erzielt. Es ist weiterhin notwendig, die Gelatineschicht kurz vor dem Gebrauch mit Bichromatlösung zu sensibilisieren, so daß der Verbraucher und nicht der Hersteller des Pigmentpapiers diese Sensibilisierung durchführen muß. Bei diesem Verfahren sind lange Belichtungszeiten notwendig, da bei derartigen Systemen die Empfindlichkeit hauptsächlich im kurzen Wellenlängenbereich des Spektrums (d. h. 350 bis 550 ΐημ) liegt. Dieses ist ein gewaltiger Nachteil, da es praktisch unmöglich ist, die spektrale Empfindlichkeit bei einem derartigen System zu verschieben. Darüber hinaus ist auch die geringe Maßhaltigkeit ein großer Nachteil.

Zur Überwindung dieser Nachteile wurden Gelatine-Silberhalogenidemulsionen verwendet, welche auf einem permanenten hydrophoben Filmträger aufgezogen sind, wobei eine Schicht aus Gelatine oder eine andere lösliche Abziehschicht zwischen der Emulsion und dem Träger vorgesehen ist. Es ist auch vorgeschlagen worden, unlösliche, klebrige Abziehschichten zu verwenden, jedoch waren diese ebenfalls unbefriedigend. Wegen der Dimensionsstabilität wurde Abziehfilm zur Verwendung bei der Herstellung
von Tiefdruckformen

Anmelder:

E. I. du Pont de Nemours and Campany,

Wilmington, Del. (V. St. A.)

Vertreter:

Dr. rer. nat. J.-D. Frhr. v. Uexküll, Patentanwalt,

Hamburg-Hochkamp, Königgrätzstr. 8

Als Erfinder benannt:

Francis Peter Alles, Westfield, N. J. (V. St. A.)

Beanspruchte Priorität:

V. St. v. Amerika vom 27. Februar 1959

(795 923)

vorgeschlagen, einen sogenannten »temporären« Träger (z. B. ein Zellulosederivat) mit einer Abziehschicht, einem »permanenten« Träger (z. B. eine Zellulosederivatfolie) und einer Silberhalogenidemulsion mit den notwendigen zwischenliegenden Verankerungsschichten zu überziehen.

Obwohl die Verwendung von Gelatine-Silberhalogenidemulsionen gegenüber lichtempfindlichen Schichten aus Gelatine und Bichromat erhebliche Vorteile zeigt und die Abziehfilme wegen der Zeitersparnis überaus vorteilhaft sind, so besitzen sie doch noch weitere Nachteile außer den oben erwähnten. Wenn der Film beispielsweise nach den üblichen photgraphischen Verfahren belichtet, entwickelt und auf die Druckplatte aufgequetscht wird, so ist eine erhebliche Geschicklichkeit notwendig, um den temporären und den permantenen Träger zu entfernen, wenn durch die nachfolgende Heißwasserätzung ein Ätzgrund von guter Qualität gebildet werden soll. Diese Nachteile werden durch die erfindungsgemäßen Abziehfilme vermieden. Sie bestehen aus einer biegsamen, hydrophoben, organischen, polymeren Filmunterlage (a), auf deren Oberfläche in der folgenden Reihenfolge eine dünne Abziehschicht φ) aus einem Gemisch von

1. 40 bis 80 Gewichtsteilen eines n-Butylmethacrylat-Itaconsäure-Mischpolymers mit einem Gehalt von 96 bis 99,5 Gewichtsprozent n-Butylmethacrylat mit

