DE1154789B - Verfahren zum Faerben und bzw. oder Bedrucken von Textilgut aus Cellulose - Google Patents
Verfahren zum Faerben und bzw. oder Bedrucken von Textilgut aus CelluloseInfo
- Publication number
- DE1154789B DE1154789B DEB60586A DEB0060586A DE1154789B DE 1154789 B DE1154789 B DE 1154789B DE B60586 A DEB60586 A DE B60586A DE B0060586 A DEB0060586 A DE B0060586A DE 1154789 B DE1154789 B DE 1154789B
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- dyes
- parts
- dye
- cellulose
- agents
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C09—DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- C09B—ORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
- C09B47/00—Porphines; Azaporphines
- C09B47/04—Phthalocyanines abbreviation: Pc
- C09B47/08—Preparation from other phthalocyanine compounds, e.g. cobaltphthalocyanineamine complex
- C09B47/12—Obtaining compounds having alkyl radicals, or alkyl radicals substituted by hetero atoms, bound to the phthalocyanine skeleton
-
- Y—GENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y10—TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC
- Y10S—TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y10S8/00—Bleaching and dyeing; fluid treatment and chemical modification of textiles and fibers
- Y10S8/916—Natural fiber dyeing
- Y10S8/918—Cellulose textile
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Coloring (AREA)
Description
Aus dem Schrifttum, beispielsweise aus der englischen Patentschrift 633 160, ist es bekannt, daß man Textilgut
oder Papier mit sogenannten »Oniumfarbstoffen« — das sind Farbstoffe, die quatemäre Ammonium-,
tertiäre Sulfonium- oder Isothiuroniumsalzgruppen über Methylenbrücken an aromatische Kerne der
Farbstoffe gebunden enthalten — färben oder bedrucken kann, wenn man die Farbstoffe in Gegenwart
von schwach sauer wirkenden Mitteln aufbringt und das Gut vor, während oder nach dem Aufbringen der
Farbstoffe mit alkalisch wirkenden Mitteln behandelt oder wenn man die Farbstoffe in Gegenwart einer
Mischung einer schwachen Säure oder eines sauren Salzes und eines Alkalimetallsalzes einer schwachen
Säure anwendet, die beim nachfolgenden Dämpfen oder Erhitzen von schwach sauren zu schwach alkalischen
Reaktionen übergeht.
Als schwach sauer wirkende Mittel sind beispielsweise schwache Säuren, wie Ameisensäure, Essigäure,
Mono-, Di- und Trichloressigsäure, Diglykolsäure, Zitronensäure, Milchsäure, Weinsäure, Maleinsäure
und Oxalsäure, oder sauer reagierende Salze, wie Natriumdihydrogenphosphat, genannt.
Nach diesem Verfahren vermeidet man es also, die Farbstoffe in Form von alkalischen Lösungen anzuwenden,
und arbeitet vielmehr mit sogenannten Puffersystemen. Da jedoch die »Oniumfarbstoffe«
sogar unter diesen Bedingungen relativ rasch unlöslich werden, führt dies zur Ausfällung von unlöslichen
Farbstoffteilchen an der Oberfläche des Fasergutes und dadurch zu einer Verminderung der Reibechtheit
und der Brillanz der Färbungen (vgl. Textil-Rundschau, 10. Jahrgang [1955], S. 133). Man hat
daher ein in der französischen Patentschrift 1 039 138 erläutertes Verfahren entwickelt, bei dem Druckpasten
verwendet werden, deren wichtigste Bestandteile nichtflüchtige Säuren und hygroskopische Lösungsmittel
sind, und bei dem man das gedämpfte Färbegut in verschiedener Weise, beispielsweise mit
angesäuerten wäßrigenAlkalimetallbichromatlösungen, nachbehandelt. Durch die zuletzt erwähnte Maßnahme
sollen die nach dem Dämpfen unverändert gebliebenen löslichen Farbstoffanteile gebunden werden
und dadurch ein Anbluten der weißen Teile der Druckmuster vermieden werden (vgl. Textil-Rundschau,
