AT233506B - Verfahren zur Behandlung von Keratintextilfasern gegen Verfilzen - Google Patents

Verfahren zur Behandlung von Keratintextilfasern gegen Verfilzen

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AT233506B
AT233506B AT825061A AT825061A AT233506B AT 233506 B AT233506 B AT 233506B AT 825061 A AT825061 A AT 825061A AT 825061 A AT825061 A AT 825061A AT 233506 B AT233506 B AT 233506B
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Austria
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sep
treatment
felting
acid
textile fibers
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Application number
AT825061A
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English (en)
Inventor
Jean-Claude Cosnard
Claude Trezain
Original Assignee
Saint Gobain
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  • Treatments For Attaching Organic Compounds To Fibrous Goods (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Behandlung von Keratintextilfasern gegen Verfilzen 
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von keratinhaltigen Fasern, insbesondere von Wolle, um sie gegen Verfilzen beständig zu machen. 



   Es wurde bereits vorgeschlagen, um Wolle gegen Verfilzen beständig zu machen, die Wolle mit einer wässerigen, einen sauren PH-Wert   aufweisenden Lösung   zu behandeln, die ein N-chloriertes   1, 3,   5- - Triazin, insbesondere eine N-chlorierte Isocyanursäure, enthält. 



   Auf diese Weise kann der Wolle eine gewisse Beständigkeit gegen das Eingehen und gegen das Verfilzen erteilt werden. Dieser Vorgang zeigt indessen gewisse Nachteile, nämlich merkliche Verluste an Aktivchlor beim Inlösungbringen der N-chlorierten Isocyanursäure und insbesondere Verluste an Aktivchlor wegen mangelnder Ausnützung der Behandlungsbäder. Im letztgenannten Fall können die Verluste an Aktivchlor Werte in der Grössenordnung von   zo   und mehr erreichen. 



   Das Verfahren gemäss der Erfindung ermöglicht es, diese Nachteile zu vermeiden und den Keratintextilfasern eine verbesserte Beständigkeit gegen Verfilzen im Vergleich zu solchen Fasern zu geben, die mit Lösungen von N-chlorierter Isocyanursäure behandelt worden sind. Das Verfahren besteht darin, dass man die Keratinfasern mit einen sauren pH-Wert aufweisenden Lösungen von Alkalimetallsalzen der N-dichlorierten Isocyanursäure der allgemeinen Formel : 
 EMI1.1 
 behandelt, worin M ein Alkalimetall bedeutet. Der PH-Wert der sauren Behandlungsbäder kann im allgemeinen zwischen 1, 5 und 5,5 liegen und hat vorteilhaft eine Grössenordnung von etwa 2. 



   Gegebenenfalls wird anschliessend eine Entchlorung mit üblichen Entchlorungsmitteln, wie'Bisulfiten, Hyposulfiten, Oxalsäure, Wasserstoffperoxyd usw. durchgeführt. 



   Tatsächlich wurde festgestellt, dass die Alkalimetallsalze der Dichlorisocyanursäure, im Gegensatz zur freien Säure selbst, in Wasser leicht löslich sind, dass das Auflösen dieser Salze bzw. deren Überführung in saures Milieu keinen Verlust an Aktivchlor nach sich zieht und dass schliesslich die erfindungsgemäss zusammengesetzten Behandlungsbäder, im Gegensatz zu den nach dem Stande der Technik zusammengesetzten Bädern, gänzlich verbraucht werden können, wodurch die bedeutenden Verluste an Aktivchlor vollständig vermieden werden, die bei der Ausführung des bekannten Prozesses zu beobachten sind. 



   Das erfindungsgemässe Verfahren ermöglicht es, Textilmaterialien zu erhalten, die eine ausgezeichnete Beständigkeit gegen Verfilzen besitzen und bei dieser Behandlung praktisch keine Änderung der Far- 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 be und keinen Angriff auf die Fasern erleiden. 



   Gemäss der Erfindung verwendet man vorteilhaft wässerige Lösungen, deren Konzentration an Alkali- salz der Dichlorisocyanursäure derart ist, dass die Menge des Aktivchlors, ausgedrückt durch das Verhält- nis zum Gewicht der Wolle, zwischen 1 und   3%   liegt. Das Ansäuern der Behandlungsbäder kann leicht i durch Zusatz von anorganischen oder organischen Säuren ausgeführt werden. 



