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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kautschukzusammensetzung, ein vulkanisiertes Produkt, erhältlich durch Vulkanisieren der Kautschukzusammensetzung, und die Verwendung der Kautschukzusammensetzung zur Herstellung von Luftreifen.
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Stand der Technik
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Modifizierte Polymere, die durch eine eine Nitrongruppe (Nitronverbindung) enthaltende Verbindung modifiziert sind, waren dem Stand der Technik als in Kautschukzusammensetzungen enthaltene Polymere zur Verwendung in Reifen und dergleichen bekannt. Patentdokument 1 beispielsweise beschreibt „eine Kautschukzusammensetzung, umfassend, pro 100 Gewichtsteile eines dienbasierten Kautschuks enthaltend von 5 bis 100 Gew.-% eines modifizierten Butadien-Kautschuks, von 10 bis 120 Gewichtsteile Silica; wobei der modifizierte Butadien-Kautschuk ein Butadien-Kautschuk mit einem cis-Gehalt von 90% oder größer ist, modifiziert durch eine Nitronverbindung mit einem stickstoffhaltigen Heterozyklus pro Molekül (Anspruch 1).” Außerdem beschreibt Patentdokument 1 eine Modifikation durch eine Nitronverbindung, die einen verringerten Wärmeaufbau bewirkt (Paragraph [0006] und dergleichen). Es gilt zu beachten, dass niedrigere Werte von tanδ (60°C), welches die Verlusttangente (Verlustkoeffizient) ist, auf geringen Wärmeaufbau und geringen Rollwiderstand hindeuten. Patentdokument 2 betrifft einen Polydienkautschuk mit einer hohen Affinität für Füllstoffe, erhältlich durch Reaktion eines Metall-terminierten Polydienkautschuks mit einer Nitronverbindung, wobei der Metall-terminierte Polydienkautschuk ein lebendes Polymer ist. Patentdokument 3 betrifft ein Verfahren zur Modifizierung von Homo- oder Copolymeren für Kautschukzusammensetzungen, welche in Reifen verwendet werden können, wobei die Ausgangspolymere mit mindestens 0,01 und höchstens 10 Gew.-% eines Mononitrons reagieren.
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Literaturliste
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Patentliteratur
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Kurzdarstellung der Erfindung
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Technisches Problem
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Bisher war eine verbesserte Leistung des Kraftstoffverbrauchs von Fahrzeugen während des Fahrens wegen umweltbezogener Bedenken problematisch. Daraus ergibt sich, dass Nachfragen nach durch Modifikation weiter reduziertem Rollwiderstand, sowie, vom Blickwinkel der Sicherheit, für Nassgriffleistung auf einem hohen Niveau bestehen. Beim Studium von „die Kautschukzusammensetzung, umfassend einen durch eine Nitronverbindung mit einem nitronhaltigen Heterozyklus pro Molekül modifizierten Butadien-Kautschuk”, beschrieben in Patentdokument 1, entdeckten die vorliegenden Erfinder, dass es, wenn bestimmte Nitronverbindungen als Modifizierungsmittel verwendet wurden, schwierig war, ein hohes Niveau von sowohl geringem Rollwiderstand als auch Nassgriffleistung zu erzielen.
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Daher ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Kautschukzusammensetzung bereitzustellen, die in der Lage ist, einen Luftreifen mit sowohl ausgezeichnet geringem Rollwiderstand als auch ausgezeichneter Nassgriffleistung herzustellen, sowie ein vulkanisiertes Produkt, erhältlich durch Vulkanisieren der Kautschukzusammensetzung.
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Lösung des Problems
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Infolge gewissenhafter Forschung entdeckten die vorliegenden Erfinder, dass ein Luftreifen mit sowohl ausgezeichnet geringem Rollwiderstand als auch Nassgriffleistung unter Verwendung einer eine spezifische Menge modifiziertes Dienpolymer, modifiziert unter Verwendung einer Nitronverbindung mit einer Carboxygruppe und einem aromatischen modifizierten Terpenharz, umfassenden Kautschukzusammensetzung hergestellt werden kann, und stellten daher die vorliegende Erfindung fertig. Im Besonderen entdeckten die vorliegenden Erfinder, dass die vorstehend beschriebenen Probleme durch die folgenden Merkmale gelöst werden können.
- (1) Eine Kautschukzusammensetzung zur Verwendung in Reifen, umfassend:
einen dienbasierten Kautschuk, enthaltend 10 Massen-% oder mehr eines modifizierten Dienpolymers; und
ein aromatisches modifiziertes Terpenharz; wobei
das modifizierte Dienpolymer ein durch Modifizieren eines unmodifizierten Dienpolymers (A) mit einer eine Carboxygruppe aufweisenden Nitronverbindung (B) erhaltenes modifiziertes Polymer ist;
ein Gehalt des aromatischen modifizierten Terpenharzes 0,1 bis 50 Massenteile pro 100 Massenteile des dienbasierten Kautschuks beträgt, und
wobei die Nitronverbindung (B) durch nachstehende Formel (b) dargestellt ist: [Chemische Formel 1] worin m und n unabhängig eine ganze Zahl von 0 bis 5 darstellen und eine Summe von m und n 1 oder größer ist.
- (2) Kautschukzusammensetzung zur Verwendung in Reifen nach (1), wobei die Nitronverbindung (B) eine Verbindung ist, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus N-Phenyl-α-(4-carboxyphenyl)nitron, N-Phenyl-α-(3-carboxyphenyl)nitron, N-Phenyl-α-(2-carboxyphenyl)nitron, N-(4-Carboxyphenyl)-α-phenylnitron, N-(3-Carboxyphenyl)-α-phenylnitron und N-(2-Carboxyphenyl)-α-phenylnitron.
- (3) Kautschukzusammensetzung zur Verwendung in Reifen nach einem von (1) bis (2), wobei ein Modifikationsverhältnis des modifizierten Dienpolymers von 0,01 bis 2,0 Mol-% beträgt.
- (4) Kautschukzusammensetzung zur Verwendung in Reifen nach einem von (1) bis (3), ferner umfassend einen weißen Füllstoff.
- (5) Vulkanisiertes Produkt, erhältlich durch Vulkanisieren der Kautschukzusammensetzung nach einem von (1) bis (4).
