DE1122013B - Verfahren zur flotativen Aufbereitung eines carnallit-, kainit- und sylvinithaltigenKalirohsalzes - Google Patents
Verfahren zur flotativen Aufbereitung eines carnallit-, kainit- und sylvinithaltigenKalirohsalzesInfo
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Description
- Verfahren zur flotativen Aufbereitung eines carnallit-, kainit- und sylvinithaltigen Kalirohsalzes Kalirohsalze, die als Mischsalze neben einem erheblichen Anteil von Carnallit auch Kainit und Sylvinit enthalten, sind nach den bisherigen Verarbeitungsmethoden nur schwierig aufzubereiten, weil bei der an sich bekannten Carnallitzersetzung gleichzeitig der Kainit mit in Lösung geht.
- Es sind auch Verfahren bekannt, nach denen der Carnallit in einer sogenannten Q-Lauge mit über 280 g/1 MgCl, mit gesättigten und ungesättigten aliphatischen Aminen ohne Zersetzung notiert wird. Bei dieser Aufbereitung wäre aber, abgesehen von dem unwirtschaftlich hohen Verbrauch an Flotationsmitteln, keine Abtrennung des Kainits möglich.
- Es ist auch bekannt, an Stelle einer Vorwegnahme der Carnallitzersetzung zunächst den Kainit in einer hoch an Chlormagnesium gesättigten Q-Lauge herauszuflotieren. Bei der Flotation des Kainits mit Oxystearinsäuresulfonat entsteht jedoch ein Rohkainit mit etwa nur 600/, Kainit, der daneben noch einen hohen Anteil von unzersetztem Carnallit, z. B. 170/" und daneben noch Sylvin, z. B. 90/" enthält. Ein solcher »Rohkainit« könnte auf wirtschaftliche Weise nicht auf sulfatische Salze weiterverarbeitet werden.
- Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß bei einem MgCI$-Gehalt über 200 g/1 der Verbrauch an Oxystearinsäuresulfonat ganz erheblich ansteigt, so daß auch dieses Mittel bei einer solchen Arbeitsweise nicht wirtschaftlich eingesetzt werden kann.
- Es wurde nun gefunden, daß die Auflösung des Kainits bei der Carnallitzersetzung dadurch verhindert werden kann, daß die zur Carnallitzersetzung verwendete Mischlauge vorweg mit dem Flotationsmittel der Kainitflotation konditioniert wird. Es wird dadurch weitgehend eine Inhibierung des Inlösunggehens des Kainits erreicht.
- Ein Mischsalz der Zusammensetzung 168 kg Kainit (72,70/0), 214 kg Sylvinit (22,50/0), 573 kg Carnallit (77,2°/0) und 45 kg Steinsalz wird mit einer Mischlauge der Zusammensetzung 36 g/1, K Cl, 22 g/1, Na Cl 243g/1 MgCl2, 8g/1 MgS04 und 930g/1 H20, die aus 1,18 t Q-Lauge der Zusammensetzung 45 g/1 KCI, 28 g/1 Na Cl, 308 g/I Mg CI2, 10 g/1 Mg S 04 und 884 g/1 H20 und 2601 Wasser besteht, zersetzt, nachdem die Mischlauge vorher mit 200 g/t Oxystearinsäuresulfonat, Handelsprodukt Prästabitöl, konditioniert worden ist.
- Der Zersetzungsrückstand von 0,63 t hat folgende Zusammensetzung: 112 kg Kainit, 164 kg Zersetzungs-KCl -I- Sylvin, 358 kg Steinsalz, insgesamt 634 kg (trocken, ger.), entsprechend 682 kg Feuchtgut mit 5111, anhaftender Feuchtigkeit.
- Es entstehen außerdem 454 I Abstoßlauge als Q-Lauge mit 308 g/1 MgCl2, die 140 kg MgCl2, entsprechend 92°/a der eingeführten MgCl2-Menge, und 13 kg K20, entsprechend einem K20-Verlust von 9,4°/0, enthalten.
- Die Abstoßlauge enthält nur 10g/1 MgS04, entsprechend 8,6°/o der eingeführten Kainitmenge.
