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Zusammenschiebbares Verdeck, insbesondere für Kraftfahrzeuge Zusatz
zum Patent 1111961
Gegenstand des Hauptpatents 1111961 ist ein zusammenschiebbares
Verdeck, insbesondere für Kraftfahrzeuge, bei dem die Verdeckspriegel an ihren Enden
mit Gleitstücken versehen sind, die in Schienen des Verdeckrahmens bzw. der Karosserie
geführt und bei geschlossenem Verdeck gegen Bewegung in Öffnungsrichtung derart
gesichert sind, daß die Sicherung jedes Verdeckspriegels erst bei Annäherung des
jeweils entgegen der öffnungsrichtung benachbarten Verdeckspriegels gelöst wird,
wobei als Bewegungssicherung jeweils an einem Ende schwenkbar gelagerte, durch Federn
nach oben gedrückte Hebel in Form von Rasten für die Gleitstücke vorgesehen sind
und weiterhin an beiden Enden des Verschlußspriegels des Verdecks mit den Gleitstücken
zusammenwirkende Fanghaken schwenkbar derart befestigt sind, daß beim Schließen
des Verdecks der schon geschlossene, hintere Teil desselben unter Spannung steht.
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Die Erfindung betrifft eine Verbesserung und weitere Ausbildung der
Bewegungssicherung bei einem solchen zusammenschiebbaren Verdeck sowie eine Vorrichtung
zum Schutze dieser Bewegungssicherung gegen Verschmutzen oder Verstauben.
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Gemäß der Zusatzerfindung sind die als Bewegungssicherung dienenden
Hebel mit je einer seitlich vorstehenden Nase versehen, wobei alle Nasen, in ihrer
Länge gestaffelt, mit entsprechend gestaffelt angeordneten, an beiden Seiten des
Verschlußspriegels befestigten Auflaufkurven so zusammenwirken, daß diese Auflaufkurven
entsprechend der Öffnungsbewegung des Verschlußspriegels die ihnen zugeordneten
Nasen der Hebel und damit diese selbst niederdrücken und die so entsicherten Gleitstücke
zum Bewegen in Öffnungsrichtung freigeben.
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Gemäß der Erfindung ist es dabei besonders vorteilhaft, wenn die verschiedenen
Auflaufkurven fest miteinander verbunden sind bzw. aus einem Stück bestehen. Dabei
können die Auflaufkurven vorteilhaft mit den Fanghaken fest verbunden sein. In diesem
Fall erübrigt sich eine besondere Führung für die Auflaufkurven, da die Auflaufkurven
zusammen mit den Fanghaken geführt werden.
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Für Verdecke mit gekrümmt verlaufenden Führungsschienen ist es zweckmäßig,
daß die Auflaufkurven untereinander und gegebenenfalls auch mit den Fanghaken gelenkig
verbunden sind, so daß sie der Krümmung folgen können. Wenn bei einem solchen Verdeck
der hintere Teil der Führungsschiene stark gekrümmt verläuft, wird nach einem weiteren
Merkmal der Erfindung denjenigen Sicherungshebeln, die im Bereich der starken Krümmung
liegen, eine einzige Auflaufkurve gemeinsam zugeordnet. Um einen schadenfreien Betrieb
zu gewährleisten, ist es notwendig, die erfindunsgemäß gestaltete Mechanik vor Verschmutzung
oder Verstaubung zu schützen. Gemäß der Erfindung wird daher weiter vorgeschlagen,
daß der im geöffneten Verdeckraum zwischen dem Verschlußspriegel und dem feststehenden
vorderen Dachteil liegende Durchtrittsschlitz für die Tragspriegel durch ein im
Querschnitt etwa H-förmiges Band aus Kunststoff abgdeckt ist, dessen beide Nuten
den oberen und unteren Rand des Durchtrittschlitzes übergreifen. Vorteilhaft wird
dazu ein Band mit rundem oder ovalem Querschnitt verwendet, wobei, einander gegenüberliegend,
zwei Längsnuten eingearbeitet sind. Zur Unterbringung des H-förmigen Bandes wird
gemäß der Erfindung weiter vorgeschlagen, daß das H-förmige Band an der Vorderseite
des Verschlußspriegels befestigt ist, im
Durchtrittsschlitz bis zum feststehenden
Dachteil verläuft, dort über eine Rolle umgelenkt wird und an wenigstens einen Drahtzug
angeschlossen ist, der über eine weitere Umlenkrolle am hinteren Ende des Dachaussehnittes
in die Führungsschiene geleitet, zum Verschlußspriegel geführt und an der Rückwand
desselben befestigt ist. Dadurch wird das H-förmige Band beim Bewegen des Verschlußspriegels
mit diesem durch den Durchtrittsschlitz gezogen und deckt den frei liegenden Teil
desselben ständig in ganzer Länge ab.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist an Hand der Zeichnung beschrieben.