- (6) Verwendung der Kautschukzusammensetzung nach einem von (1) bis (4) zur Herstellung von Luftreifen.
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Vorteilhafte Wirkungen der Erfindung
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Wie nachstehend beschrieben, ist die vorliegende Erfindung in der Lage, eine Kautschukzusammensetzung bereitzustellen, die fähig ist, einen Luftreifen mit sowohl ausgezeichnet geringem Rollwiderstand als auch ausgezeichneter Nassgriffleistung herzustellen, und ein vulkanisiertes Produkt, erhältlich durch Vulkanisieren der Kautschukzusammensetzung.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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1 ist eine schematische teilweise Querschnittsansicht eines Reifens, der mit der Kautschukzusammensetzung der vorliegenden Erfindung hergestellt werden kann.
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Beschreibung von Ausführungsformen
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Nachstehend wird eine Kautschukzusammensetzung zur Verwendung in Reifen und ein mit der Kautschukzusammensetzung der vorliegenden Erfindung herstellbarer Luftreifen beschrieben. Es gilt zu beachten, dass die in der vorliegenden Beschreibung unter Verwendung von „von... bis...” angegebenen Zahlenbereiche die erstere Zahl als den unteren Grenzwert und die letztere Zahl als den oberen Grenzwert einschließen.
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Kautschukzusammensetzung
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Die Kautschukzusammensetzung der vorliegenden Erfindung ist eine Kautschukzusammensetzung zur Verwendung in Reifen, umfassend:
einen dienbasierten Kautschuk, enthaltend 10 Massen-% oder mehr eines modifizierten Dienpolymers; und
ein aromatisches modifiziertes Terpenharz; wobei
das modifizierte Dienpolymer ein durch Modifizieren eines unmodifizierten Dienpolymers (A) mit einer eine Carboxygruppe aufweisenden Nitronverbindung (B) erhaltenes modifiziertes Polymer ist;
ein Gehalt des aromatischen modifizierten Terpenharzes von 0,1 bis 50 Massenteile pro 100 Massenteile des dienbasierten Kautschuks beträgt, und wobei die Nitronverbindung (B) durch Formel (b) dargestellt wird: [Chemische Formel 1]
worin m und n jeweils unabhängig eine ganze Zahl von 0 bis 5 darstellen und eine Summe von m und n 1 oder größer ist. Die Kautschukzusammensetzung der vorliegenden Erfindung enthält das modifizierte Dienpolymer und das aromatische modifizierte Terpenharz in solch spezifischen Mengen, die es einem unter Verwendung der Kautschukzusammensetzung hergestellten Luftreifen erlauben, zu sowohl ausgezeichnet geringem Rollwiderstand als auch ausgezeichneter Nassgriffleistung befähigt zu sein. Obwohl der Grund nicht klar ist, wird er als folgendermaßen angenommen.
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Zuerst, wenn ein modifiziertes Dienpolymer, modifiziert durch eine eine Carboxygruppe aufweisende, nachstehend beschriebene Nitronverbindung (B), dargestellt durch Formel (b), verwendet wird, wird die Einlagerung von weißem Füllstoff (insbesondere Silica) und weiteren Füllstoffen (insbesondere Ruß) verbessert. Infolgedessen werden solche Füllstoffe gut dispergiert und erzielen daher einen guten geringen Rollwiderstand und gute Nassgriffleistung. Ein solcher Grund wird auch durch die Ergebnisse von nachstehend beschriebenem Vergleichsbeispiel 8 nahegelegt, in welchem, wenn ein modifizierter Styrol-Butadien-Copolymer-Kautschuk (SBR), modifiziert durch eine einen Pyridinring, weniger polar als eine Carboxygruppe, aufweisende Nitronverbindung verwendet wird, der geringe Rollwiderstand vermindert wird.
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Nachstehend werden der dienbasierte Kautschuk, das modifizierte Dienpolymer, das Herstellungsverfahren davon, das aromatische modifizierte Terpenharz, der weiße Füllstoff und weitere Zusatzstoffe beschrieben.
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Dienbasierter Kautschuk
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Der in der Kautschukzusammensetzung der vorliegenden Erfindung enthaltene dienbasierte Kautschuk unterliegt keinen speziellen Einschränkungen, solange er mindestens 10 Massen-% des nachstehend beschriebenen modifizierten Dienpolymers enthält und Doppelbindungen in seiner Hauptkette aufweist, und spezifische Beispiele davon beinhalten Naturkautschuk (NR), Isopren-Kautschuk (IR), Butadien-Kautschuk (BR), aromatischer vinylkonjugierter Dien-Copolymer-Kautschuk, Acrylnitril-Butadien-Copolymer-Kautschuk (NBR), Butylkautschuk (IIR), halogenierter Butylkautschuk (Br-IIR, Cl-IIR) und Chloropren-Kautschuk (CR). Einer dieser dienbasierten Kautschuke kann allein verwendet werden, oder eine Kombination von zwei oder mehr dieser dienbasierten Kautschuke kann verwendet werden.
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In der vorliegenden Erfindung beträgt die Menge des im dienbasierten Kautschuk enthaltenen nachstehend beschriebenen modifizierten Dienpolymers vorzugsweise von 10 bis 100 Massen-% und mehr bevorzugt von 30 bis 100 Massen-%. Es gilt zu beachten, dass ein Gehalt von „100 Massen-%” sich auf einen Fall bezieht, in welchem der dienbasierte Kautschuk ausschließlich das modifizierte Dienpolymer enthält.
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In Fällen, in welchen das modifizierte Dienpolymer und der dienbasierte Kautschuk vorliegen, ist solch ein dienbasierter Kautschuk vorzugsweise Naturkautschuk (NR) und/oder aromatisches vinylkonjugiertes Diencopolymer (insbesondere Styrol-Butadien-Copolymer-Kautschuk (SBR)).
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Modifiziertes Dienpolymer
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Das in der Kautschukzusammensetzung der vorliegenden Erfindung enthaltene modifizierte Dienpolymer ist ein durch Modifizieren eines unmodifizierten Dienpolymers (A) mit einer eine Carboxygruppe aufweisenden Nitronverbindung (B) erhaltenes modifiziertes Polymer, wobei die Nitronverbindung (B) durch Formel (b) dargestellt wird:
worin m und n jeweils unabhängig eine ganze Zahl von 0 bis 5 darstellen und eine Summe von m und n 1 oder größer ist.