409 597/333

2. 60 bis 20 Gewichtsteilen eines Vinylidenchlorid- hexamethylenadipamid und Polyhexamethylenseba-Mischpolymers, welches mindestens 35 Gewichts- camid; Polyester, z. B. Polyäthylenterephthalat, PoIyprozent Vinylidenchlorid enthält, vorzugsweise ein äthylenterephthalat—Isophthalat und Poly-(trans-Vinylidenchlorid-äthylenisch ungesättigter Ester- p-hexahydroxylen)-terephthalat. Vorzugsweise besteht Itaconsäure-Mischpolymer, z. B. ein Vinyliden- 5 sie aus einem orientierten hochlinearen Polyalkylenchlorid-Methacrylat-Itaconsäure-Mischpolymer, terephthalat, und zwar aus dem Polyveresterungswelches diese Stoffe in entsprechenden Anteilen produkt eines Polymethylenglykols mit 2 bis 10 Kohlenvon 35 bis 96 Gewichtsprozent, 3,5 bis 40 Ge- Stoffatomen mit Terephthalsäure, wichtsprozent und 0,5 bis 25 Gewichtsprozent Filmunterlagen aus orientierbaren Polymeren und enthält, io insbesondere Polyalkylenterephthalat^ können hereine Verankerungsschicht (c) eines wasserdurch- gestellt werden, indem das Polymer gegossen und lässigen organischen Kolloides, beispielsweise Gelatine, dann eine rückseitige Vinylidenchlorid-Mischpolymermit einem Gehalt von bis zu 20 Gewichtsprozent des schicht (/) auf die eine Fläche des gegossenen Filmes Gelatinegewichtes an wasserlöslichem Polyvinyl- aufgebracht wird. Der überzogene Film kann dann pyrrolidon (welches unter bestimmten Bedingungen 15 auf bekannte Weise orientiert und unter Wärme die Verankerung und Gleichmäßigkeit des Überzuges verfestigt und mit einer wasserdurchlässigen kolloiden verbessert) und eine wasserdurchlässige organische Unterschicht (g) beschichtet werden, wie es alles kolloide Silberhalogenidemulsionsschicht (e) trägt. beispielsweise in den deutschen Patentschriften 925 032 Eine dicke Schicht (d) aus löslicher Gelatine kann und 1 102 381 näher beschrieben ist. zwischen der Verankerungsschicht (c) und der 20 Nach der obigen Behandlung wird das Gemisch Emulsionsschicht (e) aufgezogen sein. Die entgegen- von n-Butylmethacrylat—Itaconsäure und Vinylidengesetzte Seite des Trägers kann mit einer rückseitigen chlorid—Methylacrylat—Itaconsäure auf die gegen-Mischpolymerschicht (/) aus Vinylidenchlorid-Meth- überliegende Fläche des Films aufgezogen und geacrylat-Itaconsäure-Mischpolymer und einer Gelatine- trocknet, um die Abziehschicht (b) zu erhalten. Unterschicht (g) überschichtet sein. Die Verwendung 25 Dann wird die Verankerungsschicht (c) und eine einer Vinylidenchlorid-Mischpolymerschicht zwischen dicke wasserlösliche Gelatineschicht (d) aufgetragen der Polyester-Filmunterlage und einer Gelatineschicht und der Film wie üblich einer weiteren Wärmeist ausführlich in der deutschen Patentschrift 925 032 behandlung unterworfen, um die Spannungen im beschrieben. Film aufzuheben, wie es beispielsweise in der deutschen

Die obige Abstreifschicht φ), welche aus einem 3° Patentschrift 1 095 514 beschrieben ist.

Gemisch von n-Butylmethacrylat-Itaconsäure-Misch- Die lichtempfindliche Gelatine-Silberhalogenid-

polymer und Vinylidenchlorid-ungesättigter Ester- emulsionsschicht (e) soll keine Härtemittel erhalten;

Itaconsäure-Mischpolymer besteht, kann bei 50 bis das gleiche gilt auch für die dicke lösliche Gelatine-

93°C und vorzugsweise bei 54 bis 88⁰C getrocknet Unterschicht (d), sofern sie neben der Emulsionsschicht

werden. Der ungesättigte Ester kann vorzugsweise 35 liegt. Jedoch muß die Emulsionsschicht (e) nach der

Methacrylat, aber auch beispielsweise ein anderes Belichtung von einem Objektfeld oder Bild entweder

Alkylacrylat und Alkylmethacrylat, Vinylchlorid oder in einem härtenden Entwickler oder in einem härtenden

Acrylnitril oder Methacrylnitril sein, wobei die Bleichbad verschieden gehärtet werden können, so

letzteren als ungesättigte Ester der Chlorwasserstoff- daß durch Abwaschen der unbelichteten und un-

oder Zyanwasserstoffsäuren angesehen werden. 4° gehärteten Emulsion ein Reliefbild gebildet werden

