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Schutzeinrichtung für Wechselstromnetze Die Erfindung bezieht sich
auf ein mehrphasiges Wechselstromsystem mit zwei Wechselspannungen und einem Leistungsschalter,
welcher Betätigungsmittel enthält, die auf diese beiden Wechselspannungen ansprechen
und nur dann ein Schließen des Leistungsschalters zur Verbindung der beiden Teile
des Wechselstromsystems bewirken, wenn die beiden Wechselspannungen eine vorherbestimmte
Beziehung zueinander haben.
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Im Verbundbetrieb von Versorgungsnetzen ist es allgemein gebräuchlich,
daß ein Leistungsschalter, der einen Transformator an ein Versorgungsnetz zuschaltet,
nur dann eingeschaltet wird, wenn die Transformatorspannung der Spannung des Versorgungsnetzes
in der Phase etwas vorauseilt und in der Amplitude etwas höher liegt als die Spannung
des Versorgungsnetzes. Bisher wurden diese Schaltbedingungen meist durch elektromechanische
Mittel überwacht und gesteuert.
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Als solche elektromechanische überwachungsmittel sind spannungsabhängige
Relais bekanntgeworden, die den Leistungsschalter nur dann zu schließen gestatten,
wenn die Spannungen der beiden zu verbindenden Netze die gleiche Größe haben oder
der Betrag der einen Spannung denjenigen der anderen Spannung um ein definiertes
Maß überwiegt.
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Das Verfahren, Netze zusammenzuschalten unter der Voraussetzung, daß
die. Spannungen der beiden Netze nur hinsichtlich ihrer Amplitude übereinstimmen,
ist bei leistungsstarken Netzen völlig ungeeignet. Es können sich kurzschlußartige
Ströme ausbilden, wenn das Schließen des Kupplungsschalters zu einem Zeitpunkt erfolgt,
da die Spannungen einen ungünstigen Phasenwinkel miteinander einschließen.
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Zur Vermeidung dieser Schwierigkeiten wurden bereits Schaltungen mit
elektromagnetisch betätigten Relais entwickelt, die auch die Phasenlage zwischen
den Spannungen der zu verbindenden Netze anzeigen. Nach diesen bekannten Schaltungen
wird der Leistungsschalter geschlossen, wenn die beiden Spannungen genau in Phase
sind. Es ist auch schon vorgeschlagen worden, den Leistungsschalter kurz vor dem
Augenblick zu schließen, in dem Phasengleichheit besteht, wobei zwischen einem Amplitudenunterschied
der beiden Spannungen und der Phasenwinkeldifferenz im Augenblick des Einschaltens
ein fester Zusammenhang besteht.
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Diese elektromechanischen überwachungseinrichtungen besitzen die Nachteile
aller mechanischen Anordnungen. So besteht beispielsweise bei mechanischen Anordnungen
ein erhebliches Problem darin, eine genügende Ansprechempfindlichkeit ohne eine
Herabsetzung der erforderlichen Betriebssicherheit zu erreichen. Die Anwendung von
Präzisionslagern, die für eine ausreichende Ansprechempfindlichkeit erforderlich
sind, erhöht die mit der Wartung des Gerätes verbundenen Schwierigkeiten.
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Es sind auch überwachungseinrichtungen entwickelt worden, die keine
mechanisch bewegten Schaltelemente aufweisen. Nach bekannten Anordnungen wird Gasentladungsröhren
oder Elektronenröhren eine Steuerspannung zugeführt, die aus der geometrischen Summe
der beiden Spannungen der zu verbindenden Netze gebildet wird. Eine Freigabe des
Leistungsschalters erfolgt, wenn diese Steuerspannung einen Größtwert hat, also
die Spannungen der beiden Netze genau in Phase sind. Hier wird also ein ganz enger
kritischer Bereich für das Einschalten verwendet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schließen des Leistungsschalters
nur durchzuführen, wenn die Spannung des speisenden Netzes, die Transformatorspannung,
die Spannung des Verbrauchernetzes oder Versorgungsnetzes übersteigt und außerdem
die Transformatorspannung der letzteren Spannung in ihrer Phasenlage vorauseilt.
Allgemein soll dann ein Verbinden der beiden Netze geschehen können, wenn die Vektoren
ihrer Spannung in einem vorbestimmten Bereich liegen. Dabei soll gleichzeitig eine
überwachungseinrichtung zum Zusammenschalten
der beiden Netze geschaffen
werden, die keine mechanisch bewegten Bauteile aufweist.
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Gemäß der Erfindung sind zur Durchführung dieser Aufgabe erste Prüfschaltelemente
zur Erzeugung einer ersten Ausgangsspannung vorhanden, die die Betätigungsmittel
des Leistungsschalters zur Schließung des Leistungsschalters immer dann auszulösen
suchen, wenn die genannten beiden Wechselspannungen sich in ihrer Phasenlage innerhalb
eines ersten, vorherbestimmten Bereiches ihres vektoriellen Zusammenhanges befinden,
daß weiterhin zweite elektrische Prüfschaltelemente zur Erzeugung einer zweiten
Ausgangsspannung vorhanden sind, die die Betätigungsmittel des Leistungsschalters
zur Schließung des Leistungsschalters immer dann auszulösen suchen, wenn die Größe
einer der beiden Wechselspannungen innerhalb eines zweiten Bereiches ihres vektoriellen
Zusammenhanges einen vorherbestimmten Wert überschreitet, und daß die Betätigungsmittel
des Leistungsschalters nur dann zur Schließung des Leistungsschalters ausgelöst
werden, wenn die Vektoren der beiden Wechselspannungen in einem Bereich liegen,
welcher den genannten beiden Bereichen des vektoriellen Zusammenhanges entspricht.
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Durch die beiden Ausgangsspannungen wird ein Einschaltgebiet festgelegt,
in das die Spitze des Vektors für die Transformatorspannung zeigen muß, wenn der
Leistungsschalter eingeschaltet werden soll.
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Nach einem besonderen Merkmal der Erfindung wird die Spannung des
Versorgungsnetzes mit einer dritten Wechselspannung, die die Differenzspannung aus
der Transformatorspannung und der Spannung des Versorgungsnetzes ist, kombiniert.
Aus der Spannung des Versorgungsnetzes und der genannten dritten Wechselspannung
gebildete Summen- und Differenzspannungen dienen zum Amplitudenvergleich der Netzspannungen
und, wenn gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung eine der dritten Wechselspannung
proportionale, jedoch zu dieser phasenverschobenen Spannung mit der Spannung des
Versorgungsnetzes kombiniert wird, zum Vergleich der Phasenlage der beiden Netzspannungen.