10. Jahrgang [1955], S. 133, und 11. Jahrgang [1956], S. 136 bis 144, insbesondere S. 141).
Es wurde gefunden, daß man Textilgut, wie Fasern, Fäden, Flocken, Gewebe und Gewirke, aus
nativer und bzw. oder regenerierter Cellulose in einfacher Weise reibecht, naßecht und insbesondere
chlorecht färben und bzw. oder bedrucken kann,
und bzw. oder Bedrucken von Textilgut
aus Cellulose
Anmelder:
Badische Anilin- & Soda-Fabrik
Aktiengesellschaft,
Ludwigshafen/Rhein
Dr. Arnold Tartter, Lambsheim (Pfalz),
und Adolf Blum, Ludwigshafen/Rhein,
sind als Erfinder genannt worden
wenn man Tetrazaporphinfarbstoffe der allgemeinen Formel
T-(CH2-X)n
wobei T den Rest eines Kupfer- oder Nickeltetrazaporphins, X eine quatemäre Ammoniumsalzgruppe,
die ihrerseits mindestens eine freie oder funktionell abgewandelte Sulfonsäuregruppe oder Carbonsäuregruppe
trägt, und η eine ganze Zahl von 1 bis 8 bedeutet, in Abwesenheit schwach sauer wirkender
Mittel nach üblichen Färbe- und bzw. oder Druckverfahren auf das Gut aufbringt, das Textilgut vor,
während oder nach dem Aufbringen der Farbstoffe mit alkalisch wirkenden Mitteln behandelt und
schließlich auf Temperaturen zwischen 50 und 150° C erhitzt.
Aus dem Schrifttum, beispielsweise aus der deutschen Patentschrift 843 725, ist es bereits bekannt,
daß man Farbstoffe der erfindungsgemäß verwendeten Art aus neutraler Lösung auf Textilgut färben kann.
Man erhält hierbei jedoch nur Färbungen von sehr geringen Naßechtheitseigenschaften, so daß die erwähnten
Farbstoffe bis heute keine praktische Verwendung gefunden haben.
Man kann auch die zuvor genannten Farbstoffe zusammen
mit Küpenfarbstoffen verwenden und das Farbstoffgemisch in der für Küpenfarbstoffe üblichen
Weise fixieren.
Weiterhin kann man das neue Verfahren auch für den Ätzdruck verwenden, indem man Farbstoffe der
nach der Erfindung verwendeten Art in Gegenwart von alkalisch wirkenden Mitteln und den üblichen
Ätzmitteln auf mit ätzbaren Farbstoffen gefärbtes
309 689/234
zeichnen sich in der Regel einerseits durch eine hohe Beständigkeit aus und scheiden keine unlösüchen
Bestandteile ab. Andererseits werden die nach der Erfindung gekennzeichneten Farbstoffe in Gegenwart
von alkalisch wirkenden Mitteln auf dem zu färbenden und bzw. oder zu bedruckenden Gut durch
Dämpfen oder trockenes Erhitzen vollständig in eine wasserunlösliche Form übergeführt und somit reib-,
wasch- und sodakochecht in der Faser befestigt. Ein
resten oder Carbonsäureresten in den quaternären Ammoniumsalzgruppen unterscheiden.
Während das Kupferphthalocyanin oder das Nickelphthalocyanin nicht verküpbar sind, lassen sich verschiedene
Abkömmlinge dieser Farbstoffe, z. B. deren Sulfonsäuren, reduzieren. Wie aus dem Buch The
Chemistry of Synthetic Dyes and Pigments von H. A.
Textilgut aus Cellulose aufdruckt und das Gut sodann auf Temperaturen zwischen 98 und 1060C erhitzt.