Der pH-Wert der Gemische der Mischpolymer- kann. Darüber hinaus soll das Verhältnis von Gelatine

dispersionen beträgt gewöhnlich etwa 2,3 bis 2,5; zu Silberhalogenid groß sein, wobei ein Bereich von

jedoch ist dieser Wert nicht kritisch und kann mit 2 bis 5 Gewichtsteilen Gelatine auf 1 Gewichtsteil

einem geeigneten Alkali, beispielsweise mit Ammonium- Silberhalogenid zufriedenstellend ist. Es kann jedes

hydroxyd, ohne schädliche Nebenwirkungen auf einen 45 gewünschte lichtempfindliche Silberhalogenid, z. B.

höheren Bereich eingestellt werden. Silberchlorid, Silberbromid oder Silberjodbromid,

Die Mischpolymere können auf jede beliebige verwendet werden.

bekannte Weise hergestellt werden. Beispielsweise Bei Herstellung von Ätzunterlagen aus den erkann das n-Butylmethacrylat-Itaconsäure-Mischpoly- findungsgemäßen photographischen Filmen können mer durch Emulsionspolymerisation unter Verwendung 5° diese nach einem der üblichen Verfahren zur Ereines Persulfatkatalysators oder eines gleichwertigen zeugung des gewünschten latenten Bildes in der Katalysators hergestellt werden, während das Vinyliden- lichtempfindlichen Schicht belichtet werden. Bei chlorid-Methacrylat-Itaconsäure-Mischpolymer durch Herstellung einer Tiefdruckform kann der Film Emulsionspolymerisation oder durch Polymerisation beispielsweise durch einen Tiefdruckraster eine gein einem (Bulkpolymerisation) bereitet werden kann. 55 eignete Zeit belichtet und dann durch ein Halbton-Dieses Mischpolymer kann mit Wasser und dem aus positiv oder umgekehrt belichtet werden. Andere zwei Komponenten bestehenden oben beschriebenen übliche Rasterarten und belichtungsfolgen können Mischpolymer vermischt werden. verwendet werden, einschließlich der üblichen Glas-Das trockene Überzugsgewicht der aus dem Gemisch raster und der Orange- oder Magenta-Kontaktraster der Mischpolymere 1 und 2 zusammengesetzten 60 in Kombination mit einer vorwiegend gelben Licht-Abziehschicht (b) kann von 10 bis 25 mg/dm² variieren. quelle, wie es in der USA.-Patentschrift 2 628 903 Im allgemeinen ergeben niedrigere Überzugsgewichte beschrieben ist. Der belichtete Film kann dann in innerhalb dieses Bereiches eine höhere Abziehspannung. einem bekannten härtenden Entwickler, z.B. gemäß Die Filmunterlage (a) kann aus jedem beliebigen USA.-Patentschriften 2 650 878 und 2 638 417 entbiegsamen hydrophoben organischen Polymer be- 65 wickelt, weiterbehandelt und zur Ätzung einer Tiefstehen, einschließlich Zellulose-monocarbonsäureester, druckform verwendet werden, indem die Emulsionsz. B. Zelluloseacetat, -acetatbutyrat und -propionat fläche auf eine Kupfer- oder andere Metallplatte und Zellulosenitrat; Superpolyamide, z.B. Poly- gepreßt und die Filmunterlage abgezogen wird, wie es

auch in der USA.-Patentschrift 2 650 878 beschrieben ist. Das Verhältnis der monomeren Komponenten der Mischpolymeren in der Abziehschicht (b) kann schwanken. Bei dem n-Butylmethacrylat-Itaconsäure-Mischpolymeren beträgt der Gewichtsanteil an n-Butylmethacrylat 96 bis 99,5 °/o ^und vorzugsweise 98 bis 99⁰I₀, wobei der Rest natürlich Itaconsäure ist. Bei dem Vinylidenchlorid-ungesättigter Ester Itaconsäure-Mischpolymer sind im allgemeinen die

werden; bei den Beispielen wurden die photographischen Filme im wesentlichen unter Ausschluß von aktinischem Licht hergestellt.

