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Verfahren zum Mahlen von Weizen und ähnlichen Getreidearten Den Gegenstand
der Erfindung bildet ein Verfahren zum Mahlen von Weizen und ähnlichen Getreidearten,
bei dem das Mahlgut zunächst einer Reihe von nach dem Zentrifugalprallverfahren
arbeitenden Malilbehandlungen unterworfen wird, wobei die, Siebdurchgänge der einzelnen
Behandlungsstufen gemeinsam gesichtet und anschließend in Reinigungs-und Prallauflösestufen
weitäbehandelt, werden.
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Die Anwendung von Pralhnüblen bei solchen Verfahren geschah bisher
in der Weise, daß die Prallmühle die Walzeninüble an den verschiedenen Punkten des
gesamten Mahlverganges ersetzt hat. Bei diesem einfachen Ersatz wurde jedoch die
Tatsache nicht beachtet, daß die, Prällmühle eine von der Walzenmühle völlig abweichende,
Wirkung hat. Bisher wurde eine Reihe von PraUmühlen an den üblichen Brech- und Auflösepassagen
des, Mahlstromes eingesetzt. Zwischen die Brechvorgänge und. die Auflösevorgänge
wurde nur ein einziger Sichter eingeschaltet. Diese, Verwendungsart Ckr Prallmühlen
führte aber nicht zu brauchbaren Mahlergebnissen..
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Es ist bereits ein. Mahlverfahren für Getreide bekannt, bei dem, das
Mahlgut zun#äcbst einer Reihe von WntereinandQrgeschalteten, nach dem Zentrifugalprallverfahren
arbeitenden Mahlbehaadlungen mit dazwischengeschalteten Sichtbehandhingen -unterworfen
wird,. wobei die, Siebdurchgänge der einzelnen., Behandlungsstufen gemeinsam gesichtet
und, anschließend in Reinigungs- und Prallaxiflösestufen weiterbehandelt werden.
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Erfindungsgemäß werden nun die bei der gemeinsamen Sichtung der, ersten
Mählbehandlungsstufen abgestoßenen Grobfraktionen einer Reihe von weiteren, ebenfalls.
nach dem Zentrifugalprallverfahren arbeitenden Zwischenmahlbehandlungen- unterzogen5.
deren Siebdurchgänge# gemeinsam mit, den aus. der den ersten Mahlbehandlungsstufen
nachgeschalteten, Sichtung stammemden.Feinfraktionen. drn,Rrinipngs-und Auflösebehandlungen
zugefühm werden. Durch diese nach dem Zentrifugalprallverfahren arbeitenden Zwischenmahlbehandlungen
werden die groben-überläufe der Sichtersiebe in der Größe nochmals zerkleinert,
bevor sie durch die- Auflöseprallmühlen gelangen. Die Verwendung dieser zwischengeschalteten
Prallvorgänge istz wesentlich für den Erfolg eines Prallmühlenverfahrens zur Herstellung
von Mehl, Die bisher vorgeschlagenen Verfahren zur- Herstellung von Mehl
-unter Verwendung von Prallmühlen konnten die üblichen Walzenmühlen nicht
ersetzen, Durch das Verfahren gemäß der Erfindung wird dieser Ersatz möglich und
zudem ein höherer Prozentsatz aniMehlausbeute als bei einer vergleichbaren Walzenmähle,
erreicht. Die erforderliche Ausrüstung zur Durchführung des Verfahrens gemäß der
Erfindung ist bedeutend wenigerkostspielig" da eine, kleinere Apparatur verwendbar
ist, die bessere Erträge erzielt als es mit Walzenmühlen# bisher möglich war.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus dem nachstehend an
Hand der Zeichnung beschriebenen Ausführungsbeispiel..
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Die Zeichnung zeigt ein schematisches Strömungsdiagramm eines Mahlverfahrens
(Mahldiagramm),- bei dem: während des ganzen Vermahlungsprozesses Prallmühlen verwendet
werden.
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Vor diesem in der Zeichnung dargestellten Prallmühlenverfahren wird
das Korn gesäubert, um alle Schmutzteile oder Fremdteile zu entfernen, wie z. B.
