DE1170945B - Verfahren zur Herstellung ª‰,ª†-ungesaettigter 3-Ketosteroide - Google Patents

Verfahren zur Herstellung ª‰,ª†-ungesaettigter 3-Ketosteroide

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DE1170945B
DE1170945B DESCH31333A DESC031333A DE1170945B DE 1170945 B DE1170945 B DE 1170945B DE SCH31333 A DESCH31333 A DE SCH31333A DE SC031333 A DESC031333 A DE SC031333A DE 1170945 B DE1170945 B DE 1170945B
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butoxide
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07JSTEROIDS
    • C07J1/00Normal steroids containing carbon, hydrogen, halogen or oxygen, not substituted in position 17 beta by a carbon atom, e.g. estrane, androstane
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07JSTEROIDS
    • C07J7/00Normal steroids containing carbon, hydrogen, halogen or oxygen substituted in position 17 beta by a chain of two carbon atoms

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  • Organic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Steroid Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung ß,7-ungesättigter 3-Ketosteroide Die Herstellung von ß,y-ungesättigten 3-Ketosteroiden ist ein bisher noch nicht in befriedigender Weise gelöstes technisches Problem.
  • Man kennt zwar Methoden zur Verschiebung der a,ß-ständigen Kohlenstoff Kohlenstofl=Doppelbindung von 3-Ketosteroiden in die ß,y-Stellung. Ein solches Verfahren wurde von J. I r i a r t e et a1. beschrieben, (vgl. Journ. Am. Chem. Soc., Bd. 81 [1958], S.436). Es ist jedoch recht umständlich, da es über mehrere Stufen führt. Es liefert zudem nur Ausbeuten unter 100/, der Theorie. Ältere Methoden, bei denen die ß,y-ständige Doppelbindung primär in ß,y-Stellung zur 3-Ketogruppe erzeugt wird (vgl. deutsche Patentschrift 873 550 und C. D j e r a s s i et a1., Journ. Organ. Cherri., 21 [l956], S. 1547), leiden darunter, daß bereits unter den Reaktionsbedingungen sehr leicht eine teilweise Verschiebung der Doppelbindung aus der ß,y-Stellung in die a,ß-Stellung eintritt.
  • Es wurde nun gefunden, daß man bei einem einstufigen Verfahren und mit überraschend hohen Ausbeuten, ausgehend von oc,ß-ungesättigten 3-Ketosteroiden, zu den entsprechenden ß,y-ungesättigten 3-Ketosteroiden gelangt, indem man erstere zweckmäßig in einem geeigneten Lösungmittel mittels Alkalimetallalkoholaten, vorzugsweise mit solchen tertiäerer Alkohole, insbesondere mittels Kaliumtert.butylat, in die zugehörigen Alkalimetallenolate überführt, wobei bereits die erstrebte Verschiebung der Doppelbindung eintritt, das gebildete Enolat dann ohne vorherige Isolierung unter schwachsauren Bedingungen zerlegt und die entstandenen Ketone in an sich bekannter Weise, beispielsweise durch Abdestillieren des Lösungsmittels unter vermindertem Druck, abscheidet und erforderlichenfalls in ebenfalls an sich bekannter Weise, beispielsweise durch Chromatographie und/oder Umkristallisation, reinigt.
  • Als Lösungsmittel für die Durchführung der erfindungsgemäßen Umsetzung können sowohl mit Wasser mischbare, wie Tetrahydrofuran und Dioxan, als auch mit Wasser nicht mischbare, wie Benzol, verwendet werden.