- Die Herstellung der Zersetzungslauge erfolgt in der gleichen Weise durch Vorkonditionierung mit 200 g/t Oxystearinsäuresulfonat in drei Stufen, indem 1 t Rohsalz mit 0,8 m3 Wasser zersetzt und mit der gewonnenen Lauge nach erneuter Konditionierung nochmals 2 t Rohsalz zersetzt werden. Es lösen sich bei der ersten Zersetzung 100/" bei der zweiten 90/0 und bei der dritten 3,60/0 des Kainits auf, wobei der Mg S 04-Spiegel der Lauge auf 5, 9, 10g/1 ansteigt.
- Zersetzt man dagegen 1 kg Rohsalz mit 0,81 Wasser ohne Vorkonditionierung mit Oxystearinsäuresulfonat, so lösen sich erheblich größere Mengen von Kainit mit auf, und zwar bei der ersten Zersetzung 490/" bei der zweiten 360/, und bei der dritten 170/,. Der Mg SO,-Spiegel steigt dabei auf 24, 37, 38 g/1 an.
- 634 kg Zersetzungsrückstand mit 125 kg K20, entsprechend 89,90/0 der eingeführten K20-Menge, mit noch 0,70/0 K20 aus der anhaftenden Lauge enthalten 17,5'/, Kainit, 26'/, K CL und 56,50/, NaCl.
- Es ist möglich, diesen Zersetzungsrückstand ohne erneute Zugabe von Flotationsmittel direkt zu notieren. Es zeigt sich jedoch überraschend, daß sich neben dem Kainit erhebliche Mengen an Sylvin im Konzentrat befinden, die sich weder durch Änderung der Schwimmzeit noch durch Verringerung der Trübedichte von z. B. 40 auf etwa 200/0 verringern lassen. Diese Sylvinmengen schwimmen wegen ihrer Feinheit (Korngröße nach Rosin-Rammler von 0,03 mm) unspezifisch mit.
- Es ist deshalb notwendig, eine Klassierung des Zersetzungsrückstandes vorzunehmen, wenn ein Rohkainit mit hohem Kainitgehalt hergestellt werden soll. Diese Klassierung kann jedoch dann unterbleiben, wenn für die Weiterverarbeitung des Kainits auf sulfatische Salze ein Gehalt an Feinchlorkalium zweckmäßig ist.
- Wird für das beispielsweise Rohsalz der Trennschnitt für die Klassierung auf 0,06 mm gelegt, so werden 910/, des Kainits und 73 °/a des Sylvins über 0,06 mm abgetrennt. Es entstehen dabei 560 kg Grobanteil mit 70,20/, K80 und 73 kg Feinanteil mit 19,7°/o K80.
- Der Grobanteil wird der Kainitflotation ohne weitere Zugabe von Flotationsmittel zugeführt, während der Feinanteil zusammen mit dem Rückstand der Kainitflotation in einer weiteren Verfahrensstufe der Sylvinflotation unterworfen wird, wobei in zwei Nachflotationsstufen eine hohe Handelsmarke mit etwa 580/, K80 erhalten wird.
- 560 kg Grobanteil der Klassierung werden in 6501 Umlauflauge (bei einer Trübedichte von etwa 40°/o) der Zusammensetzung 74g/1 K Cl, 72g/1 Na C1, 1919/1 Mg C18, 82 g/1 Mg S 04 und 873 g/1 H20 in kontinuierlicher Arbeitsweise flotiert. Es werden bei einer Kainitausbeute von 90°/0 112 kg ausflotierter »Rohkainit« mit 14,80/, K80 gewonnen. Dieses Produkt enthält 80,5°/o Kainit, 5,10/, KCl und 14,4% NaCl. Daneben fallen 449 kg Rückstand mit 2,20/0 Kainit, 26,40/0 K Cl und 71,40/, Na Cl an. Dieser Rückstand wird zusammen mit 73 kg Feinanteil in einer weiteren Verfahrensstufe mit 6101 Umlauflauge der Sylvinflotation zugeführt. Die Flotationslauge hat beispielsweise folgende Zusammensetzung: 80 g/1 KCl, 87 g/1 Na Cl, 166 g/1 Mg C18, 81 g/1 Mg S 04 und 874 g/1 H80.