Schließlich kann man die nach der Erfindung verwendeten Farbstoffe auch in Gegenwart von alkalisch
wirkenden Mitteln und von Reduktionsmitteln auf
Textilgut aus Cellulose aufdrucken, das vorher mit
Anilinschwarz grundiert oder nach dem sogenannten
Naphtholverfahren mit kupplungsfähigen Verbindungen behandelt wurde, das Gut danach auf Temperaturen zwischen 98 und 1060C erhitzen und die io besonderer Vorteil liegt darin, daß man nach dem Färbungen in der für Reservedrucke unter Anilin- neuen Verfahren bei Anwendung verschiedener Menschwarz- oder Naphtholgrundierungen üblichen Weise gen oder Arten von alkalisch wirkenden Mitteln das fertigstellen. gleiche Ergebnis erhält. Das neue Verfahren ist daher
wirkenden Mitteln und von Reduktionsmitteln auf
Textilgut aus Cellulose aufdrucken, das vorher mit
Anilinschwarz grundiert oder nach dem sogenannten
Naphtholverfahren mit kupplungsfähigen Verbindungen behandelt wurde, das Gut danach auf Temperaturen zwischen 98 und 1060C erhitzen und die io besonderer Vorteil liegt darin, daß man nach dem Färbungen in der für Reservedrucke unter Anilin- neuen Verfahren bei Anwendung verschiedener Menschwarz- oder Naphtholgrundierungen üblichen Weise gen oder Arten von alkalisch wirkenden Mitteln das fertigstellen. gleiche Ergebnis erhält. Das neue Verfahren ist daher
Farbstoffe der nach der Erfindung verwendeten Art für die Technik auf Grund seiner einfachen Wirkung
erhält man in einfacher Weise z. B. nach dem aus der 15 von besonderer Bedeutung.
deutschen Patentschrift 843 725 bekannten Verfahren Es war nicht vorherzusehen, daß die nach der Er-
durch Umsetzung von Halogenmethylgruppen ent- findung verwendeten »Oniumfarbstoffe« eine wesenthaltenden
Abkömmlingen des Kupfer- oder Nickel- lieh geringere Empfindlichkeit gegen alkalisch wirtetrazaporphins
mit tertiären Aminen, die mindestens kende Mittel besitzen würden als die aus der britischen
eine freie oder funktionell abgewandelte Sulfonsäure- 20 Patentschrift 633 160 bekannten »Oniumfarbstoffe«,
gruppe oder Carbonsäuregruppe enthalten. Die er- von denen sie sich nur durch die Anwesenheit von
findungsgemäß verwendeten Tetrazaporphinfarbstoffe freien oder funktionell abgewandelten Sulfonsäuresind
vorzugsweise Abkömmlinge von Tetrabenzotetrazaporphinen, insbesondere von Kupferphthalocyanin
und seinen phenylierten und zweckmäßig niederhalo- 25
genierten Derivaten. Mit diesen Farbstoffen erhält
man besonders leuchtende Töne. Es können jedoch
auch andere Tetrazaporphine den nach der Erfindung
verwendeten Farbstoffen zugrunde liegen.
und seinen phenylierten und zweckmäßig niederhalo- 25
genierten Derivaten. Mit diesen Farbstoffen erhält
man besonders leuchtende Töne. Es können jedoch
auch andere Tetrazaporphine den nach der Erfindung
verwendeten Farbstoffen zugrunde liegen.
Alkalisch wirkende Mittel sind vorzugsweise anor- 30 Lubs, New York, 1955, S. 621, letzter Absatz, beganische
Mittel, wie die Hydroxyde oder Carbonate kannt ist, sind derartige Reduktionsprodukte jedoch
der Alkalimetalle, wie des Natriums oder des Kaliums. instabil und leicht zersetzlich. Es war daher über-Es
können für das neue Verfahren auch Gemische raschend, daß die erfindungsgemäß verwendeten Abzweier
oder mehrerer Tetrazaporphinfarbstoffe der kömmlinge des Kupfer- oder Nickeltetrazaporphins
oben gekennzeichneten Art und bzw. oder Gemische 35 auch in Gegenwart verküpender Mittel ohne Schwiezweier
oder mehrerer alkalisch wirkender Mittel ver- rigkeit und ohne Zerstörung des Farbstoffes in
wendet werden. Bei dem Verfahren nach der Erfindung wird das Textilgut vor, während oder nach dem
Färben und bzw. oder Bedrucken mit den zuvor
genannten Tetrazaporphinfarbstoffen mit alkalisch 4°
wirkenden Mitteln behandelt. Beispielsweise können
die Färbebäder oder die Druckpasten sowohl die
Farbstoffe als auch die alkalisch wirkenden Mittel
enthalten.
