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Die Erfindung betrifft einen Dichtring für Rohr- Dichtring für Rohrverbindungen
verbindungen derjenigen bekannten Art, bei welchen der Dichtring zwischen dem Aufnahmekonus
eines Anschlußstückes und einem damit zusammenwirkenden Anpreßstück beim axialen
Verschieben desselben mit der am vorderen Ende angeordneten harten Schneidkante
in den Außenmantel des anzuschließenden Rohres einschneidet.
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Es ist bekannt, die Schneidkante des Dichtringes für eine solche Rohrverbindung
unter einem spitzen Winkel zur Oberfläche des anzuschließenden Rohres auszubilden
und mit einer an der vorderen Außenkante abgerundeten Zunge zu überdecken, welche
in Verlängerung des zylindrischen Außenmantels des Dichtringes verläuft und durch
stufenartiges Ausdrehen seiner vorderen Stirnfläche entsteht. Zum Einschneiden in
den Rohraußenmantel muß die Schneidkante des Dichtringes auf das anzuschließende
Rohr abgelenkt werden, was dadurch bewerkstelligt wird, daß beim Axialverschieben
die vorstehende Zunge des zur Verbesserung der folgenden Vorgänge oberflächengehärteten
Dichtringes am Aufnahmekonus des Anschlußstückes entlanggleitet, dabei in dessen
Konusneigung umgelenkt und gleichzeitig auch die Schneidkante in den zum Einschneiden
in den Rohrwerkstoff erforderlichen günstigen Schnittwinkel gebracht wird. Gewisse
Schwierigkeiten ergeben sich daraus, daß die vorstehende Zunge, den von der Schneidkante
während des Einschneidvorganges aufgeworfenen Rohrwerkstoff überdeckt, was die Sichtkontrolle
darüber, ob dieser Einschneidvorgang ordnungsgemäß erfolgt ist oder nicht, unmöglich
macht.
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Einerseits zur Behebung dieser Schwierigkeit, andererseits zur Erleichterung
des Einschneidvorganges, ist ein weiterer Dichtring entwickelt worden, der aus drei
mit verschiedenen Winkelneigungen ihrer äußeren und inneren Mantelflächen ineinander
übergehenden Teilen besteht derart, daß der vordere, die Schneidkante tragende Teil
infolge spanloser Verformung am Ende des Herstellungsprozesses eine dem Aufnahmekonus
des Anschlußstückes entsprechende Konusform aufweist und der mittlere Teil im angezogenen
Zustand den Hohlraum zwischen dem Aufnahmekonus des Anschlußstückes und dem Rohraußenmantel
klemmend ausfüllt, während der sich anschließende dritte, rückseitige Teil des Dichtringes
der übertragung der Schubkraft dient. Dieser sogenannte Schneid- und Keilring erfordert
eine beachtliche Herstellungsgenauigkeit der miteinander in Wirkungsverbindung kommenden
Teile, weil bei der spanlosen Verformung des Dichtringvorderteils aus der zylindrischen
Vorwerkform in die Konusform u. a. die Eigenelastizität des Dichtringwerkstoffes
berücksichtigt werden muß, die Winkelneigung somit um die Rückfederung größer sein
muß. Auch der zugeordnete Aufnahmekomis des Anschlußstückes muß sehr genau gearbeitet
sein, um die erforderliche Parallelität zum Außenmantel des Dichtringvorderteils
zu gewährleisten.
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Die Erfindung stellt eine Weiterentwicklung eines derartigen Schneid-
und Keilringes dar und geht daher von einer Rohrverbindung der eingangs genannten
Art aus, deren Dichtungsring infolge spanloser Vorformung - d. h. spanloser
Verformung am Ende des Herstellungsprozesses noch vor dem Einsetzen in die Rohrverbindung
- eine der Neigung des Aufnahmekonus des Anschlußstückes entsprechende Neigung
des Vorderteils aufweist, welches in ein im angezogenen Zustand der Rohrverbindung
den Raum zwischen Aufnahmekomis und Rohrmantel ausfüllenden und verklemmenden Teil
übergeht, an welchem sich als weiteres Teil ein zylindrisches Stück anschließt,
auf das der die Vorschubbewegung des Dichtringes bewirkende Preßdruck vom Anpreßstück
ausgeübt wird. Die Erfindung hat eine erhöhte Standfestigkeit der Schneidkante und
eine Verbesserung der Verriegelungswirkung der Gesamtverbindung mit hoher Abscherfestigkeit
zum Ziel.
