DE1162321B

DE1162321B - íÀAtmenderíÂ, kunstlederartiger Verbundstoff und Verfahren und Vorrichtung zu seinemHerstellen

Info

Publication number: DE1162321B
Application number: DENDAT1162321D
Authority: DE
Inventors: Philip Frederic Wangner Jun
Original assignee: EI Du Pont de Nemours and Co
Current assignee: EIDP Inc
Priority date: 1957-05-24
Publication date: 1964-02-06
Also published as: US2970345A; GB859963A

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Internat. Kl.: D 06 k

Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:

Deutsche Kl.: 8h-7

1 162 321
P 20737VIIa/8h
23. Mai 1958
6. Februar 1964

Die Erfindung betrifft einen »atmenden«, kunstlederartigen Verbundstoff aus einer mit thermoplastischem Harz überzogenen Textilunterlage, deren Harzüberzug geprägt und perforiert ist, und ein Verfahren und eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Herstellen dieses Verbundstoffes.

Mit Vinylharz überzogene Textilunterlagen besitzen verschiedene der für das Beziehen von Polstermöbeln und Kraftfahrzeugsitzen erwünschten Eigenschaften. Sie bilden eine Klasse flexibler Bezugsstoffe, die den eigentlichen Geweben in mancher Hinsicht überlegen sind. Sie sind zäh und scheuerfest, stehen in einer unbegrenzten Vielfalt von Farben zur Verfügung und können in großen Mengen nach wirtschaftlichen Verfahren hergestellt werden. Ihre Beständigkeit gegen Anschmutzung und Schädigung durch Wassereinwirkung ist bekannt. Die vinylüberzogenen Verbundstoffe weisen jedoch bestimmte Mängel auf, die ihre Verwendung als Bezugsstoffe stark beschränkt haben.

Der hauptsächliche Mangel der harzüberzogenen Verbundstoffe liegt vom Benutzer her gesehen in dem schlechten Komfort, den sie im Einsatz bieten. Durch die in unbearbeiteter Form vorliegenden glatten, nicht perforierten Bezugsstoffe können Luft oder Feuchtigkeit nicht hindurchtreten, und ebensowenig können sich Luft oder Feuchtigkeit längs der Fläche verteilen oder bewegen, welche sich mit der sitzenden Person in Kontakt befindet. Da das Material nicht zu »atmen« vermag, können die Temperatur und die Feuchtigkeit an den Stellen, an denen sich das Material mit der sitzenden Person in Kontakt befindet, Werte erreichen, die außerordentlich unangenehm sind, und diese Erscheinung macht sich in warmen und feuchten Klimaten noch stärker bemerkbar.

Ein praktisches numerisches Maß für den »Sitzkomfort« eines Materials steht in dem sogenannten Wasserdampfdurchlässigkeitswert zur Verfügung, der die Wasserdampfmenge in Gramm angibt, die in einer Stunde bei 23° C und einer relativen Feuchte von 90% durch 100 m² des zu prüfenden Materials hindurchtritt. Diese Prüfung ist von Kanagy und Vickers auf S. 211 bis 242 des »Journals of American Leather Chemists Association«, Bd. 45, (19. April 1950), als LPV Test Method beschrieben worden. Ausgedehnte bisherige Verfahren haben gezeigt, daß der Wasserdampfdurchlässigkeitswert eines Bezugsstoffes zumindest 5000 und vorzugsweise mehr als 7000 betragen soll, damit der »Sitzkomfort« gut ist.

Abgesehen von dem schlechten »Sitzkomfort« lassen die Schmiegsamkeit, das Oberflächengefüge

»Atmender«, kunstlederartiger Verbundstoff und Verfahren und Vorrichtung zu seinem Herstellen

Anmelder:

E. I. du Pont de Nemours and Company,

Wilmington, Del. (V. St. A.)

Vertreter:

Dr.-Ing. W. Abitz, Patentanwalt,

München 27, Pienzenauer Str. 28

Als Erfinder benannt:
Philip Frederic Wangner jun.,
Newburgh, N. Y. (V. St. A.)

Beanspruchte Priorität:

V. St. v. Amerika vom 24. Mai 1957 (Nr. 661 344)

und das Aussehen der nicht bearbeiteten, harzüberzogenen Verbundstoffe sehr zu wünschen übrig.