Beispiel I

Es wurde eine Polyäthylenterephthalatfilmunterlage (ä) nach dem Verfahren gemäß deutscher Patentschrift 925 032 durch Aufgießen der Schmelze auf folgenden Mengenbereiche geeignet und erwünscht: 10 eine Gußscheibe hergestellt und mit einer 4°/₀igen wäßrigen Lösung eines Mischpolymeren aus Polyvinylidenchlorid (85)—Acrylnitril (15)—Itaconsäure (2) gemäß Beispiel II der deutschen Patentschrift 942 313 beschichtet, so daß sich eine Verankerungsschicht (/) 15 bildete. Der Film wurde erst in Querrichtung und dann in Längsrichtung durch ein Streckverfahren gemäß deutscher Patentschrift 925 032 zu einer 0,1 mm dicken molekular orientierten Filmunterlage gestreckt. Auf die rückseitige Mischpolymerschicht (J) 20 wurde zur Bildung der Gelatineunterschicht eine Gelatinelösung der folgenden Zusammensetzung aufgestrichen :

Vinylidenchlorid ..
Ungesättigter Ester
Itaconsäure

Allgemein

geeigneter

Bereich in

Gewichtsprozent

35,0 bis 96 3,5 bis 40 0,5 bis 25

Bevorzugter

Bereich in

Gewichtsprozent

60 bis 94 5 bis 35 Ibis 5

Zur Entfernung der Mischpolymer-Abziehschicht (b) nach dem Aufbringen können Benzol, Toluol, Xylol, Dioxan, Aceton, Terpentin und Gemische aus zwei oder mehreren dieser Lösungsmittel sowie auch andere organische Lösungsmittel verwendet werden.

Während die Silberhalogenidemulsionsschicht (e) und die dicke lösliche Gelatineschicht (d) im allgemeinen farblos sind, können aus den verschiedensten Gründen in jede oder beide dieser Schichten Farben eingebaut werden. Beispielsweise kann die dicke lösliche Gelatineschicht (d), wenn eine solche verwendet wird, einen Farbstoff zur Verhinderung von Lichthöfen enthalten, so daß es unnötig ist, eine Lichthofschutzschicht auf der Rückseite der Unterlage vorzusehen.

Wenn es gewünscht wird, können den Silberhalogenidemulsionen auch verschiedene photographisch sensibilisierende Farbstoffe, z. B. Cyanin, Pseudocyanin, Carbocyanin, Merocyanin und Styrylfarbstoffe zu-

Gewichtsprozent

Gelatine 1,000

Thymol 0,015

Cetylbetain 0,090

Chromalaun 0,020

Kolloidales Siliciumdioxyd

(17 πιμ Teilchengröße) 0,90

3 n-NaOH zur Einstellung

des pH-Wertes auf 6,0 Mit Wasser auffüllen auf 100,000

sulfat, 294,0 g inhibitorfreies n-Butylmethacrylat und 6,0 g Itaconsäure gegeben. Die Luft in dem Kolben wurde durch Stickstoff verdrängt, und es wurde eine Kaliumpersulfat und 0,60 g in 26,0 ml Wasser zugegeben. Das Gemisch wurde unter Stickstoff gerührt und die Temperatur auf 50° C erhöht. Nach kurzer Einwirkungszeit begann die Umsetzung (was sich durch einen

Ein Mischpolymergemisch wurde wie folgt hergestellt: Es wurde ein 1-1-Dreihalskolben mit einem Rührer, einem Stickstoffzuführungsrohr, einem Thermometer und einem Rückflußkühler ausgerüstet und gesetzt werden, um die Empfindlichkeit auf die 40 in ein Heißwasserbad gebracht. In den Kolben wurden grünen oder roten Bereiche des sichtbaren Spektrums 350 ml destilliertes Wasser, 12,0 g Natriumlaurylauszudehnen.

Die so hergestellten neuartigen erfindungsgemäßen Trocken-Abziehfilme sind zuverlässig und ergeben

zufriedenstellende Resultate. Ihre Herstellung ist 45 Lösung aus 1,18 g
einfacher und wirtschaftlicher als die der allgemein Natriummetabisulfit
in der Tiefdrucktechnik verwendeten Filme, wobei
selbstverständlich die Überlegenheit der Filme, welche
Silberhalogenidemulsionen verwenden, gegenüber den

in den viel früheren Verfahren verwendeten Gelatine- 50 Temperaturanstieg bemerkbar machte). Die PoIybichromatschichten auf Papierträgern anerkannt merisation wurde 3,3 Stunden fortgesetzt, und die werden muß. Temperatur wurde zwischen 50 und 7O⁰C belassen.