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Unmodifiziertes Dienpolymer (A)
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Das oben beschriebene unmodifizierte Dienpolymer (A) ist ein eine ungesättigte Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindung enthaltendes Polymer. Hierin schließt „ungesättigte Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindung” Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen (C=C) und/oder Kohlenstoff-Kohlenstoff-Dreifachbindungen (C≡C) ein. Zusätzlich bezieht „unmodifiziert” sich auf einen Zustand, der nicht mit der nachstehend beschriebenen Nitronverbindung (B) modifiziert ist, und das Wort „unmodifiziert” schließt Polymere, die mit anderen Bestandteilen (insbesondere terminal unmodifizierte modifizierte Polymere) modifiziert worden sind, nicht aus.
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Beispiele eines solchen unmodifizierten Dienpolymers (A) schließen vulkanisierbare dienbasierte Kautschukbestandteile ein. Spezielle Beispiele schließen Naturkautschuk (NR), Isopren-Kautschuk (IR), Butadien-Kautschuk (BR), aromatischer vinylkonjugierter Diencopolymerkautschuk, Acrylnitril-Butadien-Copolymerkautschuk (NBR), Butylkautschuk (IIR), halogenierter Butylkautschuk (Br-IIR, Cl-IIR), Chloropren-Kautschuk (CR), gehärteter Nitrilkautschuk (H-NBR), Ethylen-Propylen-Dienkautschuk (EPDM) und dergleichen ein. Diese können individuell verwendet werden oder eine Kombination von zwei oder mehr kann verwendet werden.
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Von diesen wird aromatischer vinylkonjugierter Dien-Copolymer-Kautschuk, wegen seiner guten Kompatibilität mit der nachstehend beschriebenen Nitronverbindung (B) und ausgezeichneter Reaktivität, bevorzugt. Beispiele des aromatischen vinylkonjugierten Diencopolymerkautschuks schließen Styrol-Butadien-Copolymerkautschuk (SBR), Styrol-Isopren-Copolymerkautschuk und dergleichen ein. Von diesen wird Styrol-Butadien-Copolymerkautschuk (SBR), vom Blickwinkel der Abriebbeständigkeit des resultierenden Reifens, bevorzugt.
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Nitronverbindung (B)
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Die oben beschriebene Nitronverbindung (B) wird durch die folgende Formel (b) dargestellt. Es ist zu beachten, dass „Nitron” ein Oberbegriff für Verbindungen ist, in denen ein Sauerstoffatom an ein Stickstoffatom einer Schiff'schen Base gebunden ist. [Chemische Formel 2]
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In Formel (b) stellen m und n unabhängig eine ganze Zahl von 0 bis 5 dar und eine Summe von m und n ist 1 oder größer. Die durch m dargestellte ganze Zahl ist vorzugsweise eine ganze Zahl von 0 bis 2 und mehr bevorzugt eine ganze Zahl 0 oder 1, weil die Löslichkeit in einem Lösungsmittel während der Synthese der Nitronverbindung besser und die Synthese daher einfacher ist. Die durch n dargestellte ganze Zahl ist vorzugsweise eine ganze Zahl von 0 bis 2 und mehr bevorzugt eine ganze Zahl 0 oder 1, weil die Löslichkeit in einem Lösungsmittel während der Synthese der Nitronverbindung besser und die Synthese daher einfacher ist. Außerdem beträgt die Summe von m und n (m + n) vorzugsweise von 1 bis 4 und mehr bevorzugt 1 oder 2.
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Die Verbindung ist vorzugsweise eine Verbindung ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus N-Phenyl-α-(4-carboxyphenyl)nitron, dargestellt durch nachstehende Formel (b1), N-Phenyl-α-(3-carboxyphenyl)nitron, dargestellt durch nachstehende Formel (b2), N-Phenyl-α-(2-carboxyphenyl)nitron, dargestellt durch nachstehende Formel (b3), N-(4-Carboxyphenyl)-α-phenylnitron, dargestellt durch nachstehende Formel (b4), N-(3-Carboxyphenyl)-α-phenylnitron, dargestellt durch nachstehende Formel (b5) und N-(2-Carboxyphenyl)-α-phenylnitron, dargestellt durch nachstehende Formel (b6). [Chemische Formel 3]
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Das Verfahren zum Synthetisieren der Nitronverbindung (B) unterliegt keiner besonderen Einschränkung, und es kann ein dem Stand der Technik bekanntes Verfahren verwendet werden. Zum Beispiel werden Nitrone, die eine Nitrongruppe aufweisen, durch Verrühren einer Verbindung, die eine Hydroxyaminogruppe (-NHOH) aufweist, und einer Verbindung, die eine Aldehydgruppe (-CHO) aufweist, in einem Molverhältnis von Hydroxyaminogruppe zu Aldehydgruppe von 1,0 bis 1,5 in Gegenwart eines organischen Lösungsmittels (z. B. Methanol, Ethanol, Tetrahydrofuran und dergleichen) bei Raumtemperatur für 1 bis 24 Stunden, um die zwei Verbindungen reagieren zu lassen, erhalten.
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Verfahren zur Herstellung des modifizierten Dienpolymers
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Das Verfahren zum Herstellen des modifizierten Dienpolymers ist nicht auf ein besonderes Verfahren beschränkt. Beispiele des Verfahrens schließen Vermischen des obenstehend beschriebenen unmodifizierten Dienpolymers (A) und der Nitronverbindung (B) bei einer Temperatur von 100°C bis 200°C für 1 bis 30 Minuten ein. Wenn so vermischt, findet eine Cycloadditionsreaktion zwischen der Doppelbindung des im unmodifizierten Dienpolymer (A) enthaltenen konjugierten Diens und der Nitrongruppe in der Nitronverbindung (B), unter Bildung eines fünfgliedrigen Rings, wie nachstehend in Formel (I) und Formel (II) veranschaulicht, statt. Es gilt zu beachten, dass nachstehende Formel (I) eine Reaktion zwischen einer 1,4-Bindung und einer Nitronverbindung darstellt, und nachstehende Formel (II) stellt eine Reaktion zwischen einer 1,2-Vinylbindung und einer Nitronverbindung dar. [Chemische Formel 4]
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Hierin beträgt die mit dem unmodifizierten Dienpolymer (A) umgesetzte Menge der Nitronverbindung (B) vorzugsweise von 0,01 bis 10 Massenteile und mehr bevorzugt von 0,1 bis 5 Massenteile pro 100 Massenteile des unmodifizierten Dienpolymers (A).