Fig.
1 zeigt ein Verdeck gemäß der Erfindung in Draufsicht, und zwar in teilweise
geöffnetem Zustand; Fig. 2 zeigt in perspektivischer Ansicht ein Gleitstück mit
Sicherungshebel des Verdeckes gemäß Fig. 1 (Schnitt längs derLinie I-1);
Fig. 3 zeigt in schematischer Darstellung Ausbildung und Anordnung der Sicherungshebel
und der Auflaufkurven; Fig. 4 zeigt in perspektivischer Ansicht die miteinander
verbundenen Auflaufkurven und einen Teil des Verschlußspriegels; Fig.
5 zeigt gleichfalls in perspektivischer Ansicht eine gegenüber Fig. 4 abgewandelte
Anordnung der Auflaufkurven, bei der die Auflaufkurven zum Teil gelenkig miteinander
verbunden sind; Fig. 6 zeigt den Querschnitt durch die Führungsschiene längs
der Linie 14 in Fig. 1;
Fig. 7 zeigt einen Querschnitt durch den Durchtrittsschlitz
der Führungsschiene mit eingelegtem H-förmigem Abdeckband; Fig. 8 zeigt in
perspektivischer Ansicht das teilweise geöffnete Verdeck mit H-förmigem Abdeckband,und
Fig. 9 zeigt in perspektivischer Ansicht ein Ende desVerschlußspriegels mit
derBefestigung des H-förmigen Abdeckbandes und der rückseitig herangeführten Seile.
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Nach Fig. 1 ist im Dach 1 ein Verdeck 2 als Faltschiebedach
vorgesehen. Am vorderen Ende des Verdeckes 2 befindet sich ein Verschlußspriegel
3, mit dem das Verdeck 2 geöffnet oder geschlossen wird. In Fig.
1 ist das Verdeck 2 in teilweise geöffneter Stellung gezeichnet, so daß zwischen
dem Verschlußspriegel 3 und einem vorderen Ende 4 des Dachausschnitts eine
Dachöffnung 5 entsteht. Das Verdeck 2 ruht auf Spriegeln 6, die jeweils
an beiden Enden mit Gleitstücken 7 versehen sind, welche - so wie
der Verschlußspriegel 3 - in Führungsschienen 8
laufen. In den Führungsschienen
8 befinden sich die Sicherungshebel 9, in denen die Gleitstücke
7 bei geschlossenem Verdeck eingerastet sind.
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Ein Spriegel 6 mit dem Gleitstück 7 (hier als Rolle
ausgebildet) und der Sicherungshebel 9 sind in Fig. 2 in größerem Maßstab
dargestellt. Die Führungsschiene 8 weist auf der dem Verdeck 2 zugewendeten
Seite einen Durchtrittsschlitz 10 zum Durchtritt der Enden der Spriegel
6 auf. In der Führungsschiene 8
läuft die Rolle 7. Ein Achsstummel
11 der Rolle 7
ist hinter dem Sicherungshebel 9 eingerastet.
Der Sicherungshebel 9 ist um eine Achse 12 schwenkbar in der Führungsschiene
8 angeordnet, wobei jedoch wegen der besseren übersichtlichkeit die Wand,
in der die Achse 12 gelagert ist, in Fig. 2 nicht gezeichnet ist. Weiterhin wird
der Sicherungshebel 9 durch eine in der Führungsschiene 8 angeordnete
Druckfeder 13 aufwärts gedrückt, so daß die gesamte Anordnung als Raste wirkt.
