DE1137547B

DE1137547B - Vorrichtung zum Ausstanzen von tiefgezogenen Formlingen aus thermoplastischem Kunststoff

Info

Publication number: DE1137547B
Application number: DET14383A
Authority: DE
Inventors: Alfons Thiel
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1957-11-08
Filing date: 1957-11-08
Publication date: 1962-10-04
Also published as: DE1180118B; GB857973A

Description

Vorrichtung zum Ausstanzen von tiefgezogenen Formlingen aus thermoplastischem Kunststoff Die Erfindung bezieht sich auf Vorrichtungen zum Ausstanzen von tiefgezogenen Formlingen aus thermoplastischem Kunststoff mit innerhalb der Stanzmesser angeordneten, die Formlinge einrichtenden Formaufnahmen und Auswerfern für die ausgeschnittenen Formlinge.
Für das Abnehmen ausgestanzter Formlinge von der Formauflage oder Formaufnahme sind verschiedene Arten von Abstreifern bekannt, die hinter den Formling, insbesondere dessen Rand greifen und ihn rein mechanisch von der Formauflage bzw. Formaufnahme lösen. Diese bekannten Abstreifer lassen sich aber nicht mit der erforderlichen Betriebssicherheit verwenden, um Formlinge aus thermoplastischem Kunststoff aus einer Form aufnahme zu lösen. Für das genaue Ausrichten des Formlings gegenüber dem Stanzmesser muß eine verhältnismäßig feste Verbindung zwischen Formaufnahme und Formling geschaffen werden, die sich durch Abstreifer nicht mit Sicherheit lösen läßt.
Andererseits können Formlinge aus thermoplastischem Kunststoff auch nicht allzu große Kräfte zum Ausstoßen aus den Formauflagen aufnehmen, ohne beschädigt zu werden. Dies gilt insbesondere für solche Formlinge, die durch Tiefziehen von Kunststoffolie dünnwandig ausgebildet sind. Auch mechanisch arbeitende Auswerfer, die sich auf Teile der Oberfläche des Formlings aufsetzen, können bei Formlingen aus thermoplastischem Kunststoff nicht Verwendung finden, weil durch sie die Formlinge zerdrückt werden können.
Das sichere und für den Formling schonende Lösen der verhältnismäßig festen Verbindung zwischen Formling und Formaufnahme wird durch die Erfindung dadurch erreicht, daß die Auswerfer als Bälge ausgebildet sind, die an eine Vakuumleitung und eine Preßluftleitung anschließbar sind.
Durch die als Auswerfereinrichtungen benutzten Bälge werden eine Reihe wesentlicher Vorteile erzielt.
Die auf den Formling zum Lösen aus der Formaufnahme ausgeübte Kraft kann im Gegensatz zu den bekannten Auswerfern und Abstreifern jetzt auf eine große Fläche des Formlings verteilt werden. Die Bälge entfalten mit ihrem Druckmittel, insbesondere mit Druckluft, die auf die Formlinge auszuübende Kraft erst nach dem Aufsetzen auf die Formlinge und von diesem Augenblick an auch noch in zunehmender Weise. Hierdurch wird im Gegensatz zu dem stoß-oder ruckweisen Arbeiten der bekannten Einrichtungen das Lösen der Formlinge aus den Formaufnahmen besonders schonend und trotzdem wesentlich nachhaltiger und sicherer als bisher. Neben diesen besonderen Vorteilen ihrer Arbeitsweise sind die Bälge auch besonders billig und leicht austauschbar, und sie ermöglichen es, eine Stanzpresse unter Beibehaltung des Pressen-Oberteils in einfacher Weise auf Formlinge anderer Größe umzustellen. Da die Auswerferbälge im Gegensatz zu den bekannten mechanischen Auswerfern und Abstreifern keine Führungselemente in der Stanzpresse benötigen, können sie einfach mit dem ausgewechselten Messer- und Formaufnahmensatz in der Stanzpresse angebracht werden.
Besonders vorteilhaft können bei einer Mehrfachstanze die Stanzmeser, Formaufnahmen und Auswerferbälge an der Unterseite eines Stanzpressen-Oberteiles angebracht sein. Wenn dabei der Stanzpressen-Oberteil mit nach außen abgedichteten Rillen, welche die Bälge mit derVakuum-Preßluftleitung verbinden, versehen ist, ist es nicht einmal nötig, besondere Maßnahmen zum Anschließen der Bälge an die Druck- und Saugeinrichtung zu treffen.
EineAusführungsform derErfindung wird an Hand der schematischen Zeichnung beschrieben.