Färben und bzw. oder Bedrucken mit den zuvor
genannten Tetrazaporphinfarbstoffen mit alkalisch 4°
wirkenden Mitteln behandelt. Beispielsweise können
die Färbebäder oder die Druckpasten sowohl die
Farbstoffe als auch die alkalisch wirkenden Mittel
enthalten.
Die Färbungen und bzw. oder Drucke werden bei 45 Küpenfarbstoffe üblichen Weise zu fixieren,
dem neuen Verfahren durch ungefähr V2 bis 10 Mi- Es sei besonders darauf hingewiesen, daß man
dem neuen Verfahren durch ungefähr V2 bis 10 Mi- Es sei besonders darauf hingewiesen, daß man
nuten währendes Erhitzen auf Temperaturen zwischen hierbei keine besonderen Maßnahmen, wie sie in der
50 und 150° C, vorzugsweise zwischen 98 und 106° C, britischen Patentschrift 638 124 beschrieben sind, anfixiert.
Die Fixierung kann durch trockenes Erhitzen wenden muß. In dieser Druckschrift wird ein kom-
oder vorteilhaft durch Dämpfen vorgenommen werden. 50 biniertes Verfahren zum Färben mit »Oniumfarb-Die
nach der Erfindung erhältlichen Färbungen stoffen« und Küpenfarbstoffen erläutert. Dabei wird
das Gewebe mit einer Aufschlämmung eines Küpenfarbstoffes in einer wäßrigen Lösung eines »Oniumfarbstoffes«
behandelt und zunächst der »Oniumfarb-55 stoff« auf dem Fasergut fixiert und sodann erst der
Küpenfarbstoff reduziert und danach wieder oxydiert. Da die nach der Erfindung verwendeten Farbstoffe
ätzbeständig sind, können sie auch sehr gut im sogenannten Ätzdruckverfahren verwendet werden. Dabei
und die Verwendung des in entsprechender Weise 60 bedruckt man zweckmäßig ein mit einem ätzbaren
durch Umsetzung von Tetrachlormethylkupferphthal- Farbstoff gefärbtes Gewebe mit einer Druckpaste, die
ocyanin mit DimethylglykokoUkalium erhältlichen neben den üblichen Druckereihilfsmitteln einen Farb-Farbstoffes
ist von besonderem technischem Interesse, stoff der nach der Erfindung verwendeten Art, ein
weil diese Farbstoffe nach dem neuen Verfahren alkalisch wirkendes Mittel und eines der üblichen
Färbungen und Drucke in hervorragend chlorechten 65 Ätzmittel, beispielsweise Natriumformaldehydsulf-Tönen
ergeben. oxylat, enthält, trocknet das Gut und dämpft es. Die
Die alkalischen Lösungen, Klotzflotten oder Druck- bedruckten Stellen des Gewebes werden nach diesem
pasten der erfindungsgemäß verwendeten Farbstoffe Verfahren im Ton des erfindungsgemäß verwendeten
ausgezeichneter Weise auf Textilgut aus Cellulose in Gegenwart alkalisch wirkender Mittel fixiert werden
können.
Das neue Verfahren erlaubt es daher auch, Tetrazaporphinfarbstoffe
der oben gekennzeichneten Art zusammen mit Küpenfarbstoffen zum Färben und bzw. oder Bedrucken von Textilgut aus Cellulose zu
verwenden und dabei die Farbstoffgemische in der für
und bzw. oder Drucke weisen ausgezeichnete Echtheitseigenschaften,
insbesondere sehr gute Wasch- und Sodakochechtheit auf, wobei die Drucke kein Änbluten weißer Teile der Muster zeigen.
- Die Verwendung des im Beispiel 1 der deutschen Patentschrift 843 725 beschriebenen, durch Umsetzung von Tri-CchlormethyO-kupferphthalocyanin mit DimethylglykokoUkalium erhältlichen Farbstoffes
- Die Verwendung des im Beispiel 1 der deutschen Patentschrift 843 725 beschriebenen, durch Umsetzung von Tri-CchlormethyO-kupferphthalocyanin mit DimethylglykokoUkalium erhältlichen Farbstoffes
Farbstoffes örtlich gefärbt, während das übrige Gewebe den Farbton des ätzbaren Farbstoffes aufweist.
