DE1141590B

DE1141590B - Mehrwegfoerdereinrichtung fuer Stueckgueter

Info

Publication number: DE1141590B
Application number: DEH37618A
Authority: DE
Original assignee: DRAHTWEBEREI und MASCHINENFABR; Haver and Boecker OHG
Current assignee: DRAHTWEBEREI und MASCHINENFABR; Haver and Boecker OHG
Priority date: 1959-10-08
Filing date: 1959-10-08
Publication date: 1962-12-20

Description

Mehrwegfördereinrichtung für Stückgüter Die Erfindung bezieht sich auf Fördereinrichtungen für Stückgüter, z. B. Kisten, Pakete, Säcke od. dgl., die im wesentlichen aus auf Rollen laufenden endlosen Transportbändern bestehen, die die an ihrem einen Ende aufgegebenen Güter zum anderen Ende fördern. Derartige Förderbänder werden vielfach auch zum Be- und Entladen von Eisenbahnwagen oder sonstigen Fahrzeugen verwendet.
Es ist bereits bekannt, einem Hauptförderband mehrere Zubringerbänder zuzuordnen und diese mit verschiedenen Gütern stückzahlmäßig so zu beschicken, daß jede gewünschte Zusammenstellung zur Verladestelle gelangt.
Es ist auch bekannt, auf einem Förderband stationäre oder schwenkbare Abstreifer oder Abweiser anzuordnen, die aus endlosen Bändern oder Rollen bestehen können, die oft, um ein störungsfreies Umlenken der auflaufenden Kisten, Säcke od. dgl. zu gewährleisten, auch noch angetrieben werden. Die Abweiser sind dabei als über Förderbandmitte drehbar gelagerte Doppelschwenkarme ausgebildet.
Derartige Anlagen gestatten aber jeweils nur die Beschickung einer einzigen Verladestelle, so daß, wenn mehrere Fahrzeuge zur gleichen Zeit an verschiedenen Stellen beladen werden sollen, eine entsprechende Anzahl solcher Förderanlagen erforderlich ist.
Das gleichzeitige Beladen mehrerer Fahrzeuge ist immer dann von großem Vorteil, wenn aus Gründen der Rationalisierung Stückgüter von einer oder von mehreren Aufgabestellen, z. B. von Packmaschinen, direkt verladen werden sollen, um jede unnötige Lagerung zu vermeiden.
Es sind aber auch schon Vorrichtungen zum Verteilen von Schüttgut bekanntgeworden, die mit einem Aufgabeförderband und mehreren Abgangsbändern versehen sind, wobei ein Drehteller mit einstellbarem Abstreifer die Gutverteilung übernimmt.
Weiter ist eine Mehrwegfördereinrichtung mit auf eine sich drehende Verteilerscheibe zulaufenden Zubringerbändern und mehreren Abgangsbändern und mit über der Verteilerscheibe angeordnetem Abweiser bekannt.
Bei einer anderen bekannten Aufgabevorrichtung für Schüttgüter sind die Bänder heb- und senkbar ausgebildet und besitzen reversierbare Antriebe. Die als Zubringer verwendeten Bänder entladen in Kammern, die mit drehbaren Auslaufschurren versehen sind, so daß das von jedem hochgestellten Zubringerband herangeführte Gut auf ein beliebiges niedriggestelltes Abgangsband übergeben werden kann.
Bei den zuletzt genannten Förderanlagen besteht die Möglichkeit, das Gut von mehreren Aufgabestellen über Verteilereinrichtungen getrennt zu verschiedenen Betriebs stellen zu leiten. Es sind jedoch aufwendige und/oder komplizierte Vorrichtungen erforderlich.
Demgegenüber wird die Stückgutverteilung bei der Fördereinrichtung nach der Erfindung mit geringem Aufwand erreicht und zeichnet sich weiterhin durch einfache Arbeitsweise aus. Sie betrifft eine Mehrwegfördereinrichtung mit auf eine sich drehende Verteilerscheibe zulaufenden Zubringerbändern und mehreren Abgangsbändern und mit über der Verteilerscheibe angeordnetem Abweiser. Eine solche Fördereinrichtung gestattet sowohl eine gleichzeitige Beschickung mehrerer Verladestellen von verschiedenen Aufgabestellen als auch eine zentrale Umstellung von den Zubringerbändern auf die zu den verschiedenen Verladestellen führenden Transportbänder.
Die Erfindung ist im wesentlichen dadurch gekennzeichnet, daß die Verteilerscheibe reversierbar, also in beide Drehrichtungen antreibbar ist und der Abweiser als diametral sich über die ganze Verteilerscheibe erstreckender, in beide Drehrichtungen der Scheibe durch das auf diese gelangte Fördergut bis zu einem Anschlag herumschwenkbarer Doppel arm ausgebildet ist.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 einen lotrechten Längsschnitt durch eine Fördereinrichtung mit zwei zubringenden und zwei abliefernden Transportbändern, Fig. 2 eine Draufsicht auf die Anlage nach Fig. L, Fig. 3 den Antrieb in vergrößerter Darstellung und Fig. 4 den Abweiser in vergrößerter Darstellung.