Fremdkorn, andere Körner, Fremdsamen, Schalen, Spreu usw. Vorteilhafterweise wird
der Weizen zusätzlich zu besseren Reinigungsmethoden einer Prallbearbeitung in Verbindung
mit Absaugen unterworfenl.um Insekten zu töten und Teile, derselben zu entfernen.
Zusätzlich wird das Korn vor dem Mahlen angefeuchtet. Es-ist damit eine geeignete
Anwendung von Dampf oder Wasser vor der Zufuhr des Kornes zu dem System vorteilhaft,
und es wurde. festgestellt, daß der Feuchtigkeitsgehalt des dem neuen Prallmühlenverfahren
zugeführten Kornes etwa 211/o höher hegen sollte als bei Korn, welches in ähnlicher
Weise
für den Walzenmühlenvorgang vorbereitet ist. Zunächst sollte
dieser etwa 1/2 bis 10/9 über dem normalen Wassergehalt liegen, d. h. mit
anderen Worten etwa bei 151/2 bis 16"/&. Zusätzlich sollten 2% Feuchtigkeit
einige Minuten vor dem Verfahren zugesetzt werden, was als zweite Mischung bezeichnet
wird, d. h., diese liegt direkt vor dem Brechsystem. Dieser zugefügte höhere
Feuchtigkeitsgehalt in der zweiten Mischung dringt nur in die Schale bzw.
Kleie ein und macht diese # dadurch zähe. Dieses Zähigmachen führt dazu, daß die
Kleie zusammenhält, während der Mehlkern durch die, Prallwirkung von der Schale
bzw. Kleie weggeschlagen wird.
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- Wie im oberen linken Teil der Zeichnung angedeutet ist, tritt
das gereinigte und in der obenerwähnten Weise behandelte Korn in die erste Zentrifugalprallmühle
Br-l. Die erforderliche Prallwirkung zur erfolgreichen Durchführung des neuen Mahlverfahrens
kann mit einer Abänderung der Prallmaschinen durchgeführt werden, wobei der Grad
des Aufpralls, der an verschiedenen Punkten des Verfahrens erreicht werden soll,
sich ändern kann. Es soll nicht als Einschränkung gewertet werden, wenn zur klareren
Erläuterung aller wichtigen Punkte der Erfindung Rotorgeschwindigkeiten in den verschiedenen
im System benutzten PraUmaschinen vorgeschlagen werden und diese auf Prallmaschinen
angewendet werden, bei denen der Rotor einen Außendurchmesser von 67,5 cm,
eine Entfernung zwischen dem Mittelpunkt und dem Zapfen von 55,5 cm und einen
Abstand zwischen seinem Umfang und dem Beleg von 1,9 cm aufweist. Die nachstehend
erwähnten Geschwindigkeiten beziehen sich auf eine solche Prallmaschine.
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Die Prallmühle Br-1 wird mit verhältnismäßig geringer Drehzahl von
etwa 1500 U/min in Umdrehung versetzt. Die Wirkung dieser PraHmühle ist verhältnismäßig
gering und hauptsächlich dazu bestimmt, die Kerne entlang den Linien der natürlichen
Teilung zu spalten und dabei ein Minimum an Mehl zu gewinnen. Das Produkt fällt
dann auf das Sieb bs-1, von dem der Überlauf zum ersten Absaugventilator
As, b 1 gefördert wird, der oberhalb der Zentrifugalprallbrechmühle
Br-2 liegt. Nachdem es hier belüftet ist, läuft es durch die PraUmühle Br-2, von
dort auf das Sieb bs-2, von dem der Überlauf zum zweiten Saugventilator
As, b 2 und von dort durch die Prallmühle Br-3 zum Sieb bs-3 gelangt.
