DE822988C

DE822988C - Metallrohrstrangpresse mit beweglichem Lochdorn

Info

Publication number: DE822988C
Application number: DESCH533A
Authority: DE
Inventors: Matth Arenz
Original assignee: Schloemann AG
Current assignee: Schloemann AG
Priority date: 1949-11-27
Filing date: 1949-11-27
Publication date: 1951-11-29

Description

Beim Auspressen des in den Blockaufnehmer von Rohrstrangpressen eingebrachten Werkstoffes zu Rohren unterliegt der hierbei zur Anwendung kommende Lochdorn außer thermischen Beanspruchungen, die seine Festigkeitswerte herabsetzen, starken Zugbeanspruchungen. Diese Zugbeanspruchungen rühren von dem sich an der Umfläche des Dornes reibenden und fließenden Werkstoff her; sie können Ausmaße annehmen, die zum Zerreißen des Dornes führen. Dabei findet erfahrungsgemäß die der Zerstörung des Dornes voraufgehende Einschnürung desselben in der Nähe der Preßstempeldrucktläche statt. Diese Zerstörungsgefahr läßt sich zwar durch die Wahl hochlegierter Stähle mildern, zu beseitigen ist sie jedoch auf diesem Wege nicht.
Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, die gefährdete Stelle des Dornes bei eintretender Gefahr des Zerreißens innerhalb des Werkstoffes durch axiales Vorbewegen gegenüber dem stetig vor= rückenden Preßstempel zu verlagern. Das kann dadurch selbsttätig erfolgen, daß der Dorn oder der Dornschaft nachgiebig mit seinem Träger verbunden ist, und zwar so, daß bei Überschreiten einer bestimmten Zugkraft auf den Dorn eine ihn stützende Pufferung nachgibt. Das hat dann zur Folge, daß die gefährdete Stelle des Dornes aus der Gefahrenzone herausgebracht wird. Die Spannung der entgegen der Preßrichtung den Dorn stützenden Pufferung, die eine Federung, z. B. pneumatischer Art, sein kann, kann den jeweils in Frage kommenden Betriebsverhältnissen angepaßt werden. Es ist zwar nicht mehr neu, dem Dorn eine gewisse axiale Bewegungsfreiheit in seinem Halter zu geben. Diese verschiebbare Anordnung kann jedoch nicht die erfindungsgemäß angestrebte Wirkung auslösen. Der Dorn wird mit Beginn der Pressung widerstandslos in seine Endlage mitgenommen.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsmöglichkeiten der Erfindung dargestellt.
Abb. i zeigt die eine und Abb. 2 eine andere Ausführungsform der Erfindung.
In Abb. i, die schematisch in Umrissen eine stehende Strangpresse zeigt, ist mit i der an dem Preßkolben 2 des Preßzylinders 3 befestigte Preßstempel bezeichnet. Der Preßdorn 4 befindet sich an dem axial durch den Preßkolben 2 hindurchgeführten Dornhalter 5, der an der unabhängig vom Preßkolben 2 und damit unabhängig vom Preßstempel i bewegten Lochtraverse 7 befestigt ist. Diese Dornbewegungen «-erden vermittels der Druckzylinder 6 'hydraulisch durchgeführt. Der Dornhalter 5 stützt sich mit seiner Allstufung 8 an der Lochtraverse ab und ist in Preßrichtung nachgiebigan der Traverse? befestigt (vgl.Federung 9). Die Federung wird so bemessen, daß, sobald die auf den Dorn beim Pressen einwirkende Zugkraft eine bestimmte Grenze übersteigt, der Dorn in Preßrichtung sich um eine bestimmte Kurzstrecke vorl>ewegt und die gefährdete Stelle des Dornes aus der Gefahrenzone gezogen wird. Die Ausgangsstellung des Dornes und ein entgegen der Federung 9 erfolgter Vorschub in der Matrize sind in der Zeichnung strichpunktiert angedeutet.
An Stelle der in Abb. i gezeigten Federung 9 kann auch eine Luftpufferung treten, wie dies Abb.2 zeigt. An denn freien Ende des durch das Querstück 7 (Lochtraverse) hindurchgeführten Dornhalters 5 ist unter Zwischenschaltung des Verbindungsstückes io ein Kolben i i befestigt, der in den Zylinder 12 in der Lochtraverse 7 eingeführt ist. Der Kolben steht entgegen der Preßrichtung unter Einwirkung der in dem Zylinder 12 befindlichen Druckluft oder Preßflüssig'keit. Diese Kolbenbeaufschlagung kann den jeweiligen @etriebsverhältnissen gemäß geregelt werden, so daß auch hier die an Hand der Abb. i erläutert Wirkung eintritt.
Für die Anwendung der Erfindung kommen sowohl stehende, als auch liegende Strangpressen in Betracht. Weiter läßt sich auch bei Pressen der Art, bei denen für den Preßdorn keine unabhängige Lochvorrichtung vorgesehen ist, ohne weiteres die nachgiebige Befestigung des Dornes im Sinne der Erfindung anwenden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Metallrohrpresse mit beweglichem Lochdorn, dadurch gekennzeichnet, daß der Dorn in Preßrichtung nachgiebig in seinem Träger abgestützt ist. '
2. Metallrohrpresse nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Dorn sich auf einer Federung oder auf einem pneumatischen bzw. Hydraulischen Kissen abstützt.
3. Metallrohrpresse nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraft der nachgiebigen Abstützung des Dornes regelbar ist.