DE1168882B - Verfahren zum Absorbieren von Formaldehyd aus formaldehydhaltigen Gasen - Google Patents
Verfahren zum Absorbieren von Formaldehyd aus formaldehydhaltigen GasenInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND DEUTSCHES ÄIÄ PATENTAMT
Internat. KL: C 07 c
AUSLEGESCHRIFT
Nummer:
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Auslegetag:
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Anmeldetag:
Auslegetag:
Deutsche Kl.: 12 ο-7/01
B 67507 IVb/12 ο
1.Juni 1962
30. April 1964
1.Juni 1962
30. April 1964
Bei der technischen Herstellung von Formaldehyd aus Methanol durch Dehydrieren oder durch Oxydation
mit Luft in Gegenwart von Wasserdampf oder inerten Gasen wird der Formaldehyd aus den Reaktionsgasen
mit Wasser ausgewaschen. Gegebenenfalls kann man vor dem Auswaschen einen Teil des Wasserdampfes
zusammen mit einem Teil des Formaldehyds kondensieren und diese Formaldehydlösung
mit der die Hauptmenge der Formaldehyd enthaltenden Lösung vereinigen. Im allgemeinen erhält man
dabei eine wäßrige Formaldehydlösung von 30 bis 37 Gewichtsprozent. Wenn der Formaldehyd, wie es
in großem Ausmaße geschieht, zur Herstellung von Polykondensationsharzen, z. B. von Harnstoff-Formaldehyd-Harzen,
verwendet wird, müssen derartige Harzlösungen eingeengt werden, wobei erhebliche
Mengen Wasser zu verdampfen sind.
Um das Einengen der Harzlösungen, das zeitraubend ist, einen großen Energieaufwand verlangt und
mit Formaldehydverlusten verbunden ist, zu vermeiden, hat man schon versucht, hochkonzentrierte
Formaldehydlösungen durch Absorption der Formaldehydgase in sauren oder basischen Harnstofflösungen
herzustellen. Sowohl das saure als auch das basische Verfahren haben gewisse Nachteile. So
scheidet sich bei der Absorption des gasförmigen Formaldehyds im sauren Bereich, insbesondere bei
Abwesenheit von restlichem Methanol, leicht unlöslicher Methylenharnstoff ab. Im alkalischen Bereich
wiederum scheiden sich leicht unlösliche Methylolharnstoffe ab, die zur Verstopfung der Absorptionstürme führen können.
Es wurde nun gefunden, daß man unter Vermeidung dieser Nachteile Formaldehyd aus formaldehydhaltigen
Gasen absorbieren kann, wenn man die Gase mit wäßrigen Lösungen von Harnstoff-Formaldehyd-Vorkondensaten
mit einem Molverhältnis von Harnstoff zu Formaldehyd wie 1:1,8 bis etwa 3,
die in bekannter Weise aus den beiden Komponenten im sauren Bereich hergestellt worden sind, bei erhöhter
Temperatur und im pH-Bereich von 2,5 bis 7 in Berührung bringt.
Das Verfahren kann sowohl diskontinuierlich als auch kontinuierlich durchgeführt werden. Es lassen
sich zum Absorbieren auch solche Lösungen von Harnstoff-Formaldehyd-Vorkondensaten verwenden,
die aus den nach dem Absorbieren anfallenden formaldehydhaltigen
Kondensatlösungen durch Umsetzung mit Harnstoff im sauren Bereich erhalten worden
sind.
In diesen Vorkondensaten beträgt das Molverhältnis von Harnstoff zu Formaldehyd zwischen 1:1,8
Verfahren zum Absorbieren von Formaldehyd
aus formaldehydhaltigen Gasen
aus formaldehydhaltigen Gasen
Anmelder:
Badische Anilin- & Soda-Fabrik
Aktiengesellschaft, Ludwigshafen/Rhein
Aktiengesellschaft, Ludwigshafen/Rhein
Als Erfinder benannt:
Dr. Ulrich Gerloff,
Dr. Jürgen Jahn,
Dr. Hans Scheuermann, Ludwigshafen/Rhein,
Dr. Alfred Woerner, Limburgerhof
und 1: etwa 3, vorzugsweise zwischen 1:2 bis 1:3. Die Konzentration dieser Lösungen kann in bezug
auf Harnstoff-Formaldehyd-Vorkondensat zwischen etwa 30 und 60 Gewichtsprozent (bestimmt durch
Trocknen von 1 g Lösung bei 100° C während
12 Stunden) liegen. Die Kondensation von Harnstoff und Formaldehyd muß dabei mindestens so weit getrieben
sein, daß beim Stehen der Kondensatlösungen keine Trübungen mehr auftreten. Die Kondensation
kann aber auch bis zu einer nur noch beschränkten Wasserlöslichkeit getrieben sein. Vorzugsweise wird
so weit kondensiert, bis eine gezogene Probe beim Eingießen in Wasser, dessen Temperatur zwischen 0
und 20° G liegt, gerade Harzabscheidung zeigt.
