DE1129252B - Verfahren zum Bleichen von Fasern, Garnen, Geweben, Gewirken, Textilwaren u. dgl. aus natuerlichen oder synthetischen Fasern - Google Patents

Description

• Verfahren zum Bleichen von Fasern, Garnen, Geweben, Gewirken, Textilwaren u. dgl. aus natürlichen oder synthetischen Fasern Zusatz zur Patentanmeldung D 20 836 IVa / 23 e (Auslegeschrift 1018 181) Die Patentanmeldung D 20836 IVa/23e (deutsche Auslegeschrift 1018181) beschreibt ein Verfahren zum Bleichen von Fasern, Garnen, Geweben, Gewirken, Textilwaren u. dgl. aus natürlichen oder synthetischen Faserstoffen mit Peroxyde enthaltenden wäßrigen Lösungen oder Suspensionen in Gegenwart von organischen Nitrilen. Vorzugsweise arbeitet man so, daß je Mol peroxydischen Sauerstoffs etwa eine Nitrilgruppe zugegen ist. Die Behandlung kann bei Temperaturen zwischen 50 und 80°C durchgeführt werden. Die Flotte kann die üblichen Stabilisatoren, Netzmittel und/oder Faserschutzmittel enthalten.
• Die organischen Nitrile bewirken bei Anwesenheit von Peroxyden in Wasch- und Bleichbädern eine Steigerung der Bleichwirkung, die über die normale hinausgeht. Man kann also in Gegenwart dieser Nitrile eine Bleichwirkung erhalten, die man ohne die erfindungsgemäßen Zusätze unter sonst gleichen Bedingungen erst bei höheren Temperaturen erhält.
• Es wurde nun gefunden, daß eine wesentliche Verbesserung der Bleichwirkung erzielt wird, wenn man als Zusatz acylierte Cyanhydrine, für sich oder im Gemisch miteinander oder mit den in der Patentanmeldung D 20836 IVa/23e (deutsche Auslegeschrift 1018181) genannten Stoffen, verwendet. Die Verwendung dieser Stoffe macht es möglich, eine vollständigere Bleiche in kürzerer Zeit bzw. bei tieferer Temperatur zu erhalten als bei Verwendung der in der Hauptpatentanmeldung erwähnten Stoffe. In vielen Fällen genügt auch schon ein geringerer Zusatz.
• Verbindungen gemäß der Erfindung sind beispielsweise Acetoxy-propionsäurenitril Acetoxy-isobuttersäurenitril Wie bei dem Verfahren der Hauptpatentanmeldung empfiehlt es sich, so zu arbeiten, daß in der Flotte je Mol peroxydischen Sauerstoffs etwa eine Nitrilgruppe zugegen ist. Die Behandlung kann bei Temperaturen zwischen 50 und 80°C durchgeführt werden. Die Flotte kann ebenfalls die üblichen Stabilisatoren, Netzmittel und/oder Faserschutzmittel enthalten. Es wurde ferner gefunden, daß es zweckmäßig ist, die Behandlung in einer alkalischen Flotte, d. h. bei pH-Werten über 7, durchzuführen. Diese pH-Werte können in üblicher Weise eingestellt werden.
• Einige der erfindungsgemäßen Nitrilverbindungen sind in trockenem Zustand im Gemisch mit trockenen peroxydischen Verbindungen, gegebenenfalls auch unter Zusatz weiterer Bestandteile von Waschmitteln, gut lagerfähig.
• Beispiel 1 Proben eines Baumwollgewebes, das nach den Vorschriften der Eidgenössischen Materialprüfungs-und Versuchsanstalt in St. Gallen mit Immedialschwarz gefärbt worden war, wurden bei 60°C 1 Stunde in Bleichbädern behandelt, dann gespült und getrocknet. Das Bleichbad a) enthält je Liter 1 ccm Natronwasserglas, 38° B6; 0,1 g Magnesiumsulfat, 0,6 ccm Natronlauge, 38° B6; 10 ccm Wasserstoffperoxyd, 35gewichtsprozentig.
• Das Bleichbad b) hatte dieselbe Zusammensetzung, nur enthielt es zusätzlich je Liter 2 g Acetoxy-propionsäurenitril. Nach der Behandlung wurde der Weißgrad der Proben mit dem Zeiss-»Elrepho«-Gerät bestimmt.

  Hierbei wurde folgendes, gefunden:

  Unbehandelte Versuchsgewebe ...... 16,8%

  mit Lösung a) behandeltes Gewebe ... 24,6%

  mit Lösung b) behandeltes Gewebe ... 33,50/0

  Beispiel 2 Ein ungebleichtes' Zellwollgewebe wurde 1 Stunde mit Rotwein gekocht und dann getrocknet. Proben des so vorbehandelten Gewebes wurden mit folgenden Waschflotten behandelt: Flotte a) enthielt je Liter 1,250 g Alkylarylsulfonat, 0,625 g Natriumpyrophosphat, 0,625 g Natriumtripolyphosphat, 0,350 g Trockenwasserglas; 0,600gNatriumperborat. -Die Flotte b) hatte dieselbe Zusammensetzung, nur enthielt sie zusätzlich `je Liter 0;500 g Acetoxy-isobuttersäurenitril.
• Die Flotte c) hatte dieselbe Zusammensetzung wie die Flotte a), nur enthielt sie zusätzlich je Liter Acetoxy-propionsäurenitril.
• Mit diesen drei Flotten wurden die Proben je dreimal 15 Minuten bei 60°C gewaschen und dann getrocknet. Nach der Behandlung wurden die folgenden Weißgehalte mit dem »Elrepho<c-Zeiss-Gerät festgestellt

  Nach Behandlung mit Flotte a) ...... 49,0°/a

  nach Behandlung mit Flotte b) ...... 59,60/,

  nach Behandlung mit Flotte c) ...... 60,10/0

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum Bleichen von Fasern, Garnen, Geweben, Textilwaren u. dgl. aus natürlichen oder synthetischen Faserstoffen mit Peroxyde enthaltenden wäßrigen Lösungen oder Suspensionen in Gegenwart von organischen Nitrilen nach Patentanmeldung D 20836IVa/23e (deutsche Auslegeschrift 1018181), dadurch gekennzeichnet, daß man als organisches Nitril ein acyliertes Oxynitril, vorzugsweise ein acyliertes Cyanhydrin, verwendet.
2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man bei einem pH-Wert über 7 arbeitet.