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Elektrische Ver- und Entriegelungsvorrichtung für die Türverschlüsse
von Kraftfahrzeugen mit mehreren Türen Die Erfindung bezieht sich auf eine elektrische
Ver- und Entriegelungsvorrichtung für die Türverschlüsse von Kraftfahrzeugen mit
mehreren Türen, die sämtlich elektromagnetisch und von denen zwei überdies durch
je ein mit einem abziehbaren Schlüssel betätigbares Schloß ver- und entriegelbar
sind, das jeweils mit einem Schalter zum Steuern dei Filektromagnete aller Türen
gekuppelt ist.
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Bei derartigen Fahrzeugen müssen auch die beiden über je ein
Schlüsselschloß ver- und entriegelbaren Türen mit einer elektromagnetisch betätigbaren
Ver-und Entriegelungsvorrichtung versehen werden, damil man von jeder dieser beiden
Türen aus auch alle übrigen Türen gleichzeitig elektromagnetisch ver-bzw. entriegeln
kann. Falls nun die einer Tür mit Schlüsselschloß zugeordnete elektromagnetische
Verriegelungsvorrichtung beim Verriegeln mittels des Schlüsselschlosses mit betätigt
wird und damit sämtliche Türen des Fahrzeuges elektromagnetisch verriegelt sind,
besteht die Gefahr, daß keine der Türen mehr geöffnet werden kann, wenn aus irgendeinem
Grund nach dem Verriegeln die Entriegelungselektromagnete nicht mehr erregt werden
können, weil beispielsweise die Fahrzeugbatterie keinen Strom liefert.
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Gemäß der Erfindung wird dieser Gefahr dadurch begegnet, daß jeder
der beiden zum Steuern der Elektromagnete aller Türen vorgesehenen Schalter beim
Verriegeln seiner Tür durch das Schloß den Verriegelungselektromagnet der diesem
Schloß zugeordneten Tür von der Stromquelle abschaltet, bevor der Schalter die Verriegelungsmagnete
der übrigen Türen an die Stromquelle legt.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der
Erfindung dargestellt. Es zeigt Fig. 1 einen Türgriff mit Drücker einer Türschließvorrichtung
und einem in diesem eingebauten Zylinderschloß teilweise im Schnitt sowie einem
mit dem Schloß gekuppelten Schalter, Fig. 2 und 3 je eine Ansicht von zwei
Teilen des Schalters, Fig. 4 eine Ansicht eines Teils des Türschlosses und Fig.
5 das Schaltbild einer elektromagnetisch betätigbaren Vorrichtung zum Ver-
und Entriegeln der vier Türen eines Kraftwagens.
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In Fig. 1 ist bei 10 die Außenwand einer Tür eines Kraftfahrzeugs
angedeutet, das insgesamt vier Türen hat, von denen sämtliche Türen elektromagnetisch
und zwei von ihnen überdies auch mechanisch ver- und entriegelbar sind. An der Wand
10 ist ein Türgriff 11 befestigt, der einen Drücker 12 hat, welcher
in einer Bohrung 13 des Griffs, gegen eine Druckfeder 14 längsverschiebbar
geführt, jedoch durch eine in eine Nut 15 der Bohrung 13 eingreifende
Nase 16 gegen Drehung gesichert ist. In dem Drücker sitzt ein um etwa
601 in jeder Richtung drehbarer Schloßzylinder 17, der in seiner axialen
Verlängerung einen Bolzen 18 trägt. Dieser ist mit zwei einander diametral
gegenüberliegenden Längsseiten 19 versehen. Der Türgriff hat einen in die
Türwand eingelassenen rohrförmigen Ansatz 20. In dem Ansatz sitzt eine verdrehbare
Schaltscheibe21 aus Isolierstoff, die in ihrer Mitte eine dem Querschnitt des Bolzens