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In der vorliegenden Erfindung unterliegt das Modifikationsverhältnis des auf solche Weise vorbereiteten modifizierten Dienpolymers keiner besonderen Einschränkung. Vom Blickwinkel des Verbesserns des geringen Rollwiderstands jedoch beträgt das Modifikationsverhältnis vorzugsweise von 0,01 bis 2,0 Mol-% und mehr bevorzugt von 0,02 bis 1,5 Mol-%. Hierin bezieht sich „Modifikationsverhältnis” auf die Proportion (Mol-%) der Doppelbindungen des im unmodifizierten Dienpolymer (A) enthaltenen konjugierten Diens, die mit der Nitronverbindung (B) modifiziert werden, und im Besonderen die in der Struktur von obenstehender Formel (I) oder Formel (II) durch Modifikation durch die Nitrongruppe (B) gebildeten Proportion (Mol-%). Das Modifikationsverhältnis kann beispielsweise durch Durchführung von NMR-Messung des unmodifizierten Dienpolymers (A) und des modifizierten Dienpolymers (d. h. das Polymer bevor und nach der Modifikation) ermittelt werden.
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Aromatisches Modifiziertes Terpenharz
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Das in der Kautschukzusammensetzung enthaltene aromatische modifizierte Terpenharz der vorliegenden Erfindung wird durch die Polymerisation eines Terpens und einer aromatischen Verbindung erhalten. Spezielle Beispiele von Terpenen schließen α-Pinen, β-Pinen, Dipenten, Limonen, Camphen und dergleichen ein. Spezielle Beispiele von aromatischen Verbindungen schließen Styrol, α-Methylstyrol, Vinyltoluol, Phenol, Inden und dergleichen ein. Von diesen ist das aromatische modifizierte Terpenharz vorzugsweise ein styrolmodifiziertes Terpenharz, modifiziert durch eine Styrolverbindung als die aromatische Verbindung.
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In der vorliegenden Erfindung weist das aromatische modifizierte Terpenharz vorzugsweise einen Erweichungspunkt von 60°C bis 180°C auf, und mehr bevorzugt von 100°C bis 130°C. Es gilt zu beachten, dass der Erweichungspunkt des aromatischen modifizierten Terpenharzes in Übereinstimmung mit JIS K6220-1 (Ring- und Ballverfahren) gemessen wird.
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Im Handel erhältliche Produkte wie YS RESIN TO-125, TO-115, TO-105 und TR-105, hergestellt von Yasuhara Chemical Co., Ltd., können als das aromatische modifizierte Terpenharz verwendet werden.
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Der Gehalt des obenstehend beschriebenen aromatischen modifizierten Terpenharzes beträgt vorzugsweise 0,10 bis 50 Massenteile und mehr bevorzugt 1 bis 40 Massenteile pro 100 Massenteile des obenstehend beschriebenen dienbasierten Kautschuks.
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Weißer Füllstoff
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Die Kautschukzusammensetzung der vorliegenden Erfindung enthält vom Blickwinkel des Verbesserns der Nassgriffleistung des Reifens vorzugsweise weißen Füllstoff. Spezifische Beispiele des weißen Füllstoffs sind Silica, Calciumcarbonat, Magnesiumcarbonat, Talk, Ton, Aluminiumoxid, Aluminiumhydroxid, Titanoxid, Calciumsulfat und dergleichen. Einer von diesen kann allein verwendet werden, oder eine Kombination von zwei oder mehr kann verwendet werden. Von diesen wird Silica bevorzugt.
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Spezifische Beispiele von Silica sind nasses Silica (wässrige Kieselsäure), trockenes Silica (Kieselsäureanhydrid), Calciumsilicat und Aluminiumsilicat. Eines von diesen kann allein verwendet werden, oder eine Kombination von zwei oder mehr kann verwendet werden.
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Der Gehalt des obenstehend beschriebenen weißen Füllstoffs unterliegt keiner besonderen Einschränkung, beträgt aber vorzugsweise von 8 bis 130 Massenteile und mehr bevorzugt von 25 bis 95 Massenteile pro 100 Massenteile des obenstehend beschriebenen dienbasierten Kautschuks.
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Ruß
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Die Kautschukzusammensetzung der vorliegenden Erfindung enthält vorzugsweise Ruß. Der Ruß unterliegt keiner besonderen Einschränkung und Ruße verschiedener Gütegrade, wie beispielsweise SAF-HS, SAF, ISAF-HS, ISAF, ISAF-LS, IISAF-HS, HAF-HS, HAF, HAF-LS und FEF können verwendet werden.
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Der Gehalt des Rußes unterliegt keiner besonderen Einschränkung, beträgt aber vorzugsweise von 25 bis 80 Massenteile und mehr bevorzugt von 40 bis 60 Massenteile pro 100 Massenteile des obenstehend beschriebenen dienbasierten Kautschuks.
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Silan-Haftverbesserer
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Wenn die Kautschukzusammensetzung der vorliegenden Erfindung den obenstehend beschriebenen weißen Füllstoff (insbesondere Silica) enthält, enthält die Kautschukzusammensetzung vorzugsweise einen Silan-Haftverbesserer, weil er die verstärkende Leistung des Reifens verbessert. Wenn der Silan-Haftvermittler verwendet wird, liegt ein Gehalt davon vorzugsweise zwischen 2 und 16 Massenteile und mehr bevorzugt zwischen 4 und 10 Massenteile pro 100 Massenteile des obenstehend beschriebenen weißen Füllstoffs.
