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Gerät zur Behandlung des menschlichen Körpers Die Erfindung bezieht
sich auf Geräte zur Behandlung des menschlichen Körpers, insbesondere zur Diagnose
und Behandlung falscher Körperstellungen.
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Geräte zur Behandlung, insbesondere zum Ausrichten des menschlichen
Körpers bestehen gewöhnlich aus einem Sockel und zwei seitlich voneinander in Abstand
befindlichen waagerechten Grundplatten.
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Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Ge-Gerätes, bei dem
eine vielseitige Verstellmöglichkeit gegeben ist, damit bei der Untersuchung das
Ausrichten des menschlichen Körpers in der erforderlichen Weise vorgenommen werden
kann.
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Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die eine Grundplatte
in Richtung zur anderen bzw. von dieser weg bewegt werden kann, auf jeder Grundplatte
zur begrenzten Schwenkbewegung um eine senkrechte Achse eine drehbare Platte angeordnet
ist, und auf jeder drehbaren Platte eine den Körper stützende Plattform vorgesehen
ist, von denen jede aus ihrer normalen waagerechten Stellung nach allen Seiten geneigt
werden kann, wobei eine dieser Plattformen mit Bezug auf die andere senkrecht verstellbar
ist.
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Die Anordnung kann hierbei so getroffen werden, daß das allseitige
Neigen durch drei in einem Dreieck zueinander angeordnete Stützen ermöglicht wird,
von denen zwei verstellbar sind. Für die Verstellung kann ein Spindeltrieb mit einer
lösbaren Antriebsverbindung mit einem Motor vorgesehen werden.
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Ferner können Anzeigeeinrichtungen für die eingestellten Stellungen
der Plattformen verwendet werden, um die Behandlung des Patienten jederzeit unter
den gleichen Bedingungen wiederholen zu können.
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Nachfolgend wird die Erfindung in Verbindung mit den Zeichnungen
näher beschrieben.
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Fig. 1 ist eine Vorderansicht eines Gerätes nach der Erfindung; Fig.
2 ist eine Seitenansicht; Fig. 3 ist eine Draufsicht; Fig. 4 und 5 sind schematische
Ansichten der Bewegung der Körperträger; Fig. 6 ist eine vergrößerte Vorderansicht,
wobei Teile weggebrochen und im Schnitt gezeigt sind; Fig. 7 ist eine Schnittdraufsicht
nach der Linie 7-7 der Fig. 6; fig. 8 ist eine vergrößerte teilweise Schnittansicht
nach der Linie 8-8 der Fig. 7, und Fig. 9 und 10 sind Schnittansichten nach den
Linien 9-9 und 10-10 der Fig. 6.
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Das Gerät besteht aus einem Sockel 11, zwei Körperträgerständerni2
und 14, einem Steuergehäuse 15 und einer Handschiene 16. Diese letztere besteht
aus zwei Pfosten 17 und einer bei 18' drehbar gelagerten Schiene18, die bei 19 durch
jedes beliebige geeignete Mittel eingeklinkt werden kann.
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Bei der Handhabung des Gerätes steht der Patient mit je einem Fuß
auf jeder der Körperträgerplattformen 20, und der Arzt betätigt das Gerät, um den
Körperaufbau des Patienten in richtige Ausrichtung zu bringen, wie das nach seinem
Ermessen erforderlich ist. Dies geschieht durch Einstellen des richtigen Abstandes
der beiden Ständer oder Plattformen 12 und 14, Einzeldrehung dieser Plattformen,
um die richtige Haltung der Person zu erzielen und durch Heben oder Senken einer
der Plattformen und durch verstellbares Neigen von einer oder beiden, je nach den
Erfordernissen. Die Plattformen 20, die als Fußplatten gezeigt sind, können durch
der Gesäßform angepaßte Sitzelemente ersetzt werden, und die Handhabung durch den
Arzt kann durchgeführt werden, während der Patient sitzt. Gleichgültig, ob der Patient
steht oder sitzt, beeinflußt die relative Bewegung der Plattformen die Beckenlage,
die dadurch in die richtige Stellung gebracht werden kann, und das beeinflußt wieder
die gesamten Skelett- und Muskelteile des darüberliegenden Körpers. Es hat sich
gezeigt, daß durch eine solche Ausrichtung oder Wiederausrichtung des Körperaufbaues
einer Person und das Halten des Körpers in dieser Stellung während eines kurzen
Zeitraumes, der nur etwa eine Minute oder wenige Minuten zu dauern braucht, und
durch regelmäßige Wiederholung in Zeitabständen über einen verhält-
nismäßig
langen Zeitraum von Wochen oder Monaten der Körper sich selbst wieder ausrichtet,
weil ihm über sein autonomes Nervensystem ein bestimmtes Haltungsmuster aufgezwungen
wird. Viele Krankheiten und körperliche Gebrechen, die auf falsche Haltung zurückzuführen
sind, werden dadurch geheilt oder wesentlich gebessert.