Auch im sogenannten Reservedruckverfahren, und zwar sowohl als Reserve unter Anilinschwarz als auch
als Reserve unter Naphtholfärbungen, kann man die erfindungsgemäß verwendeten »Oniumfarbstoffe« anwenden.
Der Farbstoff Anilinschwarz wird bekanntlich nur bei saurer Reaktion entwickelt, so daß an den mit
einer einen nach der Erfindung gekennzeichneten »Oniumfarbstoff« enthaltenden alkalischen Druckpaste
behandelten Stellen des Gewebes die Bildung von Anilinschwarz verhindert wird und diese Stellen
ausschließlich in dem Ton des verwendeten »Oniumfarbstoffes« gefärbt werden.
Bei Naphtholfärbungen beruht die Reservierung darauf, daß nach dem Dämpfen eines mit einer für
Naphtholfärbungen üblichen Kupplungskomponente, beispielsweise C. I. Azoic Coupling Component 2
(Colour Index, 2. Auflage 1956, Bd. 3, S. 3326, C. I. Nr. 37705), grundierten und mit einer alkalischen
»Oniumfarbstoffpaste« nach der Erfindung bedruckten Gewebes bei der Behandlung mit einem diazotierten
Amin, beispielsweise C. I. Azoic Diazo Component B (Colour Index, 2. Auflage 1956, Bd. 3,
S. 3321, C. I. Nr. 37125), an den bedruckten Stellen infolge des Alkaligehaltes und des Reduktionsmittelgehaltes
der Druckpaste keine Kupplung erfolgt. Die bedruckten Stellen des Gewebes werden daher nur in
dem Farbton des »Oniumfarbstoffes« und nicht im Farbton des zu bildenden Azofarbstoffes gefärbt.
Die in den Beispielen angegebenen Teile und Prozentzahlen sind Gewichtseinheiten.
Oo
Baumwollgewebe wird mit einer Druckpaste bedruckt, die in 1000 Teilen 40 Teile des im Beispiel 1
der deutschen Patentschrift 843 725 beschriebenen Farbstoffes in Form einer ungefähr 5O°/oigen Paste,
600 Teile einer 10%igen wäßrigen Lösung von Stärkeäther, 60 Teile wasserfreies Natriumcarbonat und
300 Teile Wasser enthält. Nun wird das Gut getrocknet, danach 7 Minuten bei 102° C gedämpft und sodann
kochend geseift. Man erhält Drucke von ausgezeichneten Echtheitseigenschaften in leuchtend
türkisblauen Tönen auf weißem Grund.
An Stelle von Natriumcarbonat kann man auch Kaliumcarbonat, Natriumhydroxyd oder Kaliumhydroxyd
verwenden und im übrigen dabei in der oben angegebenen Weise verfahren.
Verwendet man an Stelle des im ersten Absatz dieses Beispiels angegebenen Kupferphthalocyaninfarbstoffes
den entsprechenden Nickelphthalocyaninfarbstoff, so erhält man etwas grünstichigere türkisblaue
Drucke.
Ein 2%ig mit dem Direktfarbstoff C. I. Direct Red 79 (Colour Index, 2. Auflage 1956, Bd. 2, S. 2103,
C. I. Nr. 290 655) gefärbtes Baumwollgewebe wird mit einer Druckpaste bedruckt, die in 1000 Teilen
20 Teile des im zweiten Absatz beschriebenen wäßrigen Farbstoffteiges, 100 Teile Natriumcarbonat,
60 Teile Natriumforrnaldehydsulfoxylat, 300 Teile einer 10°/oigen Weizenstärkeverdickung, 300 Teile
eines 6fl/oigen Tragantschleimes und 220 Teile Wasser
enthält. Nach dem Trocknen wird das Gut 5 Minuten im Schnelldämpfer bei 1000C mit luftfreiem Dampf
gedämpft. Danach wird gespült, kochend geseift und getrocknet. Man erhält leuchtend türkisblaue Drucke
auf rotem Grund.