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Da in einem Prallbrechsystem die in jeder einzelnen Mahlbehandlungsstufe
erzeugten Mengen miteinander vergleichbar sind, ausgenommen, daß im Prinzip der
ganze Keim in völlig kömiger Form in Abhängigkeit vom Prallgrad in den ersten beiden
oder drei Brechvorgängen freigemacht wird. Es ist möglich, praktisch den ganzen
Keim auf Grund dieser Vorgänge vom Mehlkern zu trennen. Darauf wird dieser Mehlkern
wieder zurückgeführt und mit ähnlichen, im wesenthohen keimfreien Strömen, die aus
den späteren BrechvorgÄngen kommen, kombiniert. Insbesondere können die Siebe bs-1,
bs-2 und bs-3 eine Maschenweite von 1 'bis 1,2 mm aufweisen und die Siebe
bs-4, bs-5 und bs-6 etwa 0,6 mm. Die Durchgänge aus den Sieben bs-1,
bs-2 und bi-3 und die überläufe von den Sieben bs-4, bs-5 und bs-6 werden
alle einem Sauglüfter As, g-1 zugeleitet, der so eingestellt ist,
daß er jede ganze Schale, die bis hier durchläuft, abnimmt. Diese Schale oder Kleie
wird dann in nachstehender Weise behandelt. Die Mittelsorten und der Keim, die den
Sauglüfter As, g-1 verlassen, gelangen zu einem den Keim vom Mehlkern
trennenden System, wobei der Mehlkern u nini Üttelbar über den ersten Sammelsichter
dem Hauptstrom aus dem Brechsystem zugeführt wird. Die Trennung des Keimes vom Mehlkörper
ist an diesem Punkt praktisch beendet, und da dieser herausgelöste Mehlkern dem
Strom aus den späteren Brechvorgängen zugeführt wird, hat das gesamte Material,
welches in den -ersten Sammelsichter gelangt, im wesentlichen den gleichen Aschengehalt
und die gleichen Mehl erzeugenden Eigenschaften.
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Der Überlauf vom Sieb bs-3 wird einem Sauglüfter As,
b-3 zugeführt, durchläuft dann die Prallmühle Br-4 und gelangt auf das
Sieb bs-7, worauf sich die Strömung in erwähnter Weise fortsetzt. Somit laufen die
Überläufe vom Sieb bs-7 durch den Sauglüfter As, b-4, durch die Prallmühle
Br-5 zum Sieb bs-8, dessen Überlauf zum Sauglüfter As, b-5 und durch
die Prallmühle Br-6 zum Sieb bs-9. Die Siebe bs-7, bs-8 und bs-9 besitzen
vorzugsweise eine Maschenweite von etwa 0,9 mm, und wie aus der Zeichnung
ersichtlich, vereinigen sich die Durchgänge aus diesen Sieben mit den Durchgängen
aus den Sieben bs-4, bs-5 und bs-6 über dem ersten Sammelsichter in der vorerwähnten
Weise.
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Wie schon erwähnt, ist das Mahlverfahren nach der Erfindung nicht
auf die Anwendung einer besonderen Prallmühle begrenzt, aber wenn eine Mühle mit
den erwähnten Abmessungen benutzt wird, werden günstige Ergebnisse bei folgenden
Geschwindigkeiten erreicht. Die PraUmühle Br-2 läuft mit 1750,
die Prallmühle
Br-3 mit 2000, die Prallmühle Br-4 mit 2150, die Prallmühle Br-5 mit
2300 und die Prallmühle Br-6 mit 2500 U/min um. Es wurde festgestellt,
daß der Auszug aus jedem dieser Brechvorgänge, d. h. aus den Prallmühlen
Br-1 bis zur Prallmühle Br-6, praktisch gleich ist, ausgenommen für die Keime in
den Brechvorgängen 1, 2 und 3. Es ist tatsächlich überraschend, festzustellen,
wie gleichmäßig die Mehl bringenden Merkmale dieser verschiedenen Brechvorgänge
sind; denn dies ist völlig entgegengesetzt zu dem, was in einem Walzenmühlensystem
geschieht, in welchem insbesondere während des Brechvorganges das Produkt nicht
gleichförmige Eigenschaften zur Erzeugung von Mehl aufweist, so daß eine sehr sorgfältige
Absiebung, Absaugung und Reinigung erforderlich wird. Auf diese. Weise ist es in
dem neuen Prallmühlensystem möglich, das Sieben und andere Vorgänge sehr stark zu
vereinfachen, wie noch beschrieben wird.
