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Überfüllungsschutz- und Führungseinrichtung an Stapelbehältern für
Briefsortieranlagen Es sind Stapelbehälter für Schecksortiermaschinen mit einem
Niederhalter bekannt, der aus einer an der rückwärtigen Wand befestigten Klammer
besteht.
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Diese Klammer ragt mit ihrem freien Ende, das leicht gebogen ist,
in den Stapelbehälter und leitet ankommende Schecks zur Vorderwand des Behälters
um.
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Mit dem unteren Ende dieses klammerförmigen Gebildes ist ein gebogener
Draht verbunden, der die Schecks an die Vorderwand des Stapels drückt. Die Stapelbehälter
und die Niederhalter sind so eingerichtet, daß die Sendungen auf der Bodenplatte
stehend gestapelt werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine tZberfüllungsschutz-
und Führungseinrichtung an Stapelbehältern für Briefsortieranlagen zu schaffen,
in die die zu stapelnden Gegenstände durch je einen Zuführkanal einlaufen und waagerecht,
d. h. aufeinanderliegend, gestapelt werden. Diese Aufgabe wird mit einem am Behälter
in der Nähe des Zuführungskanals für die Sendungen schwenkbar gelagerten und federnden
Führungs- und Niederhaltehebel geringer Masse, der bei gefülltem Stapelbehälter
einen Kontakt betätigt, dadurch gelöst, daß die Niederhaltebewegung des freien abgekröpften
Endes des Führungshebels an der Fallkurve der Sendungen anliegend durch einen ortsfesten
Anschlag oder einen Klinkenhebel begrenzt wird und daß der Führungshebel erst von
den letzten den Stapelbehälter vollfüllenden Sendungen verschwenkt wird, wobei der
Anschlag verlassen oder der Klinkenhebel freigegeben und dabei der Kontakt zur Ausführung
von Schaltfunktionen betätigt wird. Mit der Einrichtung nach der Erfindung wird
ein Überschlagen der in den Stapelbehälter einlaufenden Sendungen vollkommen verhindert,
da der Führungshebel mit seinem freien Ende an der Fallkurve anliegt, die die Sendungen
nach Verlassen des Kanals unter Einfluß ihrer Geschwindigkeit und der Schwerkraft
beschreiben.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung werden an Hand der Zeichnung erläutert.
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Fig. 1 zeigt die erfindungsgemäße Einrichtung an einem Stapelbehälter
in Seitenansicht, Fig. 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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In den Figuren ist mit a ein Stapelbehälter bezeichnet, in den Sendungen
b über einen Kanal c befördert werden. Die mit einer bestimmten Geschwindigkeit
zugeführten Sendungen b stoßen an die dem Einführungskanal gegenüberliegende und
mit Riefen versehene Wand d des Stapelbehälters a und fallen anschließend auf den
Boden e. Vor der Mündung des Kanals c ist ein Führungshebel f vorgesehen,
der auf
einer Achse g drehbar gelagert ist. Mit dem Führungshebel f ist ein Kontaktarm h
fest verbunden, an dessen Ende sich ein Dauermagnet i befindet.
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Dieser Dauermagnet steht einem Schutzgaskontakt k gegenüber und liegt
in der gezeichneten Lage an einem Anschlag li an. Beim Anheben des Führungshebels
f in Richtung des Pfeiles kann der Kontaktarm h durch eine Feder m an einen Anschlag
12 gezogen werden. Eine Reibungsschwingungsdämpfung n verhindert ein Pendeln des
Kontaktarmes h.
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Zur Verhinderung des Überschlagens der Sendungen ist vor der Mündung
des Kanals c der Führungshebel f so angebracht, daß er sich mit seinem freien Ende
an die nicht dargestellte Fallkurve der Sendungen anlegt, die die Sendungen nach
Verlassen des Kanals c unter Einfluß ihrer Geschwindigkeit und der Schwerkraft beschreiben.
Da das freie Ende des Führungshebels f tiefer als die Kanalmündung liegt, ist ein
Überschlagen der in den Stapelbehälter einlaufenden Sendungen unmöglich gemacht.
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Wenn der Stapel eine bestimmte Höhe erreicht hat und die oberste
Sendung b mit dem Ende des Führungshebelsf in Berührung kommt, schlüpfen die weiter
zugeführten Sendungen b zwischen die Oberfläche des Sendungsstapels und das aufliegende
Ende des Führungshebels. Der Führungshebel ist um einen gewissen Winkel um seine
Achse schwenkbar und wird daher durch die neu hinzukommenden Sendungen angehoben.
Beim Verschwenken um einen bestimmten Winkel betätigt er den Kontakt k, der die
weitere Zuführung von Sendungen b unterbricht und gegebenenfalls weitere Schaltmaßnahmen,
z. B. die Signalisierung eines gefüllten Stapelbehälters a, einleitet.
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In der Fig. 1 ist als Schaltmittel ein Schutzgasmagnetkontakt dargestellt,
der selbstverständlich durch eine andere Kontaktausbildung ersetzt werden kann.