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Wenn zum Öffnen des Verdeckes 2 der in Fig. 2 gezeichnete Spriegel
6, der normalerweise eingerastet ist, gelöst werden soll, muß- der Sicherungshebel
9
gegen die Wirkung der Feder 13 um die Achse 12 herum abwärts geschwenkt
werden, damit der Achsstummel 11 der Rollen 7 freikommt. Um ein Abwärtsschwenken
des Sicherungshebels 9 zu ermöglichen, ist gemäß der Erfindung am Sicherungshebel
9 eine Auflaufnase 14 vorgesehen, auf die eine in Fig. 2 nicht ersichtliche
Auflaufkurve 15 auflaufen kann. Die Auflaufkurve 15 ist mit dem Verschlußspriegel
3
verbunden. Wenn der Verschlußspriegel 3 in der öffnungsrichtung des
Verdeckes 2 bewegt wird, bewegt sich auch die Auflaufkurve 15 und drückt
beim Auflaufen auf die Nase 14 diese nieder, wodurch der Sicherungshebel
9 abgesenkt wird.
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Aus Fig. 3 ist ersichtlich, wie die Auflaufnasen 14,
16, 17 und 1.8 der verschiedenen Sicherungshebel 9
seitlich
verschieden weit vorstehen. Jeder Auflaufnase ist eine besondere Auflaufkurve
15, 19, 20 zugeordnet. Alle Auflaufkurven 15, 19, 20 und 21 sind am
Verschlußspriegel 3 befestigt. In Fig. 3 sind alle seitlich nebeneinanderliegenden
und in Bewegungsrichtung hintereinander gestaffelten Auflaufkurven 15,
19, 20 und 21 als aus einem Stück bestehend dargestellt. Das so gebildet-- Auflaufstück
22 ist über ein Scharnier 23 gelenkig mit dem Verschlußspriegel
3 verbunden. Auf diese Weise wird erreicht, daß jeder Sicherungshebel
9 unmittelbar vom Verschlußspriegel 3 aus betätigt wird, wobei der
Zeitpunkt der Betätigung dadurch, daß jedem Sicherungshebel 9
eine besondere
Auflaufkurve 15, 19, 20 oder 21 zugeordnet ist, so gewählt werden kann, daß
jeder Spriegel 6 erst dann gelöst wird, wenn der vorhergehende Spriegel bereits
unmittelbar neben ihm liegt. Wie aus Fig. 3 weiter ersichtlich is4 liegt
neben dem Auflaufstück 22 ein Fanghaken 24, der an seinem vorderen Ende mit einem
nach oben weisenden Haken 25 versehen ist, welcher in der im Hauptpatent
beschriebenen Weise auf und ab geführt wird und hinter die Achsstummel
11 der Rollen 7 greift.
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In Fig. 4 ist das Auflaufstück 22 in größerem Maßstab dargestellt,
wobei die nebeneinander- und gestaffelt hintereinanderliegenden Auflaufkurven
15, 19,
20 und 21 auch in ihrem Kurvenverlauf deutlich erkennbar sind. Aus
Fig. 4 ist ohne weiteres ersichlich, daß die Auflaufkurve 15 beim Auflaufen
auf die Nase 14 des Sicherungshebels 9 diesen herunterdrücken kann. Die Nase
14 gleitet danach an der Unterseite 26 des Auflaufstückes 22 weiter, bis
sie hinter dem Verschlußspriege13 wieder freikommt und der Sicherungshebel
9 nach oben schwenken kann. Um zu vermeiden, daß der Sicherungshebel
9 dabei schlagartig nach oben schnappt, ist auch die Vorderseite des Verschlußspriegels
3 in Form einer Kurve 27 ausgebildet. Beim Schließen des Verdeckes,
d. h. bei umgekehrter Bewegungsrichtung des Verschlußspriegels
3, drückt die Kurve 27 am Verschlußspriegel 3 die Auflaufnasen,
z. B. 14, herunter, und die Auflaufkurven 15, 19, 20 und 21 bewirken dann,
daß die Sicherungshebel, z. B. 9 nicht schlagartig nach oben schnappen.