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Spezifische Beispiele des obenstehenden Silan-Haftverbesserers schließen Bis(3-triethoxysilylpropyl)tetrasulfid, Bis(3-triethoxysilylpropyl)trisulfid, Bis(3-triethoxysilylpropyl)disulfid, Bis(2-triethoxysilylethyl)tetrasulfid, Bis(3-trimethoxysilylpropyl)tetrasulfid, Bis(2-trimethoxysilylethyl)tetrasulfid, 3-Mercaptopropyltrimethoxysilan, 3-Mercaptopropyltriethoxysilan, 2-Mercaptoethyltrimethoxysilan, 2-Mercaptoethyltriethoxysilan, 3-Trimethoxysilylpropyl-N,N-dimethylthiocarbamoyl tetrasulfid, 3-Triethoxysilylpropyl-N,N-dimethylthiocarbamoyl tetrasulfid, 2-Triethoxysilylethyl-N,N-dimethylthiocarbamoyl tetrasulfid, 3-Trimethoxysilylpropylbenzothiazoltetrasulfid, 3-Triethoxysilylpropylbenzothiazoltetrasulfid, 3-Triethoxysilylpropylmethacrylatmonosulfid, 3-Trimethoxysilylpropylmethacrylatmonosulfid, Bis(3-diethoxymethylsilylpropyl)tetrasulfid, 3-Mercaptopropyldimethoxymethylsilan, Dimethoxymethylsilylpropyl-N,N-dimethylthiocarbamoyltetrasulfid, Dimethoxymethylsilylpropylbenzothiazoltetrasulfid und dergleichen ein. Eines von diesen Beispielen kann allein verwendet werden, oder eine Kombination von zwei oder mehr kann verwendet werden.
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Von diesen Beispielen wird vorzugsweise Bis(3-triethoxysilylpropyl)tetrasulfid und/oder Bis(3-triethoxysilylpropyl)disulfid zum Verbessern der verstärkenden Eigenschaften des Reifens verwendet. Spezifische Beispiele davon schließen Si69 (Bis(3-triethoxysilylpropyl)tetrasulfid, hergestellt von Evonik Degussa), Si75 (Bis(3-triethoxysilylpropyl)disulfid, hergestellt von Evonik Degussa) und dergleichen ein.
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Weitere Zusatzstoffe
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Die Kautschukzusammensetzung der vorliegenden Erfindung enthält den obenstehend beschriebenen Dienkautschuk (enthält das modifizierte Dienpolymer), das aromatische modifizierte Terpenharz, den weißen Füllstoff, den Ruß und den Silan-Haftverbesserer. Außerdem kann die Kautschukzusammensetzung verschiedene weitere, herkömmlich in einer Kautschukzusammensetzung für einen Reifen verwendete Zusatzstoffe enthalten, einschließlich eines Füllstoffs wie Calciumcarbonat; eines Vulkanisierungsmittels wie Schwefel; eines sulfenamidbasierten, guanidinbasierten, thiazolbasierten, thioharnstoffbasierten oder thiurambasierten Vulkanisierungsbeschleunigers; eines Vulkanisierungsbeschleuniger-Hilfsmittels wie Zinkoxid und Stearinsäure; Wachs; Aromaöl, eines Alterungsverzögerungsmittels; eines Weichmachers und dergleichen. Der Mischanteil dieser Zusatzstoffe kann jede herkömmliche Menge sein, solange die Aufgabe der vorliegenden Erfindung nicht beeinträchtigt wird. Zum Beispiel können die Mischanteile pro 100 Massenteile des dienbasierten Kautschuks folgendes betragen:
Schwefel: von 0,5 bis 5 Massenteile,
Vulkanisierungsbeschleuniger: von 0,1 bis 5 Massenteile,
Vulkanisierungsbeschleuniger-Hilfsmittel: von 0,1 bis 10 Massenteile,
Alterungsverzögerungsmittel: von 0,5 bis 5 Massenteile,
Wachs: von 1 bis 10 Massenteile, und
Aromaöl: von 5 bis 30 Massenteile.
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Verfahren zum Herstellen einer Kautschukzusammensetzung
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Das Verfahren zum Herstellen der Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung unterliegt keiner besonderen Einschränkung und spezifische Beispiele davon schließen ein Verfahren sein, in dem jede der oben erwähnten Bestandteile unter Anwendung eines öffentlich bekannten Verfahrens und einer öffentlich bekannten Vorrichtung (z. B. ein Banbury-Mischer, ein Kneter, eine Walze und dergleichen) geknetet wird. Wenn die Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung Schwefel oder einen Vulkanisierungsbeschleuniger enthält, werden die vom Schwefel und Vulkanisierungsbeschleuniger verschiedenen Bestandteile vorzugsweise zuerst vermischt (zum Beispiel bei einer Temperatur von 60°C bis 160°C vermischt), dann gekühlt, bevor der Schwefel und der Vulkanisierungsbeschleuniger vermischt werden. Zusätzlich kann die Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung unter herkömmlichen, öffentlich bekannten Vulkanisierungs- oder Vernetzungsbedingungen vulkanisiert oder vernetzt werden.
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Verwendung der Kautschukzusammensetzung der vorliegenden Erfindung in Luftreifen
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Die Kautschukzusammensetzung der vorliegenden Erfindung kann zur Herstellung von Luftreifen verwendet werden. Desweiteren ist der Luftreifen ein Luftreifen, der die Kautschukzusammensetzung der vorliegenden Erfindung in der Reifenlauffläche umfasst. 1 ist eine schematische teilweise Querschnittsansicht eines Reifens, der eine Ausführungsform des Luftreifens darstellt.
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In 1 bezeichnet Bezugszeichen 1 einen Reifenwulstabschnitt, Bezugszeichen 2 bezeichnet einen Seitenwandabschnitt und Bezugszeichen 3 bezeichnet einen Reifenlaufflächenabschnitt. Zusätzlich ist eine Karkassenschicht 4, in welche Fasercorde eingebettet sind, zwischen einem linken/rechten Paar von Reifenwulstabschnitten 1 angebracht, und Enden der Karkassenschicht 4 sind um Reifenwulstkerne 5 und Wulstfüller 6 von einer Innenseite zu einer Außenseite des Reifens gewickelt. Im Reifenlaufflächenabschnitt 3 ist eine Gürtelschicht 7 entlang des gesamten Umfangs des Reifens auf der Außenseite der Karkassenschicht 4 bereitgestellt. Zusätzlich sind in den Teilen der Reifenwulstabschnitte 1, die an einer Felge anliegen, Radkranzpolster 8 vorgesehen.
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Der Luftreifen kann zum Beispiel in Übereinstimmung mit einem dem Stand der Technik bekannten Verfahren hergestellt werden. Zusätzlich zu gewöhnlicher Luft oder Luft mit einem eingestellten Sauerstoffpartialdruck können Inertgase, wie Stickstoff, Argon und Helium, als das Gas, mit dem der Reifen befüllt wird, verwendet werden.