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Der Sockel des Gerätes besitzt vier Randteile 24, 25, 26 und 27 von
kastenförmigem Querschnitt, die in jeder beliebigen Art und Weise starr miteinander
verbunden sind, eine Bodenwandung 28 und einen Querteil 30 sowie Füße 31. Das Steuergehäuse
15 ist fest am hinteren Teil des Gehäuses angebracht.
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Grundplatten 32 und 33 sind vorgesehen, von denen die erstere stationär
ist, während die letztere von der ersteren weg und auf sie zu bewegt werden kann.
Eine Führungsstange 34, die in Führungen 36 und 37 unterhalb der Platte 33 angeordnet
ist, ist an dem Querteil befestigt. Eine Verstellung der beweglichen Platte 33 wird
durch eine Schraubhebergruppe ermöglicht, die aus einer Schraube 40 in einem Halteblock
41 an der Platte 33 besteht, einem Zahnrädergehäuse 43 auf dem Querteil 30 und einer
angetriebenen Mutter oder einer anderen Gewindeverbindung in dem Gehäuse, die sich
gegenüber der damit in Eingriff stehenden Schraube bewegt, um dieser eine axiale
Bewegung zu verleihen. Eine biegsame Welle FS treibt die Mutter.
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Jeder Ständer ist mit einer Drehplatte 45 versehen, die schwenkbar
auf ihrer benachbarten Grundplatte 32, 33 bei 46 angebracht und mit einer oder mehreren
Rollen 48 versehen ist, die auf der oberen Fläche der Grundplatte laufen. Jede drehbare
Platte 45 ist mit einem Führungsarm 49 versehen, der eine Rolle 50 trägt, die gegen
die untere Oberfläche der Grundplatte anliegt, wobei der Arm durch einen gebogenen
Schlitz 52 hindurchragt, der die Bewegung der Teile begrenzt.
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Jede Platte 45 wird verstellbar durch eine Schraubenwindengruppe
gedreht, die aus einer Schraube 54 besteht, die in einem Halteblock 55 verankert
ist, der schwenkbar an der Drehplatte 45 befestigt ist. Die Schraube erstreckt sich
durch ein Zahnradgehäuse 56, in dem eine Mutter od. dgl. vorhanden ist, die die
Schraube aufnimmt und von einer biegsamen Antriebswelle FS gedreht wird. Wie im
weiteren Verlauf gezeigt wird, werden die verschiedenen Schraubwindengruppen des
Gerätes von biegsamen Wellen von einem einzigen Motor durch Steuerungs- und Kupplungsvorrichtungen
in dem Steuergehäuse angetrieben.
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Der Ständer 14 ist senkrecht verstellbar, während das bei dem Ständer
12 nicht der Fall ist. Daher besitzt dieser letztere ein Gehäuse 60, das starr an
seiner drehbaren Platte 45 befestigt ist. Das Gehäuse trägt einen starren Pfosten
62 mit einer Kugelgelenkverbindung 63 an seinem oberen Ende mit der Fußplattform
20. Das Gehäuse 60 trägt auch zwei senkrecht bewegliche Pfostengruppen 64 und 65,
die in dreieckiger Form gegenüber dem festen Pfosten in einem Abstand stehen. Jede
der Pfostengruppen 64 und 65 besitzt einen senkrecht beweglichen mit Innengewinde
versehenen Pfosten 67, der in einem Führungsrohrteil 68 des Gehäuses aufgenommen
wird und eine Hebeschraube 70 aufnimmt. Diese letztere ist in einem feststehenden
Getriebegehäuse 72 drehbar gelagert und wird mit Hilfe einer Schnekken- und Schneckenradverbindung
73 gedreht. Diese
letztere wird von einer beweglichen Welle FS angetrieben. Jeder
Pfosten 67 hat eine Kugelgelenk- oder andere Verbindung in ihrem oberen Ende mit
der Fußplatte oder Plattform 20. Es ist klar, daß durch senkrechtes Verstellen der
Pfosten 67 die Fußplattform um jeden beliebigen gewünschten Winkel gekippt werden
kann. Der Körperträger 14 enthält ein senkrecht bewegliches Gehäuse80, und dieses
trägt seinerseits einen stationären Pfosten 62, ähnlich dem Pfosten 62 des anderen
Ständers, und weiterhin zwei senkrecht verstellbare Pfostengruppen 64 und 65, die
den Pfostengruppen 64 und 65 des anderen Ständers ähnlich sind. Das Gehäuse 80 ist
so ausgebildet, daß es einen zylindrischen Wandabschnitt bildet, der ein senkrechtes
stationäres Führungsrohr 82 aufnimmt, das auf der Drehplatte 45 angeordnet ist.