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Neben der Gleichförmigkeit des Produktes, welches die verschiedenen
Brechvorgänge verläßt, werden die Kleieteilchen in verhältnismäßig großen Stücken
losgeschlagen, welche während der Brechvorgänge, durch Absaugen leicht entfernt
werden können, wie gerade beschrieben wurde. Dieses Absaugen ist natürlich sehr
leicht und sorgfältig eingestellt, um nur die reine Kleie zu entfernen. Es wurde
festgestellt, daß bei Benutzung von Sauglüftern in den sechs gezeigten Brechsystemen
7 bis 8,1/o oder etwa die Hälfte der gesamten Kleie in vollständig sauberem
Zustand entfernt wird. Dies steht im markanten Gegensatz zum Walzenmühlenverfahren,
in welchem das Schrapen, Schaben und die Scherwirkung der Walzen versucht, die Kleie
in kleine Teilchen zu zerbrechen, so daß besondere Vorgänge zum Trennen mittels
Reiniger oder anderer zusammengesetzter ausgedehnter Maschinenanlagen
sehr
viel schwieriger durchzufÜhren sind. Es braucht kaum gesagt zu werden, daß
je eher die Kleie entfernt wird, es um so besser in einem Mahlsystem ist;
denn umso mehr Kleie in dem System behandelt werden muß, um so wahrscheinlicher
ist es, daß sie in kleine Teilchen zerbricht, die nur schwierig zu entfernen sind
und dadurch einen hohen Aschengehalt im Mehl hervorrufen.
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Der überlauf aus dem Sieb bs-9, welches der letzten PraUmühle Br-6
folgt, kann möglicherweise eine kleine Menge Kleie mit anhaftenden Stücken des Mehlkernes
enthalten. Weiter kann ein kleiner Prozentsatz der Kleieteilchen, die durch die
Sauglüfter As, b-1, As, b-2, As, b-3, As, b4 und As,
b-5 abgenommen werden, Mehlkernstücke, enthalten. Gewöhnlich ist es wirksamer,
dieses Material aus den Lüftern und dem überlauf vom Sieb bs-9 durch Kleiewalzen
20 zu schicken, die vorzugsweise glattflächig oder fein geriffelt sind, um diese
anhaftenden Mehlkernstücke zu lösen. Das Ergebnis läuft dann zum Sieb bfs, dessen
Durchgang mit dem Hauptstrom der Durchgänge aus den verschiedenen Prallbrechvorgängen
vereinigt und dem ersten Sammelsichter zugeführt wird. Der Rückstand vom Sieb bfs
läuft zu einem beliebigen Kleiestäuber oder einer anderen Vorrichtung zum Fertigmachen
der Kleie und sodann zu einem Behälter für Kleiefutter.
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Es wurde als vorteilhaft festgestellt, hinter jedem Prallbrechvorgang
eine Belüftung zu verwenden, so daß die fünf Lüfter As, b-1, As,
b-2, As, b-3, As, b-4
als Ganzes eine nicht übliche große Absaugung
in diesem Teil des Mahlverfahrens darstellen. Wie oben erwähnt, ist dies möglich,
weil eine sehr große Menge Kleie sauber vom Mehlkern losgeschlagen wird und daher
aus dem Material durch Absaugung herausgelöst werden kann. Die Benutzung so vieler
Sauglüfter hat jedoch den Nachteil, daß das Material getrocknet wird, jedoch kann
dies in befriedigender Weise durch Zusatz von feuchter Luft, vorzugsweise bei jeder
Absaugung, gesteuert werden. Tatsächlich ist dieser Zusatz von feuchter Luft in
das System über die Belüfter über das ganze Brechsystem eine geeignete Methode,
die Feuchtigkeitsbedingungen, d. h. den Feuchtigkeitsgehalt des Materials
während der ganzen Brechvorgänge, zu steuern.