  • Als Ausgangsstoffe für das neue Verfahren eignen sich sowohl d 4-3-Ketosteroide, z. B. Testosteron, d4-Androstendion Progesteron 17a-Methyl-testosteron, Cortison und davon abgeleitete Verbindungen, wie die 17-Ester des Testosterons, 17,20; 20,21-Bismethylendioxy - d 4 - pregnen - 3,11 - dion, als auch d 1-3-Ketosteroide, sofern sie am y-ständigen Kohlenstoffatom noch wenigstens ein Wasserstoffatom tragen, z. B. 1-Methyl-.41-androsten-17ß-ol-3-on, 1,17a-Dimethyl-41-androsten-17ß-oI-3-on. Besondere Erwähnung verdienen die 19-Nor-Homologen der A'- bzw. d4-3-Ketosteroide, da hier mehrere ß,y-Stellungen zur Verfügung stehen. So können aus den 19-Nord 4-3-Ketosteroiden erfindungsgemäß je nach den feineren Reaktionsbedingungen sowohl 45-3-Ketosteroide als auch 45(1o)-3_Ketosteroide hergestellt werden. Ähnliches gilt für die 19-Nor-d 1-3-Ketosteroide, die sowohl 41(1o)_ als auch dl(l')-3-Ketosteroide bilden können, je nachdem, ob das 1-ständige Kohlenstoffatom eine Seitenkette trägt oder nicht. Als »Säuren« zum Zerlegen der Enolate wird man zweckmäßig schwache Säuren wählen, wie Oxalsäure, das Mononatriumsalz der Bernsteinsäure oder das sogar besonders geeignete Ammoniumchlorid. Starke Säuren sind ebenfalls verwendbar, sofern man streng darauf achtet, daß die Reaktionslösung niemals p$ 7 überschreitet, da sonst eine mehr oder minder schnelle Rückverschiebung der Doppelbindung in die a,ß-Stellung eintritt. Eine solche Rückverschiebung erfolgt übrigens auch unter Einwirkung von Alkali in Methanol. Dagegen bewirkt Pyridin innerhalb von 24 Stunden noch keine merkliche Rückverschiebung, so daß man also freie Hydroxylgruppen der Verfahrensendprodukte ohne Schwierigkeiten verestern kann. Beispiel l 10g Testosteron (34,7 mMol) werden in 600m1 absoluten Tetrahydrofuran gelöst. Die Lösung wird dann auf 0°C abgekühlt. Im schwachen Stickstoffstrom werden unter Rühren langsam 70 mMol Kaliumtert.butylat, gelöst in 70 ml tert.Butanol, zugetropft, und es wird dann 1/Z Stunde nachgerührt.
  • Zur Zersetzung gibt man 200 ml einer gesättigten Ammonchloridlösung zu und rührt 20 Minuten nach. Das Tetrahydrofuran wird im Vakuum abgezogen. Je nach Aussehen der ausfallenden Substanz wird entweder abgesaugt oder die wäßrige Phase mit Methylenchlorid extrahiert und aufgearbeitet. Die Rohsubstanz wird über die 25fache Menge Silicagel aus Methylenchlorid chromatografiert. Man erhält nach Umkristallisieren aus Methanol etwa 5 g reines A'-Androsten-3-on-17-ol mit einem Fp. 154 bis 156°C. Die Substanz ist im UV inaktiv, also frei von x,ß-ungesättigtem Keton.
  • Beispiel 2 990 mg Testosteron-17-acetat (3 mMoI) werden in 60m1 absolutem Tetrahydrofuran gelöst, und die Lösung wird auf 0°C abgekühlt. Im schwachen Stickstoffstrom werden unter Rühren 6 mMol Kaliumtert.butylat, in 6 ml tert.Butanol gelöst, zugegeben. Anschließend verfährt man, wie im Beispiel l beschrieben.
  • Ausbeute: etwa 330 mg reines 45-Androsten-3-on-17-ol-17-acetat. Schmelzpunkt: 145 bis 146°C. Die Substanz ist bei E21 UV-inaktiv.
  • Beispiel 3 3,14g Progesteron (10 mMol) werden in 200m1 absolutem Tetrahydrofuran gelöst und auf -20°C abgekühlt. Im schwachen Stickstoffstrom werden unter Rühren 20 mMol Kalium-tert.butylat, gelöst in 20 ml tert.Butanol zugetropft. Anschließend verfährt man, wie im Beispiel 1 beschrieben.
  • Ausbeute: etwa 1 g reines d5-Pregnen-3,20-dion. Schmelzpunkt: 172 bis 173°C. Die Substanz ist bei E241 UV-inaktiv.
  • Beispiel 4 l0 g 19-Nor-17a-äthinyl-testosteron werden in 600m1 absolutem Tetrahydrofuran gelöst, und die Lösung wird auf 0 ° C abgekühlt. Im schwachen Stickstoffstrom werden unter Rühren 60 mMol Kalium-tert.butylat, in 60m1 tert.Butanol gelöst, zugegeben. Anschließend verfährt man, wie im Beispiel 1 beschrieben.
