DE1446919A1

DE1446919A1 - Pulver fuer Treibladungen,Zuendladungen,Beiladungen od.dgl.

Info

Publication number: DE1446919A1
Application number: DE19651446919
Authority: DE
Inventors: Herzog Dr Hermann; Hintze Dr Mont Woldemar
Original assignee: Dynamit Nobel AG
Current assignee: Dynamit Nobel AG
Priority date: 1965-08-21
Filing date: 1965-08-21
Publication date: 1968-11-28
Also published as: IL26356A; LU51752A1; NL6611746A; US3473982A; BE685750A; CH481029A; DE1302998B; GB1155323A; FI46371C; FI46371B

Description

DYNAMIT NOBEL AKTIENGESELLSCHAFT Troisdorf, Bez. Köln

Pulver für Treibladungen, Zündladungen, Beiladungen od. dgl.

Für Treibladungen, Zündladungen, Beiladungen usw. kennt man Pulver, die aus einer Mischung von Nitrocellulose und Schwarzpulver aus Salpeter, Schwefel und Kohle bestehen.

Im Vergleich mit reinem Schwarzpulver zeichnet sich diese Schwarzpulvermischung, im folgenden mit NSP bezeichnet, vor allem durch die Entwicklung einer wesentlich größeren Gas- und Wärmemenge aus, wobei die Vorteile des grundsätzlich aus Salpeter, Kohle und Schwefel bestehenden Schwarzpulvers, nämlich die gute Zündfähigkeit, die gleichbleibende Zündkraft und der gleichmäßige Abbrand im wesentlichen unverändert erhalten bleiben. Andererseits hat das NSP jedoch auch wesentliehe Nachteile, nämlich eine ungünstige Beeinflussung der Stabilitäts-Teste bei höherer Temperatur infolge der Anfälligkeit der Nitrocellulose gegenüber dem Schwefel äes Sehwarzpulvers bei Temperatizren über 100⁰C, die Entstehung giftiger Schwefel-Umsetzungsprodukte beim Abbrand des Schwarzpulvers in Gegenwart der Nitrocellulose, insbesondere von Schwefei-Wasserstoff, was je naoh Verwendungaort mit zum Teil erheblicher Gefahr verbunden sein kann, und schließlich die mögliche Entstehung starker Verschleimungen an Geschützverschlüssen usw. beim Verschießen von Schwarzpulvern in Verbindung mit Nitrocellulose.

Es wurde nun überraschend gefunden, daß sich die vorstehend erwähnten Nachteile mit einem Pulver vermeiden lassen, das gemäß der Erfindung aus einer innigen Mischung von etwa 20 bis Gewichtsprozent Nitrocellulose mit etwa 80 bis 20 GewichtsOro-

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sent eines Gemisches aus etwa 5 bis 30 Gewichtsprozent..Holzkohle und 95 "bis 70 Gewichtsprozent Salpeter, vorzugsweise aus einer Mischung von etwa 30 bis 50 Gewichtsprozent Nitrocellulose mit etwa 70 bis 50 Gewichtsprozent des Gemisches aus insbesondere 10 bis 25 Gewichtsprozent Holzkohle und 90 bis 75 Gewichtsprozent Salpeter besteht.

Anhand von Beschußversuchen konnte dazu auch festgestellt werden, daß die ballistischen ¥erte des erfindungsgemäßen Pulvers demjenigen des bekannten NSP in keiner Weise nachstehen·

Beispielsweise"ergab sich bei einem unter Verwendung ein und derselben Waffe, gleicher Ladung und gleichem Geschoß durchgeführten Beschüß mit USP eine T₀ von. 567 m/s bei einem Druck von 1611 atm und mit dem erfindungsgemäßen Ptilver eine Y₀ von 577 m/s bei einem Druck von 1622 atm, woraus sich eine praktisch gleichwertige Leistung beider Pulver ergibt.

Gemäß einem Vorschlag der Erfindung ist vorgesehen, das Pulver unter Zusatz von Lösungsmittel, beispielsweise Äther und Alkohol, Aceton od. dgl. im Knetverfahren herzustellen« Anstelle dessen kann es nach einem anderen Vorschlag aber auch unter Zusatz von Weichmachern wie beispielsweise Nitroglycerin ±m. Knet- und/oder Walzverfahren hergestellt werden. In jedem Fall erweist es sich dabei als vorteilhaft, das Gemisch aus Salpeter und Kohle in feingekörnter Form zur Nitrocellulose zuzugeben.

Für die Anwendung des Pulvers in der Praxis wird die Mischung in gelatinöser Form in der Strangpresse verformt, auf die erforderliche Länge geschnitten und getrocknet.

Beispiel:

2,8 kg Nitrocellulose, alkoholfeucht, v/erden mit 2 bis 3 1 Äthei angeknetet,- hierauf das Gemisch aus Salpeter und Holzkohle in feingekörnter Form zugegeben und dann das Gesamte unter Zusats von Stabilisierungsmittel und/oder Weichmacher ca. 2 Stunden ?ek'rietet. Die Knetmasse wird dann zu Nudelpulver stranggepresst und anschließend geschnitten und getrocknet.

Claims

Patentansprüche

Pulver für Treibladungen, Zündlädungen, Beiladungen od. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß es aus einer innigen Mischung von etwa 20 bis 80 Gewichtsprozent Nitrocellulose mit etwa 80 bis 20 Gewichtsprozent eines Gemisches aus etwa 5 bis 30 Gewichtsprozent Holzkohle und 95 bis 70 Gewichtsprozent Salpeter, vorzugsweise aus einer Mischung von etwa 30 bis 50 Gewichtsprozent nitrocellulose mit etwa 70 bis 50 Gewichtsprozent eines Gemisches aus insbesondere 10 bis 25 Gewichtsprozent Holzkohle und 90 bis Gewichtsprozent Salpeter, besteht.
2. Pulver nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es unter Zusatz von Lösungsmittel, beispielsweise Äther und Alkohol, Aceton od. dgl. im Knetverfahren hergestellt wird.
3- Pulver nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es unter Zusatz von Weichmachern, beispielsweise nitroglycerin , im Knet- und/oder Walzverfahren hergestellt wird.
4. Pulver nach einem der Ansprüche 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung in gelatinöser Form in der Strangpresse verformt, sodann auf die erforderliche Länge geschnitten und getrocknet wird.

Troisdorff den 19. 8i