   Die wässerigen sauren Lösungen der Alkalimetallsalze der Dichlorisocyanursäure können direkt, also ohne jeden weiteren Zusatz, für die Behandlung   vonKeratintextilfasern verwendet   werden, insbesondere für die Behandlung von Artikeln wie   Füllwolle,   Bänder aus Kammwolle oder Krempelwolle, Fäden, Gewebe,
Gewirke, konfektionierte Gegenstände usw. 



  In   den nachfolgenden, nicht beschränkenden Ausführungsbeispielen werden die Vorteile   der erfindungs- gemässen Behandlung im Vergleich zu den bisher bekannten Arbeitsmethoden dargestellt. 



   Die Versuche wurden mit Garnen aus Kammwolle Nm/4/2/28, Merinoqualität, entfettet und unge- färbt ausgeführt. 



   Zur Bestimmung der Beständigkeit der verschiedenen Proben gegen Verfilzen werden Quadrate von
15 x 15 cm aus erfindungsgemäss   behandelten Wollgarnen   gewirkt bzw. gestrickt. Auf dieselbe Weise geht man mit Garnen vor, die nicht gemäss der Erfindung behandelt worden sind. Auf diesen gewirkten Mustern zeichnet man Quadrate von 9 X 9 cm. Die Muster werden sodann unter genau identischen Bedingungen ge- waschen und die Dimensionen der Quadrate werden hierauf mit den Dimensionen jener Quadrate vergli- chen, die auf den unbehandelten Mustern gezeichnet waren.

   Die Beständigkeit gegen Verfilzen wird dar- gestellt durch den Prozentsatz des Eingehens, ausgedrückt durch. die Differenz der jeweiligen Oberflächen der Quadrate, die auf den erfindungsgemäss behandelten Mustern und auf den Vergleichsmustern gezeich- net waren, bezogen auf eine gleich 100 gesetzte Oberfläche mit den Abmessungen 9 X 9 cm. 



     Die Waschvorgänge   werden mitzunehmender Waschdauer bei Temperaturen von   400C   in einer Wasch- maschine unter Benützung einer Waschlauge folgender Zusammensetzung   ausgeführt :   
 EMI2.1 
 
<tb> 
<tb> Marseiller <SEP> Seife. <SEP> 5 <SEP> g
<tb> Natriumkarbonat, <SEP> wasserfrei <SEP> 0, <SEP> 5 <SEP> g
<tb> Wasser <SEP> 11 <SEP> 
<tb> 
 
Die Beschickungsmenge beträgt 3, 5 kg Textilmaterial auf 20   l   Waschlauge. 



   Zur Beschleunigung des Verfilzens der Muster setzt man der Waschlauge ein schaumzerstörendes Produkt auf Basis von Silikonen zu. 



     Beispiel l :   Man behandelt 30 min lang   beiRaumtemperatur Wollgarne der vorstehend   definierten Art mit sauren Lösungen (PH 2) mit   1,5 Gew. -% Aktivchlor,   bezogen auf das Fasergewicht, einerseits von Dichlorisocyanursäure und anderseits des Natriumsalzes der Dichlorisocyanursäure. Die Ansäuerung des Bades wird durch Zugabe von Ameisensäure bewirkt. Das Verhältnis behandeltes Textilmaterial/Bad beträgt 1/30. 



   Nach der Behandlung werden die Muster einer Entchlorung mit einer   3% igen Bisulfitlösung   von   3 60 B2   unterworfen. 



   Zur Erzeugung der sauren Bäder auf Basis von Dichlorisocyanursäure gemäss dem Stande der Technik ist es notwendig, diese Substanz vorher in alkalischen Lösungen aufzulösen, wobei die Alkalisierung entweder mit Natriumkarbonat oder mit Tetranatriumpyrophosphat durchgeführt worden ist. Man überführt sodann wieder in saures Milieu. In der nachfolgenden Tabelle 1 sind die nach den Waschvorgängen mit zunehmender Waschdauer beobachteten Werte für das Eingehen in Prozenten angegeben.