Eine Schraubenwinde 83, die durch eine entsprechende Schneckenradverbindung od.
dgl. im festen Zahnradgehäuse 84 gedreht und von einer biegsamen Welle angetrieben
wird, trägt eine Mutter 85, mit der eine Querstange86 aus einem Stück besteht. Die
Querstange ist starr an der oberen Wandung 87 des Gehäuses 80 befestigt und wird
in senkrechten Führungsschlitzen 90 in dem Führungsrohr 82 aufgenommen. Durch Drehen
der Schraube wird das Gehäuse 80 und seine Plattform 20 zur senkrechten Bewegung
veranlaßt.
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Das Steuergehäuse 15 enthält einen Motor 92, der ein Paar paralleler
endloser Ketten 93 und 94 antreibt, die um Paare von Kettenrädern 95 und 96 (Fig.
7) gezogen werden. Die beiden Ketten werden in entgegengesetzten Richtungen mit
Hilfe von ineinander eingreifenden Zahnrädern 97 und 98 angetrieben, die mit den
Kettenrädern an einem Ende des Gehäuses verbunden sind, wobei ein Zahnrad von einer
Kette 99 von dem Motor zu einer Welle 98' angetrieben wird, die das Zahnrad trägt.
Demgemäß bewegen sich die benachbarten inneren Strecken der Ketten in gleicher Richtung.
Es kann ein Untersetzungsgetriebe verwendet werden, obwohl das nicht dargestellt
ist.
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Wie vorstehend angegeben, wird jede der verschiedenen Schraubwinden
von einer beweglichen Welle FS angetrieben, die von dem Steuergehäuse zur Schraubwinde
führt. Die biegsamen Wellen sind alle einzeln mit den Antriebswellen 100 verbunden,
die in einem Rahmen 101 im Steuergehäuse gelagert sind.
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Jede Welle 100 umfaßt einen unteren Abschnitt 102 und einen oberen
Abschnitt 103, die durch ein Kardangelenkl05 verbunden sind. Jeder obere Abschnitt
hat einen Steuerungsknopf 107, der drehbar den Wellenabschnitt aufnimmt. Ebenso
trägt jeder obere Abschnitt ein Kettenrad 108, das so beschaffen ist, daß es mit
einer der beiden inneren Strecken der Ketten 93 und 94 in Eingriff kommen kann.
Die verschiedenen Knöpfe werden in der neutralen Stellung nach Fig. 8 durch einen
endlosen Federteil 110 gehalten. Demgemäß kann jede Antriebswelle und ihre biegsame
Welle, wenn die Ketten in entgegengesetzten Richtungen und ihre inneren Strecken
in der gleichen Richtung laufen, wahlweise in jeder Richtung gedreht werden, um
die entsprechende Schraube zu betätigen, zu der die biegsame Welle führt, indem
einfach der Steuerungsknopf auf der Welle verschoben wird.
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Das Steuergehäuse kann auch eine Skalenscheibe 115 für jede Welle
100 aufweisen, die mit entsprechender Einteilung versehen ist und dazu bestimmt
ist,
die Größe der Bewegung oder Drehung des verstellten Teiles anzuzeigen. Jede Skalenscheibe
befindet sich auf einer senkrechten Welle 116, die in dem Rahmen 101 gelagert ist
und von ihrer dazugehörigen Welle 100 mit Hilfe einer Querwelle 117 und Schneckenradelementen
118 und 119 angetrieben wird.
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Es ist offensichtlich, daß bei der beschriebenen Konstruktion jede
Fußplattform 20 (oder Sitzplattform, wenn eine solche an Stelle der Fußplattform
vorgesehen ist) um eine senkrechte Achse gedreht werden kann, daß beide Plattformen
20 universell gekippt werden können (s. Fig. 4 und 5), daß die Plattform des Ständers
14 seitlich auf den Ständer 12 zu und von ihm weg verstellt werden kann und daß
die Plattform des Ständers 14 senkrecht verstellt werden kann. Die Skalenscheiben
115 geben eine entsprechende Angabe der Stellung einer jeden Plattform.