- Mit den bekannten Fettsäureaminen als Sylvinflotationsmittel werden aus dem beispielsweise genannten Rohsalz 170 kg Chlorkalium der 60er Handelsmarke mit 580/, K80 erhalten. Daneben entstehen 351 kg Rückstand mit 3,6°/o K80.
- Durch die neue Arbeitsweise gemäß der Erfindung gelingt es also, ein Mischsalz mit hohem Carnallitgehalt so aufzuarbeiten, daß ein Rohkainit mit etwa 80°/o Kainit und daneben eine hohe Chlorkaliummarke mit einem Kz0-Gehalt von etwa 58 °/o mit einer Gesamtausbeute von etwa 86"/, erhalten werden unter Abstoß von 9,4°/o K80 in Form von Abstoßlauge mit 45 g/1 K Cl und von 3,6 °/o K80 in Form von Rückstand.
- Diese besonders wirtschaftliche und technisch fortschrittliche Aufbereitung eines solchen Rohsalzes wird erstmalig dadurch erreicht, daß ein Mitinlösunggehen des Kainits bei der Carnallitzersetzung durch Vorkonditionierung der Zersetzungslauge mit dem Kainitflotationsmittel verhindert wird, wofür beispielsweise Oxystearinsäuresulfonat angewendet wird, und dadurch, daß gegebenenfalls zur Erzeugung eines »Rohkainits« mit hohem Kainitgehalt von beispielsweise 800/, vor der Kainitflotation eine Klassierung vorgenommen wird, um das unspezifische Mitschwimen der Feinanteile des Sylvins zu verhindern.
- Es ist möglich, den vom Carnallit abgetrennten »Rohkainit«, der als ein Kainitkonzentrat bei der Flotation anfällt, in bekannter Weise mit oder ohne Zusatz eines Teiles des gewonnenen 60er Chlorkaliums auf Kaliumsulfat und 60er Chlorkalium bzw. auf Sulfat, Schönit und 60er Chlorkalium weiterzuverarbeiten.
- Für die technologische Durchführung des Verfahrens werden die bekannten Apparaturen verwendet. Die Trennung durch Klassierung kann mit Hilfe eines Schlämmprozesses, durch Naßklassierung oder durch Anwendung eines Hydrozyklons erfolgen.
Claims (5)
- PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur flotativen Aufbereitung eines carnallit-, kainit- und sylvinithaltigen Kalirohsalzes in einer zur Carnallitzersetzung dienenden Mischlauge (ungesättigte Q-Lauge) unter Verwendung von Oxystearinsäuresulfonat als Flotationsmittel für den Kainit, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischlauge vor der Carnallitzersetzung mit dem Flotationsmittel für die Kainitflotation konditioniert wird und nach der Carnallitzersetzung der Zersetzungsrückstand in einer Umlauflauge mit beispielsweise 191 g/1 Mg Cl, und 82 g/1 Mg S04 entweder direkt der Kainitflotation unterworfen wird oder in einen Grob- und Feinanteil klassiert wird und nur aus dem Grobanteil der Kainit ausflotiert wird, während der Feinanteil zusammen mit dem Rückstand aus der direkten Kainitflotation der sich anschließenden Sylvinflotation, vorzugsweise mit zwei Nachflotationsstufen, zugeführt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Oxystearinsäuresulfonat in Mengen von 200 g/t verwendet wird.
- 3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Wasser, welches der Q-Lauge hinzugefügt wird, vor der Zersetzung des Rohsalzes mit dem Flotationsmittel für Kainit konditioniert wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Trennschnitt der Klassierung so gelegt wird, daß etwa 900/, des Kainitanteiles des Rohsalzes mit in den Grobanteil gehen.
- 5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Klassierung mit Hilfe eines Schlämmprozesses oder durch Naßklassierung oder mittels eines Hydrozyklons erfolgt. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr.931 702; Zeitschrift »Erzmetall« (1957), Bd. VIII, Beiheft S. B 110.
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DEG24777A DE1122013B (de) | 1958-06-19 | 1958-06-19 | Verfahren zur flotativen Aufbereitung eines carnallit-, kainit- und sylvinithaltigenKalirohsalzes |
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DE1122013B true DE1122013B (de) | 1962-01-18 |
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DE (1) | DE1122013B (de) |
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-
1958
- 1958-06-19 DE DEG24777A patent/DE1122013B/de active Pending
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