Die Herstellung der wäßrigen Lösungen der Harnstoff-Formaldehyd-Vorkondensate
erfolgt auf bekannte Weise durch Kondensation in Gegenwart von Säuren und nachträgliche Neutralisation. Werden
diese Lösungen in einem der üblichen Absorptionstürme den formaldehydhaltigen Gasen, wie sie z. B.
bei der Oxydation oder Dehydrierung von Methanol entstehen, in geeigneter Geschwindigkeit entgegengeleitet,
dann reichert sich die Lösung bei einer Absorptionstemperatur von etwa 50 bis 80° C, vorzugs-
weise zwischen 60 und 70° C, auf 30 bis 60 Gewichtsprozent
Formaldehyd an, was einem Molverhältnis von Harnstoff zu Formaldehyd von 1: 3,5 bis
409 587/492
1: 5,0 entspricht. Je nach der gewünschten Harnstoff-Formaldehyd-Konzentration
verlassen die Gase den Absorptionsturm mit einem mehr oder weniger hohen restlichen Formaldehydgehalt. Der restliche Formaldehyd
wird aus den Gasen auf übliche Weise mit Wasser oder auch in einem oder mehreren nachgeschalteten
Absorptionstürmen mit Lösungen von Harnstoff-Formaldehyd-Vorkondensaten, wie sie vorstehend
definiert sind, herausgewaschen.
Das neue Verfahren bietet noch den Vorteil, daß ίο
die Azidität der Lösungen, die durch die Absorption der in den Reaktionsgasen enthaltenen Ameisensäure
auftritt, nicht stört. Der pH-Wert sinkt während der Absorption sofort ab. Säuerungsgrade von dem
pH = 3,5 bis 2,5 dürfen erreicht werden. Wenn die
erhaltene hochkonzentrierte formaldehydhaltige Kondensatlösung längere Zeit gelagert werden soll, empfiehlt
es sich, diese bis auf einen pH-Wert zwischen 6 und 7 zu neutralisieren.
In der USA.-Patentschrift 2 947 750 wird ein Verfahren zum Absorbieren von Formaldehyd aus formaldehydhaltigen
Gasen empfohlen, bei dem im pH-Bereich zwischen etwa 3,5 und 5,5 bei erhöhter
Temperatur die Gase mit Harnstofflösungen in Berührung gebracht werden. Sämtliche Ausführungsbeispiele
sind jedoch nicht nacharbeitbar, vielmehr sind die konzentrierten Lösungen nicht stabil, sondern
es treten Trübungen und Niederschläge auf. Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
Produkte sind dagegen unter Normalbedingungen stabil. Im Gegensatz zu den in der USA.-Patentschrift
2 947 750 gemachten Angaben können erfindungsgemäß auch solche formaldehydhaltigen
Gase verarbeitet werden, die einen nur geringen Gehalt (weniger als 5 Gewichtsprozent, bezogen auf
Formaldehyd) an Methanol, das eine stabilisierende Wirkung ausübt, aufweisen.
Nach dem Verfahren der österreichischen Patentschrift 214 452 und der britischen Patentschrift
838 097 werden konzentrierte Harnstoff-Formaldehyd-Lösungen durch Absorption von Formaldehyd
aus formaldehydhaltigen Gasen an Harnstofflösungen im alkalischen Bereich hergestellt. Die
beim Absorbieren im alkalischen Bereich entstehenden Methylolharnstoffe haben jedoch eine andere
Struktur als die erfindungsgemäß verwendeten, durch Kondensation im sauren Bereich hergestellten Harnstoff-Formaldehyd-Vorkondensate,
die in erheblicher Menge Methylenbrücken enthalten. Es konnte daher aus den Offenbarungen der britischen und österreichischen
Patentschrift kein Schluß auf die Durchführbarkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens gezogen
werden.
Die in den Beispielen genannten Teile und Prozente sind, soweit nicht ausdrücslich anders angegeben,
Gewichtseinheiten.