Ein weiterer und hervorstechender Vorteil der Die milchig-weiße Dispersion wurde auf 44,0% Erfindung ist die Leichtigkeit, mit welcher die Abzieh- Poly-(n-butylmethacrylat-co-itaconsäure, 98 : 2) anaspannung während der Herstellung eingestellt werden 55 lysiert.

kann. Dieses ist von größter Wichtigkeit für ein Die wäßrige Dispersion der so erhaltenen Polyannehmbares Erzeugnis, welches im graphischen (n-butylmethacrylat—Itaconsäure) (98:2) wurde zu Gewerbe verwertet werden soll. einer Dispersion mit 15 Gewichtsprozent Feststoffen

Obwohl die neuartigen Abziehschichten, wie oben verdünnt. Es wurde gemäß Beispiel I der deutschen erwähnt, in Verbindung mit verschiedenen Unterlagen 60 Patentschrift 942 313 eine wäßrige Dispersion von verwendet werden können, so sind sie doch besonders Vinylidenchlorid—Methylacrylat—Itaconsäure mit wirksam, wenn sie auf orientierbaren Polyesterfilmen Monomer-Gewichtsverhältnissen von 85: 15:2 herverwendet werden, welche, wie oben beschrieben, aus gestellt. Diese wäßrige Dispersion wurde ebenfalls auf Polyalkylenterephthalat bestehen. Diese ergeben den 15 Gewichtsprozent Feststoffe verdünnt. Portionen der wichtigen Vorteil der Maßhaltigkeit, welche mit den 65 obigen wäßrigen Dispersionen wurden in einem Ver

früher bekannten Abziehfilmen nicht erreichbar war. Durch die folgenden Beispiele soll die Erfindung näher erläutert, jedoch in keiner Weise eingeschränkt

hältnis von 80 Gewichtsprozent n-Butylmethacrylat-Itaconsäure-Mischpolymer zu 20 Gewichtsprozent Vinylidenchlorid - Methylacrylat - Itaconsäure - Misch-

7 8

polymer gemischt. Zu dem erhaltenen Gemisch wurden 1. Bad »A« (3 Minuten)

4% des Gesamtgewichtes der Lösung an Sgewichts- Natriummetabisulfit 5 g

prozentiger Alkohol-Wasser-Saponm-Losung zugegeben. Der pH-Wert des erhaltenen Gemisches Pyrogallol 5 g

betrug 2,5. S Anionisches Netzmittel

Das Gemisch wurde auf die entgegengesetzte Ober- (lO°/oige wäßrige Lösung) ... 2 ml

fläche des Polyäthylenterephthalatfilms mit einer Mit Wasser aufgefüllt auf 11

Geschwindigkeit von 12,2 m/min in einer solchen g_a(j _(>g₍₍ n Minuten)

Menge aufgezogen, daß das Trockenüberzugsgewicht

10 mg/dm² betrug. Der erhaltene Überzug wurde bei io Natriumcarbonat (Monohydrat) 100 g

88°C getrocknet und bildete die Abziehschicht®. Anionisches Netzmittel

Über diese Mischpolymerschicht wurde eine Gelatine- (10%ige wäßrige Lösung) ... 2 ml

Verankerungsschicht (c) der folgenden Zusammen- Mit Wasser aufgefüllt auf 11

setzung aufgetragen: Gewichtsprozent 2. Waschen in Wasser von 2O⁰C für die Dauer von

Gelatine 1,000 ^ !Minute.

Thymol 0,010 3. Fixieren in einer Lösung der folgenden Zusammen-

Cetylbetain .. . 0090 setzung bei 18,3°C und für die Dauer von

_v „ ., _c.'.'.'"'!'"' ' 3 Minuten:

Kolloides Sihciumdioxyd .