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Beispiele
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Die vorliegende Erfindung wird nachstehend unter Verwendung von Beispielen ausführlich beschrieben, ist jedoch in keiner Weise auf diese Beispiele beschränkt.
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Synthese von Nitronverbindung (Carboxynitron)
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In einen 2 L birnenförmigen Kolben wurde auf 40°C erhitztes Methanol (900 mL) gegeben und dann wurde durch nachstehende Formel (2) dargestellte Terephthalaldehydsäure (30,0 g) zugegeben und aufgelöst. Zu dieser Lösung wurde eine Lösung, in welcher durch nachstehende Formel (1) dargestelltes Phenylhydroxylamin (21,8 g) in Methanol (100 mL) aufgelöst war, gegeben und bei Raumtemperatur für 19 Stunden gerührt. Nach Fertigstellung des Rührens wurde das Nitron, durch nachstehende Formel (3) dargestellt, durch Rekristallisieren aus Methanol erhalten (41,7 g). Die Ausbeute betrug 86%. [Chemische Formel 5]
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Synthese von Nitronverbindung (Pyridylnitron) In einen 2 L birnenförmigen Kolben wurde auf 40°C erhitztes Methanol (900 mL) gegeben und dann wurde durch nachstehende Formel (5) dargestelltes Pyridin-2-carbaldehyd (21,4 g) zugegeben und aufgelöst. Zu dieser Lösung wurde eine Lösung, in welcher durch nachstehende Formel (4) dargestelltes Phenylhydroxylamin (21,8 g) in Methanol (100 mL) aufgelöst war, gegeben und bei Raumtemperatur für 19 Stunden gerührt. Nach Fertigstellung des Rührens wurde durch nachstehende Formel (6) dargestelltes Pyridylnitron durch Rekristallisieren aus Methanol erhalten (39,0 g). Die Ausbeute betrug 90%. [Chemische Formel 6]
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Herstellung von Modifiziertem Dienpolymer (Modifizierter SBR)
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Unmodifizierter SBR (NIPOL 1739, hergestellt von Zeon Corporation) wurde in einen Banbury-Mischer mit einer Temperatur von 160°C geladen und für 2 Minuten zerkleinert. Danach wurde das synthetisierte Carboxynitron oder Pyridylnitron vermischt und in der in Tabelle 1 gezeigten Proportion (Massenteile) für 5 Minuten gemischt, um modifizierte SBR 1 bis 5 herzustellen. Es gilt zu beachten, dass „Molverhältnis (Nitron/SBR)” in nachstehender Tabelle 1 sich auf das Molverhältnis zwischen der Nitronverbindung und den in der Hauptkette des Butadiens des unmodifizierten SBR enthaltenen Doppelbindungen bezieht. Die erhaltenen modifizierten SBR 1 bis 5 wurden durch NMR gemessen und das jeweilige Modifikationsverhältnis ermittelt. Im Besonderen in den Fällen, in welchen Carboxynitron verwendet wurde, wurden die Polymere bevor und nach der Modifikation zum Ermitteln der Peakfläche (abgeleitet von zwei der Carboxygruppe benachbarten Protonen) um 8,08 ppm durch
1H-NMR (CDCl
3, 400 MHz, TMS) unter Verwendung von CDCl
3 als ein Lösungsmittel gemessen, um das Modifikationsverhältnis zu ermitteln. Im Besonderen in den Fällen, in welchen Pyridylnitron verwendet wurde, wurde das Modifikationsverhältnis auf eine ähnliche Weise ermittelt, außer dass die von der Pyridylgruppe abgeleitete Peakfläche gemessen wurde. Es gilt zu beachten, dass die in der
1H-NMR-Messung verwendeten Proben des modifizierten Polymers (modifizierter Butadien-Kautschuk) in Toluol aufgelöst, durch 2-malige Methanolfällung gereinigt und dann unter reduziertem Druck getrocknet wurden. Die Ergebnisse sind in nachstehender Tabelle 1 gezeigt. [Tabelle 1]
Tabelle 1 | Modifiziertes Dienpolymer
(Modifizierter SBR) |
1 | 2 | 3 | 4 | 5 |
SBR (unmodifiziert) | 137,50 | 137,50 | 137,50 | 137,50 | 137,50 |
Carboxynitron | 0,50 | 1,00 | 3,00 | 7,00 | - |
Pyridylnitron | - | - | - | - | 1,00 |
Molverhältnis
(Nitron/SBR) | 0,19 | 0,38 | 1,13 | 2,61 | 0,47 |
Modifikationsverhältnis
(Mol-%) | 0,19 | 0,38 | 1,13 | 2,50 | 0,46 |
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Vergleichsbeispiele 1 bis 11 und Ausführungsbeispiele 1 bis 9 Die in der nachstehenden Tabelle 2 gezeigten Bestandteile wurden in den in der Tabelle 2 gezeigten Proportionen (Massenteile) vermischt.
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Im Besonderen die in der nachstehenden Tabelle 2 gezeigten Bestandteile außer Schwefel und dem Vulkanisierungsbeschleuniger wurden erst in einem Banbury-Mischer bei einer Temperatur von 80°C für 5 Minuten gemischt. Danach wurde eine Walze verwendet, um den Schwefel und den Vulkanisierungsbeschleuniger hineinzumischen, um eine Kautschukzusammensetzung zu erhalten.
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Herstellung von Vulkanisiertem Kautschuk-Flächengebilde zur Bewertung
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Ein vulkanisiertes Kautschuk-Flächengebilde wurde durch Druckvulkanisieren jeder der vorbereiteten (unvulkanisierten) Kautschukzusammensetzung für 20 Minuten bei 160°C in einer Gießform (15 cm × 15 cm × 0,2 cm) vorbereitet.