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Wegen der Gleichförmigkeit des, Produktes aus den verschiedenen Brechvorgängen
können die Durchgänge- durch die Siebe, bs-4, bs-5, bs-6, bs-7, bs-8 und
bs-9 und bfs vereinigt und durch den Sammelsichter geleitet werden. Dieser
Sichter kann eine Standardausführung sein und aus einzelnen Sieben fs-1, fs-2, fs-3,
fs-4, fs-5 und fs-6 bestehen. Die Art dieser Siebe kann sich ändern entsprechend
der Art der vorangehenden Brechvorgänge und Verfahren, einzelner Schritte und Ausrüstungen,
d. h. der Art der Trennvorrichtungen oder entsprechend der Ausbildung und
der Geschwindigkeiten der benutzten Prallmühlen und entsprechend verschiedener anderer
Faktoren. Zur Erläuterung können diese Siebe folgende Abmessungen besitzen, und
zwar weist das Sieb fs-1 einem Maschenweite von 1,2 mm, das Sieb fs-2 eine solche
von 0,6 mm, das Sieb fs-3 0,25 mm, das Sieb fs-4 0,2 mm und das Sich
fs-5 0,18 mm und das Sieb fs-6 0,12 mm Maschenweite auf. Die Menge an gebrochenem
Mehl, welches in Prallmühlen erzeugt wird, wie hier beschrieben ist, ist im wesentlichen
gering und im allgemeinen halb so groß wie die Menge, die in normalen Walzenmühlensystemen
erzeugt wird, bei denen aber der Aschengehalt etwas höher liegt. Dementsprechend
kann das gesamte Mehl, welches durch den ersten Sammelsichter hindurchtritt und
aus den Brechsystemen kommt, d. h. d#asjenige, welches durch das Sieb fs-6 hindurchtritt,
sauberes Mehl sein, jedoch ist dies nur ein Bruchteil des Gesamtertrages in diesem
System. Wie schon erwähnt, ist der Mehlkern, der in dem Brechsystem erzeugt wird
und normal mit Mittelsorte bezeichnet wird, das Ergebnis des Brechens der Weizenkerne
entlang ihren natürlichen Trennlinien oder entlang den Linien des geringsten Widerstandes,
und diese Teilchen besitzen gleichmäßige Form und sind im allgemeinen gröber als
in Walzenbrechsystemen. Infolgedessen sind die Mehlkörperteilchen in dem Strom,
der durch ein Sieb mit etwa 0,6 mm Maschenweite, wie es bei dem Sieb fs-2
der Fall ist, immer noch dicker als die mitgefÜhrten Kleieteilchen, und daher kann
die Kleie auf wirtschaftliche Weise durch Absaugen entfernt werden. Der Rest der
Mehlkernteilchen, der den Durchgang des Siebes fs-3 bildet, ist so fein, daß die
Kleieteilchen durch Absaugen nicht mehr wirtschaftlich entfernt werden können. Infolgedessen
wird dieser Anteil Reinigern zugeführt, bevor er zu Mehl aufgelöst wird. Insbesondere
laufen die Durchgänge der Reiniger Ipur-1 und Ipur-2 zum Reiniger Rpur-4
zur weiteren Reinigung und sodann in das Auflösungssystem.
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Die gröberen Mittelsorten über die Siebe fs-2 und fs-3 bilden eine
beständige Mischung aus einigen sauberen Mehlkernstücken und solchen, an denen noch
Kleie haftet. Sie können durch geriffelte Walzenmühlen bearbeitet und sortiert werden,
jedoch werden vorteilhaft auch hier Prallverfahren angewendet. Somit werden diese
Teilchen nacheinander Prallvorgängen ausreichender Intensität unterworfen, um die
Stücke von der reinen Kleie zu lösen und eine weitere Trennung der Kleie anzuschließen,
bevor der Mehlkern einer stärkeren und höheren Prallwirkung zur Auflösung zu Mehl
unterworfen wird. Diese Prallvorgänge werden als Zwischenbrechsystem bezeichnet
und werden mit größeren Geschwindigkeiten ausgeführt, um dadurch einen größeren
Aufprall des Materials hervorzurufen, weil nunmehr die einzelnen Teilchen des Mehlkörpers
in ihrer Masse kleiner sind als in den ersten Mahlbehandlungsstufen, so daß nunmehr
eine größere Kraft zum Losschlagen der Kleie erforderlich ist.
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Im einzelnen sind die überläufe des Siebes fs-1 zum großen Teil Kleieteilchen,
die nur wenig, wenn überhaupt, Mehlkerne enthalten, und sie werden unmittelbar der
Kleieverarbeitung zugeführt, wie aus der Zeichnung ersichtlich ist. Die überläufe
des Siebes fs-2 werden vorzugsweise abgesaugt, um die hierin enthaltenden Kleieteilchen
zu entfernen, und laufen dann zum Lüfter As-l. Dies trifft auch zu für die überläufe
aus dem Sieb fs-3, die vorteilhaft einem zweiten Lüfter As-II direkt zugeführt werden.
