-
Wäßriges Luftbehandlungsmittel Die Erfindung bezieht sich auf Luftbehandlungsmittel
und insbesondere auf Luftbehandlungsgele, welche sich leicht verflüchtigende Luftbehandlungsstoffe
in einem gelierten wäßrigen Medium enthalten.
-
Luftbehandlungsgele, mit welchen die Erfindung sich befaßt, sind
in der USA.-Patentschrift 2 691 615 beschrieben. Nach dieser Schrift hergestellte
Luftbehandlungsgele geben, wenn Luft bei Raumtemperatur ausgesetzt, Gemische von
Dämpfen von Stoffen ab, welche entweder selbst riechen oder schlechte Gerüche neutralisieren
oder verdecken und wieder Frische der abgestandenen Luft verleihen.
-
Es wurde jedoch festgestellt, daß die Abgabe von Luftbehandlungsdämpfen
aus solchen Gelen im wesentlichen aufhört, wenn nur erst ein verhältnismäßig geringer
Anteil der aktiven Bestandteile sich verflüchtigt hat ; beispielsweise hatten sich
in einem typischen Fall 24 °/0 der aktiven Bestandteile nach 21 Tagen verflüchtigt.
-
Es wurde nun gefunden, daß eine wesentliche Verbesserung in der Ausnutzung
der flüchtigen Luftbehandlungsbestandteile eines Luftbehandlungsgels erhalten werden
kann, wenn ein oberflächenaktives Mittel in dem Ansatz mitverwendet wird. Die Verwendung
des oberflächenaktiven Mittels verbessert das Verdampfen in dem Grade, daß bis zu
45°/0 der flüchtigen Luftbehandlungsbestandteile in 9 Tagen, bis zu 80°/o dieser
Stoffe in 21 Tagen und bis zu 94 0/0 nach 31 Tagen unter normalen Verdampfungsbedingungen
verflüchtigt werden.
-
Ferner wird als das Ergebnis der Mitverwendung eines oberflächenaktiven
Stoffs die Verwendung von Stoffen wie Äthylenglykol zwecks Verbesserung der Dispergierfähigkeit
der Luftbehandlungsbestandteile in der wäßrigen Lösung erspart, obwohl mitunter
verschiedene mehrwertige Alkohole gewünschtenfalls benutzt werden können.
-
Die Erfindung schafft daher ein wäßriges Luftbehandlungsgel, bestehend
aus einem wäßrigen Medium mit einem Gehalt an einem Luftbehandlungsstoff, welcher
sich normalerweise bei Raumtemperatur verflüchtigt, ferner aus einem gelierenden
Mittel und einem oberflächenaktiven Stoff.
-
Die gemäß der Erfindung brauchbaren oberflächenaktiven Stoffe sind
die anionischen, kationischen und nichtionischen oberflächenaktiven Stoffe, deren
Moleküle eine lange hydrophobe Gruppe und eine hydrophile Endgruppe aufweisen. Von
nichtionischen oberflächenaktiven Stoffen werden solche, welche beständige Öl-in-Wasser-Emulsionen
bilden können, bevorzugt ; bei Äthylenoxydkondensationsprodukten muß eine ausreichende
Anzahl von Äthylenoxydgruppen in dem Molekül anwesend sein, um ihnen emulgierende
Eigenschaften zu verleihen. Beispiele geeigneter oberflächenaktiver Stoffe sind
z. B. Seifen, d. h. die Metallsalze von Fettsäuren, Sorbitanfettsäureester, wie
Sorbitanmonolaurat, Äthylenoxydkondensate von Sorbitanfettsäureestern, wie Sorbitanmonolaurat
und Sorbitanmonostearat, Kondensate von Äthylenoxyd und Fettsäuren, Fettalkoholen
und höheren Alkylphenolen, sulfatierte Athylenoxyd-Alkylphenol-Kondensate und Distearyldimethylammoniumchlorid.
Bevorzugte ober-Bächenaktive Stoffe sind die Äthylenoxydkondensate von Sorbitanmonolaurat.
-
Der oberflächenaktive Stoff kann in den Mitteln der Erfindung innerhalb
eines weiten Bereichs von Anteilen in Abhängigkeit von der Art und der Menge der
flüchtigen Luftbehandlungsstoffe, der Art des gelbildenden Stoffes und der Art des
oberflächenaktiven Stoffs verwendet werden. So wenig wie 0,1 °/o vom Gewicht eines
Gels mit einem Gehalt an 2°/o flüchtigen Luftbehandlungsbestandteilen kann bereits
eine Verbesserung schaffen, während eine Menge von mindestens 0,25 °/o bevorzugt
wird. Außergewöhnlich hohe Mengen dieser Stoffe können eine nachteilige Wirkung
auf die Gelbeständigkeit haben und sollten vermieden werden. Bis zu 10°/o, vorzugsweise
nicht mehr als 5°/0, können benutzt werden.
-
Abgesehen von dem Zusatz eines oberflächenaktiven Stoffs werden die
Luftbehandlungsgele der Erfindung im wesentlichen in der gleichen Weise mit im wesentlichen
den gleichen Stoffen hergestellt, wie in der USA.-Patentschrift 2 691 615 beschrieben.
