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Sicherheitseinrichtung für einen Kokillen-Abzieh-und Transportkran
Die Erfindung bezieht sich auf eine Sicherheitseinrichtung für einen Kokillen-Abzieh-
und Transportkran. Es kommt vor, daß bei einem solchen Kran verhütet werden muß,
daß er eine Last anhebt, deren Gewicht einen vorher bestimmten Wert überschreitet.
Beispielsweise ist das der Fall, wenn der Kran lediglich die Kokillen von den gegossenen
Stahlblöcken abziehen soll, nicht aber dabei die Blöcke mit anheben darf. Wenn in
einem Stahlwerk verschiedene Arten von Kokillen mit verschiedenen Breiten- und Höhenabmessungen
Anwendung finden, besteht das Problem, daß die Lastbegrenzung für das Hubwerk des
Kranes selbsttätig auf die unterschiedlichen Gewichte dieser verschiedenen Arten
von Kokillen eingestellt wird. Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß für den Kokillen-Abzieh-und Transportkran zwei Geber, von denen einer auf die
Maulweite der Greiferzange und der andere auf die Höhenlage der Zange über dem Boden
anspricht, sowie ein Rechner vorgesehen sind, der auf Grund der Werte, die ihm die
beiden Geber zuführen, wenn die Zange die Kokille erfaßt hat, einen dem Gewicht
der Kokille entsprechenden Vergleichswert liefert, und daß ein weiterer Wert, der
von der jeweils auf die Kokille ausgeübten Hubkraft abgeleitet ist, in einem Steuergerät
mit dem Vergleichswert derart zusammenwirkt, daß dann, wenn die auf die Kokille
wirkende Hubkraft nennenswert größer wird als das Gewicht der bloßen Kokille, das
Steuergerät das Kranhubwerk so beeinflußt, daß ein nennenswertes Anheben der Kokille
unterbleibt.
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In der Zeichnung ist in Fig. 1 und 2 ein Kokillen-Abzieh- und
Transportkran mit einer Sicherheitseinrichtung als Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
schematisch in Verbindung mit zwei verschieden großen Kokillen dargestellt.
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Auf dem Kranträger 1, dessen eine Fahrschiene mit 2 bezeichnet
ist, läuft eine Katze 3 mit zwei Führungsholmen 4 für eine die Greiferzange
5 tragende Traverse 6, die an den Seilen 7 eines Hubwerkes
8 hängt. Der z. B. hydraulische Antrieb zum öffnen und Schließen der Zange
5 ist mit 9 bezeichnet. Er ist durch eine Stange10 mit nicht dargestellten
Gliedern zur Betätigung der Zange5 verbunden.
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Gemäß Fig. 1 hat die Zange 5 eine verhältnismäßig niedrige
und schmale Kokillell erfaßt, indem ihre Zangenschenkel über die Ohren am oberen
Ende der Kokille greifen und an dieser anliegen.
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Da wegen der geringen Breite der Kokille die Maulweite der Zange klein
ist, ist die Stange 10 durch den Antrieb 9 entsprechend weit nach
oben gezogen. Diese Stellung wird mittels eines an der Stange, 10
sitzenden
Kontaktfingers 12 in einem auf der Traverse 6 angebrachten Geber
13 in einen Impuls umgesetzt, der durch eine entsprechende Leitung 14 einem
Rechengerät 15 auf der Katze 3 zugeleitet wird.
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Wegen der geringen Höhe der Kokille 11 befindet sich die Zange
5 und mit ihr die Traverse 6 in einer tiefen Lage zwischen den Holmen
4. Diese Lage wird durch einen auf der Traverse 6 befindlichen Kontaktfinger
16 auf einen an dem einen Hohn 4 sitzenden Geber 17 übertragen, und
von diesem wird ein entsprechender Impuls durch eine Leitung 18 dem Rechengerät
15 zugeführt.
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Das Rechengerät 15 ermittelt aus den ihm von den Gebern
13 und 17 zugeführten Werten einen Vergleichswert, der dem Gewicht
der Kokille 11 entspricht. Mit diesem Vergleichswert wird in einem Steuergerät
19 die jeweils von dem Hubwerk auf die Kokille ausgeübte Hubkraft verglichen.
Wenn diese Hubkraft das Gewicht der bloßen Kokille 11 nennenswert überschreitet,
was z. B. dann der Fall ist, wenn beim Anheben der Kokille 11 der betreffende
Block mitgenommen wird, bewirkt das Steuergerät 19, daß der Motor des Hubwerkes
8 ausgeschaltet oder auf irgendeine andere Weise das Anheben der Kokille
verhindert wird.
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Wenn es sich gemäß Fig. 2 um eine Kokille 20 handelt, die breiter
und höher ist als die Kokille 11,
ergeben sich entsprechend der größeren Maulweite
der Zange 5 und ihrer höheren Lage beim Erfassen der Kokille entsprechend
andere Einstellungen der Kontaktfinger 12 und 16 gegenüber den Gebern
13
bzw. 17. Aus den in diesem Fall dem Rechengerät
15 von den Gebern 13, 17 zugeleiteten Werten wird ein dem Gewicht
der Kokiffe 20 entsprechender Vergleichswert ehnittelt. Da es sich um eine größere
und demgemäß schwerere Kokille handelt, wird erst bei einer entsprechend großen
Hubkraft, die das Gewicht dieser Kokille nennenswert überschreitet, ein Anheben
der Kokille verhindert.
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Hierbei ist vorausgesetzt, daß die von den Blöcken abzuziehenden Kokillen
in jedem Fall auf einem Boden mit dem gleichen Niveau stehen, etwa die gleiche Wandstärke
haben und aus einem Werkstoff von etwa gleichem spezifischem Gewicht bestehen. Naturgemäß
arbeitet die Sicherheitseinrichtung mit einem gewissen Sicherheitszuschlag zur Berücksichtigung
von Abweichungen von diesen Vorraussetzungen. Da das Gewicht des Blockes immer erheblich
größer sein wird als das Gewicht der Kokille, besteht für den Sicherheitszuschlag
ein genügender Spielraum, so daß bei allen in der Praxis vorkommenden Abweichungen
von den erwähnten Voraussetzungen gewährleistet ist, daß beim Anheben der Kokille
nicht der von ihr umschlossene Block mitgenommen wird.