Der im ersten Absatz verwendete Farbstoffteig wird folgendermaßen hergestellt: 100 Teile eines wäßrigen
Filtergutes, das 24 Teile Tetrachlormethylkupferphthalocyanin enthält, und eine Lösung von 24 Teilen
Dimethylglykokollkalium in 38 Teilen Wasser werden zusammen ungefähr 1 bis 2 Stunden bei 90 bis 950C
gerührt, bis eine mit Wasser verdünnte Probe klar löslich ist. Die in der Wärme leicht rührbare Farbstofflösung
wird beim Abkühlen teigartig.
Zellwollgewebe wird mit einer Druckpaste bedruckt, die aus 40 Teilen des im Beispiel 2 verwendeten
blauen Farbstoffteiges, 300 Teilen einer 5°/oigen Verdickung von Johannisbrotkernmehläther, 400 Teilen
einer lOVoigen Stärkeätherverdickung, 40 Teilen eines
15%igen wäßrigen Teiges des Farbstoffes C. I. Vat Yellow 20 (Colour Index, 2. Auflage 1956, Bd. 3,
S. 3527, C. I. Nr. 68420) und 220 Teilen Wasser besteht. Nach dem Trocknen imprägniert man das
Gut auf einem Foulard mit einer Lösung von 80 Teilen Natriumhydrosulfit und 90 Teilen wäßriger Natronlauge
(38° Be) in 1000 Teilen Wasser und dämpft sodann 30 Sekunden mit luftfreiem Dampf bei 1100C.
Da der verwendete blaue »Oniumfarbstoff« ebenso gute Echtheitseigenschaften wie der verwendete gelbe
Küpenfarbstoff aufweist, erhält man sehr echte Drucke in grünen Tönen.
Baumwollgewebe wird mit folgender Lösung geklotzt:
90 Teile Anilinhydrochlorid,
5 Teile Anilin,
150 Teile Wasser,
5 Teile Anilin,
150 Teile Wasser,
50 Teile Stärke-Tragant-Verdickung,
70 Teile Kalium-hexacyano-ferroat,
300 Teile Wasser,
35 Teile Natriumchlorat, gelöst in
150 Teilen Wasser,
40 Teilen Essigsäure (50%) und
5 Teilen Ameisensäure (85 °/o)
70 Teile Kalium-hexacyano-ferroat,
300 Teile Wasser,
35 Teile Natriumchlorat, gelöst in
150 Teilen Wasser,
40 Teilen Essigsäure (50%) und
5 Teilen Ameisensäure (85 °/o)
und getrocknet. Das so behandelte Gewebe wird mit einer wie im Beispiel 2 zubereiteten Druckpaste bedruckt
und nach dem Trocknen 5 Minuten in einem Schnelldämpfer bei 1000C gedämpft. Danach wird
das Gut gespült und kochend geseift. Man erhält einen türkisfarbenen Druck auf schwarzem Grand.
Ein Zellwollgewebe wird mit 2-Hydroxynaphthalin-3-carbonsäureanilid
imprägniert und danach mit einer Druckpaste folgender Zusammensetzung bedruckt:
40 Teile des im Beispiel 1 angegebenen Farbstoffes,
30 Teile Thiodiglykol,
450 Teile Stärke-Tragant-Verdickung,
450 Teile Stärke-Tragant-Verdickung,
75 Teile Kaliumcarbonat,
100 Teile Natriumformaldehydsulfoxylat,
255 Teile Wasser,
100 Teile Natriumformaldehydsulfoxylat,
255 Teile Wasser,
50 Teile wäßrige Kaliumsulfitlösung (45° Be)
1000 Teile.
1000 Teile.
ίο
Nach dem Drucken wird das getrocknete Gut zunächst in einem Schnelldämpfer 5 Minuten bei 1000C
gedämpft und sodann durch ein Entwicklungsbad geführt, das diazotiertes l-Aimno-S-nitro^-methylbenzol
enthält. Hierbei entsteht an den unbedruckten Stellen eine rote Färbung. Die bedruckten Stellen hingegen
zeichnen sich durch einen leuchtend türkisblauen Farbton aus.