   Tabelle 1 : 
 EMI2.2 
 
<tb> 
<tb> Behandlung <SEP> Werte <SEP> für <SEP> das <SEP> Eingehen <SEP> in <SEP> %
<tb> nach <SEP> einer <SEP> Waschdauer <SEP> von
<tb> 30min <SEP> 1h <SEP> 2h <SEP> 3h <SEP> 
<tb> Vergleichsversuch, <SEP> unbehandelt <SEP> 4,7 <SEP> 9, <SEP> 85 <SEP> 41, <SEP> 2 <SEP> 52,6
<tb> Lösungen <SEP> des <SEP> Natriumsalzes <SEP> der
<tb> Dichlorisocyanursäure <SEP> mit <SEP> 1, <SEP> 50/0
<tb> Aktivchlor <SEP> 0 <SEP> 2, <SEP> 6 <SEP> 3, <SEP> 3 <SEP> 23
<tb> Lösungen <SEP> der <SEP> Dichlorisocyanursäure
<tb> mit <SEP> 1, <SEP> 5% <SEP> Aktivchlor2, <SEP> 53, <SEP> 5 <SEP> 8, <SEP> 85 <SEP> 33
<tb> 
 

 <Desc/Clms Page number 3> 

 
Die vorstehenden Resultate beweisen den technischen Vorteil, der durch die Verwendung von Bädern auf Basis von Alkalimetallsalzen der Dichlorisocyanursäure erreicht wird,

   im Vergleich zu Bädern auf Basis der korrespondierenden freien Säure. 



   Beispiel 2 : Die Behandlungsvorgänge werden wie in Beispiel 1 beschrieben ausgeführt. Man verwendet jedoch eine Menge von 1, 65 Gew.-% Aktivchlor, bezogen auf das Gewicht der behandelten Wol-   le. Der PH-Wert der Behandlungsbäder   wird durch Zusatz von Schwefelsäure auf 2, 2 eingestellt. 



   Die nachfolgende Tabelle 2 gibt die nach dem Waschen mit zunehmender Waschdauer beobachteten Werte für das Eingehen in Prozent an. 



   Tabelle 2 : 
 EMI3.1 
 
<tb> 
<tb> Behandlung <SEP> Werte <SEP> für <SEP> das <SEP> Eingehen <SEP> in <SEP> % <SEP> nach <SEP> einer
<tb> Waschdauer <SEP> von
<tb> 30 <SEP> min <SEP> 1h <SEP> 2h <SEP> 3h <SEP> 
<tb> Vergleichsversuch, <SEP> unbehandelt <SEP> 5, <SEP> 2 <SEP> 11, <SEP> 5 <SEP> 31 <SEP> 47,25
<tb> Lösungen <SEP> des <SEP> Natriumsalzes <SEP> der <SEP> Di- <SEP> 
<tb> chlorisocyanursäure <SEP> mit <SEP> l, <SEP> 65%
<tb> Aktivchlor <SEP> 1, <SEP> 2 <SEP> 2 <SEP> 3, <SEP> 8 <SEP> 9, <SEP> 9
<tb> Lösungen <SEP> der <SEP> Dichlorisocyanursäure
<tb> mit <SEP> 1, <SEP> 65% <SEP> Aktivchlor1, <SEP> 2 <SEP> 3 <SEP> 7, <SEP> 2 <SEP> 18,4
<tb> 
 
Wie bei den in Beispiel 1 beschriebenen Versuchen erkennt man auch hier den Vorteil, der sich bei Verwendung von sauren Behandlungsbädern, hergestellt aus Natriumsalzen der Dichlorisocyanursäure,

   im Vergleich zur Verwendung von Bädern auf Basis der freien Säure ergibt. Dieser Vorteil ist bei längerer Dauer des Waschvorganges besonders bedeutsam. 



   PATENT ANSPRÜCHE : 
1. Verfahren zur Behandlung von Keratintextilfasem gegen Verfilzen durch Behandlung der Fasern mit sauren Lösungen von N-chlorierten Isocyanursäuren, dadurch gekennzeichnet, dass man die Fasern mit sauren, vorzugsweise einen PH-Wert von etwa 2 aufweisenden Lösungen von Alkalimetallsalzen   derN-dichlo"   rierten Isocyanursäure behandelt und gegebenenfalls eine Entchlorung mit üblichen Entchlorungsmitteln, wie Bisulfit, anschliesst.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Behandlungsbad mit einer derartigen Menge des Alkalimetallsalzes der N-dichlorierten Isocyanursäure verwendet, dass der Gehalt des Bades an Aktivchlor zwischen 1 und 3 Gew. -Ufo, bezogen auf das Fasergewicht, beträgt.
    3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet. dass man ein Gewichtsverhältnis zwischen den behandelten Textilmaterialien und dem Behandlungsbad in der Grössenordnung von 1/30 anwendet.
    4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass man die Behandlung während einer Dauer von ungefähr 30 min bei Raumtemperatur vornimmt.
AT825061A 1960-12-01 1961-11-02 Verfahren zur Behandlung von Keratintextilfasern gegen Verfilzen AT233506B (de)

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