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Erreicht wird diese Verbesserung erfindungsgemäß dadurch, daß die
Außenfläche des Dichtringvorderteils, insbesondere im Bereich der Stirnfläche, beim
Vorformen verdichtet und geglättet sowie die vordere Außenkante gerundet und mit
einer über die Stirnfläche nasenartig geringfügig vorstehenden Ringwulst versehen
worden ist, welche die Schneidkante während der Vorschub- bzw. Einschneidbewegung
senkrecht
zum Aufnahmekonus des Anschlußstückes abstützt. Die glatte Oberfläche des Dichtringvorderteils
erleichtert das Entlanggleiten am Innenkonus des Anschlußstückes, das Verdichten
des Dichtringvorderteils erhöht die Standfestigkeit der Schneidkante und verbessert
insbesondere die Aufnahmefähigkeit hoher Druckbelastungen, was insbesondere für
die Hochdruckhydraulik von großer Wichtigkeit ist, wo oft schlagartige Belastungen
auftreten. Die nasenartige Ringwulst erfüllt neben der senkrecht zum Aufnahmekonus
des Anschlußstückes geführten und für ein ordnungsgemäßes Einschneiden der Schneidkante
in den Rohraußenmantel wesentlichen Abstützung ihre Gleit- und Führungsfunktion
auch in den Fällen, in welchen die Winkelneigungen des Dichtringvorderteils und
des Innenkonus des Anschlußstückes geringfügig voneinander abweichen, ohne die Kontrollmöglichkeit
für das einwandfreie und sichere Einschneiden der Dichtringschneidkante durch den
sichtbaren Bundaufwurf zu beeinträchtigen.
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Die Art und Weise, wie die plastische Vorformung, insbesondere Verdichtung
und Reckung des Dichtringvorderteils erreicht wird, ist nicht Gegenstand dieser
Erfindung.
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Vorteilhafterweise kann die sich an die harte Schneidkante anschließende
Spanfläche nach dem Vorforinen unter einem Winkel von 90' oder einem um wenige
Winkelgrade kleineren Winkel zum Rohrmantel verlaufen und in einem konkav gekrümmten
Bogen in die Ringwulst übergehen. Dadurch ergibt sich ein außergewöhnlich guter
Aufwurf des beim Einschneiden des Dichtringes aus dem Rohrmantel ausgehobenen Materials
und an der Schneidkante eine erhöhte Standfestigkeit. Damit ist eine besonders gute
Verriegelungswirkung und eine erhebliche Steigerung der Stand- und Abzugsfestigkeit
der Verbindung erreicht.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt. Es zeigt
F i g. 1 den Ouerschnitt eines Dichtringes vor der spanlosen Vorformung des
Ringvorderteils in stark vergrößertem Maßstab, F i g. 2 den gleichen Ring
in vorgeformtem Zustand, in welchem er in die in F i g. 3 dargestellte Rohrverbindung
eingesetzt wird, und F i g. 3 den Ring gemäß F i g. 2 in einer Rohrverbindung
eingebaut und im montierten Zustand in kleinerem, aber der wahren Größe gegenüber
immer noch vergrößertem Maßstab.
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Der Dichtring besteht aus drei Teilen 1, 2 und 3,
wobei
Teil 1 in der Vorwerkform die Gestalt eines Zylinderringes, der sich anschließende
Teil 2 eine nach innen zu konisch erweiterte Mantelfläche aufweist und Teil
3 einen Zylinderkörper darstellt, dessen Innendurchmesser dem Außendurchmesser
des zugeordneten Rohres angepaßt ist. An diesen Teil 3
legt sich an der rückseitigen
Anlagefläche 4 die in F i g. 3 dargestellte Überwurfmutter 5 mit einer
entsprechenden Anlagefläche 6 an und besorgt die axiale Verschiebung des
Dichtringes entlang dem Aufnahmekonus des Anschlußstückes 7 beim Montieren
der Verbindung bzw. beim Einschneidvorgang im anzuschließenden Rohr 8 (F
i g. 3).
In F i g. 2 ist der Dichtring gemäß F i g. 1 in derjenigen
Lage und Gestalt gezeichnet, die er nach der spanlosen Vorforrnung des Vorderteils
1 einnimmt. Bei der Vorformung erfährt gleichzeitig auch die vordere Stirnfläche
9, die in der Vorwerkform (F i g. 1) eine senkrechte Ringfläche
10 mit einer spitzwinkelig angefasten Schneidkante 11 aufweist, eine
Forrnveränderung, die darin besteht, daß insbesondere der Außenmantel des Teils
1 verdichtet und geglättet sowie die vordere Außenkante gerundet und mit
einer nach vorn über die Stirnfläche 9 hinaus geringfügig vorstehenden nasenartigen
Ringwulst 12 versehen wird. Die glatte, in der nasenartigen Ringwulst 12 endende
Außenfläche 13 erleichtert das Entlanggleiten des Dichtringes 1, 2,
3 am Aufnahmekonus des Anschlußstückes 7 beim Aufschrauben des Anpreßstückes
5 auf das Anschlußstück 7.
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F i g. 3 zeigt den Dichtring gemäß F i g. 2 im montierten
Zustand und läßt erkennen, wie durch die besonders ausgebildete, infolge spanloser
Vorformung natürlich gehärtete Stirnfläche der Aushub des Rohrwerkstoffes nicht
überdeckt wird, sondern zur Kontrolle sichtbar bleibt.