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Um auch bei solchen Verdecken, deren Führungsschienen 8 ganz
oder teilweise gekrümmt verlaufen, ein einwandfreies Arbeiten der erfindungsgemäß
ausgebildeten Anordnung zu gewährleisten, wird gemäß Fig. 5 vorgeschlagen,
wenigstens einige Teile des Auflaufstückes 22, z. B. die Teile 22 a und 22
b,
durch einen Bolzen 28 gelenkig miteinander zu verbinden. Auf diese
Weise kann man das Auflaufstück 212 der Krümmung der Führungsschiene 8 ohne
weiteres folgen. Wenn ein Verdeck im hinteren Teil sehr stark gekrümmt ist, wie
es z. B. bei versenkbaren Verdecken für Cabriolimousinen der Fall ist, ist es auch
vorteilhaft, wenigstens die ini Bereich der starken Krümmung liegenden Sicherungshebel
9, z. B. die letzten drei Sicherungshebel 9, durch eine einzige Auflaufkurve,
z. B. die Auflaufkurve 21, zu betätigen. Aus diesem Grunde ist z. B. die Auflaufkurve
21
in Fig. 3, 4 und 5 länger als die Auflaufkurven
15,
19 und 20 ausgebildet.
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Fig. 6 zeigt die bisher beschriebene Anordnung im Schnitt längs
der Linie IJ in Fig. 1. Außer den bereits beschriebenen Teilen ist in Fig.
6 eine Wand 29
ersichtlich, an der der Sicherungshebel 9 schwenkbar
um die Achse 12 gelagert ist. Außerdem ist bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig.
6 das Auflaufstück 22 mit dem Fangarm 24, 25 fest verbunden, wodurch
sich eine besondere Führung des Auflaufstückes 22 erübrigt, weil es zusammen mit
dem Fangarm 24, 25
durch dessen Führungsnocken 30 in einer Fangarmführungsnute
31 geführt wird.
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Um zu vermeiden, daß durch den Teil des Durchtrittsschlitzes
10, der in Fig. 1 zwischen dem Verschlußspriegel 3 und der
Kante 4 der Dachöffnung 5
liegt, Schmutz oder Staub in das Innere der Führungsschiene
8 eintritt, der zu Reibungserhöhung und Verschleiß der bewegten Teile führt,
wird gemäß Fig. 7 weiter vorgeschlagen, den Durchtrittsschlitz
10
zwischen den Blechen 32 und 33 der Führungsschiene
8 durch ein im Querschnitt H-förmiges Band 34 abzudecken. Das H-förmige Band
34 hat einander gegenüberliegende Längsnuten 35 und 36, in die die
Ränder der Bleche 32 und 33 der Führungsschiene 8
eingreifen.
Auf diese Weise ist der vor dem Verschlußspriegel 3 liegende Teil des Durchtrittsschlitzes
10 stets abgedeckt. Das H-fönnige Band 34 hat runden oder ovalen Querschnitt
und kann daher Biegungen in jeder Richtung mitmachen, ohne sich zu verwinden oder
zu verwerfen. Fig. 8 zeigt, wie das H-förmige Abdeckband 34 den Durchtrittsschlitz
10
im geöffneten Verdeckteil abdeckt. Wie aus Fig. 9
ersichtlich ist,
wird das H-förmige Abdeckband, das vorteilhaft aus Kunststoff od. dgl. besteht,
an der vorderen Kante des Verschlußspriegels 3 befestigt. Das Abdeckband
34 verläuft dann - wie in Fig. 8 gezeigt ist - durch den Durchtrittsschlitz
10 bis an das vordere Ende 4 der Dachöffnung. Dort läuft das Abdeckband 34
in das Wagendach bzw. den Verdeckrahmen hinein, wird um eine (nicht gezeichnete)
Umlenkrolle umgelenkt, läuft innerhalb des Wagendaches bzw. des Verdeckrahmens zurück,
ist dort an einer bestimmten Stelle an zwei Drahtzüge 37 und 38
angeschlossen
und wird über eine weitere Umlenkrolle in die Führungsschiene 8 zurückgeführt.
Dabei laufen die Drahtzüge 37 und 38 oberhalb und unterhalb der Spriegel
6 durch die Führungsschiene 8 bis zur Rückseite des Verschlußspriegels
3, wo sie befestigt sind.