DE1154021B - Belastungsvorrichtung fuer die Oberwalzen von Spinnmaschinen-Streckwerken - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Belastungsvorrichtung für die Oberwalzen von Spinnmaschinen-Streckwerken, bei denen die Oberwalzensättel an hochklappbaren Oberwalzentragarmen sitzen.

Abgesehen von der Verwendung von Belastungsgewichten ist es bekannt, als Belastungsorgane für die Oberwalzen eine oder mehrere Flachfedern vorzusehen. Bei einer bekannten Belastungseinrichtung trägt der hochklappbare Arm einen sich selbst verriegelnden Spannhebel, der sich beim Herunterdrücken über einen Gelenkhebel gegen einen Anschlag stützt, der seinerseits mit Hilfe einer sich senkrecht zu dem Tragarm erstreckenden Blattfeder nachgiebig gelagert ist. Bei einer anderen bekannten Spannvorrichtung ist der Tragarm für die Oberwalzensättel als Winkelarm ausgebildet und in Richtung auf seine niedergeklappte Stellung durch unmittelbar am Tragann angreifende, in ihrer Vorspannung einstellbare Blattfedern vorgespannt. Es ist aber auch schon bekannt, als Belastungsorgane eine oder mehrere sich in Richtung des hochklappbaren Armes erstreckende einzeln durch Schrauben einstellbare Blattfedern oder Flachfedern zu verwenden, die sich etwa in Höhe des Tragarmes erstrecken und zusammen mit diesem hochklappbar sind. Hierzu sind die Federn oberhalb der Arme in einem mit dem Arm hochklappbaren Gehäuse oder Rahmen abgestützt, so daß sich nur ein geringer Federweg bzw. eine erhebliche Bauhöhe des aufklappbaren Oberteils ergeben. Das Gehäuse oder der Rahmen können in der heruntergeklappten Stellung mit Hilfe einer Spannvorrichtung verriegelt werden.

Es ist weiterhin bei mit Blattfedern als Belastungsorganen versehenen Belastungsvorrichtungen bekannt, mit Hilfe einer in Maschinenlängsrichtung durchgehenden Welle mit darauf angeordneten Nocken sämtliche Oberwalzen gleichzeitig von einer zentralen Stelle aus zu be- oder zu entlasten.

Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Belastungsvorrichtung der eingangs bezeichneten Art zu schaffen, bei der sowohl eine zentrale als auch eine individuelle Belastung der Oberwalzentragarme gegeben ist und sich bei niedriger und die Sicht freilassender Bauweise sehr günstige Kraftverhältnisse und ein ausreichender Weg für das Nachgeben der Walzen ergeben.

Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Flachfedern unter den Streckwerkwalzenpaaren angeordnet sind und die Vorderenden der Flachfedern durch eine Spannvorrichtung mit den Vorderenden des hochklappbaren Armes individuell entriegelbar verbunden sind. Durch die An-Belastungsvorrichtung für die Oberwalzen
von Spinnmaschinen-Streckwerken

Anmelder:

Sdruzeni podnikü textilniho strojirenstvi,
Chrastava (Tschechoslowakei)

Vertreter: Dipl.-Ing. A. Spreer, Patentanwalt,
Göttingen, Groner Str. 37

Beanspruchte Priorität:
Tschechoslowakei vom 3. September 1959 (Nr. 5058)

Ladislav Bräzda, Cerveny Kostelec
und Vladimir Mach, Starkoc, Nächod

(Tschechoslowakei),
sind als Erfinder genannt worden

Ordnung der Belastungsfedern unterhalb der Streckwerkwalzenpaare ergibt sich eine wesentlich einfachere und niedrigere Gestaltung für die hochklappbaren Arme. Gleichzeitig wird die Sicht auf das Streckfeld durch die Federn nicht behindert. Die Blattfedern können sich ungestört über die ganze Länge der Oberwalzentragarme erstrecken. Dadurch und durch das Angreifen der Spannvorrichtung an den freien Enden der Blattfedern und des hochklappbaren Armes ergeben sich sehr günstige Kraftverhältnisse. Darüber hinaus bietet die neue Anordnung den Vorteil, daß die Anspannung der Federn nicht nur zentral für alle Oberwalzen-Tragarme der Maschine, sondern auch jeweils einzeln für jeden Oberwalzen-Tragarm vorgenommen werden kann.

Ein Beispiel der Belastungsvorrichtung der Streckwerksoberwalzen laut der Erfindung ist im Aufrißschnitt in der Zeichnung dargestellt.

Parallel zu den Längsachsen der Oberwalzen 1 und der Unterwalzen 2 der einzelnen Streckwerke ist im Rahmen der Maschine 3 eine Tragstange 4 gelagert, die sich über die ganze Länge der Maschine erstreckt. Für jedes Streckwerk ist auf der Tragstange 4 eine ortsfeste Stütze 5 fest vorgesehen. Frei schwenkbar um die Tragstange 4 ist ein Hebelstück 6, in dessen oberem Teil eine oder mehrere Flachfedern 7 angebracht sind.