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In einer Ausführungsform der Erfindung werden die Ausgangsspannungen
der Prüfsehaltelemente zwei in Reihe geschaltetenTransistoren zugeführt, wobei die
beiden Transistoren nur dann gleichzeitig ansprechen und die Betätigungsmittel des
Leistungsschalters freigeben, wenn beide Bedingungen für das Einschalten, die Amplituden-
und die Phasenbedingung, erfüllt sind.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist ein Schließen des Leistungsschalters
auch dann möglich, wenn die Spannung des Versorgungsnetzes Null ist.
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Die Erfindung wird an Hand der Beschreibung und der Zeichnungen erläutert.
In den Zeichnungen zeigt F i g. 1 eine schematische Darstellung einer überwachungsschaltung
für einen Wechselstromleistungsschalter in einem Verteilungsnetz gemäß der Erfindung,
F i g. 2 ein Vektordiagramm, aus dem die gegenseitigen Vektorlagen der Transformatorspannung
und der Spannung des Versorgungsnetzes, bei der eine Einschaltung des Leistungsschalters
erlaubt ist, hervorgehen, F i g. 3 ein Vektordiagramm, das die Vektorlagen der Transformatorspannung
und Spannung des Versorgungsnetzes zeigt, bei der eine Einschaltung des Leistungsschalters
nicht zulässig ist, F i g. 4 ein schematisches Vektordiagramm, aus dem die Vektorlagen
der Transformatorspannung und der Spannung des Versorgungsnetzes für den Fall hervorgehen,
bei dem eine Einschaltung des Leistungsschalters zulässig ist, F i g. 5 ein schematisches
Vektordiagramm, aus dem die Vektorlagen der Transformatorspannung und der Spannung
des Versorgungsnetzes für den Fall hervorgehen, bei dem eine Einschaltung des Leistungsschalters
nicht zulässig ist; F i g. 6 bis 14 zeigen Diagramme, aus denen die verschiedenen
Einstellungen der Vektorlagen, die eine Einschaltung des Leistungsschalters zulassen,
hervorgehen.
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In der F i g. 1 der Zeichnungen ist ein Dreiphasennetz durch die Buchstaben
A, B und C gekennzeichnet. Das Dreiphasennetz weist die Sammelschienen 1,
2 und 3 auf und wird über einen nicht dargestellten Transformator gespeist. Über
den Leistungsschalter 15 ist dieses Dreiphasennetz mit einem elektrischen Versorgungsnetz
durch die Leitungen 4, 5 und 6 verbunden. Das elektrische Versorgungsnetz soll an
verschiedenen Orten innerhalb des Netzes eine Mehrzahl von ähnlichen solchen Einspeisungspunkten
besitzen.
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Spannungsteilerwiderstände 9 und 10 sind mit dem Verteilungsnetz verbunden,
um ein Maß für die Spannung zwischen der Phase A und dem Mittelpunkt bzw. dem Sternpunkt
des Netzes zu geben. Entsprechende. Widerstände 11, 12 und 13, 14 sind für die Phase
B und für die Phase C vorgesehen. Die Spannung an dem Widerstand 10 entspricht
somit einem Teil der Spannung zwischen der Phase A und dem Sternpunkt des Netzes.
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An den Reihenwiderständen 17, 18, 19 und 20
liegt die
Differenz der Spannungen auf der Versorgungsnetzseite und der Transformatorseite
des Leistungsschalters 15. Im folgenden wird diese Spannung als die phasengebende
Spannung bezeichnet. Begrenzungsmittel, wie die beiden Varistoren 24 und
25, die mit umgekehrter Polarität parallel geschaltet sind, vermeiden einen Anstieg
der phasengebenden Spannung an den Widerständen 18, 19 und 20 über
einen vorbestimmten Wert hinaus dadurch, daß sie einen veränderlichen ohmschen Spannungsabfall
an dem Widerstand 17 erzeugen. Durch diese Maßnahme wird eine überlastung von Teilen
der Schaltung vermieden, wenn die Spannungsdifferenz an dem Leistungsschalter sehr
groß ist. Ein solcher möglicher Überlastungsfall tritt auf, wenn das elektrische
Versorgungsnetz abgeschaltet ist und nur auf der Transformatorseite des Leistungsschalters
eine Spannung anliegt.
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Eine Widerstands-Kondensator-Kombination, bestehend aus dem Widerstand
22 und der Kapazität 23, wirkt mit den Widerständen 18, 19 und
20 in einem Phasenschieberkreis zusammen. Zwischen dem veränderlichen Abgriff
21 auf dem Widerstand 19
und der Verbindung zwisch; n dem Widerstand 22 und
der Kapazität 23 wird die Ausgangsspannung abgenommen. Diese. Ausgangsspannung ist
um etwa 90° gegenüber der phasengebenden Spannung, die an den Varistoren 24 und
25 auftritt, verschoben. Der veränderliche Abgriff 21 auf dem Widerstand 19
gestattet
eine Änderung der Phasenverschiebung in dem Phasenschieberkreis. Es ist dadurch
eine Anpassung der Schaltung an verschiedene Verso:rgungsnetzsysteme möglich, die
je nach der Belastungsart unterschiedliche Betriebsmethoden erfordern.
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Die Ausgangsspannung des Phasenschieberkreises wird den Primärwicklungen
29 und 30 der Transformatoren 31 und 32 geführt. Die Primärwicklungen 37 und 38
der Transformatoren 33 und 34 werden von dem an dem Widerstand 10 abfallenden Anteil
der Spannung zwischen Phase und Sternpunkt gespeist. Die Sekundärwicklungen 39,
40, 41 und 42 der vier Transformatoren 31, 32, 33 und 34 sind in einer Reihenschaltung
mit Mittelanzapfung zusammengeschaltet. Sie speisen zwei Halbweggleichrichter 44
und 45. Die Wicklungen 39 und 40 speisen den Gleichrichter 44, während die Wicklungen
41 und 42 den Gleichrichter 45 speisen. Die von den Gleichrichtern 44 und 45 gleichgerichtete
Spannung erscheint an den Widerständen 35, 46 und 47. Die zwischen der Ausgangsklemme
der Gleichrichter und der Mittelanzapfung 43 eingeschalteten Kapaziitäten 51 und
52 dienen zur Glättung der pulsierenden Ausgangsspannungen an den Gleichrichtern.
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Die Zusammenschaltung dieser vier Transformatoren 31, 32, 33 und 34
wird am. besten an Hand des Vektordiagramms. in F i g. 3 erläutert. Der Vektor E"
stellt die Spannung zwischen einer Phase des Netzes und dem Sternpunkt, wie sie
an dem Widerstand 10 abfällt, dar. Der Vektor Et stellt die Spannung zwischen
derselben Phase und dem Sternpunkt auf der Transformatorseite des Leistungsschalters
15 dar. Aus der F i g. 1 geht hervor, daß der Phasenschieberkreis und der Reihenwiderstand
17 von der phasengebenden Spannung gespeist werden. Die phasengebende Spannung entspricht
der Differenz zwischen der Spannung auf der Transformatorseite des Leistungsschalters
und der Spannung auf der Versorgungsnetzseite. In der F i g. 3 wird diese Spannung
durch den Vektor E, dargestellt.
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In der F i g. 2 ist die Transformatorspannung so dargestellt, daß
sie der Spannung des Versorgungsnetzes ein wenig vorauseilt. Dies entspricht dem
normalen Betriebsfall. Es ist jedoch auch möglich, daß der umgekehrte Betriebsfall
vorhanden ist, d. h., die Transformatorspa.nnung eilt der Spannung in dem Versorgungsnetz
im Phasenwinkel nach. Es kann auch der Fall eintreten, daß beide Spannungen phasengleich
sind, so, als wenn der Leistungsschalter geschlossen ist.
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Der Phasenschieberkreis dreht den Vektor Ep um etwa 90°, je nach der
Einstellung des beweglichen Abgriffes 21 auf dem veränderlichen Widerstand 19. Es
wird so die Spannung EJ, wie sie in F i g. 3 eingezeichnet ist, erzeugt.
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Diese Spannung E"' speist die Primärwicklungen 29 und 30 der Transformatoren
31 und 32. Die Primärwicklungen 37 und 38 der anderen Transformatoren 33 und 34
werden durch die Spannung E", die an dem Widerstand 10 abfällt und ein Maß für die
Spannung zwischen der Phase A und dem Sternpunkt des Netzes ist, gespeist. Die Sekundärwicklungen
39 und 40 der Transformatoren 31 und 33 sind in Reihe geschaltet, so daß an den
äußeren Punkten der beiden Wicklungen 39 und 40 zwischen dem Gleichrichter 44 und
der Mittelanzapfung 43 die Vektorsumme der Spannungen E" und E"' erscheint. Die
Sekundärwicklungen 41 und 42 der beiden anderen Transformatoren 34 und 32 sind so
zusammengeschaltet, daß an ihren äußeren Wicklungspunkten zwischen dem Gleichrichter
45 und der Mittelanzapfung 43 die Vektordifferenz der Spannungen E" und Ep' auftritt.
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Somit wird der Gleichrichter 45 mit der aus den Vektoren Ep und -
En resultierenden Spannung und der Gleichrichter 44 mit der aus den Vektoren
En' und En resultierenden Spannung gespeist. Die gleichgerichtete
Ausgangsspannung am Gleichrichter 44 wird weitgehend dem Maximalwert der Spannung
entsprechend der Vektorsumme EJ 4- En entsprechen, da der Kondensator 51
sich infolge der relativ hohen Impedanz des Belastungskreises auf diesem Maximalwert
auflädt. Aus dem gleichen Grunde wird die gleichgerichtete Ausgangsspannung am Gleichrichter
45 den Kondensator 52 nahezu auf den Maximalwert der Spannung entsprechend der vektoriellen
Summe E,' - En aufladen. Die Varistoren 49 und 50, die parallel zur Sekundärwicklung
42 des Transformators 32 liegen, begrenzen jedoch die Spannung an dieser Wicklung.
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Im normalen Betriebszustand ist die Differenz zwischen der Spannung
im Versorgungsnetz und der Spannung des Transformators, d. h. die phasengebende
Spannung Ep, ziemlich klein. Wenn ein Netz gespeist werden soll, so ist diese Spannung
im wesentlichen gleich der Transformatorspannung. Wenn die Spannung des Netzes E"
=0 ist, so wird, wie weiter unten ausgeführt ist, der Betrag der Spannung Ep gleich
der Transformatorspannung Et. Den Primärwicklungen 29 und 30 der Transformatoren
31 und 32, die beide parallel geschaltet sind, wird die gleich hohe Spannung E,'
zugeführt. An den Primärwicklungen 37 und 38 der Transformatoren 33 und 34 liegt
keine Spannung, wenn die Spannung des Versorgungsnetzes Null ist.
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Dieser Betriebszustand würde normalerweise eine Ausgangsspannung vom
Betrag Null an dem Belastungswiderstand 47 und dem angezapften Teil des Widerstandes
46 bedingen. Es sind nämlich die Gleichrichter 44 und 45 gegeneinandergeschaltet,
und der Abgriff auf dem Widerstand 46 teilt den Widerstand 46 in dem gleichen Verhältnis
der Widerstandswerte der Widerstände 35 und 47. Die Varistoren 49 und 50, die parallel
zur Sekundärwicklung 42 des Transformators 32 liegen, begrenzen die maximal an dieser
Wicklung mögliche Spannung auf einen Wert, der oberhalb der bei normalen Werten
von E" auftretenden Spannungen liegt, aber unterhalb des Spannungswertes, der bei
einer Spannung des Versorgungsnetzes vom Wert Null induziert werden würde.
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Die phasengebende Spannung muß die Normalwerte wesentlich übersteigen,
damit diese begrenzende Wirkung auftritt. Praktisch tritt die Begrenzung nur dann
auf, wenn die Spannung des Versorgungsnetzes Null oder nahezu Null ist. Wenn man
annimmt, daß die phasengebende Spannung sehr hoch wird, so wird sie zunächst durch
die Varistoren 24 und 25 begrenzt. Diese Schaltungsmaßnahme dient zur Verhütung
einer Überlastung des Phasenschieberkreises. Die phasenverschobene Ausgangsspannung
wird dann den Primärwicklungen 29 und 30 der Transformatoren 31 und
32 zugeführt. Die Varistoren 49 und. 50 auf der Sekundärseite des Transformators
32 begrenzen die Spannung, die an den Gleichrichter 45 gelangt. Eine ähnliche Begrenzung
der
Spannung an der Sekundärwicklung 39 des Transformators 31, der den Gleichrichter
44 speist, ist nicht vorgesehen. Wenn man daher annimmt, daß die Spannung an den
Sekundärwicklungen 39 und 42 den Wert überschreitet, bei dem eine begrenzende Wirkung
der Varistoren 49 und 50 auftritt, so wird die vom Gleichrichter 44 gleichgerichtete
Spannung die vom Gleichrichter 45 gleichgerichtete Spannung übersteigen. Es wird
so eine positive Ausgangsspannung zwischen dem Widerstand 47 und dem veränderlichen
Abgriff 48 auf dem Widerstand 46 erzeugt. Dieser veränderliche Abgriff 48 gibt die
Möglichkeit zur Einstellung des Punktes, bei dem die Ausgangsspannung des Gleichrichters
44 die Ausgangsspannung des Gleichrichters 45 bei einer vorgegebenen Eingangsspannung
kompensiert.