Das Luftbehandlungsgel besitzt als Grundlage eine Flüssig-
keit,
deren größerer Anteil Wasser ist und deren kleinerer Anteil ein oder mehrere Luftbehandlungsstoffe
sind, entweder flüssig oder fest, welche sich-bei Raumtemperatur, das ist 18 bis
27°C, verflüchtigen.
-
Zusätzlich wird ein Gelierungsmittel in einer ausreichenden Menge
zur Bildung eines sich selbst bei Raumtemperatur tragenden Gels benutzt.
-
Der in den erfindungsgemäßen Mitteln verwendete sich verflüchtigende
Luftbehandlungsstoff kann ein aliphatischer, insbesondere einwertiger Alkohol oder
eine aliphatische Aldehydverbindung'mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen im Molekül od.
dgl. oder ein ätherisches Ö1, wie Geraniurao ;. Caxawayol, Fichtennadelöl oder Lemongrasöl
oder ein anderer Stoff aus der Parfümerie sein. Die Mittel können auch Chlorophyll
enthalten, welcher Ausdruck verschiedene Pflanzenextrakte und Modifikationen, Derivate
und Abbauprodukte des eigentlichen Chlorophylls, wie sie normalerweise unter der
Bezeichnung » Chlorophylla verkauft werden, umfassen.
-
Der in den Mitteln der Erfindung verwendete, gelierende Stoff ist
vorzugsweise ein solcher, welcher ein irreversibles Gel bildet, obwohl auch Stoffe
oder Stoffgemische, welche reversible Gele bilden, mitunter brauchbar sind. Beispiele
solcher Stoffe schließen ein die Alginate und Nitrocellulose des Pyroxylintyps,
d. h. solche, welche einen Stickstoffgehalt von 10,8 bis 11,6°/0-aufweisen, Gelatine,
Pektin, Agar-Agar, Karayagummi, Tragant, Stärke u, dgl. Im allgemeinen sollte eine
ausreichende Menge an Gelierungsmittel zur Bildung eines festen, sich selbst tragenden
Gels, im wesentlichen frei von Syneresis, verwendet werden.
-
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
-
Beispiel 1 Zwei Luftbehandlungsgele wurden hergestellt mit den folgenden
Ansätzen :
Bestandteile Gewichtsprozent |
A I B |
Mischung wasserlöslicher |
Gummen 2,84 2,84 |
Chlorophyll................. 1,00 1,00 |
Isopropanol 4, 31 4,31 |
Mischung von flüchtigen Luft- |
behandlungsbestandteilen.... 3,00 3,00 |
Polyoxyäthylen- |
sorbitanmonolaurat......... 0,00 2,00 |
Äthylengiykol 4, 00 0,00 |
Wasser 84,85 86,85 |
Bei der Herstellung der Mischungen A und B wurden die fliichtigen Luftbehandlungsmittel
zuerst in dem Isopropanol gelöst. Diese Mischung zusammen mit dem Chlorophyll und
Polyoxyäthylensorbitanmonolaurat oder Äthylenglykol wurden mit Wasser zur Bildung
einer Dispersion vermischt. Diese wäßrige Dispersion wurde dann mit den wasserlöslichen
Gummen unter Erwärmen auf eine Temperatur von mindestens 40°C verrnischt. Die flüssige
Masse wurde
dann in einen geeigneten Behälter gegossen und abkühlen und in Gelform
erstarren gelassen.
-
Beim Aussetzen an der Luft bei Raumtemperatur unter gleichen Bedingungen
gab die Mischung A 24 °/o der flüchtigen Bestandteile nach 9 Tagen und insgesamt25
°/Onach21 Tagen ab, während die MischungB 45°/0 der Süchtigen Bestandteile nach
9 Tagen und insgesamt 80°/o nach 21 Tagen abgegeben hatte.
-
Beispiel 2 Eine Reihe von Luftbehandlungsgelen wurde hergestellt
unter Verwendung des folgenden Grundansatzes : Bestandteile Gewichtsprozent Agar-Agar...............................
2,5 Carawayöl 3,0 Oberfiächenaktives Mittel.................. 2,0 Destilliertes
Wasser....................... 92, 5 100, 0 Bei der Herstellung dieser Mischungen
wurde das Agar-Agar in dem Wasser bei 90 bis 100°C gelöst. Die Agar-Agar-Lösung
wurde dann auf etwa 70° C gekühlt und das Emulgiermittel und Carawayöl gründlich
damit vermischt. Die Flüssigkeit wurde dann in Formen zur Bildung sich selbsttragender
Gelstücke von 4,35 cm Durchmesser und 8,25 cm Höhe gekühlt.
-
Die Gelstücke wurden dann in Halter gebracht, und jeder Halter wurde
eingestellt, daß 3,2cm der Lange jedes Stücks der Luft von Raumtemperatur ausgesetzt
waren. Bestimmungen des Verlustes an flüchtigem 01 wurden nach 31 Tagen des Aussetzens
gemacht und sind in der folgenden Tabelle angegeben.