  • Ausbeute: etwa 6 g reines d5(s)-19-Nor-17a-äthinylandrosten-3-on-17-ol; [x]n -31°C (Chloroform). Schmelzpunkt: 168 bis 170°C. Aus dem Drehwert folgt, daß es sich um die reine d l(6)-Verbindung handelt. Die Substanz ist bei E24. UV-inaktiv.
  • Beispiel s l0 g 1-Methyl-41-androsten-173-ol-3-on werden in 600m1 Tetrahydrofuran (absolut) gelöst, und die Lösung wird auf -20°C abgekühlt. Bei dieser Temperatur werden 66,2 mMol Kalium-tert.butylat, gelöst in 66,2 ml tert.Butanol, zugegeben. Während der Reaktionszeit läßt man einen schwachen Stickstoffstrom durch die Lösung perlen.
  • Nach einer halben Stunde wird die Reaktionslösung auf 0°C erwärmt und mit 200 ml gesättigter Ammonchloridlösung neutralisiert. Das Tetrahydrofuran wird im Vakuum abgezogen, die wäßrige Phase mit Methylenchlorid extrahiert, dieses neutral gewaschen, getrocknet und eingeengt.
  • Ausbeute: 10,5 g. Schmelzpunkt: l53/155 bis 156°C. Nach Umkristallisieren aus Essigester erhält man 7 g reines Material mit einem Schmelzpunkt 170 bis 172 ° C.
  • Im UV-Spektrum ist keine konjugierte Doppelbindung mehr nachweisbar.
  • Durch Behandeln mit Natronlauge in methanvlischer Lösung erhält man das Ausgangsmaterial quantitativ zurück. Bei der gebildeten Verbindung handelt es sich daher um das 1-Methylenandrosten-17ß-ol-3-on.
  • Beispiel 6 500 mg 1,17a-Dimethyl-d1-androsten-17ß-ol-3-on (1,57 mMol) werden in 32 ml Tetrahydrofuran (absolut) gelöst. Man kühlt die Lösung auf -20°C. ab und gibt unter Rühren und schwachem Stickstoffstrom 3,2 mMol Kalium-tert.butylat, in 3,2 ml tert. Butanol gelöst, hinzu. Man rührt bei dieser Temperatur 30 Minuten nach, erwärmt dann auf 0°C und fügt 32 ml gesättigte Ammonchloridlösung zu.
  • Nach Aufarbeitung, wie im Beispiel 1 beschrieben, erhält man 488 mg Rohprodukt. Nach Chromatographie an Silicagel (mit 100/, Wasser) erhält man 300 mg reines, bei E" inaktives Material. Es wird aus Isopropyläther umkristallisiert. Schmelzpunkt: 156 bis 157°C.
  • Durch Behandeln mit Natronlauge kann es in das Ausgangsmaterial zurückgelagert werden. Es handelt sich daher um 1-Methylen-I7a-methyt-androstan-173-ol-3-on.

Claims (5)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung ß,y-ungesättigter 3-Ketosteroide, dadurch g e k e n n z e i c h -n e t, daß man ein entsprechendes a,ß-ungesättigtes 3-Ketosteroid, zweckmäßig in einem geeigneten Lösungsmittel mittels Alkalimetallalkoholaten, vorzugsweise mit solchen tertiärer Alkohole, insbesondere mittels Kalium-tert.butylat, umsetzt, das gebildete Enolat ohne vorherige Isolierung unter schwachsauren Bedingungen zerlegt und die hierbei entstandenen Ketone in an sich bekannter Weise abscheidet und reinigt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Lösungsmittel Tetrahydrofuran verwendet.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Ausgangsstoffe 44-3-Ketosteroide und d 1-3-Ketosteroide, soweit sie am y-ständigen Kohlenstoffatom wenigstens noch ein Wasserstoffatom tragen, oder 19-Nor-Homologe der genannten 3-Ketosteroide verwendet.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als d 1-3-Ketosteroide mit einer geeigneten Alkylseitenkette in 1-Stellung verwendet.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Zerlegung des Enolats mit Ammoniumchlorid durchführt.
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