DE1167302B

DE1167302B - Verfahren und Vorrichtung zum Abstuetzen eines Stahlhalters beim Entfernen des Innengrates laengsnahtgeschweisster Rohre

Info

Publication number: DE1167302B
Application number: DEK47041A
Authority: DE
Inventors: Artur Schuettler
Original assignee: Kronprinz GmbH
Current assignee: Kronprinz GmbH
Priority date: 1962-06-21
Filing date: 1962-06-21
Publication date: 1964-04-09

Description

Verfahren und Vorrichtung zum Abstützen eines Stahlhalters beim Entfernen des Innengrates längsnahtgeschweißter Rohre Die Erfindung betrifft das Abstützen eines Stahlhalters an der der Schweißnaht gegenüberliegenden Rohrinnenwand beim Entfernen des Innengrates von längsnahtgeschweißten Rohren, der, von einer Haltestange getragen, im Rohrinneren angeordnet ist und zum Befestigen des Schneidstahles dient.
Zum Innenentgraten längsnahtgeschweißter Rohre sind zahlreiche Vorrichtungen bekannt. Sie bestehen im wesentlichen aus einem im Inneren des Rohres angeordneten Schneidstahl, der den Innengrat abtrennt, einem Stahlhalter, durch den der Schneidstahl geführt wird, und einer Haltestange, durch die der Stahlhalter in seiner Lage gehalten wird.
Der Stahlhalter, der an seiner Oberseite den Schneidstahl trägt, ist im allgemeinen als runder, länglicher Körper ausgebildet. Die Kraft, mit der der Schneidstahl gegen den Schweißgrat gedrückt wird, setzt sich aus einer horizontalen und einer vertikalen Komponente zusammen. Die horizontale Kraftkomponente wird von der Haltestange aufgenommen. Die vertikal gerichtete Komponente preßt den feststehenden Stahlhalter auf die der Schweißnaht gegenüberliegende Innenwand des sich bewegenden Rohres. Zur Verringerung der Reibung sind bei den bekannten Vorrichtungen an der Unterseite des Stahlhalters Stützrollen angeordnet.
Die Anwendung von Stützrollen ist jedoch mit verschiedenen Nachteilen verbunden. So können für das Entgraten von Rohren kleineren Durchmessers die Stützrollen und ihre Lager nur sehr klein dimensioniert werden, so daß häufig Überbeanspruchungen auftreten. Sie sind ferner der Schweißtemperatur und auch starker Verschmutzung durch den Schweißabbrand ausgesetzt, wodurch ihre Funktion beeinträchtigt wird. Der auf der unteren Innenfläche des Rohres liegende Schweißabbrand wird in die Rohrwand eingewalzt. Außerdem ist die Einstellung des Schneiddruckes und die Anpassung an toleranzmäßige Abweichungen des Rohrinnendurchmessers etwa durch bekannte abgefederte Rollenhalter aus den vorstehenden Gründen schwierig.
Diese Nachteile werden durch die Erfindung vermieden. Sie besteht darin, daß im Spalt zwischen dem Stahlhalter und der Rohrinnenwand ein Flüssigkeits-oder Luftpolster hohen Druckes durch Ausfüllen des Spaltes mit dem Druckmittel erzeugt und aufrechterhalten wird.
Für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird mit dem weiteren Merkmal eine Vorrichtung vorgeschlagen, bei der für das Zuführen des Druckmittels, z. B. Drucköl oder Preßluft, in den Spalt der Stahlhalter an seiner dem Schneidstahl gegenüberliegenden Seite eine oder mehrere, hinter-und/oder nebeneinander angeordnete, auf die Rohrwand gerichtete düsenartige Bohrungen aufweist, denen das Druckmittel durch die hohl ausgebildete Haltestange zugeführt wird.
Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung wird bewirkt, daß sich der Stahlhalter nach Art eines an sich bekannten schwimmenden Lagers abstützt. Bei diesen Lagern gelangt das verwendete Druckmittel (Druckflüssigkeit oder Preßluft) aus der feststehenden Welle in die Bohrung und bildet für die Abstützung gegen den beweglichen Teil der Bohrung das notwendige Flüssigkeits- oder Luftpolster.
Durch entsprechende Einstellung der Druckmittelspannung kann der Anpreßdruck des Schneidstahles gegen den Schweißgrat leicht von außen ohne Unterbrechung des Schweißvorganges geregelt werden. Kleinere Abweichungen des Rohrinnendurchmessers vom Sollwert werden durch das Druckmittelpolster ausgeglichen. Schmutzteilchen, die sich auf der inneren Rohrwand befinden, werden durch den Strom des Druckmittels, der sich im Spalt zwischen dem Stahlhalter und der Rohrwand bildet, fortgespült. Durch den Fortfall der bisher verwendeten Abstützrollen können längsnahtgeschweißte Rohre mit kleinen Durchmessern ohne Schwierigkeit entgratet werden.
Ein Ausführungsbeispiel nach der Erfindung ist in der Zeichnung im axialen Schnitt dargestellt. In dem zu entgratenden Rohr 7, welches sich in Pfeilrichtung durch die nicht gezeigte Schweißmaschine bewegt, ist der Stahlhalter 2 mit dem hieran durch die Schraube 5 befestigten Schneidstahl 4 angeordnet. Der Stahlhalter 2 ist durch die hohl ausgebildete Haltestange 1 mit einem nicht dargestellten Widerlager verbunden, welches sich an einer Stelle der Schweißanlage befindet, wo das Rohr 7 noch nicht verschweißt ist. In den Stahlhalter 2 sind auf seiner der Schweißnaht gegenüberliegenden Seite düsenartige Bohrungen 3 eingearbeitet, die einerseits gegen die Rohrwand hin offen sind und andererseits in den Kanal 8 des Stahlhalters 2 münden. Dieser Kanal 8 steht in Verbindung mit der Längsbohrung 9 der Haltestange 1, welche an eine nicht dargestellte Druckmittelquelle, z. B. einem Druckölbehälter, angeschlossen ist.
Das Druckmittel wird durch die Bohrung 9, den Kanal 8 und durch die düsenartigen Bohrungen 3 in den Spalt 10 geleitet, wodurch das Druckpolster gebildet wird, welches den an dem Stahlhalter 2 befestigten Schneidstahl 4 gegen den Schweißgrat preßt. Der abgetrennte Schweißgrat wird durch den an dem Stahlhalter 2 angeordneten Durchbruch 6 nach unten abgeführt und aus dem Rohr 7 entfernt.

Claims

Patentansprüche: 1. Verfahren zum Abstützen eines Stahlhalters an der der Schweißnaht gegenüberliegenden Rohrinnenwand beim Entfernen des Innengrates längsnahtgeschweißter Rohre, wobei der Stahlhalter, von einer Haltestange getragen, im Rohrinnern angeordnet ist und zum Befestigen des Schneidstahles dient, dadurch gekennzeichnet, daß im Spalt zwischen dem Stahlhalter und der Rohrinnenwand ein Flüssigkeits- oder Luftpolster hohen Druckes durch Ausfüllen des Spaltes mit Druckmittel erzeugt und aufrechterhalten wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Stahlhalter an seiner dem Schneidstahl gegenüberliegenden Seite zum Zuführen des Druckmittels aus der hohl ausgebildeten Haltestange in den Spalt eine oder mehrere, hinterund./oder nebeneinander angeordnete, auf die Rohrwand gerichtete düsenartige Bohrungen aufweist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 919 803;. USA.-Patentschrift Nr. 2 286 5l3.