Wie schon erwähnt, enthalten die Überläufe der Siebe fs-4 und fs-5 Kleieteilchen,
die zu klein sind, um durch Absaugung entfernt werden zu können, und sie werden
daher den Reinigern Ipur-1 und Ipur-2 zugeführt und durchlaufen dann das
Zwischenbrechsystem. Es ist möglich, an diesem Punkt auch andere Trennvorrichtungen
zu benutzen; aber es ist wirtschaftlich, die Absaugung auf die großen Mengen zu
Beginn des Zwischenbrechsystems anzuwenden, wo die, Entfernung der Kleie leichter
ist. Andererseits kann der
Reiniger bestimmte Vorteile für kleinere
Mengen haben, da er sehr zuverlässig ist, um unerwünschte Teile,' z. B. kleine Kleieteilchen
od. dgl., herauszutrennen. Es können aber auch andere Trennvorrichtungen an dieser
Stelle benutzt werden, wobei die Aufgabe darin besteht, eine wirksame Klassierung
oder Trennung vorzunehmen, und zwar vor der Zwischenbrech- und Auflösestufe.
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Die Zahl der Prallvorgan ge in der Zwischenstufe kann sich ändern
entsprechend den Anforderungen bzw. Erfordernissen des angewendeten Systems. Die
Erfahrung hat jedoch gezeigt, daß fünf Prallmühlen, die mit einer Geschwindigkeit
von etwa 2000 bis 2500 U/min arbeiten, gute Ergebnisse bringen, obgleich
eine kleinere Anz - ahl Mühlen mit höheren Drehzahlen zur E#zielugg stärkerer
Prallwirkungen sich als ausreichend erwiesen hat. Es ist jedoch vorteilhafter, mehrere
Prallvorgänge mit niedrigen Geschwindigkeiten anzuwenden, um zu vermeiden, daß.
die Kleie, die noch an den Mehlkernteilchen haftet, zerpulvert wird und um nur so
wenig wie möglich Mehl herzustellen, bis die gesamte Kleie vom Mehlkein getrennt
ist.
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Wie schon erwähnt, strömen die Überläufe vom Sieb fs-2 zum Lüfter
As-1, und die Durchgänge aus dem Lüfter gelangen zu der ersten Prallmühle. In-i.
Der Überlauf aus dem Sieb fs-3 gelangt vom zweiten Lüfter As-II, und dessen Durchgang
vereinigt sich mit den Durchgängen aus dem Lüfter As-1 zur ersten PraHmühle
In-1 des Zwischeiibrechsystems. Die Durchgänge aus der Pr#llmühle In-1 gelangen
zum Sieb is-1, von dem der Überlauf dann in den ersten Lüfter Ias-1
der Zwischenstufe- gelangt. Es kann hier wieder jede andere Art eines Kleietrennsystems
benutzt werden, obgleich durch Versuche festgestelltwurde, daß ein Lüfter wahrscheinlich
am besten geeignet ist, um die Kleie und andere Verunreinigungen berauszutrennen,
die vom Mehlkern in der ersten Prallmühle der Zwischenstufe losgeschlagen sind.
Aus dem Lüfter Ias-1 gelangen die Durchgänge zur Prallmühle In-2, von dort zum-
Sieb is-2 und fließen dann kontinuierlich folgendermaßen:- Der Überlauf vom
Sieb is-2 gelangt zum Lüfter Ias-2- und von dort zur PraHmühle In-3. Der Überlauf
vom Sieb is-3 ge-
langt zum LüfterIas-3 und von dort zur PraHmühle In--4.