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Nassgriffleistung: tanδ (0°C)
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Die Verlusttangente bei einer Temperatur von 0°C, tanδ (0°C), wurde für jedes vulkanisierte Kautschuk-Flächengebilde wie oben beschrieben unter Verwendung eines Viskoelastizitätsspektrometers (hergestellt von Toyo Seiki Seisaku-sho, Ltd.) unter den folgenden Bedingungen gemessen: 10% anfängliche Verzerrung, ±2% Amplitude und einer Frequenz von 20 Hz. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 dargestellt. Es gilt zu beachten, dass die Ergebnisse als Prozentangaben gegen das als 100% genommene Ergebnis von Vergleichsbeispiel 1 wiedergegeben sind, in welchem der modifizierte SBR und das aromatische modifizierte Terpenharz nicht verwendet wurden. Ein höherer Wert von tanδ (0°C) gibt eine überlegene Nassgriffleistung an.
-
Geringer Rollwiderstand: tanδ (60°C)
-
Die Verlusttangente bei einer Temperatur von 60°C, tanδ (60°C), wurde für jedes vulkanisierte Kautschuk-Flächengebilde wie oben beschrieben unter Verwendung eines Viskoelastizitätsspektrometers (hergestellt von Toyo Seiki Seisaku-sho, Ltd.) unter den folgenden Bedingungen gemessen: 10% anfängliche Verzerrung, ±2% Amplitude und einer Frequenz von 20 Hz. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 gezeigt. Es gilt zu beachten, dass die Ergebnisse als Prozentangaben gegen das als 100% genommene Ergebnis von Vergleichsbeispiel 1 wiedergegeben sind, in welchem der modifizierte SBR und das aromatische modifizierte Terpenharz nicht verwendet wurden. Ein niedrigerer Wert von tanδ (60°C) gibt eine überlegene Nassgriffleistung an. [Tabelle 2-I]
Tabelle 2
(2-1) | Vergleichsbeispiele |
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 |
SBR | 137,50 | 137,50 | | | | |
Modifizierter SBR 1 | | | 138,00 | | | |
Modifizierter SBR 2 | | | | 138,50 | | |
Modifizierter SBR 3 | | | | | 140,50 | |
Modifizierter SBR 4 | | | | | | 144,50 |
Modifizierter SBR 5 | | | | | | |
Silica | 70,00 | 70,00 | 70,00 | 70,00 | 70,00 | 70,00 |
Ruß | 5,00 | 5,00 | 5,00 | 5,00 | 5,00 | 5,00 |
Zinkoxid | 3,00 | 3,00 | 3,00 | 3,00 | 3,00 | 3,00 |
Stearinsäure | 2,00 | 2,00 | 2,00 | 2,00 | 2,00 | 2,00 |
Alterungsverzöge-rungsmittel | 1,50 | 1,50 | 1,50 | 1,50 | 1,50 | 1,50 |
Aromatisches modifiziertes Terpenharz | | 20,00 | | | | |
Silan-Haftverbesserer | 5,60 | 5,60 | 5,60 | 5,60 | 5,60 | 5,60 |
Schwefel | 1,50 | 1,50 | 1,50 | 1,50 | 1,50 | 1,50 |
Vulkanisierungsbeschleuniger (CZ) | 2,00 | 2,00 | 2,00 | 2,00 | 2,00 | 2,00 |
Vulkanisierungsbeschleuniger (DPG) | 1,50 | 1,50 | 1,50 | 1,50 | 1,50 | 1,50 |
Nassgriffleistung tanδ (0°C) | 100% | 172% | 101% | 103% | 107% | 108% |
Geringer Rollwiderstand tanδ (60°C) | 100% | 117% | 85% | 79% | 67% | 60% |
[Tabelle 2-II]
Tabelle 2
(2-1) | Vergleichsbeispiele |
7 | 8 | 9 | 10 | 11 |
SBR | | | 137,50 | 137,50 | 137,50 |
Modifizierter SBR 1 | | | | | |
Modifizierter SBR 2 | | | | | |
Modifizierter SBR 3 | | | | | |
Modifizierter SBR 4 | | | | | |
Modifizierter SBR 5 | 138,50 | 138,50 | | | |
Silica | 70,00 | 70,00 | 70,00 | 70,00 | 70,00 |
Ruß | 5,00 | 5,00 | 5,00 | 5,00 | 5,00 |
Zinkoxid | 3,00 | 3,00 | 3,00 | 3,00 | 3,00 |
Stearinsäure | 2,00 | 2,00 | 2,00 | 2,00 | 2,00 |
Alterungsverzögerungsmittel | 1,50 | 1,50 | 1,50 | 1,50 | 1,50 |
Aromatisches modifiziertes Terpenharz | | 20,00 | 5,00 | 10,00 | 40,00 |
Silan-Haftverbesserer | 5,60 | 5,60 | 5,60 | 5,60 | 5,60 |
Schwefel | 1,50 | 1,50 | 1,50 | 1,50 | 1,50 |
Vulkanisierungsbeschleuniger (CZ) | 2,00 | 2,00 | 2,00 | 2,00 | 2,00 |
Vulkanisierungsbeschleuniger (DPG) | 1,50 | 1,50 | 1,50 | 1,50 | 1,50 |
Nassgriffleistung tanδ (0°C) | 106% | 189% | 112% | 129% | 247% |
Geringer Rollwiderstand tanδ (60°C) | 94% | 105% | 103% | 105% | 130% |
[Tabelle 3-I]
Tabelle 2
2-2 | Ausführungsbeispiele |
1 | 2 | 3 | 4 | 5 |
SBR | | | | | 116,87 |
Modifizierter SBR 1 | 138,00 | | | | |
Modifizierter SBR 2 | | 138,50 | | | 20,78 |
Modifizierter SBR 3 | | | 140,50 | | |
Modifizierter SBR 4 | | | | 144,50 | |
Modifizierter SBR 5 | | | | | |
Silica | 70,00 | 70,00 | 70,00 | 70,00 | 70,00 |
Ruß | 5,00 | 5,00 | 5,00 | 5,00 | 5,00 |
Zinkoxid | 3,00 | 3,00 | 3,00 | 3,00 | 3,00 |
Stearinsäure | 2,00 | 2,00 | 2,00 | 2,00 | 2,00 |
Alterungsverzögerungsmittel | 1,50 | 1,50 | 1,50 | 1,50 | 1,50 |
Aromatisches modifiziertes Terpenharz | 20,00 | 20,00 | 20,00 | 20,00 | 20,00 |
Silan-Haftverbesserer | 5,60 | 5,60 | 5,60 | 5,60 | 5,60 |
Schwefel | 1,50 | 1,50 | 1,50 | 1,50 | 1,50 |