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In F i g. 2 kann rückblickend festgestellt werden, daß der Maximalwert
von Er, der den Maximalwert oder auch den gleichgerichteten Betrag der Vektorsumme
E,' -f- E" darstellt, immer größer ist als der Betrag E,, der dem Wert oder dem
gleichgerichteten Betrag der Vektordifferenz Er,' - En entspricht, solange
der Vektor Et innerhalb des mit A bezeichneten Winkels liegt. Dies
ergibt sich daraus, daß E, innerhalb des mit A' bezeichneten Winkels liegen
muß. Der Vektor Ep', der gegenüber En um 90° verschoben ist, liegt daher
irgendwo oberhalb des Endpunktes des Vektors E" innerhalb des Winkels B. Der Vektor
En muß den Maximalwert von Er über den Maximalwert von E" steigern
und den Wert von ET unter den von - E" herabsetzen. Die gleichgerichtete
Ausgangsspannung des Gleichrichters 44 wird damit die gleichgerichtete Ausgangsspannung
des Gleichrichters 45 übersteigen und so eine positive Ausgangsspannung an dem Widerstand
47 und dem angezapften Teil des Widerstandes 46 erzeugen.
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Man kann in einer anderen Weise zusammenfassen und sagen, daß, solange
der Vektor Ep, der die Eingangsspannung des Phasenschieberkreises darstellt, links
von einer Grenzlinie entlang dem Vektor E" liegt, die Ausgangsspannung E,' des Phasenschieberkreises
als Vektor darstellbar ist, der oberhalb einer Grenzlinie verläuft, die durch die
Spitze des Vektors verläuft. Diese Aussage folgt sofort aus der Phasenverschiebung
von 90° C. Es sei daran erinnert, daß der Phasenschneberkreis einstellbar ist, so
daß ein veränderlicher Phasenwinkel erreicht werden kann. Die Eingangsspannung des
Phasenschieberkreises kann dadurch irgendwo links von einer Grenzlinie li--gen,
die man in der Spitze des Vektors E" gegenüber der Vertikalen nach links oder rechts
drehen kann. Falls die Grenzlinie so durch eine Einstellung des Abgriffes 21 zur
Änderung der Phasenverschiebung gedreht würde, so kann die Eingangsspannung des
Phasenschieberkreises weiterhin eine positive Ausgangsspannung an den Widerständen
35, 46 und 47 erzeugen, selbst dann, wenn die Transformatorspannung hinter der Spannung
des Versorgungsnetzes in der Phase nacheilt.
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Bisher hat die Beschreibung nur den Fall behandelt, wo die Transformatorspannung
zur Versorgungsnetzspannung in einem Verhältnis steht, das eine Einschaltung des
Leistungsschalters zuläßt. Falls die Transformatorspannung der Spannung des Versorgungsnetzes
um einen größeren Phasenwinkel nacheilt, dann sollte der Leistungsschalter geöffnet
bleiben. Dieser Betriebszustand ist in der F i g. 3 dargestellt. In der F i g. 3
eilt die Transformatorspannung der Spannung des Versorgungsnetzes um den Winkel
C nach. Der Vektor E, liegt außerhalb der durch den Winkel A in F i g. 2 dargestellten
Grenzlinie. Der Vektor E,' liegt außerhalb des in F i g. 2 angegebenen Winkels
B. Die Spannung Ep vermindert daher den Maximalwert der Spannung
En. Der Maximalwert von Ep - En übersteigt den Maximalwert der Vektorsumme
E,' + E", die durch E,. dargestellt ist. Praktisch bedeutet dies, daß der Maximalwert
der Wechselstromeingangsspannung am Gleichrichter 44 niedriger ist als der Maximalwert
der Wechselstromeingangsspannung am Gleichrichter 45. Die gleichgerichtete Ausgangsspannung
an den Widerständen 46 und 47 wird dadurch negativ.
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In der bereits erläuterten Art wird eine positive Ausgangsspannung
erreicht, wenn die Spannung des Versorgungsnetzes E" der Transformatorspannung
Et
nacheilt. Es wird so eine Grenzlinie (Polaritätsumkehr) für Et festgelegt,
die durch E" verläuft.
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Gemäß der Erfindung besteht eine weitere Randbedingung darin, d'aß
die phasengleiche Komponente von Et den Betrag von E" übersteigen muß. Dieser
Betriebszustand wird durch einen zweiten Teil der Schaltung erfaßt, der eine Grenzlinie
festlegt, die senkrecht zu E" durch die Spitze des Vektors E" verläuft. Dieser zweite
Teil der überwachungseinrichtung wird nachfolgend beschrieben.
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Der Spannungsabfall am Widerstand 10 speist die Primärwicklungen 53
und 54 der beiden Transformatoren 55 und 56. Die Eingangsspannung dieser Transformatoren
steht damit in einem bestimmten Verhältnis zur Spannung zwischen der Phase A und
dem Sternpunkt. Die Primärwicklungen 53 und 54 der Transformatoren 55 und 56 sind
parallel geschaltet, so daß jeder Transformator diese ein Maß für die Phasenspannung
darstellende Eingangsspannung bekommt. In ähnlicher Weise sind die Primärwicklungen
59 und 60 der beiden Transformatoren 57 und 58 parallel geschaltet, so daß sie beide
eine Eingangsspannung bekommen, die an den Widerständen 17, 18, 19 und 20 abfällt
und ein Maß für die phasengebende Spannung E, ist.