In bekannter Weise (Ullmanns Encyklopädie der technischen Chemie, 3. Auflage, 1953, S. 476) wird
Harnstoff mit Formaldehyd in Gegenwart von Ameisensäure bei 90 bis 95° C im Molverhältnis 1: 2,35
so lange kondensiert, bis beim Eingießen der Kondensatlösung in Eiswasser sich gerade durch eine
Trübung die beginnende Harzausscheidung anzeigt. Die Lösung wird neutralisiert und so weit eingeengt,
daß sie 32,3 % Harnstoff enthält; das in ihr enthaltene Harnstoff-Formaldehyd-Vorkondensat weist
Harnstoff und Formaldehyd im Molverhältnis von etwa 1: 2,3 auf.
In einem Rührbehälter 1 von 4001 Inhalt werden 290 kg des beschriebenen Kondensats bei einer Temperatur
von 65° C gehalten und unter einer Geschwindigkeit von 1650 1 je Stunde in den Kopf einer
Füllkörpersäule (Absorptionsturm 2) mit einem Durchmesser von 45 cm und einer Höhe von 7 m
gepumpt (s. F i g. 1). Nachdem es den Absorptionsturm 2 durchflossen hat, fließt das Kondensat zum
Rührbehälter zurück. In den unteren Teil des Absorptionsturmes 2 werden in der Stunde 510 cbm
eines 60° C warmen, formaldehydhaltigen Gases (16 Volumprozent Formaldehyd, 20,7 Volumprozent
Wasserdampf, 63,3 Volumprozent inertes Restgas, das im wesentlichen aus Stickstoff und Wasserstoff
besteht), eingeleitet. Das gewaschene Gas strömt in üblicher Weise durch den Kopf des Turmes 2 ab.
Nach etwa einer Stunde sind 77 kg Formaldehyd aufgenommen, und das Molverhältnis von Harnstoff
zu Formaldehyd in der Kondensatlösung ist auf 1:4 gestiegen. Gleichzeitig stellt sich durch die im Inertgas
enthaltene Ameisensäure ein pH-Wert von 4,8 bis 4,5 ein, der im Rührbehälter durch Zugabe von
wäßriger Natriumhydroxydlösung aufrechterhalten wird. Am Boden des Turmes 2 können aus dem
Kreislauf stündlich 365 kg des Kondensats (Molverhältnis Harnstoff zu Formaldehyd gleich 1:4) als
Endprodukt abgezogen werden, während zu der in den Kopf des Turmes 2 geführten Kreislauflösung
stündlich 288 kg der in Absatz 1 genannten Kondensatlösung (Molverhältnis Harnstoff zu Formaldehyd
wie 1:2,35) zugegeben werden. Das erhaltene Endprodukt
hat — bei Raumtemperatur im Hochvakuum eingeengt — einen Trockengehalt von etwa 70 V«.
Sein Gesamtformaldehydgehalt beträgt 51% (bestimmt nach der Phosphorsäuredestillationsmethode:
Anal. Chem. 25 [19531, S. 1211). Der titrierbare Formaldehydgehalt der Lösung nach der KCN-Methode
(de Jong. Rev. Trav. Chim. Pays. 72 [653]) beträgt 40e/o. Die Lösung ist vollkommen klar und
bleibt klar.
Es wird von einer Lösung eines Harnstoff-Formaldehyd-Vorkondensats
ausgegangen, in dem Harnstoff und Formaldehyd im Molverhältnis von rund 1:2,2 vorliegen; der Apparateaufbau ist der gleiche
wie im Beispiel 1, doch werden nach etwa einer Stunde Fahrzeit dem Absorptionsturm 2 nur etwa
150 kg Lösung, in welcher das Molverhältnis von Harnstoff zu Formaldehyd 1:4,0 ist, als Endprodukt
je Stunde entnommen. Der Rest der angefallenen Lösung (215 kg/Stunde) fließt kontinuierlich in einen
Kondensationsbehälter 3 von 2001 Fassungsvermögen (s. F i g. 2). Hier wird die Lösung auf 90 bis
95° C hochgeheizt, und je Stunde läßt man 741 einer wäßrigen Harnstofflösung, die im Liter 600 g gelöst
enthält, unter gutem Rühren zulaufen. Durch Zugabe von Ameisensäure wird der pH-Wert auf 4,5 bis
4,6 gehalten. Nach einer mittleren Verweilzeit von etwa 20 Minuten verläßt die Lösung wieder den
Kondensationsbehälter 3 und wird in den Kopf des Absorptionsturmes 2 der Umpumplösung aus Rührbehälterl
zugefügt. 85°/o der im Reaktionsgas enthaltenen Formaldehydmenge werden ausgewaschen.
