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Pneumatische Vorrichtung zum Öffnen und Schließen elektrischer Kontakte
Es sind pneumatische Vorrichtungen zum öffnen und Schließen elektrischer Kontakte
mit einem hin-und hergehenden Kolben und mindestens einem Steuerventil für den Luftstrom
zum und vom Kolben bekannt, bei denen der Kolben als Doppelkolben ausgebildet und
durch eine Stange verbunden ist, die über einen Schwenkhebel die Verstellung der
Kontaktvorrichtung besorgt. Die Zu- und Ableitung der Druckluft zu den beiden Kolben
geschieht über zwei Mehrfachkolbeneinrichtungen, die von zwei elektromagnetischen
Spulen verstellt werden. Diese pneumatischen Vorrichtungen sind sehr verwickelt
im Aufbau und benötigen viele Teile, so daß sie auch viel Platz beanspruchen. DieseVorrichtungen
sind fürAnlaß-und Schaltapparate elektrischer Treibmaschinen bekannt.
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Durch die Erfindung wird eine pneumatische Vorrichtung zum Öffnen
und Schließen elektrischer Kontakte geschaffen, die einfach im Aufbau und damit
billig in der Herstellung ist, weniger Platz beansprucht und trotzdem ein einwandfreies
Arbeiten gewährleistet. Die Erfindung besteht darin, daß ein beweglicher Kontakt
von dem Kolben oder Flügel getragen wird und mit einem fest in dem Gehäuse der Vorrichtung
angeordneten Kontakt zusammenwirkt und daß die Ventile als Folge der Kolben- oder
Flügelbewegung ihre Lage ändern, so daß sich der Kolben hin- und herbewegt oder
der Flügel hin- und herschwingt, je nach den Verhältnissen, mit dem Ergebnis, daß
die Kontakte in ununterbrochener Reihenfolge geöffnet und geschlossen werden. Damit
werden die beiden Kontakte des Stromkreises unmittelbar von dem von dem Kolben getragenen
überbrückungskontakt geschlossen und die Ventile unmittelbar durch den Kolben verstellt,
so daß besondere, Platz beanspruchende übertragungsglieder entbehrlich sind. Diese
pneumatische Vorrichtung eignet sich mit besonderem Vorzug für mit Blinklicht arbeitende
Fahrtrichtungsanzeiger für Kraftfahrzeuge.
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Gemäß weiterer Erfindung sollen sich die Kontakte vor dem Ende des
Hubes von Kolben oder Flügel schließen, und ein oder beide Kontakte sind mit einer
Feder versehen, die am Ende des Kolben- oder Flügelhubes nachgibt, so daß eine sichere
Kontaktgabe gewährleistet ist.
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In der Zeichnung ist eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
dargestellt.
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Fig. 1 zeigt die pneumatische Vorrichtung in Ansicht, teilweise im
Schnitt; Fig. 2 ist eine diagrammatische Ansicht nach der Linie ii-ii der Fig. 1,
wobei der Deutlichkeit halber Teile ausgelassen sind und die Ventilstellungen sich
nicht miteinander decken; Fig. 3 ist eine elektrische Schaltung für eine Fahrtrichtungsanzeigevorrichtung
mit der Vorrichtung nach Fig. 1.
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Die Vorrichtung ist mit einem hin- und hergehenden Kolben 2 in einem
Gehäuse 1 versehen. Nur in Fig. 1 dargestellte Kontakte 4 a, 5 a sind an dem Gehäuse
angeordnet. Sie werden von einem überbrükkungskontakt 3 geschlossen, der auf dem
Kolben 2 angeordnet ist und unter der Wirkung einer Druckfeder 3 a steht. Dadurch
wird der Stromkreis durch die Leitungen 4, 5 geschlossen.
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An dem Kolben ist eine Kolbenstange 6 befestigt, die bei 7 an einem
Hebel 8 einer in Fig. 2 nicht dargestellten Gelenkhebelanordnung angelenkt ist.
Der Hebel 8 ist bei 9 an dem Vorrichtungsgehäuse so angelenkt, daß er durch die
Kolbenbewegung um den Punkt 9 ausgeschwungen wird. In ähnlicher Weise kann ein Hebel
10 der Gelenkhebelverbindung um einen Punkt 9 ausschwingen. Er ist an einer Stange
11 angelenkt, welche durch zwei hin- und hergehende Ventile 12 und 13 hindurchgeführt
ist. Eine Spannfeder 14 ist zwischen den Gelenkpunkten 7 und 11 angeordnet und ermöglicht
eine Schnappbewegung des Hebels 10 und infolgedessen der Ventile gerade vor dem
Ende eines jeden Kolbenhubes.
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Die Anordnung der Ventile ist in Fig. 2 dargestellt. Luft über dem
atmosphärischen Druck tritt bei 18 ein und strömt durch einen Kanal 19 zu
einer Kammer
20. Bei den dargestellten Ventilstellungen fließt
die Luft an dem Schaft des Ventils 12 vorbei und wirkt auf die linke Seite des Kolbens
2, wie in Fig. 2 dargestellt ist. Gleichzeitig steht die rechte Seite des Kolbens
2 mit der Atmosphäre durch einen Kanal 22 und eine Ausströmöffnung 23 in Verbindung,
wobei die Luftströmungsrichtung durch Pfeile angezeigt ist. Auf diese Weise wird
der Kolben 2 nach rechts bewegt, bis der Gelenkhebel in der Nähe des Kolbenhubendes
eine Bewegung der Ventile in die andere Stellung verursacht, wobei die Gelenkhebel
8, 10 dann die mit ausgezogenen Linien in Fig. 1 dargestellte Stellung einnehmen.
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Die Druckänderung auf beiden Kolbenseiten findet nicht plötzlich statt,
so daß der Kolben bis zum Eingriff mit dem Anschlag seine Bewegung fortsetzt. Am
Ende des Kolbenhubes überbrückt der Kontakt 3 die festen Kontakte 4 a, 5 a,
und die Feder 3 a gibt einer weiteren Bewegung des Kolbens 2 nach. Der Anteil der
Schwingungsperiode des Kolbens, während welcher die Kontakte geschlossen sind, wird
durch die Lage in dem Kolbenhub bestimmt, bei welcher sich die Kontakte schließen.
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Bei der anderen Ventilstellung kann die Druckluft durch das Ventil
12 und den Kanal 22 zur rechten Seite des Kolbens 2 fließen, während die linke Seite
durch das Ventil 13 mit der Atmosphäre verbunden ist, so daß sich der Kolben
2 gegen die Ventile bewegt, bis der Gelenkhebel die Ventile wieder umstellt.
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Eine Gewindehülse 29 ist in dem Gehäuse 1 schraubbar, so daß sie bei
geöffnetem Stöpsel 30 zur Veränderung des, Durchtrittes 31 des Luftstromes
verstellt werden kann. Auf diese Weise kann die Periode der Hin- und Herschwingung
des Kolbens 2 und infolgedessen die öffnungs- und Schließfrequenz der Kontakte auf
einen bestimmten Wert eingeregelt werden.
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Ein Kolben 15 dient dazu, die Stellungen der Ventile einzuregeln,
während die Vorrichtung außer Betrieb ist. Beim Arbeiten der Vorrichtung wird ein
Solenoid 16 erregt, welches den Kolben entgegen der Wirkung einer Feder 17 weg von
den Ventilen bewegt. Die Stellung des Kolbens ist dann so, wie sie in Fig. 1 mit
ausgezogenen Linien dargestellt ist.
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Während die Vorrichtung außer Betrieb ist, wird das Solenoid nicht
länger erregt, und der Kolben 15 drückt gegen den Hebel 10, um die Ventile in der
in Fig. 2 dargestellten Stellung zu halten. Der Kolben 2 wird auf diese Weise durch
Luftdruck in der von den Ventilen abgekehrten Grenzstellung gehalten. In dieser
Stellung sind die Kontakte geschlossen, so daß die Vorrichtung bei Verwendung als
Richtungsanzeiger für Fahrzeuge unmittelbar nach der Einschaltung ein Blinklicht
ergibt. Hierzu wird der Signallampenstromkreis gleichzeitig mit dem Erregen des
Solenoids geschlossen.
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Die Vorrichtung kann durch Anschluß der öffnung 23 an eine Saugquelle
bei Anschluß des Einlasses 18 an die Atmosphäre mit Unterdruck arbeiten. Die atmosphärische
Luft kann vor Eintritt in den Auslaß durch .einen Filter geleitet werden.
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Fig. 3 zeigt einen elektrischen Stromkreis für die Verwendung bei
einem Fahrtrichtungsanzeigesystem mit der Kontaktvorrichtung nach Fig. 1. Die Vorrichtung
ist mit 24 dargestellt. Ein doppelpoliger Zweiwegeumschalter 25 verbindet jede der
zwei Anzeigelampen 26 oder 27 mit einem Stromkreis, der die Vorrichtungskontakte
enthält, welche mit 28 bezeichnet sind. Gleichzeitig ist das Solenoid 16 mit der
elektrischen Stromquelle verbunden und wird erregt, so daß die Kontaktvorrichtung
die Kontakte 28 öffnet und schließt und die Anzeigelampe aufblinkt.