Es sind schon viele Verfahren zur Herstellung »atmender« und gut aussehender Bezugsstoffe aus harzüberzogenen Verbundstoffen vorgeschlagen worden, aber keines dieser Verfahren hat zu einem vollen Erfolg geführt. So hat man die Verbundstoffe unter Verwendung mechanischer und elektrischer Lochmethoden perforiert, wobei ihr Aussehen weiter verschlechtert wurde. Mit den bisher bekannten Prägebehandlungen wurde eine gewisse Verbesserung des Oberflächengefüges und Aussehens erhalten.

Man hat vorgeschlagen, den thermoplastischen harzartigen Film in einer Plattenflachpresse unter Verwendung eines Metallgewebes zu prägen und zu perforieren. Diese Behandlung kann nur langsam und absatzweise erfolgen, und das eingeprägte Muster weist an jedem Ende von Platten und Metallgewebe Unterbrechungen auf. Es ist ferner vorgeschlagen worden, zur stetigen Behandlung das Metallgewebe auf einer Prägewalze anzuordnen. Auch hierbei konnte kein durchlaufendes Muster erzielt werden, weil die verkettete oder verschweißte Naht an der Verbindungsstelle der Metallgewebeenden einen Eindruck hinterließ. Außerdem konnte die Prägung nicht so tief erfolgen, wie es für die Güte, die Porosität und das Aussehen von Bezugsstoffen erforderlich ist, ohne einen derart hohen Walzdruck anzuwenden, daß Schädigungen der Textilunterlage auftraten. Endlose

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Muster sind unter Verwendung einer Prägewalze erzielt worden, die mit einer netzartigen Gravierung versehen war, aber dabei können keine Entlüftungsstellen in dem Überzug erzeugt werden, ohne die Textilunterlage zu beschädigen.

Bei der üblichen Walzenprägung wird nur momentan ein Druck auf den Verbundstoff ausgeübt, so daß die Verweilzeit zum Bilden von Löchern oder Perforationen einer für eine gute Durchlässigkeit ausreichenden Größe und Anzahl nicht ausreicht.

Gegenstand der Erfindung ist ein »atmender«, kunstlederartiger Verbundstoff aus einer Textilunterlage und einem tiefgeprägten Überzug aus einem thermoplastischen Harz mit sich parallel zur Textil-Zwischenräume des Drahtbandes mit dem Überzugsmaterial füllen. Nach dem Austritt des harzüberzogenen Stoffes aus der Druckzone und vor der Trennung von dem Drahtband wird der Überzug so weit abgekühlt, daß er zumindest teilweise erstarrt. Der erhaltene bahnförmige, geprägte und perforierte Verbundstoff, der einen hochwertigen Bezugsstoff für Sitzkissen u. dgl. darstellt, wird auf einer Vorratsrolle aufgewickelt.

ίο Die Erfindung hat also den Vorteil, daß der geprägte, mit Kunstharz überzogene Verbundstoff gekühlt werden kann, bevor das prägende Drahtband von dem Verbundstoff wieder abgezogen ist. Dies hat zur Folge, daß die geschaffenen Poren sich nicht wie-

unterlage erstreckenden kanalartigen Perforationen, 15 der schließen, bevor der Überzug abgekühlt ist, und der sich dadurch kennzeichnet, daß die Breite der die Bildung scharfer Kanten zwischen den Entkanalartigen Perforationen an der Überzugsober- lüftungsstellen verhindert wird. Ferner kann bei dem fläche geringer als im Mittelteil ist. erfindungsgemäßen Verfahren das Prägemuster allein

Dieser tiefgeprägte, harzüberzogene Verbundstoff durch Wahl des endlosen, nahtlosen, gewebten weist ein stetiges, ununterbrochenes und gut aus- 2° Drahtbandes verändert werden, und es ist nicht notwendig, dies durch mühsames Auswechseln der Prägewalzen zu bewerkstelligen. Zwar sind schon endlose, gewebte Drahtbänder bekannt; sie dienten jedoch zum Mustern von Geweben.