Während in den Beispielen 1 und 2 angenommen wird, daß der im Restgas enthaltende Formaldehyd
in einem nachgeschalteten Absorptionsturm 4 mittels Wasser ausgewaschen wird, wird im Beispiel 3 der
nachgeschaltete Absorptionsturm 4 mit der Kondensatlösung aus dem Kondensationsbehälter 4 gewaschen
(s. Fig. 3).
Es wird wiederum von einer Lösung eines Harnstoff-Formaldehyd-Vorkondensats
ausgegangen, in dem Harnstoff und Formaldehyd im Molverhältnis von etwa 1:2,2 vorliegen. Zur Durchführung der
Versuche werden aus dem unteren Ablauf des Absorptionsturmes 2 in den Kondensationsbehälter 3
ebenfalls 215 kg der Absorptionslösung (Molverhältnis Harnstoff zu Formaldehyd wie 1:4) je Stunde
übergeführt. Hinzugefügt werden in der gleichen Zeit 84,7 kg einer wäßrigen Harnstofflösung, die im
Liter 600 g gelöst enthält. Die daraus anfallende Lösung des Kondensats, das Harnstoff und Formaldehyd
im Molverhältnis von rund 1:2,5 enthält, fließt in diesem Falle in einen Rührbehälter 5 ab.
Aus 5 wird über eine Pumpe der Absorptionsturm 4 gespeist. Die den Absorptionsturm 4 verlassende
Waschlösung löst aus dem Restgas des Absorptionsturmes 2 weitere 13% Formaldehyd, bezogen auf die
Menge Formaldehydgas des Eingangsgases, heraus und fließt wieder in den Rührbehälter 5 zurück. Auf
der Druckseite des Waschkreislaufs nach Turm 4 wird der Absorptionslösung aus Rührbehälter 5 wieder
so viel Waschlösung entnommen und nach Rührbehälter 1 oder in den Kopf des Absorptionsturmes 2
zur Waschung des Turmes geführt, daß der Stand in Behälters konstant bleibt. Unter diesen Umständen
werden aus dem in die Anlage eintretenden Formaldehydgas je Stunde 88,7 kg Formaldehyd ausgewaschen.
Das gewaschene Restgas enthält nur noch 2% der ursprünglichen Formaldehydmenge. Dem
Absorptionsturm 2 können je Stunde etwa 174 kg einer Kondensatlösung, in der das Molverhältnis von
Harnstoff zu Formaldehyd 1:4 ist, entnommen werden.
45
Die Apparateanordnung und die als Waschlösung dienende Harnstoff-Formaldehyd- Vorkondensatlösung
sind die gleichen wie im Beispiel 3 (vgl. Fig. 3). Im Gegensatz zu den vorstehenden Beispielen
1 bis 3 wird im Beispiel 4 mit einem formaldehydhaltigen Gas gearbeitet, das 16,5 Volumprozent
Formaldehyd, 32,8 Volumprozent Wasserdampf, 0,7 Volumprozent Methanoldampf (rund 4,5 °/o Methanol,
bezogen auf 100% reinen Formaldehyd) und 50,0 Volumprozent inertes Restgas enthält, das im
wesentlichen aus Stickstoff und Wasserstoff besteht.
Im Rührbehälter 1 (400 1 Inhalt) befinden sich etwa 2001 einer wäßrigen Harnstoffformaldehydkondensatlösung
(Molverhältnis Harnstoff zu Formaldehyd 1: 4). Der Gehalt dieser Lösung an Kondensationsprodukt
aus Harnstoff und Formaldehyd, bestimmt durch Trocknen von 1 g Lösung bei 100° C
während 12 Stunden, beträgt 67,8%.
Die Herstellung dieser Kondensatlösung erfolgt in bekannter Weise durch langsames Erhitzen einer
Mischung aus 71,9 Teilen Formaldehyd, der als 33%ige wäßrige neutrale Lösung vorliegt, und
60 Teilen Harnstoff auf 85° C, Ansäuern mit Ameisensäure auf pH 4,5 und Kondensieren bei 90° C, bis
beim Eingießen der Kondensatlösung in Eiswasser sich gerade durch eine Trübung die beginnende
Harzausscheidung anzeigt. Die Lösung wird neutralisiert und bis auf eine Dichte von 1,256, gemessen
bei 20° C, eingeengt. In einer Kolonne wird bei 78° C so lange Formaldehydgas obiger Zusammensetzung
durch die Lösung geleitet, bis das Molverhältnis Harnstoff zu Formaldehyd 1:4 erreicht ist.