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In der F i g. 4 ist die die Primärwicklung 53 und 54 der Transformatoren
55 und 56 speisende Spannung durch den Vektor E" dargestellt. Die beiden anderen
Transformatoren 57 und 58 der Kombination aus den vier Transformatoren besitzen
Primärwicklungen 59 und 60, die parallel geschaltet sind und von der phasengebenden
Spannung gespeist werden. Die phasengebende Spannung stellt die Differenz zwischen
den Spannungen E" und Et dar. In dem Vektordiagramm der F i g. 4 ist diese
phasengebende Spannung wieder mit E, bezeichnet. Die Wicklungen der Transformatoren
sind so zusammengeschaltet, daß an den in Reihe geschalteten Sekundärwicklungen
62 und 63 der Wert der Vektorsumme aus Ep und E" auftritt. In der F i g. 4 ist diese
Summe durch E, dargestellt. Der Gleichrichter 67 wird mit dieser Spannung E, gespeist.
Der Gleichrichter 68 wird von der an den in Reihe geschalteten Sekundärwicklungen
64 und 65 erscheinenden Spannung gespeist. Diese Spannung ist in F i g. 4 mit E,.'
bezeichnet. Sie entspricht dem Wert der Vektordifferenz der Vektoren E, und E".
Als Ausgangsspannung liefern die Gleichrichter 67 und 68 eine pulsierende Gleichspannung.
Zur Glättung sind Kapazitäten 69 und 70 zwischen den Ausgangspunkten
der
Gleichrichter und der Mittelanzapfung 66 vorgesehen. Die Glättungskondensatoren
laden sich sehr schnell auf den Maximalwert der pulsierenden Gleichspannung auf.
Zwischen den einzelnen Halbwellen bleibt dieser Spannungswert im wesentlichen erhalten.
Ein Widerstand 74 ist zwischen den Ausgangspunkt des Gleichrichters 67 und der Mittelanzapfung
66 eingeschaltet. Daneben sind Widerstände 75 und 76 zwischen dem Ausgangspunkt
des Gleichrichters 68 und der Mittelanzapfung 66 vorgesehen.
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In der F i g. 2 kann leicht festgestellt werden, daß der Maximalwert
von Er immer größer ist als E"', solange der Vektor Et innerhalb des
Winkels A liegt und die phasengleiche Komponente von Et den Betrag
von E, übersteigt. Anders ausgedrückt, der maximale Wert von E, wird größer s--in
als E,', wenn der Vektor Ep', d. h. die phasengebende Spannung, innerhalb des Winkels
A' liegt. Wenn E, den Betrag von E, über den Betrag von E" erhöht, dann existiert
die Bedingung, daß E, größer als E; ist. Aus den F i g. 4 und 5 geht hervor, daß
mit einer Steigerung von E, über E" durch Et ein Abfall von Er unter
den Wert von -E" verbunden ist.
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Die Funktion dieses Teiles der überwachungsschaltung liefert die andere
Grenze für den die Transformatorspannung darstellenden Vektor. Die bisher beschriebenen
Teile der überwachungseinrichtung definieren zwei Grenzbedingungen für den die Transformatorspannung
darstellenden Vektor. Die erste Grenzbedingung verlangt, daß die Transformatorspannung
der Netzspannung vorauseilen muß. Die zweite Bedingung verlangt, daß die, phasengleiche
Komponente der Transformatorspannung den Maximalwert der Spannung des Versorgungsnetzes
übersteigen muß. Mit anderen Worten lassen sich diese Bedingungen folgendermaßen
ausdrücken: Der die Transformatorspannung darstellende Vektor Et muß innerhalb
eines Gebietes enden, daß durch die Radien des zweiten Quadranten eines Kreises,
der seinen Mittelpunkt in der Spitze des Vektors E" hat, definiert ist.
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Die gebräuchlichen Normen für Wechselspannungsnetze verlangen, daß
der Leistungsschalter eingeschaltet werden kann, wenn das Versorgungsnetz keine
Spannung führt. Wird in der bisher betrachteten Schaltung die Spannung im Versorgungsnetz
Null, so liegt auch an den Primärwicklungen 53 und 54 der Transformatoren 55 und
56 keine Spannung an, da an dem Widerstand 1O kein Spannungsabfall auftritt. D.
h., die Spannung an den Wicklungen 53 und 54 ist ebenfalls Null. Da die Primärwicklungen
59 und 60 der beiden anderen Transformatoren 57 und 58 parallel gespeist werden,
sind die auf jeder Sekundärseite zwischen der Mittelanzapfung und den äußeren Wicklungspunkten
auftretenden Spannungen gleich. Es ist daher die Spannung an dem Widerstand 74 gleich
dem Spannungsabfall an den Widerständen 75 und 76, so daß keine Ausgangsspannung
an dem Widerstand 75 und dem durch den Abgriff 79 abgegriffenen Teil des Widerstandes
74 auftritt. Da aber, wie später noch ausgeführt wird, eine positive Ausgangsspannung
von diesem Stromkreis geliefert werden muß, wenn der Leistungsschalter eingeschaltet
werden soll, ist es notwendig, Maßnahmen zur Erzeugung dieser positiven Ausgangsspannung
zu schaffen für den Fall. daß die Spannung des Versorgungsnetzes Null ist. Erzeugt
wird diese positive Ausgangsspannung mit Hilfe der Varistoren 77 und 78, die parallel
zur Sekundärwicklung 65 des Transformators 58 geschaltet sind. Die Varistoren dienen
in der gleichen Weise wie b,--i der Wicklung 42 des Transformators 32 zur Begrenzung
der induzierten Spannung. Falls die phasengebende Spannung En sehr groß wird, so
steigt auch die Spannung an den Sekundärwicklungen 62 und 65 der Transformatoren
57 und 58 sehr stark an. Die Sekundärspannung überschreitet dabei den Punkt, bei
dem die begrenzende Wirkung der Varistoren 77 und 78 eintritt. Praktisch bedeutet
das, daß die Summenspannung an den Wicklungen 64 und 65 der unteren Hälfte der vier
Transformatoren gemessen zur Mittelanzapfung infolge der begrenzenden Wirkung der
Varistoren wesentlich kleiner ist als die Summenspannung an den Wicklungen 62 und
63 der oberen Hälfte der Transformatorengruppe. Die gleichgerichtete Ausgangsspannung
des Gleichrichters 67 wird daher höher sein als die gleichgerichtete Ausgangsspannung
des Gleichrichtea-s 68. Da diese beiden Ausgangsspannungen gegeneinandergeschaltet
sind, folgt, daß die Ausgangspannung an dem Widerstand 75 und dem durch den Abgriff
79 abgegriffenen Teil des Widerstandes 74 positiv wird. Diese pulsierende Ausgangs-Gleichspannung
wird durch die Kapazitäten 69 und 70 geglättet. Da eine zusätzliche Glättung erforderlich
ist, ist ein weiterer Glättungskondensator 82 und eine Drossel 83 vorgesehen.