Nach einem weiteren bekannten Verfahren wird ein genarbtes, kunstlederartiges Erzeugnis her

sehendes Muster auf, und die sich parallel zur Stoffunterlage erstreckenden kanalartigen Perforationen oder Entlüftungsstellen sind an der Überzugsoberfläche enger als in dem Mittelteil. Er ist insbesondere mit einem Vinylharz überzogen und hat insbesondere einen Wasserdampfdurchlässigkeitswert von min

destens 5000. gestellt, wobei mindestens zwei verschiedenfarbige,

Der Träger des harzüberzogenen Verbundstoffes gegebenenfalls Weichmacher enthaltende Folien aus kann jedes beliebige Gewebe, Gewirk, Gestrick, Vinylpolymeren nach- und aufeinander mit der Vlies usw. sein; diese können aus natürlichen oder 30 Unterlage durch Warmverpressen verbunden werden synthetischen Fäden hergestellt sein. Für Bezugs- und darauf die untere Schicht durch Kalandrieren

stellenweise freigelegt wird. Auch hierbei handelt es sich nicht um die Herstellung eines atmenden, kunstlederartigen Erzeugnisses. Auch wird nach diesem bekannten Verfahren als Prägematerial nicht ein leicht auswechselbares Drahtband, sondern ein üblicher Kalander verwendet, wobei die Gefahr besteht, durch einen hohen Walzdruck Schäden des Trägermaterials herbeizuführen.

Ferner sind aber auch kontinuierlich hergestellte, geprägte, »atmende«, kunstlederartige Verbundstoffe bekannt, die einen Überzug mit kanalartigen Perforationen aufweisen, doch ist dieser Typus der Perforationen nicht dem erfindungsgemäßen gleichzusetzen. Die erfindungsgemäßen Perforationen sind an der Oberfläche enger als in ihrem zentralen Teil, was für die praktische Anwendung bei Sitzmöbeln von Bedeutung ist. Die letzteren bekannten Kunstleder haben durchgehend die gleiche Weite bzw. sind nach

gleichzeitigen Prägen und Perforieren vinylharz- 5o außen hin weiter als nach der Seite des Trägerüberzogener Verbundstoffe. Weitere Vorteile und materials. Demgegenüber weisen die erfindungs-Zweckangaben der Erfindung ergeben sich aus der gemäßen Verbundstoffe infolge der ungewöhnlichen folgenden Beschreibung. Tiefe der Prägung und der hinterschnittenen Aus-

Nach dem Verfahren gemäß der Erfindung wird bildung der Perforationen oder Entlüftungsstellen ein der aus thermoplastischem Harz bestehende Überzug 55 besseres Aussehen und einen besseren »Sitzdes Verbundstoffes durch Wärmeeinwirkung er- komfort« auf.

stoffe wird als Träger ein Baumwollgewirk bevorzugt, da die Schmiegsamkeit, der Griff und die Dehnungsund Verarbeitungseigenschaften dieses Gewirkes besser sind.

Die ungewöhnliche Tiefe und die hinterschnittene Ausbildung der Perforationen oder Entlüftungsstellen ergibt ein besseres Aussehen und einen besseren »Sitzkomfort«, als er bisher bei solchen Erzeugnissen erzielt werden konnte. Die einzigartigen Eigenschaften der Dauerhaftigkeit, des Aussehens, der Durchlässigkeit, der Schmiegsamkeit und des sich angenehm anfühlenden Oberflächengefüges des erfindungsgemäßen Erzeugnisses verleihen ihm eine gute Eignung als Bezugsstoff.

Die Erfindung umfaßt weiter ein Verfahren und eine Vorrichtung zum stetigen Verarbeiten von harzüberzogenen Bezugsstoffen zu gut aussehenden und »atmenden« Bezugsstoffen sowie zum stetigen und

weicht, stetig ein gewebtes Drahtband in den erweichten Überzug und durch ihn hindurch gepreßt, der Druck mindestens 10 Sekunden angewandt und dann das Drahtband von dem Überzug getrennt.