Das in Richtung des Pfeiles schrittweise vorwärtsbewegte Band 1 aus thermoplastischem Material mit den Formlingen 2 wird zwischen den hier die Schneideinrichtungen tragenden Stanzpressen-Oberteil 3 und den Stanzentisch 4 derart geführt, daß die Formkörper um ein weniges weiter in Richtung des Pfeiles zum Stillstand kommen, als es der Lage der Schneideinrichtungen entspricht.
Die Schneideinrichtungen bestehen aus den Stanzmessern 5 und den innerhalb der Stanzmesser 5 angeordneten büchsenartig ausgebildeten Formaufnahmen 6. Wird nun der Stanzpressen-Oberteil 3 mit den Schneidvorrichtungen nach unten gedrückt, so wer- den die Formlinge 2 von den unten etwas konisch zulaufenden Formaufnahmen 6 erfaßt und mit dem sie zusammenhaltenden Folienband 1 auf dem Stanzentisch 4 so verschoben, daß sie zentral innerhalb der Stanzmesser 5 zu liegen kommen. Dadurch ist Vorsorge dafür getroffen, daß die Formkörper bei dem darauffolgenden Niedergehen der Stanzmesser 5 ebenfalls zentral bzw. ihrem sonstigen Umriß entsprechend ausgeschnitten werden. Nach dem Ausstanzen, z. B. beimWiederhochgehen des Stanzpressen-Oberteiles 3, werden die an den Messern haftenden und in die Formaufnahmen 6 gepreßten Formlinge 2 durch Gummibälge 7 ausgeworfen und mit dem nächsten Transport der Folie 1 schrittweise zu einem Waren-Auffangbehälter oder dergleichen abgeführt.
Gegenüber mechanischen Auswerfer-Vorrichtungen, wie sie in vielerlei Formen bekannt sind, haben die Bälge 7 aus Gummi oder anderem elastischem Material den Vorteil der Billigkeit und der leichten Austauschbarkeit für die Verwendung in anderen Schneidvorrichtungen. Vor allem legen sich die Bälge 7 schonend gegen die auszuwerfenden Formlinge2, so daß diese auch bei festem Sitz in den Formaufnah men 6 nicht während des Auswerfens beschädigt werden.
Der Stanzpressen-Oberteil 3 ist an seiner unteren Seite zweckmäßig waffelförmig unter Bildung kreuz-und querlaufender, bis zu den Bälgen 7 führender und im übrigen nach außen abgedichteter Kanäle 8 gerillt.
Diese Kanäle 8 stehen über eine Bohrung 9 im Stanzpressen-Oberteils 3 und einen Schlauch 10 sowie einen Dreiwegehahn 11 wahlweise mit einer Vakuumleitung 12 oder einer Druckluftleitung 13 in Verbindung, so daß die Bälge 7 durch Vakuum zusammengezogen und andererseits durch Umstellen des Dreiwegehahnes 11 zum Auswerfen der Formlinge 2 kurzzeitig durch Preßluft ausgedehnt werden können.
Die Vorrichtung ist im einzelnen verschiedener Abwandlungen fähig, ohne daß sich dadurch an dem Wesen der Erfindung etwas ändert. So kann der Stanzentisch 4 als die Folie 1 tragende und mitdem Durchmesser der Formlinge 2 entsprechenden Löchern versehene Schnittplatte aus Stahl oder dergleichen ausgebildet sein. Bei einer solchen Anordnung fallen die ausgestanzten und durch die Bälge 7 ausgestoßenen Formlinge 2 nach unten, wo sie gegebenenfalls übereinander gestapelt werden können. Zum Abstreifen der Restfolie von den Stanzmessern 5 können besondere Abstreifplatten am Stanzpressen-Oberteil 3 vorgesehen sein.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Vorrichtung zum Ausstanzen von tiefgezogenen Formlingen aus thermoplastischem Kunststoff mit innerhalb der Stanzmesser angeordneten, die Formlinge einrichtenden Formaufnahmen und Auswerfern für die ausgeschnittenen Formlinge, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswerfer als Bälge (7) ausgebildet sind, die an eine Vakuumleitung und eine Preßluftleitung anschließbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Mehifachstanze die Stanzenmesser (5), Formaufnahmen (6) und Auswerferbälge (7) an der Unterseite eines Stanzpressen-Oberteiles (3) angebracht sind.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Stanzpressen-Oberteil (3) mit nach außen abgedichteten Rillen (8), welche die Bälge (7) mit der Vakuum- bzw.

Preßluftleitung (10) verbinden, versehen ist.

In Betracht gezogene Druckschriften: Buch v. Heinrich L. Hilbert, »Stanztechnik«, Bd. I, 5. Auflage, 1954, S. 161 bis 163.