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Jede Stütze 5 ist mit einem Zapfen 8 versehen, um weichen ein Oberwalzentragarm 9 schwenkbar ist. Der Oberwalzentragarm trägt an seinem vorderen Ende einen um einen Zapfen 11 schwenkbaren und durch einen Handhebel 12 betätigbaren Spannbügel 10. Im Oberwalzentragarm 9 sind ferner mit Hilfe von Führungsarmen und Sätteln 13, die um Zapfen 14 schwenkbar sind, die Oberwalzen-Zwillinge 1 an ihren Achshälsen gelagert Die Unterwalzen 2 sind in Unterwakenschlitten 15 drehbar gelagert, die in den Lagerständern 3 verschiebbar und feststellbar sind. Die erfindungsgemäß unten angeordnete Flachfeder 7 ist an ihrem vorderen Ende mit einer Muffe 16 und einem Einhängehaken 17 versehen, in welchem der Spannbügel 10 des Oberwalzentragarmes 9 eingreift.

Unterhalb der Tragstange 4 verläuft parallel zu ihr über die Gesamtlänge der Maschine eine Nockenwelle 18, auf welcher an den Stellen gegenüber den einzelnen Hebelstücken 6 je ein Nocken 19 angeordnet ist. Die Nocken 19 wirken auf die rückwärtigen Enden der Hebelstücke 6 mit Hilfe von Zwischenhebeln 22 über um Zapfen 21 der Zwischenhebel 22 drehbare Rollen 20 ein. Die Zwischenhebel 22 sind um ortsfeste Zapfen 23 in der Stütze 5 schwenkbar. Die Einwirkung der Nocken auf die einzelnen Hebelstücke 6 läßt sich mit Stellschrauben 24 regeln. Die Stellschrauben sind an der unteren Verlängerung der Hebelstücke 6 angeordnet, und drücken auf die Aufsatzflächen 25 der Hebel 22. Die Flachfedern 7 sind erfindungsgemäß unter dem Streckwerk durchlaufend angeordnet.

In der in der Zeichnung dargestellten Lage befinden sich die OberwalzenzwiUinge 1 unter voller Belastung. Der Oberwalzentragarm 9 befindet sich in Betriebslage, in welcher die Oberwalzen 1 auf den Unterwalzen 2 aufliegen. Der Spannbügel 10 ist an dem Haken 17 der Muffe 16 der unteren Flachfeder? eingehängt. Durch nach rückwärts Schwenken des Handhebels 12 wird der Oberwalzentragarm 9 an die Flachfedern 7 herangezogen, wodurch die Oberwalzendrücke hergestellt sind.

Die Flachfedern 7 können auch gleichzeitig bei sämtlichen Streckwerkseinheiten einer Maschinenseite durch die Nocken 19 der Nockenwelle 18 gespannt und entspannt werden, wobei die Nocken 19 in der gezeichneten Lage mit ihren Scheitern ein maximales Ausschwenken der rückwärtigen Enden der Hebelstücke 6 um die Tragstange 4 verursachen. Das Entlasten der Oberwalzentragarme der einzelnen Streckwerkseinheiten kann dadurch erreicht werden, daß bei den einzelnen Streckwerken die Aufhängung der Bügel 10 und die Spannung der Feder 7 durch Schwenken des Handhebels 12 um den Zapfenil im umgekehrten Uhrzeigerdrehsinn aufgehoben wird. Zentral kann die Andrücksentlastung der

ίο Walzenpaare 1 bei allen Streckwerkseinheiten einer Maschinenseite dadurch erreicht werden, daß die Nockenwelle um 180° aus der in der Abbildung dargestellten Lage verdreht wird, wodurch die Nocken aufhören, auf die Hebelstücke 6 zu drücken und letztere sich durch Einwirken der Flachfedern 7 um die Tragstange 4 im Uhrzeigersinn verdrehen.

Claims (2)

PATENTANSPRÜCHE:

1. Belastungsvorrichtung für die Oberwalzen von Spinnmaschinen-Streckwerken, bei welchen die Oberwalzensättel an einem hochklappbaren Oberwalzentragarm sitzen und als Belastungsorgane für die Oberwalzen eine oder mehrere sich in Richtung des hochklappbaren Armes erstrekkende Flachfedern vorgesehen sind, deren Anspannung mittels einer in Maschinenlängsrichtung sich erstreckenden Nockenwelle zentral regelbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Flachfedern (7) unter den Streckwerkswalzenpaaren (1, 2) angeordnet sind und die Vorderenden der Flachfedern (7) durch eine Spannvorrichtung (10, 11) mit dem Vorderende des Oberwalzentragarmes

(9) individuell entriegelbar verbunden sind.

2. Belastungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Flachfedern (7) an ihren freien Enden Muffen (16) und Haken (17) aufweisen, die zur Aufnahme von Spannbügeln

(10) dienen.

In Betracht gezogene Druckschriften:

Deutsche Patentschriften Nr. 957 369, 828 493, 471;

schweizerische Patentschrift Nr. 281393;
französische Patentschrift Nr. 1075 176;
britische Patentschrift Nr. 775 709;

USA.-Patentschriften Nr. 2525 647, 1396122, 1130220.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen