DE1145528B - Pulver zum Abschiessen von fluegelstabilisierten Granaten aus flachgebohrten Moersern - Google Patents

Pulver zum Abschiessen von fluegelstabilisierten Granaten aus flachgebohrten Moersern

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DE1145528B
DE1145528B DET19545A DET0019545A DE1145528B DE 1145528 B DE1145528 B DE 1145528B DE T19545 A DET19545 A DE T19545A DE T0019545 A DET0019545 A DE T0019545A DE 1145528 B DE1145528 B DE 1145528B
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BARONIN ILYANA VON THYSSEN BOR
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B25/00Compositions containing a nitrated organic compound
    • C06B25/18Compositions containing a nitrated organic compound the compound being nitrocellulose present as 10% or more by weight of the total composition
    • C06B25/24Compositions containing a nitrated organic compound the compound being nitrocellulose present as 10% or more by weight of the total composition with nitroglycerine
    • C06B25/26Compositions containing a nitrated organic compound the compound being nitrocellulose present as 10% or more by weight of the total composition with nitroglycerine with an organic non-explosive or an organic non-thermic component

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  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Pulver zum Abschießen von flügelstabilisierten Granaten aus flachgebohrten Mörsern Die Erfindung bezieht sich auf Pulver zum Abschießen von flügelstabilisierten Granaten aus flachgebohrten Mörsern.
  • Die Zusammensetzung für diesen Zweck geeigneter Pulver ist stets schwierig gewesen, da sich flügelstabilisierte Granaten schon in Bewegung setzen, wenn bei Beginn der Entzündung des Pulvers ein verhältnismäßig geringer Druck auftritt. Während bei rotationsstabilisierten Granaten der Abschuß erst erfolgt, wenn von dem entzündeten Pulver ein Druck ausgeübt wird, der hinreicht, um die Züge aus den meistens aus Kupfer hergestellten Ringen der Granate auszustanzen, ist bisher kein Mittel bekannt, um bei flügelstabilisierten Granaten eine vorzeitige Bewegung der Granate zu verhindern. Infolgedessen ist in die innerballistische Zeitintegrale eine gewisse Unbestimmtheit eingeführt. Dazu sind die Druckverhältnisse, unter denen der Mörser optimale Streuungsergebnisse haben soll, im Gegensatz zu den mit Zügen ausgestatteten Geschützen sehr verschieden. Während eine Haubitze mit Druck zwischen 1300 und, 2600 ata arbeitet, ist bei. flachgebohrten Mörsern mit Druckunterschieden zwischen 50 und 2000 ata zu rechnen.
  • Es ist versucht worden, die Unbestimmtheit der Zeitintegrale dadurch zu mindern, daß die fügelstabilisierten Granaten mit Hilfe einer Grundpatrone abgeschossen werden, d. h. einer Ladung, deren Verbrennung in einer abgetrennten Vorkammer beginnt und erst nach außen wirksam wird, wenn der erzeugte Druck hoch genug geworden ist, um augenblicklich alle Austrittsöffnungen in den Wänden der Grundpatrone auszustanzen und innerhalb eines kurzen Zeitraumes das Pulver in der Hauptkammer zu entzünden. Damit ist aber die Schwierigkeit nicht beseitigt, sondern nur verschoben. Deren die absolut gleichmäßige, stabile Verbrennung der Grundpulverladung in einer Vorkammer mit großen Ausströmöffnungen zu sichern, stellt schon an sich ein derart unlösbares Stabilitätsproblem dar, daß die Verwendung einer Grundpatrone praktisch höchstens als ein Behelfsmittel angesehen werden kann.
  • Das zweite Problem, nämlich ausgeglichene Druckverhältnisse herbeizuführen, versuchte man zu lösen, indem man die Hauptpulvermasse in mehrere Zusatzladungen von verschiedenen geometrischen Formen unterteilte. Dadurch sollten zur Förderung einer guten und gleichmäßigen Verbrennung die Pulvergase in bestimmter Weise über die Oberflächen der noch umverbrannten Pulverplättchen geleitet werden. Aber auch hierdurch gelang es nicht, die oben beschriebenen Nachteile zu beheben, sondern höchstens sie etwas abzuschwächen. Die Verbrennung des Pulvers blieb bei kleinem Druck sehr unregelmäßig; sie verlief schnell an Stellen, an denen sich durch die Turbulenz eine gewisse Anhäufung bildete, und langsam an Stellen, wo z. B. isolierte Pulverplättchen gegen eine Wand geworfen wurden. Bei hohem Druck entsteht durch tangentiale Bewegung der heißen Gase entlang der Ebenen von Pulverplättchen eine sogenannte erosive Verbrennung, die leicht zu Resonanzerscheinungen führt, die sich ungünstig auswirken und unter Umständen verursachen, daß der Mörser sogar unverbranntes-Pulver -init der. Granate ausstößt.
  • Das Ziel der Erfindung ist darauf gerichtet, die oben beschriebenen Nachteile durch Zusätze zu Pulvern zu beheben, welche bisher nicht bei flügelstabilisierten Granaten Verwendung gefunden haben. Die Erfindung geht dabei von bekannten Pulvern mit etwa 36 bis 44% Nitroglyzeringehalt und gegebenenfalls Zusätzen von 4 bis 14% Hexogen aus und beruht auf einer neuen Theorie über die Verbrennung des Pulvers. Die durch theoretische Überlegungen gefundenen Zusammensetzungen haben sich bei der praktischen Erprobung sowohl für geringen als auch für hohen Druck bewährt.
  • Diese theoretischen Überlegungen gründen sich auf die Beobachtung, daß es in unmittelbarer Nähe der festen Pulverplättchen und innerhalb der Körnchen keine echte Verbrennung gibt. Viehmehr schlägt eine Vielzahl von Atomen, Ionen, Molekülen oder größeren Korpuskeln. mit hoher Energie gegen die Wand der Pulvermasse. Diese Korpuskel können je nach ihrer Art und Energie: bis etwa 1/100 mm m die Pulvermasse eindringen. Wenn sie beim Aufprall eine genügend große Energie haben, zerbrechen sie dabei leicht eine oder mehrere lange Nitratestermolekülketten. Die erforderliche Aufprallenergie ist natürlich um so kleiner, je näher die Oberflächentemperatur der Pulverteilchen der Verpuffungstemperatur liegt. Die Menge der eingeschlagenen Partikeln. kann als dem Gasdruck in grober Annäherung proportional angenommen werden. Die Energie der Einzelpartikeln. kann grob durch eine Differentiale der Gaußschen Wahrscheinlichkeitskurve dargestellt worden. Zur besseren Erläuterung wird die schematische Abbildung einer Kurve gebracht, bei der die Koordinaten die Menge (N) und die Energie (E) darstellen, während ein Punkt (A) die mindestens erforderliche Spaltungsenergie angibt (Fig. 1).
  • Jedes zerlegte Nitratestermolekiil gibt heiße Gase ab, da die Zerlegung exothermis.ch verläuft. Die heißen Gase, die .aus der Masse mit einer im wesentliehen vom Druck unabhängigen Geschwindigkeit ausströmen, nehmen von der Verbrennungsebene eine erhebliche Energiemenge mit sich und senden nur wenige mit hoher Energie geladene Moleküle zurück. Die ausströmenden Pulvergase reagieren dann weiter stark exothermisch miteinander, in einer Weise, die die bekannte helle Flamme ergibt. Bei geringem Druck und , Orgelrohrrezonanz kann auch ein Teil dieser späteren Reaktion ausbleiben.
  • Bei Lagerang unter normalen Temperaturen braucht nur der Teil der in der Fig.1 gezeigten Kurve in Betracht gezogen zu werden, der rechts von dem Punkt A liegt. Da die Reaktion der Pulvermasse exothermisch und autokatalytisch ist, wird zum Verzögern einer zu schnellen Zersetzung in bekannter Weise in das Pulver etwa 1% eines Stabilisators eingemischt. Vor langer Zeit wurde als Stabilisator Diphenylamin verwendet, daß sich mit den bei der Zersetzung des Pulvers frei werdenden Stickstoffoxyden verbindet und deren katalysatorische Wirkung verhindert. Da aber Diphenylamin ausgeprägt exothermisch reagiert und eine Überhitzung des Pulvers bewirken kann, wird in den letzten Jahrzehnten Diphenylamin durch Diäthylphenylcarbaaülamid oder Zentralit ersetzt, da dieses eine geringere Erhitzung ergibt. Zum Vergleich werden nachfolgend die chemischen Formeln für Diphenyiamin und Diäthylphenylcarbanilanüd angegeben.
    Diphenylamin Diäthylphenylcarbanlamid
    H H H
    1 @ 1
    N 11-C-11 H-C-H
    1 l
    0--0 H-C-H H-C-H
    /
    N-C-N
    / l1
    O