Ein Schutzgaskontakt hat aber den Vorteil, daß er mit dem Kontaktarm h nicht in
reibungsbehaftetem und mechanischem Eingriff steht. Durch seinen hermetischen Abschluß
ist er außerdem gleichzeitig gegen Verstaubung geschützt. Zur Betätigung des Schutzgaskontaktes
dient der mit dem Kontaktarm h verbundene Dauermagnet i. In der dargestellten Lage
werden beide Federn gleichsinnig magnetisiert, so daß eine Abstoßung eintritt und
der Kontakt geöffnet ist. Beim Auswandern des Kontaktarmes h in Richtung des Anschlages
12 wird der Kontakt geschlossen.
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Da der Führungshebelf in beschriebener Weise nahe der Bahn der ankommenden
Sendungen b liegt und diese, besonders bei dem Versuch, sich zu überschlagen, gegen
den Führungshebel stoßen können, kann ein kurzzeitiges Schließen des Kontaktes k
durch jede ankommende Sendung bewirkt werden.
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Eine derartige Betätigung des Kontaktes, unabhängig von der Stapelhöhe,
könnte die reibungslose Zuführung der Sendungen gefährden. Um eine dauernde Betätigung
der Schalteinrichtung auf diesem Wege zu verhindern, kann z. B. durch Nachschaltung
eines anzugsverzögerten Relais oder Parallelschaltung eines Elektrolytkondensators
zum Kontakt das Ansprechen der Schalteinrichtung für den Fall, daß der Stapelbehälter
tatsächlich gefüllt ist, beschränkt werden.
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Es besteht auch die Möglichkeit, eine mechanische Lösung anzuwenden,
um eine zufällige Betätigung der Schalteinrichtung durch an den Führungshebel anstoßende
Sendungen zu verhindern. Der Führungshebelf wird z. B. von einer Blattfeder mit
sehr geringer Massenträgheit gebildet und der Kontaktarm h mit großer Massenträgheit
versehen. Für diese mechanische Lösung ist außerdem erforderlich, daß der Kontaktarm
h gegenüber dem Drehpunkt g ausgewuchtet ist und die Schwingungen durch die Reibungsdämpfungn
stark gedämpft werden. Der Führungshebelf ist so ausgebildet, daß er gerade in der
Lage ist, die Kraft der Reibungsdämpfung n zu überwinden und bei längerer Auslenkung
die große Masse des Kontaktarmes h entgegen der geringeren Kraft der Zugfedern zu
bewegen.
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Die bei kurzzeitigen Auslenkungen auftretende Kraft, wie sie z. B.
durch die Stöße anprallender Sendungen hervorgerufen wird, reicht nicht aus, die
verhältnismäßig große Masse des Kontaktarmes h so in Bewegung zu bringen, daß ein
Schließen des Kontaktes k erfolgt.
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Zur Erzielung einer großen Sicherheit dieser Funktionen ist es möglich,
elektrische und mechanische Verzögerungseinrichtungen zu kombinieren.
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Eine weitere Möglichkeit, ein vorzeitiges Betätigen des Kantaktes
zu verhindern, besteht darin, diesen über eine Verklinkung zu schalten, wie es in
der Fig. 2 dargestellt ist. In der Fig. 2 ist eine Ausführungsform gezeigt, die
sich für Stapelbehälter eignet, die zur Erhaltung einer konstanten Fallhöhe für
die ankommenden Briefe auf einer Druckfeder u angeordnet sind. In diesem Fall ist
mit dem Führungshebelf eine Klinke o verbunden, die mit einem Klinkenhebel p im
Eingriff steht. An diesem Klinkenhebel liegt ein Federkontakt q an, der beim Verschwenken
des Klinkenhebels p durch eine Zugfeder r geöffnet wird. Auf dem Stapelbehälter
a ist eine
Kurvenleiste s angebracht, an der der Klinkenhebel p mit seinem Arm t
bei der Veränderung der Länge der Druckfederu entlanggleitet. Mit zunehmendem Gewicht
des anwachsenden Sendungsstapels senkt sich der Stapelbehälter a, bis er kurz vor
der vollständigen Füllung seine tiefste Stellung erreicht hat.
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Die Druckfeder u ist so bemessen, daß der Stapelbehälter a, auch wenn
besonders leichte Sendungen gestapelt werden, mit Sicherheit vor seiner vollständigen
Füllung in seine unterste Stellung gelangt. Die Form der Kurvenleiste s gewährleistet,
daß der Klinkenhebel p erst frei wird und aus seiner Verrastung mit der Kurvenleiste
s gelangen kann, wenn der Stapelbehälter a sich in seiner tiefsten Stellung befindet.
Wird der Stapelbehälter a durch die Entnahme der Sendungen b entlastet, so bewegt
er sich wieder in seine Ausgangslage, wobei der Hebelarm t auf die Kurvenleiste
s aufläuft und den Klinkenhebel p in seine Ausgangsstellung zurückführt und die
Klinke o einfallen läßt. In dieser Stellung ist der Kontakt q wieder geschlossen
und die Zufuhr von Sendungen freigegeben. Wie aus der Figur zu ersehen ist, kann
der Kontakt q erst geöffnet werden, wenn der Atm t des Klinkenhebels p bei zunehmender
Füllung des Stapelbehälters a der schrägen Kante der Kurvenleiste s gegenübersteht.