Mit A und B sind die zubringenden, mit C und D die abliefernden Förderbänder bezeichnet. Die Bänder A und B liegen höher, die Bänder C und D niedriger als die Verteilerscheibe 1. Um einen sanften Ubergang der Stückgüter von den Förderbändern auf die Verteilerscheibe bzw. von der Verteilerscheibe auf die Förderbänder sicherzustellen, sind Schurren a, b, c, d vorgesehen. Die Antriebswelle 2 der Verteilerscheibe 1 ist in einer Lagerbüchse 3 drehbar gelagert (Fig. 3), die an einem nicht drehbaren Gestell, z. B. den U-Eisen 4, starr befestigt ist. Der Antrieb erfolgt über die Kupplung 5 durch den Getriebemotor 6. Die Lagerbüchse 3 trägt außerdem einen zweiteiligen schwenkbar angeordneten Abweiser 7, der mit einer segmentartigen Aussparung 9 versehen ist (Fig. 4), in die ein Nocken 8 der stillstehenden Lagerbüchse 3 eingreift. Dadurch wird der Drehwinkel des Abweisers 7 begrenzt. Führungsrollen 10 haben die Aufgabe, ein vorzeitiges Abrutschen der Stückgüter von der Verteilerscheibe 1 zu verhindern. Sie können gegebenenfalls auch durch Leitbleche ersetzt werden.
Die Fördereinrichtung wirkt in folgender Weise: Bei Drehung der Verteilerscheibe in Pfeilrichtung wird das vom Zubringerband A herangeförderte und über die Schurre a auf die Verteilerscheibe 1 gelangende Stückgut vom Abweiser 7 auf die Schurren gelenkt, von der es auf das Band C gelangt, das es zu einer nicht dargestellten Verladestelle fördert. Gleichzeitig gelangt das vom ZubringerbandB angelieferte Stückgut über die Schurre, die Verteilerscheibe 1 und die Schurre d zum Transportband D, das es zu einer anderen Verladestelle weiterleitet. Sollen die Güter von Band A zum Band D und die Güter vom Band B zum Band C gefördert werden, dann ist lediglich durch einen Wendeschalter die Drehrichtung der Verteilerscheibe umzukehren. Das zuerst auf die Scheibe 1 gelangende Stückgut nimmt dann den Abweiser 7 mit bis zum Anschlag, wobei der Abweiser die gestrichelt eingezeichnete Stellung einnimmt.
Die Mehrwegfördereinrichtung gemäß der Erfindung ist nicht auf zwei Zuführungs- und zwei Abgangsbänder beschränkt. Es ist auch möglich, einem Abgangsband mehrere Zubringerbänder zuzuordnen.
Schließlich können auch mehrere solcher Systeme übereinander angeordnet und die höher liegenden Ab- gangsbänder mit Rutschen versehen werden, die in geringem Abstand oberhalb des darunterliegenden Bandes enden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Mehrwegfördereinrichtung mit auf eine sich drehende Verteilerscheibe zulaufenden Zubringerbändern und mehreren Abgangsbändern und mit über der Verteilerscheibe angeordnetem Abweiser, dadurch gekennzeichnet, daß die Verteilerscheibe (1) in beide Drehrichtungen antreibbar ist und der Abweiser (7) als diametral sich über die ganze Verteilerscheibe erstreckender, in beide Drehrichtungen der Scheibe durch das auf diese gelangte Fördergut bis zu einem Anschlag herumschwenkbarer Doppelarm ausgebildet ist.
2. Fördereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zulieferungsbänder (A, B) höher und die Abgangsbänder (C, D) niedriger liegen als die Verteilerscheibe (1).
3. Fördereinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die der Verteilerscheibe (1) zugewandten Enden der Bänder (A, B, C,D) mit Schurren (a, b, c, d) ausgerüstet sind.
4. Fördereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß einem Abgangsband mehrere Zulieferungsbänder zugeordnet sind.
5. Fördereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere solcher Systeme übereinander angeordnet sind und die höher liegenden Abgangsbänder mit Rutschen versehen sind, die auf das darunterliegende Abgangsband münden.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 444 100, 732 936, 1039445; deutsche Patentanmeldung K 1487 XI/81 e, (bekanntgemacht am 11. 1. 1951); französische Patentschrift Nr. 941 461; USA.-Patentschrift Nr. 2835 370.