Der Überlauf vom Sieb is-4 gelangt zum Lüfter las-4 -, aus dem der Durchgang
zur letzten Pranmühle In-5 der Zwischenstufe gelangt. Der Überlauf vom Sieb is-5
vereinigt sich, mit dem Überlauf aus. den Lüftern Ias-1, las-2, Ias-3
und Las-4 und gelangt zu den Kleiewalzeid22. Diese Kleiewalze-n sind im Aufbau
und in der Betätigung ähnlich ausgebildet. wie die Kleiewalzen 20, die schon beschrieben
wurden, wobei allerdings ihre Flächen glatt oder i#m wesentlichen glatt sind und
dazu dienen, praktisch - vom Mehlkern alle noch anhaftenden Kleieteilchen
zu lösen.- Das Material läuft dann zum Kleiesieb Bs-1, aus dem der Überlauf in den
Futterbehälter gelangt. Die Durchgänge aus dem SiebBs-l- gelangen zur letzten PrallmühleIM,
um sicherzustellen, daß kein gutes Mehl im Futter verlorengeht. Schließlich durchläuft
das Material ein Sieb Bs-2, von dem der Überlauf zu der feinen Kleie tritt, während
die Durchgänge, aus reinem Mehl bestehen.
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In den Zwischenmahlbehandlungsstufen IN-1 bis IN-5 wird dieselbe gleichmäßige
Qualität des Produktes erreicht wie in den ersten Behandlungsstufen, d. h.,
die Mehlkernteilchen sind dicke kurze Stücke verschiedener Form mit wenig Kleieanteilen
in kleiner oder pulverförmiger Form. Infolgedessen ist der Aschengehalt sehr niedrig,
und die Durchgänge aus den Siebenis-1, is-2, is-3, is-4 und is-5 können erfolgreich
über dem zweiten Sammelsichter vereinigt werden, der wieder aus einer Reihe einzelner
Siebe ss-12 ss-2, ss-3, ssr4 und ss-5 besteht. Wenn auch die Art dieser Siebe
sich entsprechend dem besonderen System und den speziellen Produkten ändern kann,
wird vorgeschlagen, daß sie Abmessungen etwa folgender Größe besitzen. So kann das
Sieb ss-1 mit,
das Sieb ss-2 mit, das Sieb ss-3 mit, das Sieb, ss-4
mit
und das Sieb ss-5 mit Maschen pro Flächeneinheit ausgebildet sein. Die
Durchgänge aus dem zweiten SammelsJähter bilden hochwertiges Mehl, und in der Praxis
wurde festgestellt, daß dieses Mehl eine hohe Qualität und einen niedrigen Aschengehalt
aufweist. Die überläufe von diesen vorerwähnten Sieben gelangen zu Reinigern zur
Entfernung von Kleie oder anderen Verunreinigungen, die in dieser Stufe, in den
Abmessungen so klein sind, Jaß sie praktisch nicht durch Absaugen entfernt werden
können. Naturgemäß können verschiedene Ausführungen dieser Einrichtungen benutzt
werden, um die Verunreinigungen zu diesem Zeitpunkt aus dem Mehl zu entfernen, jedoch
hat sich ergeben, daß in den meisten Fällen Standardrein:i.gez al#sreichend sind.
Dementsprechend gelangen die überläufe vom Sieb ss-1 zum Reiniger Rpur-1, der Überlauf
vom Sieb ss-2 zum Reiniger Rpur-2, der Überlauf vom Sieb ss-3 zum
Reiniger
Rpur-3 und der Überlauf vom Sieb ss-4 zum geiniger Rpur-4. Der Überlauf vom Sieb
ss-5 vereinigt sich mit den Durchgängen aller Reiniger Rpur-1, bis Rpur-4-,
und dieser Strom gelangt zur ersten Prallmühle Re-1, der Auflösestufe.
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Eine Anzahl. von Prallmühlen. kann in der Auflösestufe benutzt werden,
obgleich festgestellt wurde, daß es genügt, sechs PraUmühlen zu verwenden, die mit
GeschwindiLykeiten von etwa 3500 U/min arbeiten. Die Siebe J1 bis-
rs-6, die hier benutzt werden, sind vorteilhaft aus Mehlseide mit einer Maschendichte
von etwa 0,12 mm hergestellt. Dementsprechend läuft das Material von der PraHmühle
Re-1 zum Sieb rs-1, und dessen Überlauf gelangt zur zweiten Frallmühle Re-2. Wie
in der Zeichnung angedeutet, verläuft der Auflösestroin folgendermaßen: Der Überlauf
vom Sieb rs-2 gelangt über die Prallmüh-le, re-3 zum Sieb rs-3; der Überlauf
vom- Sieb rs-3 gelangt zur Prallmühle Re-4 und zum Sieb rs-4; der Überlauf vom Sieb
rs-4 gelangt zur Prallmühle Re-5 und zum Sieb rs-5, und der Überlauf vom Sieb rs-5
gelangt zur Prallmühle Re-6. und. von dort zum Sieb rs-6. Der
Überlauf vom
Sieb rs-6, der in der Menge sehr klein ist, wird durch Walzen, eine Prallmühle und
ein Sieb geschickt, die den Walzen, 22 ähnlich sind, um den Restanteil an Mehl herauszuziehen.