Dabei wird eine Bahn des mit thermoplastischem Harz überzogenen Verbundstoffes derart in die Druckzone und durch sie hindurch geführt, daß sich der Harzüberzug in Berührung mit dem Drahtband

60 Schließlich ist ein Verfahren zum beidseitigen Mustern und Prägen von Kunstleder und Wachstuch durch über eine gekrümmte Bahn geführte Druckorgane d d

bekannt, nach welchem zum Prägen der Vorderseite das Druckband die beschichtete Bahn gegen eine gemusterte Preßwalze drückt und zum Prägen der Rückseite ein gemustertes Preßband zwischen dem Druckband und der beschichteten Bahn befindet. Der Harzüberzug wird auf eine über seinem 65 _mjt umläuft. Erweichungspunkt liegende Temperatur erhitzt und Die Vorrichtung gemäß der Erfindung hat jedoch

das Drahtband in den erweichten Überzug hinein- demgegenüber verschiedene Vorteile. Einmal erlaubt und durch ihn hindurchgepreßt, wobei sich die sie, daß die geprägte, mit Kunstharz überzogene

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textile Unterlage gekühlt werden kann, bevor das mente mit gleicher linearer Geschwindigkeit. Der Drahtband von dieser wieder abgezogen ist. Dies hat Draht des Drahtbandes 20 besteht aus rostfreiem zur Folge, daß die geschaffenen Poren sich nicht Stahl von 0,89 mm Durchmesser. Das Gewebe des wieder schließen, bevor der Überzug abgekühlt ist, Drahtbandes 20 weist 19,7 Drähte in der Kette und und die Bildung scharfer Kanten zwischen den Ent- 5 2,8 Drähte im Schuß auf. Die Bandenenden sind lüftungsstellen verhindert wird. Ferner ist es gegen- mittels eines Querstiftes, der einen Teil des Gewebes über dieser bekannten Vorrichtung mit der erfin- bildet, »unsichtbar«, d. h. ohne Markierungen zu dungsgemäßen möglich, die Prägemusterung allein hinterlassen, miteinander verbunden. Eine Bahn der durch Wechsel des endlosen, nahtlosen Drahtbandes zu einem geprägten Verbundstoff zu verarbeitenden zu verändern und nicht wie bei der bekannten Vor- io harzüberzogenen Textilunterlage 17 mit glatter Oberrichtung durch mühsames Auswechseln der Präge- fläche befindet sich auf der Rolle 16. rolle. Schließlich handelt es sich bei diesem bekann- Die überzogene Textilunterlage 17 wird unter den

ten Verfahren nicht um die Herstellung eines atmen- Führungswalzen 18 und 19 hinweggeführt und geden, mit Kunstharz überzogenen Textilmaterials langt dann in den Spalt, der von dem Druckband 12 durch ein Prägeverfahren. 15 und dem Drahtband 20 beim Eintritt in den von

In der Zeichnung ist zur Erläuterung eine bevor- Zylinder 10 und Führungswalze 14 gebildeten Spalt zugte Ausführungsform der Erfindung veranschau- entsteht, wobei der Harzüberzug dem Drahtband 20 licht. Es zeigt zugewandt ist. Die harzüberzogene Textilunterlage 17

Fig. 1 schematisch in Seitenansicht eine Vor- gelangt auf diese Weise in die Druckzone, die sich richtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen 20 zwischen der Oberfläche von Zylinder 10 und dem Verfahrens und Druckband 12 befindet, wobei die Harzschicht mit

Fig. 2 einen Schnitt durch den erfindungs- dem Drahtband 20 in Kontakt steht. Die Harzschicht gemäßen, tiefgeprägten Verbundstoff nach Linie 2-2 wird in der Druckzone durch die von dem Zylinder von Fig. 1. 10 abgegebene Wärme auf etwa 171°C erwärmt und