Baumwoügewebe wird bei 30° C mit einer wäßrigen
Lösung geklotzt, die im Liter 20 g des im Beispiel 1 der deutschen Patentschrift 843 725 beschriebenen
Farbstoffes in Form einer ungefähr 50%igen Paste, 20 g Natriumcarbonat, wasserfrei, und 50 g einer
lO°/oigen Alginatverdickung enthält, und sodann bei 50 bis 6O0C getrocknet. Danach wird das Färbegut
6 Minuten bei 100° C gedämpft oder einer Heißluftbehandlung bei 15O0C unterworfen. Die Färbung
wird nun wie üblich durch Spülen, Seifen und Tracknen fertiggestellt. Man erhält so sehr echte Färbungen
hi leuchtend türkisblauen Tönen.
Verwendet man an Stelle des zuvor angegebenen Kupferphthalocyarunfarbstoffes den entsprechenden
Nickelphthalocyaninfarbstoff, so erhält man etwas grünstichigere türkisblaue Färbungen.
Claims (4)
1. Verfahren zum Färben und bzw. oder Bedrucken von Textilgut aus Cellulose durch Aufbringen
von Oniumfarbstoffen und Behandlung des Textilgutes vor, während oder nach dem Aufbringen
der Farbstoffe mit alkalisch wirkenden Mitteln, dadurch gekennzeichnet, daß man das
Aufbringen der Farbstoffe in Abwesenheit schwach sauer wirkender Mittel durchführt, als Oniumf arbstoffe
Tetrazaporphinfarbstoffe der allgemeinen Formel
T-(CH2-X)n
worin T den Rest eines Kupfer- oder Nickeltetrazaporphins, X eine quaternäre Ammoniumsalzgruppe,
die ihrerseits mindestens eine freie oder funktionell abgewandelte Sulfonsäuregruppe oder
Carbonsäuregruppe trägt, und η eine ganze Zahl von 1 bis 8 bedeutet, verwendet und das Textilgut
schließlich auf Temperaturen zwischen 50 und 150° C erhitzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die genannten Farbstoffe
zusammen mit Küpenfarbstoffen verwendet und die Färbungen und/oder Drucke in der für Küpenfarbstoffe
üblichen Weise fixiert.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die gekennzeichneten
Farbstoffe in Gegenwart von alkalisch wirkenden Mitteln und üblichen Ätzmitteln auf mit ätzbaren
Farbstoffen gefärbtes Textilgut aus Cellulose aufdruckt und das Gut sodann auf Temperaturen
zwischen 98 und 106° C erhitzt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Farbstoffe der gekennzeichneten
Art in Gegenwart von alkalisch wirkenden Mitteln und von Reduktionsmitteln auf Textilgut aus Cellulose aufdruckt, das vorher mit
Anilinschwarz grundiert oder nach dem sogenannten Naphtholverfahren mit kupplungsfähigen
Verbindungen behandelt wurde, das Gut danach auf Temperaturen zwischen 98 und 106° C erhitzt
und die Färbungen in der für Reservedrucke unter Anilinschwarz- oder Naphtholgrundierungen üblichen
Weise fertigstellt.
Bei der Bekanntmachung der Anmeldung ist eine Färbetafel ausgelegt worden.