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In ähnlicher Weise wird die Ausgangsspannung der ersten Transformatorkombinatson
mit der Hilfe eines GlättungskondensatoTs 84 und einer Drossel 85 geglättet.
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Die Primärwicklung 89 eines Netz- bzw. Leistungstransformators 88
wird von der Spannung zwischen Phase und Sternpunkt auf der Transformatorseite des
Leistungsschalters gespeist. Diese Schaltung gibt die Gewähr dafür, daß der Transformator
immer dann gespeist wird, wenn eine Einschaltung des Leistungsschalters gewünscht
wird. Die Sekundärwicklung 90 dieses Transformators ist über eine Reihe von Transistorschaltelementen
mit einem Ausgangskreis verbunden.
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Die Basis 94 des ersten Transistors 93 des PNP-Typs ist mit der Verbindung
zwischen dem Widerstand 35 und dem Widerstand 47 über eine Impedanz in Form einer
Filterdrossel 85 verbunden. Der Emitter 95 des Transistors 93 ist mit der
Sekundärwicklung 90 des Leistungstransformators 88 verbunden. Daneben ist der Emitter
95 mit dem verschiebbaren Abgriff 48 auf den Widerstand 46 verbunden.
Zwischen dem Emitter 95 und der Basis 94 ist eine Kapazität 96 eingeschaltet. Die
Kapazität dient zur Filterung und außerdem gemeinsam mit der Impedanz 85 zur Erzeugung
einer Zeitverzögerung bei der Schalthandlung.
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Es ist eine besondere Eigenart eines P,NP-Transistors, daß der Widerstand
zwischen dem Emitter 95 und dem Kollektor 97 sehr hoch ist, wenn die Basis 94 bezüglich
des Emitters 95 negativ gehalten wird. Der Widerstand in umgekehrter Richtung, d.
h. in Richtung vom Kollektor zum Emitter, ist unter diesen Bedingungen niedrig.
Um mit einem Transistor in jedem Schaltkreis auszukommen, ist eine Diode
98
eingeschaltet, um jeweils eine Halbwelle des Wechselstromes zu sperren.
Falls diese Diode nicht vorgesehen wäre, würde eine Umkehr der Polarität der Spannung
an der Wicklung 90 zu einer Stromführung
durch den Transistor in
umgekehrter Richtung führen. Eine völlige Sperrung des Kollektor-Emitter-Stromes
würde damit unmöglich.
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Die Basis 101 eines ähnlichen PNP-Transistors 100 ist mit dem
gemeinsamen Punkt der Wider-3tände 75 und 76 verbunden. Der Emitter 102 ist mit
dem verschiebbaren Abgriff 79 auf den Widerstand 74 verbunden. Der Emitter
102 und der Kotlektor 103 liegen in Reihe mit dem zu steuernden Stromkreis.
Eine Kapazität 104 ist zwischen dem Emitter 102 und der Basis 101 eingeschaltet.
Sie dient zur Filterung und bewirkt zusammen mit der Impedanz 83 eine Zeitverzögerung.
Obwohl die Kapazität 104
nicht unbedingt für die. erfolgreiche Wirkungsweise
der Anordnung erforderlich ist, wird doch durch die Hinzufügung der Kapazität die
Wirkungsweise des Transistorschalters wesentlich verbessert.
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Die Ursachen für diese Verbesserung der Schaltung durch die Kapazität
sind nicht ganz klar. Sie mögen mit der Tatsache zusammenhängen, daß die Transistoren
nicht als Verstärker im normalen Sinne sondern als Schaltelemente verwendet werden,
die entweder im leitenden oder gesperrten Zustand betrieben werden. Diese Betriebsart
steigert die Strombelastung des Transistors wesentlich, da nur sehr wenig Energie
innerhalb des Transistors abgeführt wird.
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Jedes Schaltelement reagiert auf die Lage des Vektors Et bezüglich
einer Grenzlinie. Die Grenzlinien definieren ein Gebiet, in dem der Vektor En enden
muß, wenn beide Schaltelemente geschlossen werden sollen. Für den Fall des ersten
Transistorschalters wird dann ein pulsierender Gleichstrom durchgelassen, wenn,
wie in F i g. 2 dargestellt ist, E, größer als E; ist. so daß der Emitter positiv
gegenüber der Basis wird. In ähnlicher Weise fließt durch den zweiten Transistor
ein pulsierender Gleichstrom, wenn, wie in F i g. 4 dargestellt ist, Er größer
als E,' wird, so daß der Emitter gegenüber der Basis positiv wird. Ein Glättungskondensator
105, der zwischen dem Ausgang des Transistorschaltkreises und des Leistungstransformators
liegt, dient zur Glättung des pulsierenden Gleichstroms.
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Aus der Beschreibung und den Zeichnungen geht hervor, daß das Schutzsystem
für ein dreiphasiges elektrisches Netz vorgesehen ist. F i g. 1 zeigt, daß die Schaltungen
für alle drei Phasen ähnlich sind. Zur Vereinfachung wurden die Elemente der mit
der Phase B zusammenhängenden Schaltung mit der gleichen Zahl wie die entsprechenden
Elemente der Phase A zusätzlich mit dem Buchstaben b bezeichnet. Analog
wurden die Elemente der Phase C zusätzlich mit dem Buchstaben c gekennzeichnet.
Der einzige Unterschied zwischen den drei Schaltungen ist der Anschlußpunkt auf
der Transformatorseite und der Netzseite des Leistungsschalters. Es wurde deshalb
lediglich die Schaltung für die Phase A ausführlich beschrieben.
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Jeder einzelne Überwachungsstromkreis ist mit der zugehörigen Phase
des dreiphasigen Netzes verbunden. Zum Beispiel gibt der Spannungsabfall an dem
Widerstand 12 der Reihenschaltung aus den Widerständen 11 und 12 zwischen der Phase
B und dem Sternpunkt ein Maß für die Spannung zwischen der Phase B und dem Sternpunkt.
Die Widerstände 13 und 14 in der Phase C geben durch den Spannungsabfall
an dem Widerstand 14 ein Maß für die Spannung zwischen der Phase C und dem Sternpunkt.
Die Verbindungen für die phasengebende Spannung der Phase B sind an die Leitungen
2 und 5 geführt. In ähnlicher Weise wird eine phasengebende Spannung für die Phase
C zwischen den Leitern 3 und 6 abgenommen.
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Die Ausgänge der Überwachungsstromkreise für die einzelnen Phasen
können mit Relais verbunden werden, die mit dem Einschaltstromkreis des Leistungsschalters
in Reihe geschaltet sind. In diesem Falle kann der Leistungsschalter nur dann eingeschaltet
werden, wenn die gewünschten Einschaltbedingungen in allen drei Phasen vorhanden
sind. Es können aber auch die Ausgänge in einer Parallelschaltung zusammengeführt
werden, wodurch der Leistungsschalter eingeschaltet werden kann, wenn nur für eine
Phase die gewünschten Einschaltbedingungen vorhanden sind. In der dargestellten
und beschriebenen Ausführungsform des überwachungsgerätes sind die Ausgänge der
drei Kreise in Reihe geschaltet, so daß eine zufriedenstellende Einschaltbedingung
in allen drei Phasen zur Einschaltung des Leistungsschalters vorhanden sein muß.
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Jedes elektrische Verteilungsnetz besitzt ein eigenes, besonderes
Schaltproblem oder erfordert einen besonderen Schutz, da sich die Methoden für den
Betrieb des Netzes mit den elektrischen Eigenschaften des Versorgungsnetzes ändern.
So kann beispielsweise eine regenerative Belastung in der Nähe eines Verteilungspunktes
eine Phasenverschiebung verursachen, die in einem Netz auf einen Fehler hindeutet,
während in dem betreffenden Netz dieser Zustand normal ist. Die Schutzeinrichtung
des Netzes sollte leicht einstellbar sein, um eine Anpassung an die unterschiedlichen
Betriebsbedingungen zwischen den Netzen und sogar zwischen den einzelnen Phasen
desselben Netzes zu ermöglichen.
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Die F i g. 7 bis 13 zeigen verschiedene Anpassungsmöglichkeiten, die
gemacht werden können, um das Netz in der durch die elektrischen Charakteristiken
festgelegten günstigsten Weise zu betreiben. Diese Einstellungen werden durch den
Abgriff 21 des Phasenschieberkreises, den Abgriff 48 auf dem Widerstand 46 und den
Abgriff 79 auf dem Widerstand 74 vorgenommen.
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In den Diagrammen wird der die Spannung des Versorgungsnetzes darstellende
Vektor En als Bezugslinie angenommen, die sich entgegen dem Uhrzeigersinne dreht.
Beispielsweise eilt ein Vektor, dür im Nullpunkt der Spannung (Punkt 0) seinen Ursprung
hat und links von dem Vektor E" endet, der Spannung des Versorgungsnetzes voraus.
Alle dem Vektor En vorauseilenden Spannungsvektoren liegen in einem Gebiet, das
links von einer Linie entlang dem Vektor E" liegt und schraffiert ist.
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Wenn der Abgriff 21 im Phasenschieberkreis so eingestellt ist, daß
eine 90°-Phasenverschiebung der phasengebenden Spannung E, erreicht wird, so wird
dem Transistor 93 eine positive Spannung so lange zugeführt, wie der die Transformatorspannung
darstellende Vektor innerhalb des schraffierten Gebietes liegt.
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In dem in F i g. 7 dargestellten Fall ist der Abgriff 21 so eingestellt,
daß die Phasenverschiebung größer als 90° ist. In diesem Falle muß der die Transformatorspannung
darstellende Vektor weiterhin in dem schraffierten Gebiet liegen, um eine positive
Ausgangsspannung zu liefern. Es ist aber festzustellen, daß die Grenzlinie des schraffierten
Gebietes sich
geändert hat. Die Grenzlinie führt nicht mehr entlang
dem Vektor En, sondern nur noch durch die Spitze des Vektors E". Sie liegt
in einem gewissen Winkel zum Vektor En, so daß gewisse dem Vektor E" vorauseilende
Vektoren nicht mehr eine positive Ausgangsspannung an den Emitter-Basis-Kreis des
Transistors 93 führen.
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F i g. 8 zeigt die Auswirkung einer Verschiebung des Abgriffes 21
in der Art, daß die Phasenverschiebung der Spannung En weniger als 90° sein wird.
In diesem Falle umfaßt das Gebiet, in dem der Vektor Et liegen muß, um eine
positive Spannung an dem Transistor 93 zu erzeugen, gewisse Vektoren, die in der
Phase der Spannung E" nacheilen.
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Neben der zu erfüllenden Phasenbedingung muß die Amplitude der Spannung
Et einen gewissen Minimalwert überschreiten, der sich mit der Phasenlage
von Et ändert.
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Aus den F i g. 4 und 5 geht hervor, daß dem Transistor 100 zwischen
Emitte.r und Basis eine positive Spannung zugeführt wird, wenn E, größer ist als
E,'. Der veränderliche Abgriff 79 auf den Widerstand 74 bestimmt den Teil der Spannung
E" der die Spannung E,' kompensiert. Falls der Abgriff 79 den Widerstand 74 in dem
gleichen Verhältnis teilt, in dem die Widerstände 75 und 76 zueinander stehen, so
kompensiert E, einen gleich großen Betrag von E,.'. In diesem Falle braucht E, den
Wert von ET
nur um einen geringen Betrag zu überschreiten, um eine positive
Spannung zu liefern und damit den Transistor 100 einzuschalten. In diesem Betriebsfall
muß der Vektor Et oberhalb einer Grenzlinie liegen, die durch die Spitze
des Vektors En verläuft und senkrecht auf dem Vektor En steht. In
diesem Falle wird dem Emitter-Basis-Kreis des Transistors 100
eine positive
Spannung zugeführt. Die F i g. 6, 7 und 8 zeigen diese Betriebsfälle. Die Linie
CD entspricht dem Minimalwert von Et, der eine Einschaltung des Transistors
100 hervorruft. Mit anderen Worten, ein die Transformatorspannung darstellender
Vektor muß ,in dem Gebiet oberhalb der Linie CD enden, um den Transistorschalter
100 einzuschalten. Je genauer Et mit der Phase von E" übereinstimmt, um so
weniger muß der Betrag von Et
den Betrag von En übersteigen, um eine
positive Ausgangsspannung an den Transistor zu liefern. Mit größer werdendem Unterschied
im Phasenwinkel muß Et größer und größer werden, um oberhalb der Linie
CD zu enden.
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In den F i g. 6, 7 und 8 ist das Gebiet doppelt schraffiert, in dem
der Vektor enden muß, wenn beide Transistorschalter 93 und 100 eingeschaltet werden
sollen.
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Die F i g. 9, 10 und 11 geben eine andere Einstellungsmöglichkeit
der Schaltung wieder. Aus den drei Figuren geht hervor, daß dis Linie
CD jetzt unter den Endpunkt des Vektors En absinkt. Dies bedeutet,
daß E,' durch einen Wert von E, kompensiert wird, der niedriger als E,' ist. Man
kann diesen Betriebszustand dadurch einstellen, daß der Abgriff 79 weiter von dem
mittleren Abgriff 66 entfernt wird als bei den Bedingungen, die den F i g. 6, 7
und 8 zugrunde lagen. Auf diese Weise wird ein größerer Anteil der Spannung an dem
Widerstand 74 gegen die Spannung 75 kompensiert.
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Wenn der Abgriff 79 in der Nähe des mittleren Abgriffes 66 liegt,
dann entstehen Betriebsbedingungen, wie sie in den F i g. 12, 13 und 14 veranschaulicht
werden. Hier liegt die Linie CD oberhalb des Endpunktes des Vektors
En. Der Vektor Et muß jetzt größer sein als En, selbst dann,
wenn die beiden Spannungen genau in Phase sind. Wenn sich der Abgriff 79 in der
Nähe des mittleren Abgriffes 66 befindet, so wird nur ein sehr kleiner Teil der
Ausgangsspannung des Gleichrichters 67 zur Kompensation der Spannung an dem Widerstand
75 verwendet. Die Spannung an dem abgegriffenen Teil. des Widerstandes 74 wird so
nur dann größer sein als die Spannung an dem Widerstand 75, wenn der gleichgerichtete
Betrag der Vektorsumme E, + En wesentlich größer ist als der gleichgerichtete Wert
der Vektorsumme En + -E".
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Aus den F i g. 9 bis 14 geht hervor, daß die Grenzlinie
AB nicht mehr durch die Spitze des Vektors E" verläuft. Der Betrag und die
Richtung der Abweichung hängen von der Einsstellung des verschiebbaren Abgriffes
auf dem Widerstand 46 ab. In den F i g. 6, 7 und 8 entsteht die Spannung E, an dem
Widerstand 46 und die Spannung E,' an dem Widerstand 47. Falls ein verringerter
Anteil von E, an dem Widerstand 46 abgegriffen wird, so wird eine Kompensation nur
für den Fall erreicht, daß E, größer als E,' ist, und zwar im gleichen Verhältnix,
in dem der reduzierte Betrag von E, zum vollen Betrag von E, stehst. Falls der Abgriff
48 in die Nähe zum Transformator-Mittelabgriff 43 geschoben wird, so existieren
ähnliche Bedingungen, wie sie in den F i g. 12, 13 und 14 dargestellt sind. Unter
diesen Bedingungen muß der Vektor Et in dem Gebiet links der Grenzlinie
AB enden, genau wie in den Fällen der F i g. 6, 7 und B. In diesem Falle
ist jedoch die Grenzlinie gegenüber dem Vektor Ers nach links verschoben. Es werden
dadurch die Phasen- und Amplitudenanfarderungen schärfer als bei den in den F i
g. 6, 7 und 8 dargestellten Fällen.
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In einer ähnlichen Art können die in den F i g. 9, 10 und 11 dargestellten
Betriebsbedingungen durch eine Einstellung des Abgriffes 48 erzielt werden. Und
zwar geschieht die Einstellung so, daß ein größerer Teil des Widerstandes vom Gesamtwiderstand
46 abgegriffen wird, als es dem Verhältnis der Widerstände 47 zu 35 entspricht.
Unter diesen Bedingungen könnte eine vektorielle Lage der Spannungen, wie sie in
F i g. 3 dargestellt ist, einen Einschaltimpuls für den Leistungsschalter liefern.
Eine Verschiebung des Abgriffes 48 von dem Mittelabgriff der Transformatorengruppe
nach außen wirkt sich in gleicher Weise aus wie eine Verstärkung der Kompensationswirkung
der Spannung E, gegenüber der Spannung E"'. Mit anderen Worten ausgedrückt, ein
größerer Anteil von E, wird gegenüber ET kompensiert. Es wird dadurch eine
Vergrößerung des Gebietes erreicht, indem eine Einschaltung des Leistungs6chaI-ters
zulässig ist. In den Figuren drückt sich diese Vergrößerung des Gebietes durch eine
Verschiebung der Grenzlinie AB von dem Vektor En nach rechts aus.
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Die besprochenen Einstellmöglichkeiten erlauben die Anpassung des
Netzüberwachungsgerätes für die Einschaltung eines Leistungsschalters in weiten
Grenzen an die Phasen- und Amplitudenverhältnisse zwischen den Vektoren E" und
Et.
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Der Einfluß von Oberwellenspannungen, der b01 mechanischen oder mit
Relais arbeitenden überwachungseinrichtungen schwer zu beherrschen ist, wird durch
die Verbindung der Transformatoren 31
bis 34 und 55 bis 58 ausgeschaltet.
Da die Oberwellenspannungen auf beiden Seiten der Transformatoren gleich sind, tragen
sie in gleicher Weise, zur Erhöhung der Spannung auf den die Gleichrichter speisenden
Sekundärseiten bei. Da die Ausgangsseiten der beiden Gleichrichter gegeneinander
geschaltet sind, heben sich die gleichgerichteten Oberwellenspannungen von selbst
auf.
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Zusammengefaßt schafft die Erfindung eine Leistungsschalterüberwachungseinrichtung,
die mit einer Kombination von zwei Eingangssignalen arbeitet. Erstens überwacht
die Schaltung den Phasenwinkel zwischen der Spannung im Versorgungsnetz und auf
der Transformatorseite und erzeugt in einem vorgegebenen Phasenwinkelbereich ein
Steuersignal. Zweitens überwacht das Gerät die phasengleiche Amplitude der Transformatorspannung
in bezug auf die Spannung des Versorgungsnetzes und liefert einen Steuerimpuls,
wenn die phasengleiche Amplitude der Transformatorspannung innerhalb eines Bereiches
liegt, der den Maximalwert der Spannung des Versorgungsnetzes übersteigt.