    Der Grundgedanke der Erfindung ist dagegen, in das Pulver einen Zusatz in Form eines Amins einzumischen, das mit noch größerer exothermisaher Wirkung mit den Zersetzungsprodukten der Nitratesterketten reagiert als Diphenylamin. Die Einmischung eines solchen Zusatzes ist bei dem aus verhältnismäßig dünnen Plättchen bestehenden Pulver für Mörser weniger gefährlich als bei Pulver für Geschütze zum Abschießen rotationsstabilisierter Granaten, das in größeren gebauten Ladungen auf Lager gehalten. wird. Außerdem kann die Menge der residualen katalytischen Moleküle durch Beifügung geeigneter kleiner Zusatzstabilisatoren noch geringer gehalten werden.
  • Gemäß der Erfindung sind dem Pulver 2 bis 12% Parap>renylendiamin zugesetzt, das exothermisch mit den Zersetzungsgasen des Pulvers reagiert und die Wärmemenge in der Verbrennungsebene erhöht.
  • Die Formel für Paraphenylendianun ist: Zweckmäßig wird noch ein Zusatz von 4 bis 14% Hexogen (Hexamethylentetramintrinitrat) beigefügt.
  • Ein eingehendes Studium der Vorgänge beim tangentialen Vorbeiströmen heißer Gase an einer Pulverebene ergibt, daß die mittlere Strömungsgeschwindigkeit an der Grenze der Flammenzone quadratisch komponiert mit der wahrscheinlichen Geschwindigkeit der Moleküle - wie sie aus der Fig. 1 zu ersehen ist - einen Wert ergibt, der praktisch einer Verschiebung des Punktes A und der° ' Ag. l nach links entspricht. Ein Vergleich der Zonen ä (C'-C", stabile Zone) und ß (B'-B", Zone erosiver Verbrennung) in der Fig. 2 kann eine ungefähre Vorstellung davon geben, wie maul mit einem Additiv, das die exothermische Zerfallsenergie länger in der Reaktionsebene festhält und nicht mit den ausströmenden Zischgasen abgehen läßt, eine stabilere Reaktion durch höhere Messetemperatur bei Niederdruck und gleichzeitig einen sehr erosionsfreien Vorgang bei Hochdruck - und wäre es nur durch geringere Wärme der Zischgase - erreichen kann (Zone a).
  • In dem Bestraben, die Verbrennung noch weiter zu stabilisieren, sind Versuche mit weiteren Zusätzen der Pulvermasse, wie Trinitrotolnen, gemacht worden. Als besonders zweckmäßig haben sich Ni9xamine gor zeigt, die dieselbe Gruppe enthalten. wie Diphenylenamfn. Kleine Zusätze vom. in die wässerige Suspension bei der sogenamnten lösmittelfreien Pulverfertigung beseitigen die Gefahr; daß die Masse einem Sprengstoff zu nahe kommt, der dazu neigt, daß in ihm eine Reaktion ohne Aufprall äußerer Korpuskeln mit eigener innerer Energie sich fortzupflanzen sucht.
  • Kleinere Zusätze von Graphit, Calciumsteamt, Ruß, Rizinusöl, Gummi usw. können noch vorgesehen werden.
  • Als Beispiel wird nachfolgend eine Pulverzusammensetzung nach der Erfindung angegeben.
    Beispiel
    Nitrozellulose (13) ..... ... ....... SO ± 4%
    Nitroglyzerin . . . . . . . . . . . . . . ...... 40 ± 4 0%
    Paraphenylenäiamin . ... . . . . . . .. . 7 ± 5%
    Agatol, Zentralft (Diäthylphenyl-
    carbanüamid) oder anderer Stabi-
    lisator ........................ 0,8 ± 0,70%
    Hexogen (Hexamethylentetramin-
    trinitrat) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 ± 3%

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Pulver mit etwa 36 bis 44% Nitroglyzeringehalt und gegebenenfalls Zusätzen von 4 bis 14% Hexogen zum Abschießen von flügelstabilisierten Granaten aus flachgebohrten Mörsern, gekennzeichnet durch einen Zusatz von 2 bis 12% Paraphenylendiamin, der exothermisch mit den Zersetzungsgasen des Pulvers reagiert und die Wärmemenge in der Verbrennungsebene erhöht. In. Betracht gezogene Druckschriften: Britische Patentschrift Nr. 835 738.
DET19545A 1961-01-16 1961-01-16 Pulver zum Abschiessen von fluegelstabilisierten Granaten aus flachgebohrten Moersern Pending DE1145528B (de)

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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB835738A (en) * 1955-06-15 1960-05-25 Activa Ibera S A Improvements in or relating to colloidal powders and method of producing same

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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GB835738A (en) * 1955-06-15 1960-05-25 Activa Ibera S A Improvements in or relating to colloidal powders and method of producing same

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