® 309 689/234 9.63
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB60586A DE1154789B (de) | 1960-12-22 | 1960-12-22 | Verfahren zum Faerben und bzw. oder Bedrucken von Textilgut aus Cellulose |
GB4473661A GB928413A (en) | 1960-12-22 | 1961-12-14 | Process for dyeing and/or printing cellulosic textile materials |
BE611907A BE611907A (fr) | 1960-12-22 | 1961-12-22 | Procédé pour la teinture et/ou l'impression de textiles en cellulose |
US348791A US3320020A (en) | 1960-12-22 | 1964-03-02 | Composition for and dyeing cellulose copper and nickel tetrazaporphin-betaine dye compositions and reactive dyeing cellulose therewith |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB60586A DE1154789B (de) | 1960-12-22 | 1960-12-22 | Verfahren zum Faerben und bzw. oder Bedrucken von Textilgut aus Cellulose |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1154789B true DE1154789B (de) | 1963-09-26 |
Family
ID=6972881
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEB60586A Pending DE1154789B (de) | 1960-12-22 | 1960-12-22 | Verfahren zum Faerben und bzw. oder Bedrucken von Textilgut aus Cellulose |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US3320020A (de) |
DE (1) | DE1154789B (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2057236C3 (de) * | 1970-11-20 | 1974-01-10 | Farbwerke Hoechst Ag, Vormals Meister Lucius & Bruening, 6000 Frankfurt | Verfahren zum unregelmäßigen Färben von Cellulosefasern |
Family Cites Families (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2599371A (en) * | 1947-07-10 | 1952-06-03 | Ici Ltd | Printing with onium dyestuffs and buffer mixtures |
DE843725C (de) * | 1950-05-27 | 1952-07-10 | Basf Ag | Verfahren zur Herstellung von wasserloeslichen Farbstoffen der Phthalocyaninreihe |
GB686036A (en) * | 1950-07-04 | 1953-01-14 | William Clarke | New colouring process to give patterned or differential colour effects on textile materials |
-
1960
- 1960-12-22 DE DEB60586A patent/DE1154789B/de active Pending
-
1964
- 1964-03-02 US US348791A patent/US3320020A/en not_active Expired - Lifetime
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
US3320020A (en) | 1967-05-16 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2340045A1 (de) | Verfahren zum kontinuierlichen faerben und bedrucken von stueckwaren aus synthetischen polyamidfasern vorzugsweise in mischung mit cellulosefasern | |
DE1256622B (de) | Verfahren zum Faerben und Bedrucken von cellulosehaltigem Fasermaterial | |
CH485360A (fr) | Moteur électrique synchrone monophasé de petites dimensions | |
DE1235257B (de) | Verfahren zum Faerben oder Bedrucken von cellulosehaltigen Materialien faseriger Struktur | |
DE1154789B (de) | Verfahren zum Faerben und bzw. oder Bedrucken von Textilgut aus Cellulose | |
DE2343317C3 (de) | ||
DE2557554A1 (de) | Verfahren zum drucken mit entwicklungsfarbstoffen | |
AT231399B (de) | Verfahren zum Färben und bzw. oder Bedrucken von Textilgut aus Cellulose | |
DE2343317A1 (de) | Textilfaerbe- und druckverfahren | |
DE2511537C3 (de) | Verfahren zum Drucken mit Entwicklungsfarbstoffen | |
DE2736563C2 (de) | Verfahren zur Herstellung echter Klotzfärbungen und Drucke auf Cellulosefasermaterialien und deren Mischungen mit Synthesefasern | |
DE2033784B2 (de) | Verfahren zur Herstellung echter Färbungen oder Drucke auf cellulosehaltigen Fasermaterialien | |
DE887636C (de) | Bestaendiges, wasserloesliches Farbstoffpraeparat | |
DE1262213B (de) | Verfahren zum Faerben oder Bedrucken von cellulosehaltigen Materialien faseriger Struktur | |
DE2333412C3 (de) | Verfahren zum Färben von Textilmaterial aus Sulfonsäuregruppen-enthaltendem Polyacrylnitril | |
DE2712367C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Azofarbstoffen auf cellulosehaltigen oder aus Cellulose bestehenden Fasermaterialien | |
DE3022429A1 (de) | Verfahren zum faerben von pes/cel mischtextilien | |
DE2800600A1 (de) | Verfahren zum bedrucken von keratin/ polyester-faserflaechengebilden | |
DE639288C (de) | Verfahren zur Herstellung von wasserunloeslichen Azofarbstoffen auf der Faser | |
AT219000B (de) | Verfahren zur Herstellung von naßechten Färbungen und Drucken auf Cellulosematerialien | |
DE2638221C2 (de) | Verfahren zum einbadigen Färben von Mischgeweben aus Cellulose- und Polyamidfasern | |
DE1280809B (de) | Verfahren zur Herstellung von Faerbungen und Drucken auf hydroxylgruppenhaltigen Fasern | |
AT228159B (de) | Verfahren zum Färben und Bedrucken von cellulosehaltigem Fasermaterial und Präparate zur Durchführung des Verfahrens | |
DE1071654B (de) | Verfahren zum kontinuierlichen Färben von Textilbahnen mit Küpen- und/oder Schwefelfarbstoffen | |
DE2028218A1 (de) | Verfahren zum Färben oder Bedrucken von natürlichen oder synthetischen Polyamid- oder Polyurethanfasermaterialien |