18 angepaßte Öffnung hat. Die Scheibe trägt zwei ringseginentfönnige Metallschlenen
22 und 23. Am Ende des Ansatzes 20 ist eine Ringscheibe 24 aus Isolierstoff
befestigt, die auf ihrer der Scheibe 21 zugekehrten Stirnseite Kontakte
25, 26, 27 sowie 28 und 29 mit Anschlußbolzen trägt. Diese Kontakte
wirken mit den Metallschienen 22 und 23 der Scheibe 21 zusammen. Eine Feder
30 drückt die Scheibe 21 gegen die Ringscheibe 24. Die Kontakte der Ringscheibe
24 einerseits und die Metallschienen 22 und 23 sind so angeordnet und bemessen,
daß in der neutralen Stellung des Schalters die Kontakte 28 und
29 durch die Schiene 23 verbunden sind, während bei einer Drehung
der mit dem Bolzen 18 gekuppelten Scheibe 21 in der einen oder anderen Richtung
die Verbindung der Kontakte 28 und 29 aufgehoben und die Verbindung
des Kontaktes 25 mit dem Kontakt 26 bzw. 27 durch die Schiene
22 hergestellt wird. Auf
dem äußeren Ende des Bolzens
18 sitzt ein Ring 31,
der mit dem Bolzen mit Spiel gekuppelt ist und
einen zwischen den Scheiben 21 und 24 liegenden Bund 32
hat, durch den er
in seiner axialen Lage gesichert ist.
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In Fig. 1 ist mit 33 ein Rastenzahnrad eines nicht dargestellten
Türgesperres bezeichnet. Dieses Rad ist mit einem Schließglied des Gesperres fest
gekuppelt. Am Umfang des Rastenzahnrades liegt unter dem Druck einer Feder 34 eine
Stößelkfinke 35 an, deren Klinkenschulter 36 an den Rastenzähnen
37 des Rades 33 anzugreifen vermag. Die Stößelklinke ist durch eine
Druckstange 38 gelenkig mit dem einen Arm 39 eines bei 40 schwenkbar
gelagerten zweiariiiigen Hebels 41 verbunden, dessen anderer Arm 42 unter der Wirkung
einer am Hebelarm 39 angreifender Zugfeder 43 gegen die Stirnseite, des Bolzens
18 gedrückt wird. An der dem Rastenzahnrad zugekehrten Flanke der Klinke
35 liegt der eine Arm 44 eines bei 45 schwenkbar gelagerten zweiarmigen Hebels
46 an, dessen anderer Arm 47 über eine Stange 48 init einem aus dem Ring
31 herausragenden Stift 49 verbunden ist.
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Das Schaltbild nach Fig. 5 zeigt vier Elektromagnete
50, 51, 52 und 53. In jeder der vier Türen A,
B, C und D des Fahrzeugs sitzt ein solcher Elektromagnet. Jede
der Türen A und B des Fahrzeugs ist außerdem entsprechend Fig.
1 mit einem durch einen abziehbaren Schlüssel betätigbaren Schloß sowie mit
einem mit dem Schloß gekuppelten Schalter versehen. Jeder der vier Magnete hat eine
Wicklung 54, die bei ihrer Erregung die Entriegelung der zugehörigen Tür bewirkt,
sowie eine Wicklung 55, die eine Verriegelung herbeizuführen vermag.
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Der in jedem der beiden Schalter der Türen A
und B vorgesehene
Kontakt 25 ist an eine Stromquelle des Fahrzeugs angeschlossen. Die Kontakte
26 beider Schaher sind miteinander sowie mit den Wicklungen 54 aller Magnete
verbunden. Die Kontakte 27 beider Schalter sind ebenfalls miteinander und
außerdem noch mit den Kontakten 29 beider Schalter und mit den Wicklungen
55 der den Türen C und D zugeordneten Magnete verbunden. An
dem Kontakt 28 des Schalters der Tür A ist die Wicklung
55 des dieser Tür zugeordneten Magnets angeschlossen. Der Kontakt
28 des Schalters der Tür B ist mit der Wicklung 55 des Magnets dieser
Tür verbunden.