In. jedem Fall gelangt der - größte Teil des Produktes aus der Auflösestafe
durch eines der Siebe rs-1 bis rs-6, und das gewonnene Material- ist ein
Mehl hoher Qualität. An Stelle der Siebe rs-l- bis rs-6 kann auch eine mit
Luft arbeitende Klassierungseinrichtung mit gleichen, manchmal sogar mit besseren
Ergebnissen angewendet, werden.
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Das neue Mahlverfahren, in welchein durchweg Zentrifugalprallmühlen
verwendet werden, um den Weizen zu zerkleinern, führt zu vielen Vorteilen, die vorher
in Prallmühlen irgendeiner Art nicht erreicht werden konnten. Es kann ein höherer
Prozentsatz an
Mehl durch dieses Mahlverfahren erreicht werden,
und der Ertrag liegt weit über einer vergleichbaren Walzenmühle, d. h., ein
größerer Ertrag pro Getreidemenge ist möglich gemacht. Die erforderliche, Ausrüstung
zur Durchführung dieses Mahlvorganges ist sehr viel weniger kostspielig, und zwar
nicht nur hinsichtlich der Kosten pro Einheit, sondern auch weil eine kleine Apparatur
verwendbar ist. Der Kraftbedarf ist sehr viel niedriger, und ebenso die Unterhaltung
und der Mühlenraum. Außerdem ist die Maschinenanlage sehr viel leichter im Gewicht,
so daß dadurch die Bodenbelastung stark herabgesetzt wird.
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Die bisherigen Mühlen, die Walzen verwenden, nehmen einen sehr großen
Raum ein, um einen guten Mahlvorgang zu erreichen, und dies erfordert nicht nur
ein großes Anfangskapital, sondern führt auch zu vielen Problemen zur Führung des
Stroms in den verschiedenen Etagen der Mühle usw. Weil weniger Einstellungen in
der Anlage des neuen Mahlsystems nötig sind, bleibt die Einstellung erhalten und
unabhängig von der menschlichen Bedienung. Weil der Stromverlauf so einfach ist,
werden Probleme der Stromführung wesentlich herabgesetzt, und tatsächlich gewährleistet
dieses System in idealer Weise, eine pneumatische Förderung. Die Prallmühlen selbst
schaffen einen erheblichen überdruck in dem ganzen System, und zusätzliche Luft
kann gewünschtenfaUs in das System eingeblasen werden, ohne daß dadurch die verschiedenen
Vorgänge, verschlechtert werden, so daß die Erfindung auch die pneumatische Förderung
durch das System umfaßt, da dies zweckmäßig ist, um die Feuchtigkeitsbedingungen
durch das System zu steuern. Weiter ist anzuführen, daß die gleiche Mühle sowohl
für weichen als auch für harten Weizen oder für Mischungen dieser beiden Arten benutzt
werden kann. Die einzige wichtige, Änderung, die beim übergang von hartem Weizen
auf weichen Weizen erwünscht ist, besteht in der Mehlsichtanlage, die etwas feiner
verlaufen muß, wenn weicher Weizen verarbeitet wird. Es ist weiter sehr einfach,
eine oder zwei weitere PraHmühlen in jeder Mahlstufe vorzusehen, d. h. beim
Brechen, in der Zwischenbrechstufe und in der Auflösestufe. Diese Prallmühlen können
in das System ein- oder aus dem System ausgeschaltet werden durch einfache Einstellung,
und wenn sie vorgesehen sind, geben sie dem Müller eine -zusätzliche Möglichkeit,
Änderungen im Material so-
wie in den Arbeitsbedingungen usw. vorzunehmen.