(Teilchengröße 17 ΐημ) 0,090 ²⁰ Natnumthiosulfat 200 g

Polyvinylpyrrolidon Borsäure 15g

(durchschnittliches Mit Wasser aufgefüllt auf 11

Molekulargewicht 40000) 0,160 4. Waschen in Wasser bei 20° C für die Dauer von

Chromalaun 0,017 25 10 Minuten.

Mit Wasser aufgefüllt auf 100,000 5. Trocknen des Filmes.

Der Film wurde dann bei 120⁰C unter Wärme Der derart verarbeitete Film wurde dann mit der

entspannt, wie es in der deutschen Patentschrift Emulsionsschicht nach unten auf eine Tiefdruck-

1 095 514 beschrieben ist. Auf die Gelatineveranke- 30 Kupferplatte aufgequetscht, wie es beim Aufbringen

rungsschicht (c) wurde eine Gelatinelösung der fol- des den Ätzgrund bildenden Materials sonst üblich ist.

genden Zusammensetzung aufgetragen: „ . ,, , Die Unterlage wurde dann trocken von dem Film

Gewichtsprozent , _..^ö , „ , .. , _r. , _o , . , .

abgezogen. Die an der Gelatine anhaftenden Schichten

Gelatine 5,500 aus dem Gemisch der Mischpolymere 1 und 2 wurden

Kaliumchlorid 0,032 35 durch Lösung mit Methyläthylketon entfernt. Hierzu

Saüonin 0 045 wurden bis zur zufriedenstellenden Entfernung 1 bis

. ' 4 Minuten benötigt. Die den Film enthaltende

Υ^^ζεπη °'¹⁵⁸ Kupferplatte wurde dann 10 Minuten in ein Bad mit

Äthylalkohol 1,820 heißem Wasser von 52⁰C eingetaucht, um die gesamte

Thymol 0,010 40 unbelichtete, ungehärtete Gelatine abzulösen und so

Mit Wasser aufgefüllt auf 100,000 ^ein Relief von verschiedener Dicke (in direkter

Abhängigkeit zu der Silberdichte) aus gehärteter

Diese Gelatinezusammensetzung wurde zur Erzie- Gelatine auf dem Kupfer zu bilden. Nach gründlicher lung einer löslichen Gelatineschicht aufgetragen, Trocknung des Gelatine-Reliefbildes und der allgemein welche ein Überzugsgewicht von etwa 50 bis 60 mg/dm², 45 in der Technik üblichen Abdeckung der Grundflächen bezogen auf das Gewicht der Gelatine, hatte. des Kupfers mit Asphalt wurden nach im Tiefdruck Auf die dicke lösliche Gelatineschicht (d) wurde üblichen Methoden mit Eisenchloridlösungen zur zur Bildung der Emulsionsschicht (e) eine ortho- Bildung einer zufriedenstellenden Druckform Stufenchromatisch sensibilisierte Gelatine-Silberchlorbromid- keil-Reliefbilder in das Kupfer eingeätzt, emulsion mit 25 Molprozent Silberchloridgehalt auf- so

gestrichen. Das Überzugsgewicht der erhaltenen Beispiel Emulsionsschicht betrug etwa 60 bis 65 mg Silber- Beispiel I wurde wiederholt, wobei jetzt jedoch die halogenid je Quadratdezimeter, so daß sich eine Abziehschicht (b) mit einer 15gewichtsprozentigen Schichtdicke von etwa 0,015 mm ergab. Schließlich wäßrigen Lösung eines Gemisches überzogen wurde, wurde über die Gelatineunterschicht 8 auf der Rück- 55 welches aus 70 Gewichtsprozent n-Butylmethacrylatseite des Filmes eine Lichthofschutzschicht (Zz) aus Itaconsäure-Mischpolymer und 30 Gewichtsprozent Gelatine-Chromalaun und »Acid Magenta Ο« (Rowe's Vinylidenchlorid- Methylacrylat- Itaconsäure - Misch-Farbindex Nr. 692) aufgetragen. polymer bestand. Alle anderen Verfahrensschritte bei Der erhaltene getrocknete Film wurde in einem der Herstellung, Belichtung, Entwicklung und Auf-Vakuumdruckrahmen durch ein übliches 150-Linien- 60 bringung auf die Kupferplatte waren mit Beispiel I Raster 8 Sekunden mit einer 25-Watt-Wolframlampe identisch. Das Abziehen der Unterlage von der aus belichtet, welche 2,45 m von dem Raster entfernt war. dem Gemisch der Mischpolymere bestehenden Schicht Der Film wurde dann hinter einem Stufenkeil 9 Sekun- nach dem Aufbringen war zufriedenstellend und auf den mit einer 2,45 m entfernten 15-Watt-Lampe Grund einer Abnahme der Abziehspannung etwas belichtet. Der belichtete Film wurde dann 3 Minuten 65 leichter als im Beispiel I. Die üblichen Tiefdruckin einem Bad (A) und anschließend 2 Minuten in verfahren wurden nach dem Abziehen, wie im Beispiel I einem Bad (B) der folgenden Zusammensetzung ent- beschrieben, durchgeführt, wobei eine zufriedenstellend wickelt: geätzte Druckplatte von guter Qualität erhalten wurde.