Beispiel 1 ²⁵ dadurch erweicht. Das Drahtband wird durch den

von dem Druckband 12 ausgeübten Druck von etwa

Zum Herstellen einer vinylharzüberzogenen tex- 5,3 kg/ciiL, in den Überzug hinein- und durch denseltilen Bahn wird mittels eines Kalanders ein übliches ben hindurchgepreßt, wobei die Drähte des Draht-Baumwollgewirk (Quadratmetergewicht 169,5 g; etwa bandes 20 an der Textilunterlage anliegen. Die Harz-12 Maschenreihen und 13 Maschenstäbchen je Zenti- 30 schicht nimmt dabei das seitenverkehrte Muster des meter im von der Wirkmaschine erhaltenen Zustand) Drahtbandes an. Der Verbundstoff befindet sich etwa mit einer üblichen gefärbten Vinylchloridharz- l¹/2bis2MinuteninderDruckzoneundwirddannbeim Kalandermasse überzogen, die etwa 42 Gewichts- Verlassen des von der Walze 13 und dem Zylinder 10 prozent eines Mischpolymerisats aus Vinylchlorid gebildeten Spaltes von dem Drahtband 20 aus ihr und Vinylacetat, 38% Di-(2-äthylhexyl)-phthalat 35 weggeführt. Das Harz wird in einen festeren Zustand und 25 % Pigment und Füllstoff enthält. In dem abgekühlt, während es sich noch in den Zwischenräufertigen harzüberzogenen Verbundstoff beträgt die men des sich bewegenden Drahtbandes 20 befindet. Dicke des Überzuges etwa 0,9 mm, und seine Ge- Die Trennung der geprägten und perforierten Versamtdicke etwa 1,2 mm. In üblicher Weise wird auf bundstoffbahn 22 von dem Drahtband 20 erfolgt an die Harzoberfläche ein dünner Überzug eines Poren- 40 der Führungswalze 23; die Verbundstoffbahn läuft Schließers aufgebracht, um ihre Klebrigkeit zu ver- über zwei Führungswalzen 24, 25 und wird schließringern. Dieser Verbundstoff wird auf einer Rolle lieh auf der Rolle 26 aufgewickelt, aufgewickelt, von welcher er dann der Prägevorrich- Während dem Erwärmen und dem Pressen fließt

tung zugeführt wird. der Überzug von der Textilunterlage an den Stellen

Die Prägevorrichtung (Fig. 1) ist mit einem 45 weg, an denen ihn die äußeren Teile der Drähte Hohlzylinder 10 aus Stahl versehen, der um die des Drahtbandes berühren, und zwar fließt der Über-Welle 11 umläuft und zur Beheizung an eine (nicht zug um mehr als 180°, aber weniger als 360° des eingezeichnete) Dampfleitung angeschlossen ist. Der Umfanges der Drähte herum. Der Überzug ist nach Zylinder hat eine Breite von etwa 203 cm und einen teilweiser Erstarrung, die durch eine geringe Abküh-Durchmesser von etwa 1,8 m und läuft mit solcher 50 lung erzielt wird, ausreichend weich und elastisch, Geschwindigkeit um, daß der Druck etwa IV2 bis damit das Drahtband von dem Überzug unter Zu-2 Minuten lang auf den überzogenen Verbundstoff rücklassung der sich parallel zur Textilunterlage erausgeübt wird. Ein flexibles Druck- oder Spannband streckenden zwiebelartigen Perforationen von Ent-12 aus Stahl ist über die obere Führungswalze 13, lüftungsstellen gemäß Fig. 2 abgezogen werden kann, die untere Führungswalze 14 und die Führungswalze 55 deren Breite an der Überzugsoberfläche geringer als 15 geführt und läuft mit einem Umschlingungswinkel im Mittelteil ist.

von etwa 230° über die Fläche des Zylinders 10. Fig. 2 veranschaulicht im Querschnitt die typische

Die angetriebene Führungswalze 13 steht unter Struktur des erfindungsgemäßen Erzeugnisses. Die Andruck an das Druckband 12 und bewirkt dessen Harzschicht ist in im gleichmäßigen Abstand abUmlauf mit dem Zylinder 10. Die Führungswalze 15 60 wechselnd aufeinanderfolgende Stempel oder pilzist so angeordnet, daß ihr Abstand von dem Zylinder artige Erhöhungen 1 und sich parallel zur Textil-10 und damit der von dem Druckband 12 auf die unterlage erstreckende Perforationen von Entlüftungs-Oberfläche des Zylinders 10 ausgeübte Druck ver- stellen 2 unterteilt, welch letztgenannte an der Überänderbar ist. Zugsoberfläche eine geringere Breite als in dem

Über die Führungswalze 21 und über den Zylinder 65 Mittelteil aufweisen.