Vulkanisierungsbeschleuniger (CZ) | 2,00 | 2,00 | 2,00 | 2,00 | 2,00 |
Vulkanisierungsbeschleuniger (DPG) | 1,50 | 1,50 | 1,50 | 1,50 | 1,50 |
Nassgriffleistung tanδ (0°C) | 178% | 186% | 193% | 192% | 175% |
Geringer Rollwiderstand tanδ (60°C) | 93% | 85% | 80% | 65% | 98% |
[Tabelle 3-II]
Tabelle 2
2-2 | Ausführungsbeispiele |
6 | 7 | 8 | 9 |
SBR | 68,75 | | | |
Modifizierter SBR 1 | | | | |
Modifizierter SBR 2 | 69,25 | 138,50 | 138,50 | 138,50 |
Modifizierter SBR 3 | | | | |
Modifizierter SBR 4 | | | | |
Modifizierter SBR 5 | | | | |
Silica | 70,00 | 70,00 | 70,00 | 70,00 |
Ruß | 5,00 | 5,00 | 5,00 | 5,00 |
Zinkoxid | 3,00 | 3,00 | 3,00 | 3,00 |
Stearinsäure | 2,00 | 2,00 | 2,00 | 2,00 |
Alterungsverzögerungsmittel | 1,50 | 1,50 | 1,50 | 1,50 |
Aromatisches modifiziertes Terpenharz | 20,00 | 5,00 | 10,00 | 40,00 |
Silan-Haftverbesserer | 5,60 | 5,60 | 5,60 | 5,60 |
Schwefel | 1,50 | 1,50 | 1,50 | 1,50 |
Vulkanisierungsbeschleuniger (CZ) | 2,00 | 2,00 | 2,00 | 2,00 |
Vulkanisierungsbeschleuniger (DPG) | 1,50 | 1,50 | 1,50 | 1,50 |
Nassgriffleistung tanδ (0°C) | 186% | 130% | 134% | 258% |
Geringer Rollwiderstand tanδ (60°C) | 95% | 80% | 80% | 92% |
-
Die Details von jedem in der obenstehenden Tabelle 2 gezeigten Bestandteil sind wie folgt.
- • SBR: Nipol 1739 (Menge von Ölstreckungsmittel pro 100 Massenteile des Kautschukbestandteils: 37,5 Massenteile, Styrolgehalt: 40 Massen-%, hergestellt von Zeon Corporation)
- • Modifizierte SBK 1 bis 5: in obenstehender Tabelle 1 beschriebene modifizierte SBR
- • Silica: ZEOSIL 165GR (hergestellt von Rhodia Silica Korea Co., Ltd.)
- • Ruß: Show Black N339 (hergestellt von Cabot Japan K. K.)
- • Zinkoxid: Zinkweiß Nr. 3 (hergestellt von Seido Chemical Industry Co., Ltd.)
- • Stearinsäure: Stearinsäure YR (hergestellt von NOF Corporation)
- • Alterungsverzögerungsmittel: SANTOFLEX 6PPD (hergestellt von Soltia Europe)
- • Aromatisches modifiziertes Terpenharz: VS RESIN TO-125 (hergestellt von Yasuhara Chemical Co., Ltd.)
- • Silan-Haftverbesserer: Si69 (hergestellt von Evonik Degussa)
- • Schwefel: Ölbehandlungsschwefel (hergestellt von Karuizawa Refinery Ltd.)
- • Vulkanisierungsbeschleuniger (CZ): Nocceler CZ-G (hergestellt von Ouchi Shinko Chemical Industrial Co., Ltd.)
- • Vulkanisierungsbeschleuniger (DPG): Soxinol D-G (hergestellt von Sumitomo Chemical Co., Ltd.)
-
Wie aus den in obenstehender Tabelle 2 gezeigten Ergebnissen ersichtlich, weisen Kautschukzusammensetzungen, die nicht mindestens eines des modifizierten Dienpolymers oder des aromatischen modifizierten Terpenharzes enthielten, verglichen mit Vergleichsbeispiel 1 (Vergleichsbeispiele 3 bis 7) verbesserten geringen Rollwiderstand, aber ähnliche (annäherungsweise 110% oder weniger) Nassgriffleistung auf oder weisen verbesserte Nassgriffleistung, aber verminderten geringen Rollwiderstand (Vergleichsbeispiele 2 und 9 bis 11) auf. Zusätzlich weisen Kautschukzusammensetzungen, die sowohl das modifizierte Dienpolymer als auch das aromatische modifizierte Terpenharz enthalten, aber das modifizierte Dienpolymer durch das Pyridylnitron modifiziert ist, gute Nassgriffleistung aber verminderten geringen Rollwiderstand (Vergleichsbeispiel 8) auf. Andererseits weisen Kautschukzusammensetzungen, die modifiziertes Dienpolymer, modifiziert durch das Carboxynitron, und das aromatische modifizierte Terpenharz enthalten, sowohl gute Nassgriffleistung als auch geringen Rollwiderstand (Ausführungsbeispiele 1 bis 9) auf. Insbesondere, wie durch einen Vergleich von Ausführungsbeispielen 1 bis 4 klar wird, weisen Kautschukzusammensetzungen, die das modifizierte Dienpolymer, durch das Carboxynitron bei einem hohen Modifikationsverhältnis modifiziert, bessere Nassgriffleistung und geringen Rollwiderstand auf. Von einem Vergleich von Ausführungsbeispielen 2, 5 und 6 wird klar, dass Kautschukzusammensetzungen, in welchen der Gehalt des modifizierten Dienpolymers im dienbasierten Kautschuk bei 30 Massen-% oder mehr liegt, einen besseren geringen Rollwiderstand aufweisen. Von einem Vergleich von Ausführungsbeispielen 7 bis 9 wird klar, dass Kautschukzusammensetzungen, in welchen der Gehalt des aromatischen modifizierten Terpenharzes hoch ist, eine bessere Nassgriffleistung aufweisen.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Reifenwulstabschnitt
- 2
- Seitenwandabschnitt
- 3
- Reifenlaufflächenabschnitt
- 4
- Karkassenschicht
- 5
- Wulstkern
- 6
- Wulstfüllstoff
- 7
- Gürtelschicht
- 8
- Radkranzpolster