Claims

9 10

Beispiel III halten und in den USA.-Patentschriften 2 627 088

Es wurde wiederum Beispiel I wiederholt, wobei und 2 698 235 beschrieben sind, können in äqui-

jetzt die Abziehschicht (b) aus einer 15gewichts- valenten Mengen für die in den Beispielen aufgeführten

prozentigen wäßrigen Lösung eines Gemisches auf- eingesetzt werden. Die ungesättigten Ester können

getragen wurde, welches aus 60 Gewichtsprozent 5 Äthyl-, Methyl-, Propyl- oder Butylmethacrylat oder

n-Butylmethacrylat-Itaconsäure-Mischpolymer und -acrylat, Vinylchlorid, Acrylnitril oder Methacryl-

40 Gewichtsprozent Vinylidenchlorid-Methylacrylat- nitrü sein.

Itaconsäure-Mischpolymer bestand. Alle anderen Be- Patentansprüche·
dingungen und Verfahrensschritte der Herstellung,

Belichtung, Entwicklung und Aufbringung auf die i° 1. Abziehfilm zur Verwendung bei der Her-Tiefdruckplatte waren mit Beispiel I identisch. Das stellung von Tiefdruckformen, welcher aus einer Abziehen der Unterlage von dem Film nach der biegsamen hydrophoben organischen, polymeren Aufbringung war zufriedenstellend, und die Abzieh- Filmunterlage, einer Abziehschicht, einer Verspannung war etwas kleiner als im Beispiel II. Nach ankerungsschicht aus einem wasserdurchlässigen dem Abziehen wurde das übliche Tiefdruckverfahren 15 organischen Kolloid und einer organischen kollowie im Beispiel I beschrieben durchgeführt, wobei eine iden Silberhalogenidemulsionsschicht besteht, d a zufriedenstellend geätzte Druckplatte von guter Quali- durch gekennzeichnet, daß die Abtat erhalten wurde. Streifschicht (b) aus einem Gemisch von 40 bis Beispiel IV ^ Gewichtsteilen eines n-Butylmethacrylat-

2° Itaconsäure-Mischpolymeren, welches 96 bis 99,5

Es wurden die Beispiele I, II und III wiederholt, Gewichtsprozent n-Butylmethacrylat enthält, und wobei zur Bildung der Abziehschicht (b) die 15ge- 60 bis 20 Gewichtsteilen Vinylidenchlorid-Mischwichtsprozentigen wäßrigen Dispersionen der Misch- polymer besteht, welches mindestens 35 Gewichtspolymere mit einem Trockenüberzugsgewicht von prozent Vinylidenchlorid enthält.
17 mg/dm² aufgetragen wurden. In allen Fällen war 25 2. Abziehfilm nach Anspruch 1, dadurch gekenndas trockene Abziehen zufriedenstellend und führte zeichnet, daß das Vinylidenchlorid mit einem zu Druckformen von guter Qualität. Die Abzieh- äthylenisch ungesättigten Ester, insbesondere mit spannung nahm bei allen drei Filmen bei steigendem einem niederen Alkylacrylat oder Methacrylat, Überzugsgewicht der Abstreifschicht ab. Nach dem Vinylchlorid oder Acrylnitril oder Methacrylnitril Abziehen wurden die üblichen Tiefdruckverfahren wie 3° und mit Itaconsäure in den entsprechenden Anteilen im Beispiel I beschrieben durchgeführt und ergaben von 35 bis 96 Gewichtsprozent, 3,5 bis 40 Gewichtseine zufriedenstellend geätzte Druckform von guter prozent oder 0,5 bis 25 Gewichtsprozent misch-Qualität. . . polymerisiert ist.

ö e 1 s ρ 1 e 1 V 3 ^^fiim _nach Anspruch 2, dadurch gekenn-

Es wurde Beispiel I mit den folgenden Abwand- 35 zeichnet, daß der ungesättigte Ester Methylacrylat

lungen wiederholt: Die Abziehschicht (b) wurde von ist.

einer lOgewichtsprozentigen wäßrigen Lösung eines 4. Abziehfilm nach Anspruch 1 bis 3, dadurch Gemisches aus 50 Gewichtsprozent n-Butylmeth- gekennzeichnet, daß das organische Kolloid in acrylat-Itaconsäure-Mischpolymer und 50 Gewichts- der Verankerungsschicht (c) und der Emulsionsprozent Vinylidenchlorid-Methylacrylat-Itaconsäure- 40 schicht (e) Gelatine ist.

Mischpolymer aufgetragen. Die Gelatineverankerungs- 5. Abziehfilm nach Anspruch 4, dadurch gekenn-

schicht (c) und die Gelatineunterschicht (g) wurden zeichnet, daß die Verankerungsschicht (c) auch

aus einer Lösung auf gestrichen, welche die folgenden PoIy-(N-vinyl-2-pyrrolidon) in Mengen von 10 bis

Zusammensetzungen in Gewichtsprozent hatte: 20 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gelatine-

Trpiatinp η fiRfi ⁴⁵ gewicht, enthält.

rr [J'?J" 6. Abziehfilm nach Anspruch 1 bis 5, dadurch

^lnvmo1 ^υ'^υιυ gekennzeichnet, daß eine dicke wasserlösliche GeIa-

C-Cetylbetain 0,090 tineschicht (d) zwischen der Emulsionsschicht (e)

Kolloidales Siliciumdioxyd und der Verankerungsschicht (c) angeordnet ist.

(durchschnittliche ₅o 7. Abziehfilm nach Anspruch 1 bis 6, dadurch

Teilchengröße 17 πιμ) 0,090 gekennzeichnet, daß die Abziehschicht (Z>) 0,07 bis

Chromalaun 0,017 0,2 mm dick ist.

Mit Wasser aufgefüllt auf 100,0 8. Abziehfilm nach Anspruch 1 bis 7, dadurch

PH-Wert mit wäßriger NaOH gekennzeichnet, daß die Filmunterlage (α) aus

eingestellt auf 6,0 55 einem hochpolymerisierten linearen Polyalkylenterephthalat besteht, bei welchem die Alkylen-

Die Lösungen wurden mit einer Geschwindigkeit gruppen zwei bis zehn Methylengruppen enthalten,

von 18,3 m je Minute auf gestrichen, um ein Trocken- 9. Abziehfilm nach Anspruch 1 bis 8, dadurch

Überzugsgewicht von 14 mg/dm² zu ergeben. Die gekennzeichnet, daß die Rückseite des Filmes eine

weiteren Bedingungen beim Trocknen, Belichten und 60 rückseitige Mischpolymerschicht (J) eines Vinyl-

Prüfen waren die gleichen wie im Beispiel I. Das idenchlorid-Mischpolymers, welches mindestens

Abziehen der Unterlage von dem Film nach dem 35 Gewichtsprozent Vinylidenchlorid enthält, ins-

Aufquetschen war zufriedenstellend, und die Abzieh- besondere ein Vinylidenchlorid-äthylenisch unge-

spannung war etwas geringer als im Beispiel I. sättigter Ester-Itaconsäure-Mischpolymer, darauf

Alle Vinylidenchlorid-Mischpolymere, welche min- 65 eine Gelatineunterschicht (g) und darauf eine

destens 35 Gewichtsprozent Vinylidenchlorid ent- Lichthofschutzschicht (h) trägt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

409 597/333 5.64 © Bundesdruckerei Berlin