10 läuft zwischen dem Druckband 12 und der Das gemäß Beispiel 1 erhaltene Erzeugnis besitzt

Zylinderoberfläche ein endloses, nahtloses, gewebtes einen Wasserdampfdurchlässigkeitswert von 8840. Drahtband 20, und zwar bewegen sich alle drei EIe- Die Schmiegsamkeit und die Gesamtdicke sind im

Vergleich zu dem harzüberzogenen Ausgangsgut nach der erfindungsgemäßen Behandlung deutlich erhöht. Mit dem gefärbten, geprägten Verbundstoff wurde das Kissen eines Kraftfahrzeugsitzes überzogen. Das Material zeigte dabei überraschend gute Verarbeitungseigenschaften, und der fertige Sitz besaß ein gutes Aussehen und erwies sich als angenehm im Gebrauch.

Beispiel 2

IO

Das Beispiel 1 wird unter Verwendung eines endlosen, gewebten Drahtförderbandes in Cordbindung mit 39,4 Drähten in der Kette und 9,8 Drähten im Schuß je Zentimeter an Stelle des gewebten Drahtbandes 20 wiederholt; als Ausgangsgut dient ein Trägergewirk, das mit einer gefärbten Vinylharzkalandermasse der ungefähr gleichen Zusammensetzung wie im Beispiel 1 überzogen ist.

Das Erzeugnis ist ein gleich guter Bezugsstoff mit einem Wasserdampfdurchlässigkeitswert von 7310.

Die Erfindung ist in keiner Weise auf die in der Zeichnung dargestellte Form der Vorrichtung beschränkt. Es ist lediglich notwendig, mit zwei Druckorganen zu arbeiten, welchen eine ausreichende Wärme zugeführt werden kann und welche ohne irgendeine merkliche Bewegung gegeneinander unter Druck stetig so zusammen bewegt werden können, daß man eine Druckzone geeigneter Länge und Stärke erhält, durch welche die harzüberzogene Textilunterlage und das Drahtband geführt werden können.

Wenn gewünscht kann zum Schutz der Zylinderoberfläche zwischen dem Drahtband und dem beheizten Zylinder ein Band aus federndem Material, wie Neopren oder Tuch, vorgesehen werden.

Es können ferner Heizeinrichtungen vorgesehen werden, um die Überzugsschicht vor dem Eintritt in die Druckzone vorzuerwärmen oder das Druckband während des Eintretens in die Druckzone zu erwärmen.

Die normalen Drahtförderbänder haben sich zwar bei der Durchführung der Erfindung besonders vorteilhaft als Drahtband erwiesen, aber man kann auch mit anderen geeigneten, aus Draht aufgebauten Materialien arbeiten, aus denen ein endloses Band mit unsichtbarer Naht oder Verbindungsstelle herstellbar ist. Die Webdichte des Materials, die Webart und andere Merkmale des Aufbaus können entsprechend dem Prägemuster und der Porosität verändert werden, welche das Erzeugnis aufweisen soll. Man kann mit einem Drahtband arbeiten, dessen Breite gleich der Zylinderbreite ist, aber auch zwei oder mehr Drahtbänder des gleichen oder unterschiedlichen Aufbaus verwenden und schließlich das Drahtband 20 aus zwei oder mehr Stücken mit unterschiedlichem Muster zusammensetzen, wobei die verschiedenen Bandteile in dem Überzug dann verschiedene Muster erzeugen.

Die Gesamtdicke oder -tiefe des Drahtbandes soll ausreichen, damit das Drahtband unter den in der Druckzone herrschenden Bedingungen den Textilträger bis auf seinen Grund erreicht.

Bei der Verarbeitung vinylharzüberzogener Textilstoffe arbeitet man in der Druckzone gewöhnlich bei Temperaturen von 149 bis 191° C und Drücken von etwa 3,5 bis 7,0 kg/cm² in einem Druckzyklus, d. h. bei einer Verweilzeit von 10 Sekunden bis 3 Minuten. Bei einem zu hohen Druck wird der Textilträger beschädigt, so daß das Erzeugnis eine geringe Festigkeit aufweist. Bei übergroßer Wärme bleibt das Harz an den Drähten des Drahtbandes kleben. Eine zu geringe Wärmemenge macht eine ausreichend tiefe Prägung bei angemessener Verweilzeit in der Druckzone unmöglich. Bei den kürzeren Verweilzeiten ist eine größere und bei den längeren Verweilzeiten eine geringere Wärmemenge erforderlich.