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Die beschriebene Vorrichtung wirkt in folgender Weise: In Fig.
1 ist die Stellung dargestellt, bei der die mechanisch verrieaelbaren Türen
A und B durch Eindrücken ihres Drückers 12 geöffnet werden können. Dabei
befindet sich der Stift 49 des mit dem Bolzen 18 gekuppelten Ringes
31 in seiner unteren Lage (Fig. 4). Der beim Eindrücken des Drückers 12 sich
längs verschiebende Bolzen 18 schwenkt den Hebel 41 im Uhrzeigersinn, so
daß die StößeMinke 35 über die Stange 38 nach unten geschoben wird
und, dabei mit ihrem Ende, 36 das Rastenrad 33 um eine Zahnteilung
dreht und dadurch das mit ihr gekuppelte Türschließglied entriegelt.
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Wenn alle vier Türen zugeschlagen, aber noch nicht verriegelt sind,
können sie sämtlich von außen verriegelt und damit gegen unbefugtes Öffnen
ge-
sichert werden, indem lediglich an einer der beiden Türen A
oder B mittels des in ihren Schloßzylinder 17
passenden Schlüssels
S dieser Zylinder samt dem Bolzen 18 im Sinne des in Fig.
3, 4 eingezeichneten Pfeils gedreht wird. Bei dieser Drehbewegung des Zylinders
17 werden die Schaltscheibe 21 und der Ring 31 mitgedreht, so daß
sich der im Ring 31
sitzende Stift 49 nach oben bewegt und den Hebel 46 im
Uhrzeig gersinn über die Stange 48 schwenkt. Dabei schiebt der Arm 44 des Hebels
die Klinke 35 aus ihrem Eingriffsbereich mit dem Zahnrad 33, so daß
nunmehr ein Eindrücken des Drückers 12 ohne Wirkung auf das Zahnrad bleibt und somit
bei einem solchen Eindrücken die Tür nicht entriegelt wird.
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Wenn beispielsweise die Tür A durch den beschriebenen Vorgang
mechanisch verriegelt worden ist, so ist dabei die Schiene 22 des Schalters der
Tür A in Berührung mit dem Kontakt 27 gekommen und hat diesen Kontakt
mit Kontakt 25 verbunden, während die Verbindung der Kontakte 28, 29
aufgehoben worden ist, weil die Schiene 23 bei der Drehung der Scheibe von
den Kontakten weg bewegt worden ist. Es fließt nun vom Kontakt 25 übeer die
Schiene 22 und Kontakt 27 Strom zu den Spulen 55
der Magnete
52 und 53 der Türen C und D und außerdem über die durch
die, Schiene 23 des Schalters der Tür B überbrückten Kontakte 28, 29
durch die Wicklung 55 des dieser Tür zugeordneten Magnets 51. Dagegen
ist die Spule 55 des der Tür A zugeordneten Magnets 50 abgeschaltet,
weil die Metallschiene 23 des mit dieser Tür gekuppelten Schalters so verdreht
ist, daß sie die Kontakte 29 und 28 dieses Schalters nicht mehr überbrückt.
Das heißt, die Tür A
wird in dem beschriebenen Fall nur mechanisch, nicht
aber elektromagnetisch verriegelt. Deshalb kann diese Tür von außen durch den Schlüssel
auch dann wieder geöffnet werden, wenn den Elektromagneten z. B. wegen schadhafter
Batterie oder wegen einer Leitungsunterbrechung kein Erregerstrom zufließt. Dasselbe
gilt sinngemäß, wenn die Tür B mechanisch verriegelt wird.
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Nach jeder Ver- und Entriegelungsbetätigung des Schlosses der beiden
Türen kann der Schlüssel in seine Mittellage zuräckgedreht werden, in welcher alle
Magnete stromlos sind und der Schlüssel abgezogen werden kann.
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Diejenigen Teile der Beschreibung und der Zeichnungen, die über die
Erläuterung des Inhalts der Patentanspräche hinausgehen, sind nicht Gegenstand der
Erfindung.