Die Füllkörpersäule (Absorptionsturm 2) wird je Stunde über Kopf mit 3300 1 dieser Kondensatlösung
aus Rührbehälter 1 beschickt. In den unteren Teil des Absorptionsturms 2 werden je Stunde 530 ms
des etwa 78° C wannen formaldehydhaltigen Gases eingeleitet. Das gewaschene Gas tritt in üblicher
Weise durch den Kopf des Absorptionsturms 2 aus, wo es auf einer Temperatur von 80° C gehalten wird.
Nach Verlassen des Absorptionsturms 2 sind 78% des ursprünglich in dem Gas enthaltenen Formaldehyds
absorbiert worden. Am Boden des Turms 2 werden als Endprodukt je Stunde 175 kg einer Kondensatlösung
entnommen, deren Gehalt an Kondensatprodukt aus Harnstoff und Formaldehyd, bestimmt
durch Trocknen bei 100° C während 12 Stunden, 67,8% und in der das Molverhältnis Harnstoff
zu Formaldehyd 1:4 betragen.
Ferner werden dem Kreislauf dieses Absorptionsturms 2 je Stunde 218 kg der Kondensatlösung entnommen
und in den Kondensationsbehälter 3 gepumpt, in den außerdem je Stunde 74 1 einer
60%igen wäßrigen Harnstofflösung eingeleitet werden.
Dieses Gemisch wird bei 90° C und einem pH-Wert
von 4,5 bis 4,6, der durch Zugabe von Ameisensäure aufrechterhalten wird, und einer mittleren
Verweilzeit von 20 Minuten unter Rühren kondensiert.
Die Kondensatlösung, deren Kondensat Harnstoff und Formaldehyd im Molverhältnis von rund 1:2,2
enthält, läuft aus dem Kondensatbehälter 3 kontinuierlich in den Rührbehälter 5, in dem durch Zugabe
einer geringen Menge einer 5normalen wäßrigen Natriumhydroxydlösung ein pH-Wert von 5,9 bis 6,0
aufrechterhalten wird. Aus dem Rührbehälter 5 werden je Stunde 33001 Kondensatlösung über den
Kopf des Absorptionsturms 4 und 256 1 (319 kg) über den Kopf des Absorptionsturms 2 gepumpt.
In dem Absorptionsturm 4, in dem eine Gastemperatur von 80° C aufrechterhalten wird, werden weitere
18,6% Formaldehyd aus dem Gas absorbiert, so daß aus dem in die Anlage eintretenden formaldehydhaltigen
Gas insgesamt 96,6% Formaldehyd ausgewaschen werden. Das gewaschene Restgas enthält
demnach nur noch 3,4% der ursprünglichen Formaldehydmenge.
Claims (2)
1. Verfahren zum Absorbieren von Formaldehyd aus formaldehydhaltigen Gasen, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Gase mit wäßrigen Lösungen von Harnstoff-Formaldehyd-Vorkondensaten
mit einem Molverhältnis von Harnstoff zu Formaldehyd wie 1:1,8 bis etwa 3, die aus den beiden Komponenten
in bekannter Weise im sauren Bereich herge-
stellt worden sind, bei erhöhter Temperatur und im pH-Bereich von 2,5 bis 7 in Berührung bringt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man zum Absorbieren solche
Lösungen von Harnstoff-Formaldehyd-Vorkondensaten verwendet, die aus den nach dem Absorbieren
anfallenden formaldehydhaltigen Kon-
densaüösungen durch Kondensation mit Harnstoff im sauren Bereich erhalten worden sind.
In Betracht gezogene Druckschriften: Österreichische Patentschrift Nr. 214 452;
britische Patentschrift Nr. 838 097; USA.-Patentschrift Nr. 2 947 750.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB67507A DE1168882B (de) | 1962-06-01 | 1962-06-01 | Verfahren zum Absorbieren von Formaldehyd aus formaldehydhaltigen Gasen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB67507A DE1168882B (de) | 1962-06-01 | 1962-06-01 | Verfahren zum Absorbieren von Formaldehyd aus formaldehydhaltigen Gasen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1168882B true DE1168882B (de) | 1964-04-30 |
Family
ID=6975544
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEB67507A Pending DE1168882B (de) | 1962-06-01 | 1962-06-01 | Verfahren zum Absorbieren von Formaldehyd aus formaldehydhaltigen Gasen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1168882B (de) |
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US4410685A (en) | 1982-09-10 | 1983-10-18 | Borden, Inc. | Hydrolytically stable urea-formaldehyde resins and process for manufacturing them |
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1962
- 1962-06-01 DE DEB67507A patent/DE1168882B/de active Pending
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