Die hauptsächliche thermoplastische Harzkomponente der Harzschicht ist vorzugsweise ein Vinylchloridhomopolymerisat oder Mischpolymerisat des Vinylchlorides, dessen Hauptbestandteil das Vinylchlorid bildet, oder ein Gemisch solcher Polymerisate. Auch andere flexible thermoplastische Harzmassen können bei der Durchführung der Erfindung zum Herstellen der Harzschicht Verwendung finden. Die Dicke der Harz enthaltenden Schicht ist nicht kritisch; 0,5 bis 1,0 mm reichen gewöhnlich aus. Wenn die Dicke der Harzschicht weniger als etwa 0,5 mm beträgt, müssen die Bedingungen in der Druckzone genau eingehalten werden.

Das erfindungsgemäße Verfahren zum Prägen und Perforieren harzüberzogener Textilstoffe bietet zahlreiche wichtige Vorteile. Es ermöglicht eine kontinuierliche, rasche und wirtschaftliche Erzeugung. Es stellt das erste kontinuierliche Verfahren dar, nach welchem mit einem Harzfilm überzogene Textilbahnen zu tiefgeprägten, perforierten und somit »atmenden«, kunstlederartigen Verbundstoffen mit ununterbrochenen, gut aussehenden Mustern verarbeitet werden können. Es ermöglicht erstmals die kontinuierliche Herstellung hochwertiger vinylharzüberzogener Bezugsstoffe mit tiefen, hinterschnittenen Prägungen. Es ermöglicht die Abkühlung des Erzeugnisses vor der Trennung von dem als Prägematerial dienenden Drahtbandes, wodurch die hinterschnittene Form der zwiebelartigen Entlüftungsstellen bewahrt und die Bildung scharfer Kanten an den pilzförmigen Stempeln zwischen den Entlüftungsstellen verhindert wird.

Die Gegenstände der Ansprüche 3 und 4 gehören nur im Zusammenhang mit dem Gegenstand des Anspruchs 2 zur geschützten Erfindung.

Claims

Patentansprüche:

1. »Atmender«, kunstlederartiger Verbundstoff aus einer Textilunterlage und einem tiefgeprägten Überzug aus einem thermoplastischen Harz mit sich parallel zur Textilunterlage erstreckenden kanalartigen Perforationen, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite der kanalartigen Perforationen an der Überzugsoberfläche geringer als im Mittelteil ist.

2. Verfahren zum kontinuierlichen Herstellen eines Verbundstoffes nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der auf die Textilunterlage aufgebrachte thermoplastische Harzüberzug durch Wärmeeinwirkung erweicht und durch denselben hindurch in seinem thermoplastischen Zustand stetig ein sich bewegendes gewebtes Drahtband gepreßt, der Druck in einer Druckzone mindestens 10 Sekunden aufrechterhalten und das Drahtband nach seinem Austritt textil aus der Druckzone von dem Harzüberzug erst dann getrennt wird, nachdem der Harzüberzug so weit abgekühlt ist, daß er teilweise erstarrt, aber noch weich und elastisch ist.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Drahtband und die Textilunterlage mit dem erweichten Harzüberzug stetig zwischen zwei sich bewegenden Druckorganen geführt werden.

4. Verfahren nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckorgane auf einer gekrümmten Bahn geführt werden.

5. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach den Ansprüchen 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das als Prägeorgan dienende endlose, nahtlose Drahtband (20) derart angeord-

10

net ist, daß es zwischen dem geheizten, umlaufenden Zylinder (10) und der Überzugsseite des Verbundstoffes (17) hindurchgeführt wird, der von einem über einen wesentlichen Teil der Oberfläche des Zylinders (10) laufenden Druckband (12) abgedeckt ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 159 982, 554153,
ίο 679173, 935 665;

deutsche Auslegeschrift Nr. 1004 582;
deutsches Gebrauchsmuster Nr. 1685 574.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen