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HINTERGRUND
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Gebiet der Offenbarung
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Die vorliegende Anmeldung betrifft die kabellose Kommunikation und insbesondere eine Einrichtung, ein System und ein Verfahren zum Durchführen eines Wi-Fi- und Funkzellen-Handovers.
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Beschreibung der verwandten Technik
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Die Verwendung kabelloser Kommunikationssysteme wächst rapide. Insbesondere gibt es eine große Vielfalt an kabellosen Technologien, die gegenwärtig in Verwendung sind, um kabellosen Vorrichtungen Daten- und Sprachkommunikation zu ermöglichen. Beispielsweise kann eine persönliche kabellose Vorrichtung, wie etwa ein Mobiltelefon, sowohl eine zellulare kabellose Kommunikationstechnologie (wie etwa die LTE-Technik (LTE: Long Term Evolution)) als auch eine andere kabellose Kommunikationstechnologie (wie etwa Wi-Fi/802.11) verwenden.
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Dementsprechend können Wireless-Datentarifanbieter sowohl zellulare Basisstationen als auch Zugangspunkte (access points), die andere kabellose Kommunikationstechnologien unterstützen (z. B. Wi-Fi-Zugangspunkte), einrichten, um ihre Benutzer besser zu unterstützen. Bei solchen Systemen kann es wünschenswert sein, das Handover zwischen einer zellularen Basisstation und einem Zugangspunkt zu steuern. Zwar ist das Melden von Funkmesswerten von zellularen mobilen Vorrichtungen und Basisstationen genormt und wohldefiniert und ermöglicht deshalb ein unkompliziertes Handover zwischen zellularen Basisstationen, doch die Funkmesswerte für Zugangspunkt(access point (AP))-Mobilvorrichtungen und APs (z. B. Wi-Fi-Mobilvorrichtungen und -APs) sind nicht wohl definiert. Insbesondere können die von einem Typ von kabelloser Vorrichtung gemeldeten Funkwerte unter Umständen nicht als derselbe Wert für dieselbe Situation bei einem anderen Typ von kabelloser Vorrichtung interpretiert werden. Diese Inkonsistenzen haben eine problematische Handover-Entscheidung zwischen zellularen Basisstationen und Zugangspunkten zur Folge.
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Das Dokument 3GPP 36.331, V11.4.0 vom 4. Juli 2013 spezifiziert das Protokoll für die Steuerung funktechnischer Ressourcen, (Radio Resource Control Protocol) sowohl für die Funkschnittstelle zwischen UE und E-UTRAN als auch für die Funkschnittstelle zwischen RN und E-UTRAN. Der Umfang des Dokuments schließt auch den Funk betreffende Informationen, die bei einem inter-eNB-Handover zwischen einer Quell-eNB und einer Ziel-eNB in einem transparenten Container transportiert werden, und die den Funk betreffenden Informationen, die bei einem inter-RAT-Handover zwischen einer Quell- oder Ziel-eNB und einem anderen System in einem transparenten Container transportiert werden, ein.
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US 2004/102158 A1 offenbart, dass in einem zellularen Kommunikationssystem Signalstärkemessungen für verschiedene Frequenzen in verschiedenen Zellen kalibriert werden. In mindestens einer Zelle von einer Vielzahl von Zellen wird die Signalstärke von einer ersten und zweiten Frequenz wiederholt gemessen. Für die erste und zweite Frequenz wird in der mindestens einen Zelle ein Messungsverlauf erstellt. Jeder Messungsverlauf basiert auf den Signalstärkemessungen auf entweder der ersten oder der zweiten Frequenz in der jeweils einen Zelle. Die Messungsverläufe werden gespeichert. In der mindestens einen Zelle wird für jedes mögliche Paar aus einer ersten und einer zweiten Frequenz ein entsprechender Korrekturfaktor bestimmt. Jeder Korrekturfaktor basiert auf dem gespeicherten Messungsverlauf der ersten und der zweiten Frequenz in dem Paar. Der entsprechende Korrekturfaktor für eine Zelle mit einem Paar aus einer ersten und einer zweiten Frequenz gelangt zur Anwendung, wenn die Signalstärkemessungen der der ersten und der zweiten Frequenz in dem Paar verglichen werden.
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Das Dokument „3GPP TSG-RAN2 Meeting #82“, R2-132055, Fukuoka, Japan, May 20 - May 24, 2013, beschäftigt sich mit dem Vergleich von Lösungen für die Auswahl eines Zugangsnetzwerks.
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Das Dokument „3GPP TSG-RAN WG2 Meeting #82“, R2-132020, 20 - 14 May 2013, Fukuoka, Japan, beschäftigt sich mit den Beschränkungen für WLAN-Messungen für WLAN/3GPP-Radio Interworking.
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Das Dokument „3GPP TSG-RAN WG2 Meeting #82“, R2-132092, Fukuoka, Japan, 20th - 24th May, 2013, beschäftigt sich mit der weiteren Beschreibung der Auswahl eines Zugangsnetzwerks sowie Traffic-Steering-Lösungen 1 und 2.
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Das Dokument
US 2008 / 0 101 318 A1 beschreibt ein zusammengesetztes Qualitätsmaß („composite quality measure“) zum Bestimmen eines Ziels für einen vertikalen Handover zwischen verschiedenen Verbindungstypen.
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Die Erfindung ist durch die unabhängigen Ansprüche definiert. Die abhängigen Ansprüche definieren vorteilhafte Ausführungsformen. Hierin beschriebene Ausführungsformen betreffen eine Einrichtung, ein System und ein Verfahren zum Durchführen eines Handovers einer Mobilstation (MS) zwischen einer Basisstation (BS) und einem Zugangspunkt (AP).
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In einer Ausführungsform kann ein Verfahren ein Empfangen eines oder mehrerer Schwellwerte für ein Melden von Messungen des AP an die BS umfassen. Das Verfahren kann ferner ein Überführen der Schwellwerte in vorrichtungsspezifische Schwellwerte umfassen. Das Verfahren kann ferner ein Bestimmen eines oder mehrerer dem AP zugeordneter Netzqualitätswerte umfassen. Das Verfahren kann außerdem ein Vergleichen des einen oder der mehreren Netzqualitätswerte mit den vorrichtungsspezifischen Schwellwerten umfassen. In Reaktion darauf, dass der eine oder die mehreren Netzqualitätswerte die vorrichtungsspezifischen Schwellwerte überschreiten, kann das Verfahren einschließen: Überführen des einen oder der mehreren Netzqualitätswerte in einen oder mehrere kalibrierte Netzqualitätswerte, Bereitstellen des einen oder der mehreren kalibrierten Netzqualitätswerte und Durchführen eines Handovers zwischen der BS und dem AP auf der Grundlage eines Bereitstellens des einen oder der mehreren kalibrierten Netzqualitätswerte für die BS.
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In einer Ausführungsform kann die MS eine oder mehrere Funkvorrichtungen, gekoppelt mit einer oder mehreren Antennen, die für eine kabellose Kommunikation eingerichtet sind, und ein Verarbeitungselement, das mit der einen oder den mehreren Funkvorrichtungen wirkverbunden ist, einschließen. Die MS kann dafür eingerichtet sein, z. B. über das Verarbeitungselement und die eine oder die mehreren Funkvorrichtungen, einen oder mehrere Schwellwerte für ein Melden von Messungen des AP an die BS zu empfangen. Die MS kann ferner einen oder mehrere dem AP zugeordnete Netzqualitätswerte bestimmen. Die MS kann den einen oder die mehreren Netzqualitätswerte in einen oder mehrere kalibrierte Netzqualitätswerte überführen. Die MS kann den einen oder die mehreren kalibrierten Netzqualitätswerte mit dem einen oder den mehreren Schwellwerten vergleichen. Schließlich kann die MS auf der Grundlage des Vergleichens ein Handover durchführen.
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In einer Ausführungsform kann eine BS eine oder mehrere Funkvorrichtungen, gekoppelt mit der einen oder den mehreren Antennen, die für eine kabellose Kommunikation eingerichtet sind, und ein Verarbeitungselement, das mit der einen oder den mehreren Funkvorrichtungen wirkverbunden ist, einschließen. Die BS kann dafür eingerichtet sein, z. B. über das Verarbeitungselement und die eine oder die mehreren Funkvorrichtungen, einen oder mehrere dem AP zugeordnete Netzqualitätswerte von der MS zu empfangen. Die BS kann auf der Grundlage eines Typs der MS den einen oder die mehreren Netzqualitätswerte in einen oder mehrere kalibrierte Netzqualitätswerte überführen. Die BS kann den einen oder die mehreren kalibrierten Netzqualitätswerte mit dem einen oder den mehreren Schwellwerten vergleichen. Schließlich kann in Reaktion darauf, dass der eine oder die mehreren kalibrierten Netzqualitätswerte den einen oder die mehreren Schwellwerte überschreiten, die BS der MS einen Handover-Befehl zum Durchführen des Handovers zwischen der BS und dem AP bereitstellen.
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Die hierin beschriebenen Techniken können in einer Reihe von verschiedenen Typen von Vorrichtungen implementiert sein und/oder mit einer Reihe von verschiedenen Typen von Vorrichtungen verwendet werden, einschließlich Mobiltelefone, transportable Mediaplayer, transportable Spielvorrichtungen, Tablet-Computer, am Körper tragbare Rechenvorrichtungen (Wearables), Fernbedienungen, Funklautsprecher, Set-Top-Boxen, Fernsehsysteme und Computer, ohne darauf beschränkt zu sein.
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Diese Zusammenfassung soll einen kurzgefassten Überblick über manche in diesem Dokument beschriebenen Gegenstände geben. Dementsprechend wird ersichtlich sein, dass die vorstehend beschriebenen Merkmale lediglich Beispiele darstellen und nicht als den Umfang oder Geist des hierin beschriebenen Gegenstands in irgendeiner Weise einengend aufzufassen sind. Weitere Merkmale, Aspekte und Vorteile des hierin beschriebenen Gegenstands werden anhand der folgenden detaillierten Beschreibung, Figuren und Ansprüche ersichtlich.
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Figurenliste
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Ein besseres Verständnis des vorliegenden Gegenstandes kann erreicht werden, wenn die folgende detaillierte Beschreibung in Verbindung mit den folgenden Zeichnungen betrachtet wird.
- 1 veranschaulicht ein beispielhaftes kabelloses Kommunikationssystem, einschließend mehrere Benutzervorrichtungen, eine Basisstation und einen Zugangspunkt innerhalb des Versorgungsbereichs der Basisstation, gemäß einer Ausführungsform;
- 2 veranschaulicht ein beispielhaftes kabelloses Kommunikationssystem gemäß einer Ausführungsform, wobei eine Basisstation sowohl Funkzellen- als auch Funk-LAN-Technologien unterstützt;
- 3 veranschaulicht ein beispielhaftes Blockdiagramm einer UE-Vorrichtung gemäß einer Ausführungsform;
- 4 veranschaulicht ein beispielhaftes Blockdiagramm einer Vorrichtung für einen kabellosen Zugang gemäß einer Ausführungsform;
- 5 ist ein Ablaufplan, der eine Ausführungsform eines Verfahrens zum Durchführen eines Handovers einer MS zwischen einer BS und einem AP, einschließlich einer Kalibrierung von Funkmessungen durch die MS, veranschaulicht;
- 6 veranschaulicht einen beispielhaften Nachrichtenfluss zwischen einer MS und einer BS gemäß einer Ausführungsform von 5;
- 7 ist ein Ablaufplan, der eine Ausführungsform eines Verfahrens zum Durchführen eines Handovers einer MS zwischen einer BS und einem AP, das von der MS gesteuert wird, veranschaulicht; und
- 8 ist ein Ablaufplan, der eine Ausführungsform eines Verfahrens zum Durchführen eines Handovers einer MS zwischen einer BS und einem AP, einschließlich einer Konvertierung von Funkmessungen durch die BS, veranschaulicht.
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Obwohl hierin beschriebene Merkmale in vielfältigen Modifikationen und alternativen Formen auftreten können, werden spezifische Ausführungsformen davon in beispielhafter Weise in den Zeichnungen gezeigt und hierin detailliert beschrieben. Es versteht sich jedoch, dass die Zeichnungen und die detaillierte Beschreibung dazu nicht auf die besondere offenbarte Form beschränkend sein sollen, sondern im Gegenteil die Erfindung alle Modifikationen, Äquivalente und Alternativen abdecken soll, die unter den Geist und in den Umfang des Gegenstandes fallen, wie er durch die beigefügten Ansprüche definiert ist.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
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Begriffe
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Es folgt ein Glossar von in der vorliegenden Anmeldung verwendeten Begriffen:
- Speichermedium - jeder von vielfältigen Typen von Arbeitsspeichervorrichtungen oder Datenspeichervorrichtungen. Der Begriff „Speichermedium“ soll ein Installationsmedium, z. B. eine CD-ROM, Floppydisketten oder eine Bandvorrichtung; einen Computersystemspeicher oder einen Speicher mit wahlfreiem Zugriff wie einen DRAM, DDR-RAM, SRAM, EDO-RAM, Rambus-RAM usw.; einen nichtflüchtigen Speicher wie einen Flash-Speicher, magnetische Medien, z. B. ein Festplattenlaufwerk oder einen optischen Datenspeicher; einen Registerspeicher oder andere ähnliche Typen von Speicherelementen usw. einschließen. Das Speichermedium kann auch andere Typen von Speichern oder Kombinationen davon umfassen. Darüber hinaus kann sich das Speichermedium in einem ersten Computersystem befinden, in dem die Programme ausgeführt werden, oder es kann sich in einem zweiten, anderen Computersystem befinden, das über ein Netzwerk, wie das Internet, eine Verbindung mit dem ersten Computersystem herstellt. In letzterem Fall kann das zweite Computersystem dem ersten Computersystem Programmanweisungen zum Ausführen bereitstellen. Der Begriff „Speichermedium“ kann zwei oder mehr Speichermedien einschließen, die sich an unterschiedlichen Orten befinden können, z. B. in unterschiedlichen Computersystemen, die über ein Netzwerk verbunden sind.
- Trägermedium - ein Speichermedium wie vorstehend beschrieben sowie ein physisches Übertragungsmedium, wie ein Bus, ein Netzwerk und/oder ein anderes physisches Übertragungsmedium, das Signale, wie elektrische, elektromagnetische oder digitale Signale, überträgt.
- Programmierbares Hardwareelement - schließt vielfältige Hardwarevorrichtungen ein, die mehrere programmierbare Funktionsblöcke umfassen, die über eine programmierbare Zwischenverbindung verbunden sind. Zu Beispielen zählen FPGAs (Field Programmable Gate Arrays, anwenderprogrammierbare Gatteranordnungen), PLDs (Programmable Logic Devices, programmierbare Logikvorrichtungen), FPOAs (Field Programmable Object Arrays, anwenderprogrammierbare Objektanordnungen) und CPLDs (Complex PLDs, komplexe PLDs). Die programmierbaren Funktionsblöcke können von feingranular (kombinatorische Logik oder Nachschlagetabellen) bis grobgranular (arithmetische Logikeinheiten oder Prozessorkerne) reichen. Ein programmierbares Hardwareelement kann auch als „umkonfigurierbare Logik“ bezeichnet werden.
- Computersystem - jeder von vielfältigen Typen von Rechen- oder Verarbeitungssystemen, einschließlich eines Personal Computer Systems (PC), eines Großrechnersystems, einer Workstation, einer Netzwerkeinrichtung, einer Interneteinrichtung, eines persönlichen digitalen Assistenten (Personal Digital Assistant (PDA)), eines Fernsehsystems, eines Grid-Computing-Systems oder einer anderen Vorrichtung oder Kombinationen von Vorrichtungen. Im Allgemeinen kann der Begriff „Computersystem“ weit definiert werden, um jede Vorrichtung (oder Kombination von Vorrichtungen) mit mindestens einem Prozessor einzuschließen, der Anweisungen aus einem Speichermedium ausführt.
- Benutzerausrüstung (User Equipment (UE)) (oder „UE-Vorrichtung“) - jeder von vielfältigen Typen von Computersystemvorrichtungen, die mobil oder transportabel sind und kabellose Kommunikation durchführen. Beispiele für UE-Vorrichtungen schließen Mobiltelefone oder Smartphones (z. B. iPhone™, Android™-basierte Telefone), transportable Spielvorrichtungen (z. B. Nintendo DS™, PlayStation Portable™, Gameboy Advance™, iPod™), Laptops, Tablets (z. B. iPad™, Android™-basierte Tablets), PDAs, transportable Internetvorrichtungen, Musik-Abspielgeräte (Music Player), Datenspeichervorrichtungen oder andere Handheld-Geräte usw. ein. Im Allgemeinen kann der Begriff „UE“ oder „UE-Vorrichtung“ weit definiert werden, um jede Elektronik-, Rechen- und/oder Telekommunikationsvorrichtung (oder Kombinationen von Vorrichtungen) einzuschließen, die von einem Benutzer ohne Weiteres transportiert werden kann und zu einer kabellosen Kommunikation fähig ist. Diese Definition gilt auch für den Begriff „Mobilstation“ (oder Mobilstationen).
- Basisstation - Der Begriff „Basisstation“ besitzt die gesamte Breite seiner üblichen Bedeutung und schließt mindestens eine kabellose Kommunikationsstation ein, die an einem festen Ort installiert ist und als Teil eines kabellosen Telefonsystems oder Funksystems zum Kommunizieren verwendet wird.
- Automatisch - bezieht sich auf eine Aktion oder Operation, die durch ein Computersystem (z. B. durch das Computersystem ausgeführte Software) oder eine Vorrichtung (z. B. eine Schaltung, programmierbare Hardwareelemente, ASICs usw.) ohne Benutzereingabe durchgeführt wird, welche die Aktion oder die Operation direkt festlegt oder durchführt. Somit steht der Begriff „automatisch“ im Gegensatz zu einer vom Benutzer manuell durchgeführten oder festgelegten Operation, bei welcher der Benutzer eine Eingabe bereitstellt, um die Operation direkt durchzuführen. Eine automatische Prozedur kann durch eine vom Benutzer bereitgestellte Eingabe initiiert werden, die nachfolgenden Aktionen, die „automatisch“ durchgeführt werden, sind jedoch nicht vom Benutzer festgelegt, d. h. sie werden nicht „manuell“ durchgeführt, wobei der Benutzer jede durchzuführende Aktion festlegt. Zum Beispiel füllt ein Benutzer, der ein elektronisches Formular ausfüllt, indem jedes Feld ausgewählt wird und die Eingabe festlegende Informationen bereitgestellt werden (z. B. durch Eintippen von Informationen, Auswählen von Kontrollkästchen, Optionsauswahl usw.) das Formular manuell aus, auch wenn des Computersystem das Formular als Reaktion auf die Benutzeraktionen aktualisieren muss. Das Formular kann automatisch durch das Computersystem ausgefüllt werden, wobei das Computersystem (z. B. auf dem Computersystem ausgeführte Software) die Felder des Formulars analysiert und das Formular ohne Benutzereingabe ausfüllt, welche die Antworten auf die Felder festlegt. Wie vorstehend angegeben, kann der Benutzer das automatische Ausfüllen des Formulars aufrufen, ist jedoch nicht am tatsächlichen Ausfüllen des Formulars beteiligt (z. B. legt der Benutzer Antworten auf die Felder nicht manuell fest, sondern sie werden vielmehr automatisch vervollständigt). Die vorliegende Patentschrift stellt verschiedene Beispiele von Operationen bereit, die als Reaktion auf durch den Benutzer vorgenommene Aktionen automatisch durchgeführt werden.
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Figuren 1 und 2 - Beispielhafte Kommunikationssysteme
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1 und 2 veranschaulichen beispielhafte (und vereinfachte) kabellose Kommunikationssysteme. Es wird festgehalten, dass die Systeme von den 1 und 2 lediglich Beispiele für mögliche Systeme darstellen und Ausführungsformen in irgendeinem von verschiedenen anderen Systemen, wie gewünscht, implementiert werden können.
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Wie in 1 gezeigt, schließt das beispielhafte kabellose Kommunikationssystem eine Basisstation (BS) 150 ein, die über ein Übertragungsmedium mit einer oder mehreren Benutzerausrüstungen (UE) (oder „UE-Vorrichtungen“) oder Mobilstationen (MS) 100A bis 100D kommuniziert. Alle MS 100A bis D sind innerhalb des Versorgungsbereichs 155 der BS 150. Zudem ist die MS 100A auch innerhalb des kleineren Versorgungsbereichs des Zugangspunkts (AP) 125. Jede der MSs 100A bis 100D kann als stellvertretend für eine „MS 100“ angesehen werden.
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Die Basisstation 150 kann eine Basis-Transceiver-Station (BTS), eine Basisstationssteuerung ((BSC: Base Station Controller)), eine Evolved Node B (eNB) usw. sein. Die Basisstation kann eine in einem Mobilfunkmast untergebrachte zellulare Basisstation, z. B. neben einer oder mehreren weiteren Basisstationen, sein. Die Basisstation 150 kann Hardware einschließen, die eine kabellose Kommunikation mit den MSs 100A bis D ermöglicht. Außerdem kann die Basisstation 150 für eine Kommunikation mit einem Kernnetz ausgerüstet sein. Dementsprechend kann die Basisstation 150 die Kommunikation zwischen den MSs 100A bis 100D und/oder zwischen den MSs 100A bis 100D und dem Kernnetz ermöglichen. Der Kommunikationsbereich (oder Versorgungsbereich) der BS 150 kann als eine „Zelle“ bezeichnet werden. Die Basisstation 150 und die MS 100A bis 100D können dafür eingerichtet sein, unter Verwendung irgendeiner von verschiedenen kabellosen Kommunikationstechnologien, z. B. von Protokollen für die zellulare Kommunikation wie etwa GSM, CDMA, WiMAX, LTE usw., über das Übertragungsmedium zu kommunizieren. In manchen Ausführungsformen kann die BS 150 eine Multimode-Basisstation sein, die dafür eingerichtet ist, mehrere kabellose Kommunikationstechnologien (z. B. LTE und CDMA, LTE und GSM usw.) zu unterstützen.
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Genauso kann der AP 125 die kabellose Kommunikation, z. B. gemäß einem anderen Protokoll für die kabellose Kommunikation als von der BS 150 bereitgestellt, innerhalb des vom AP 125 bereitgestellten kleineren Versorgungsbereichs 130 unterstützen. Beispielsweise kann in einer Ausführungsform der AP 125 eine kabellose Kommunikation unter Verwendung eines Protokolls nach der 802.11 er Normenfamilie (z. B. 802.11 a, b, g, ac, n usw.) bereitstellen, obwohl andere Typen von Protokollen für eine kabellose Kommunikation vorstellbar sind, wie etwa Bluetooth oder andere Protokolle für eine kabellose Kommunikation mit kurzer oder mittlerer Reichweite. Außerdem kann der AP 125 eine Anbindung an das Kernnetz bereitstellen oder einfach eine Netzanbindung an das Internet bereitstellen. In manchen Ausführungsformen können die BS 150 und der AP 125 von demselben Dienstanbieter bereitgestellt oder unterstützt werden, wenngleich weitere Ausführungsformen vorstellbar sind.
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Gemäß manchen Ausführungsformen können die BS 150, der AP 125 und/oder die MS 100A in der hierin beschriebenen Weise arbeiten, um das Handover der MS 100A zwischen der BS 150 und dem AP 125 zu koordinieren.
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2 veranschaulicht ein anderes kabelloses Kommunikationssystem, in dem eine BS 250 einen Versorgungsbereich 255 bereitstellt, in dem die MS 100A bis 100D in Betrieb sind. In dem Ausführungsbeispiel von 2 kann die BS 250 mehrere Protokolle für eine kabellose Kommunikation unterstützen. Beispielsweise kann die BS 250 sowohl zellulare Kommunikationstechnologien als auch andere kabellose Technologien, wie etwa 802.11, unterstützen (wenngleich weitere kabellose Protokolle, wie etwa Bluetooth, vorstellbar sind).
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Obwohl die BS 250 als „Basisstation“ bezeichnet wird, kann sie irgendeine Art von Vorrichtung mit den im vorhergehenden Absatz spezifizierten Fähigkeiten sein. Beispielsweise kann die BS 250 eine Femtozelle oder ein anderer Typ von Zugangspunkt, wie gewünscht, sein. In einer Ausführungsform können die BS 250 und die MS 100A ein Handover zwischen zellularer Kommunikation und den anderen Protokollen für eine kabellose Kommunikation z. B. entsprechend den nachstehend beschriebenen Verfahren koordinieren.
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Figur 3 - Ein beispielhaftes Blockdiagramm einer MS
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3 veranschaulicht ein beispielhaftes Blockdiagramm der MS 100. Wie gezeigt, kann die MS 100 ein System auf einem Chip (SoC: System-on-Chip) 300 umfassen, das Abschnitte für verschiedene Zwecke einschließen kann. Wie gezeigt, kann das SOC 300 zum Beispiel einen oder mehrere Prozessoren 302, die Programmanweisungen für die MS 100 ausführen können, und eine Anzeigeschaltung 304 einschließen, die Grafikverarbeitungen durchführen und Anzeigesignale für die Anzeige 360 bereitstellen kann. Der oder die Prozessoren 302 können zudem mit einer Speicherverwaltungseinheit (MMU: Memory Management Unit) 340, die dafür eingerichtet sein kann, Adressen von dem oder den Prozessoren 302 zu empfangen und diese Adressen in Speicherorte in einem Speicher (z. B. einem Speicher 306, einem Nur-Lese-Speicher (ROM: Read Only Memory) 350, einem NAND-Flash-Speicher 310) zu konvertieren, und/oder mit anderen Schaltungen oder Vorrichtungen, wie der Anzeigeschaltung 304, der Funkvorrichtung 330, einer Verbinderschnittstelle 320 und/oder der Anzeige 360 gekoppelt sein. Die MMU 340 kann dafür eingerichtet sein, den Speicherschutz und die Seitentabellenübersetzung oder -einrichtung durchzuführen. Die MMU 340 kann als ein Abschnitt des oder der Prozessoren 302 eingeschlossen sein.
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Wie gezeigt, kann das SoC 300 mit verschiedenen weiteren Schaltungen der MS 100 gekoppelt sein. Zum Beispiel kann die MS 100 verschiedene Typen von Speicher (z. B. einschließlich dem NAND-Flash 310), eine Verbinderschnittstelle 320 (z. B. zum Koppeln mit dem Computersystem), die Anzeige 360 und die Schaltung für eine kabellose Kommunikation 330 (z. B. für LTE, CDMA, GSM, Bluetooth, Wi-Fi usw.), die eine Antenne 335 verwenden kann, um die kabellose Kommunikation durchzuführen, einschließen. Zum Kommunizieren mit mehreren zellularen Netzen (z. B. LTE-, CDMA-, GSM-Netzen usw. unter anderen Typen) kann in der Kommunikationsschaltung 330 eine einzige Funkvorrichtung verwendet werden, wenngleich auch mehrere Funkvorrichtungen vorstellbar sind. In einer Ausführungsform kann dieselbe Funkvorrichtung zum Kommunizieren mit einem ersten kabellosen Netz (z. B. einem Funknetz der vierten Generation, wie etwa LTE) und einem zweiten kabellosen Netz (z. B. einem Wi-Fi- oder 802.11-Funknetz) verwendet werden. Alternativ kann die MS 100 eine oder mehrere Zellularfunkvorrichtungen und eine oder mehrere Funkvorrichtungen für andere Kommunikationsstandards wie etwa Wi-Fi und/oder Bluetooth, neben anderen Möglichkeiten, einschließen. Wie nachstehend erörtert, kann die MS 100 an einem Handover zwischen einer zellularen Basisstation und einem Zugangspunkt, wie etwa einem Wi-Fi-Zugangspunkt, beteiligt sein.
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Die Hardware und/oder Software der MS 100 kann verwendet werden, um verschiedene hierin beschriebene Ausführungsformen zu implementieren.
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Figur 4 - Ein beispielhaftes schematisches Diagramm einer Vorrichtung für einen kabellosen Zugang
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4 zeigt ein vereinfachtes schematisches Diagramm einer Vorrichtung für einen kabellosen Zugang 400, die für eine oder mehrere Mobilstationen eine kabellose Kommunikation bereitstellt. Beispielsweise kann die Vorrichtung für einen kabellosen Zugang 400 der BS 150 oder dem AP 125, wie gewünscht, entsprechen.
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Wie gezeigt, kann die Vorrichtung für einen kabellosen Zugang 400 eine oder mehrere Antennen 405 einschließen, die der Vorrichtung für einen kabellosen Zugang 400 ermöglichen, verschiedene Funksignale zu übermitteln, z. B. um mit der MS 100 zu kommunizieren. Die Antennen 405 können an eine Kommunikationsschaltung 410 gekoppelt sein, die verschiedene Verarbeitungen von Signalen durchführen kann, die über die Antennen 405 empfangen werden oder die über die Antennen 405 zu senden sind. Außerdem kann die Kommunikationsschaltung an Verarbeitungshardware 420 gekoppelt sein, die den Betrieb der Vorrichtung für einen kabellosen Zugang 400 steuern kann. Die Verarbeitungshardware 420 kann einen oder mehrere Prozessoren (z. B. zentrale Verarbeitungseinheiten) und Speichermedien, z. B. zum Speichern von Programmanweisungen, die von den Prozessoren ausgeführt werden, umfassen. Zusätzlich oder alternativ kann die Verarbeitungshardware ein oder mehrere programmierbare Hardwareelemente (z. B. anwenderprogrammierbare Gatteranordnungen (FPGA)) und/oder anwendungsspezifische integrierte Schaltungen (ASICs) aufweisen. Diese Verarbeitungshardware 420 kann dafür eingerichtet sein, die Vorrichtung für einen kabellosen Zugang 400 zu steuern, um verschiedene hierin beschriebene Ausführungsformen durchzuführen.
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Mobilstation-Handover zwischen Zugangspunkt und Basisstation
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Handover von Mobilstationen zwischen zellularen Basisstationen sind im Allgemeinen nutzbar, weil Funkvorrichtungen verschiedener zellularer Vorrichtungen kalibriert sind, um Signalqualitätsmessungen gemäß verschiedenen Spezifikationen (z. B. 3GPP) bereitzustellen. Insbesondere können Zellen-Handover-Algorithmen auf einer relativen Empfangssignalstärke, Hysterese und/oder Schwellwerten basieren. Beispielsweise können die Mobilstationen unter anderen Möglichkeiten RSRP-(Reference Signal Received Power (engl.), Empfangsleistung des Referenzsignals), RSCP- oder RSRQ- (Reference Signal Received Quality (engl.), Empfangsqualität des Referenzsignals) Messungen melden, wobei die Messungen, die von zwei verschiedenen Vorrichtungen von zwei verschiedenen Anbietern gemeldet werden, im Allgemeinen die gleiche Bedeutung haben werden. Das hat zur Folge, dass zwischen zellularen Basisstationen ein Handover-Algorithmus Vertrauen in Messungen, die von verschiedenen Vorrichtungen gemeldet werden, setzen kann und Handover-Entscheidungen auf der Grundlage der gemeldeten Messprotokolle getroffen werden können.
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Wegen des Fehlens von Wi-Fi-Kalibrierstandards können die obigen Annahmen jedoch nicht für Wi-Fi-Funkvorrichtungen gemacht werden. Beispielsweise ist es möglich, dass ein RSSI (Received Signal Strength Indicator (engl.); Empfangsfeldstärke-Indikator) von -75 dbm, der von zwei verschiedenen Vorrichtungen gemeldet wird, verschiedene Bedeutung hat. Deshalb kann ein Handover-Algorithmus, der gemeldete Wi-Fi-Werte verwendet, nicht einfach Handover-Entscheidungen treffen, indem er Funkmessungen von zwei verschiedenen Vorrichtungen verschiedener Anbietern vergleicht, sofern nicht Mechanismen eingeführt werden, um die Inkonsistenzen von Signalmessungen, die von verschiedenen Wi-Fi-Funkvorrichtungen gemeldet werden, anzugehen.
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Solche Mechanismen können besonders nützlich für ein Handover zwischen Zugangspunkten (z. B. 802.11-Zugangspunkten) und zellularen Basisstationen sein. Diese Zugangspunkte können wie gewünscht mit Basisstationen kollokiert oder nicht kollokiert sein. In manchen Ausführungsformen können die Zugangspunkte wie gewünscht von einem Dienstanbieter oder Betreiber der Basisstationen verwaltet werden oder nicht. Unabhängig davon kann es Situationen geben, in denen die Basisstationen oder Funknetzsteuerungen (RNCs: Radio Network Controllers) den Ort, das Vorhandensein oder andere Informationen (BSSID, Kanal, usw.) von APs in ihrem Versorgungsbereich wissen können.
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In einer Ausführungsform kann das Handover zwischen APs und BSs durch die Mobilstation gesteuert werden. Beispielsweise kann das Funkzugangsnetz (RAN: Radio Access Network) der Mobilstation Hilfsinformationen bereitstellen, die z. B. Netzbelastungsinformationen (z. B. BS-Belastungsinformationen) einschließen können, die von der oder den BS ausgestrahlt werden können. Die Mobilstation kann auf der Grundlage dieser bereitgestellten Informationen und Regeln z. B. durch ANDSF (Access Network Discovery and Selection Function (engl.)) (z. B. nicht durch das RAN) den Verkehr zum AP oder zur BS lenken. Eine solche Ausführungsform kann insbesondere bei Mobilstationen in den Zuständen RRC IDLE und RRC CONNECTED bei E-UTRAN, im UE IDLE-Modus bei UTRAN und den Zuständen CELL_DCH, CELL_FACH, CELL_PCH und URA_PCH bei UTRAN anwendbar sein. Sie kann auch auf UEs im IDLE-Modus sowie die Zustände CELL_PCH und URA_PCH anwendbar sein.
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Zusätzlich oder alternativ kann das RAN der MS Zugangsnetzauswahlparameter (z. B. Schwellwerte, Prioritäten, Regeln usw.) bereitstellen. Auf der Grundlage dieser Parameter kann die MS den Verkehr zu einem AP oder einer BS leiten. Solche Ausführungsformen können insbesondere bei Mobilstationen in den Zuständen RRC IDLE und RRC CONNECTED bei E-UTRAN, im UE IDLE-Modus bei UTRAN und den Zuständen CELL_FACH, CELL_PCH, URA_PCH und CELL_DCH bei UTRAN anwendbar sein.
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Im Ruhemodus kann die MS ausgestrahlte Informationen (z. B. SIB-Informationen) verwenden, wohingegen die MS im verbundenen Modus Informationen verwenden kann, die von der BS bereitgestellt wurden (z. B. auf der Grundlage von Leistungsinformationen, die der BS von der MS bereitgestellt wurden).
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In einer Ausführungsform kann das Handover durch das Netz gesteuert werden. Beispielsweise kann die Verkehrslenkung bei MS (z. B. im Zustand RRC CONNECTED/CELL_DCH) durch das Netz unter Verwendung von speziell dafür vorgesehenen Verkehrslenkungsbefehlen (z. B. Steering-Vektoren), potenziell auch auf der Grundlage von AP-Messungen durch MSs, gesteuert werden. In einer Ausführungsform kann die BS und/oder die RNC die MS-Messprozeduren konfigurieren, z. B. einschließlich der Identität des Ziel-AP, an dem die Messung vorgenommen werden soll (z. B. SSID beim WLAN-AP). Die MS kann dafür eingerichtet sein, ein Messprotokoll auf der Grundlage der von der Messungssteuerung festgesetzten Regeln zu senden.
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Beispielsweise kann die Messungssteuerung in Frage kommende Messungsereignisse spezifizieren, die ein Melden durch die MS auslösen sollen. Ereignisse können beispielsweise sein: W1: AP wird besser als ein Schwellwert - Verkehrslenkung zum AP, W2: AP wird schlechter als ein Schwellwert - Verkehrslenkung weg vom AP, W3: Funkqualität der BS wird schlechter als Schwellwert 1 und Funkqualität des AP wird besser als Schwellwert 2 - Verkehrslenkung zum WLAN, und W4: Funkqualität des AP wird schlechter als Schwellwert 1 und Funkqualität der BS wird besser als Schwellwert 2 - Verkehrslenkung weg vom WLAN. In Reaktion auf solche auslösenden Ereignisse (obgleich andere vorstellbar sind) kann die MS ein Messprotokoll übermitteln.
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Das Messprotokoll kann verschiedene Messgrößen enthalten. Beispielsweise kann das Messprotokoll den AP RCPI (Received Channel Power Indicator (engl.), Empfangskanalleistungsindikator), z. B. eine Messung der empfangenen RF-Leistung im ausgewählten Kanal für einen empfangenen Rahmen im Bereich von -110 bis o dBm, enthalten. Das Messprotokoll kann einen AP RSNI (Received Signal to Noise Indicator (engl.), Empfangssignal-Rauschabstandsindikator), z. B. eine Angabe eines Signal-Rausch- und Störverhältnisses eines empfangenen Rahmens (z. B. eines IEEE 802.11-Frames) enthalten. Der RSNI kann durch das Verhältnis der Empfangssignalleistung (RCPI-ANPI) zur Rausch- und Störleistung (ANPI) in Schritten von 0,5 dB im Bereich von -10 dB bis + 117 dB definiert werden. Das Messprotokoll kann die AP-Belastung enthalten, z. B. die Belastung des Basic Service Set (BSS), was z. B. Informationen über die aktuelle Standardgesamtheit und das Verkehrsaufkommen in der BSS einschließen kann. Solche Informationen können als Beacon oder Probe Response (802.11k) zur Verfügung stehen. Das Messprotokoll kann WAN-Messgrößen enthalten, z. B. Schätzungen von DL- und UL-Geschwindigkeiten des AP und Belastungen wie auch den Verbindungsstatus und ob der WLAN-AP ausgelastet ist, die z. B. bei ANQP (Access Network Query Protocol (engl.)) bei Hotspot 2.0 zur Verfügung stehen.
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In Reaktion auf das Messprotokoll kann die BS und/oder RNC eine Lenkungsbefehlsnachricht (z. B. einen Steering-Vektor) an die MS übermitteln, um die Verkehrslenkung auf der Grundlage der gemeldeten Messungen und/oder der Belastung im RAN (z. B. BS-Belastung) durchzuführen. Eine in Frage kommende Kenngröße für den zu lenkenden Verkehr kann die DRB/RB-ID (Identität eines Funkträgers) oder die QCI (QoS Class Identifier (engl.), Kennung der Dienstgüteklasse), wie gewünscht, sein.
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Im Folgenden wird ein beispielhafter Anwendungsfall für eine Lenkung bereitgestellt. Zunächst kann eine MS mit einem 3GPP RAN verbunden werden und Datenverkehr senden. Das 3GPP RAN kann bestimmen, dass sich diese MS für ein Auslagern zu WLAN eignet und dass im Versorgungsbereich ein AP vorhanden ist. Dementsprechend kann das RAN die MS so konfigurieren, dass sie Meldungen an einen oder mehrere APs abgibt, z. B. bei Verwendung des Ereignisses Wi, wobei der RSNI oberhalb eines Schwellwertes ist (z. B. vorstehend erörtert). Die MS kann Messungen durchführen, um die relevanten APs zu ermitteln und kann eine Meldung auslösen, wenn ein Ereignis auftritt, um die Messung an das RAN zu melden. Das RAN kann auswerten, ob Träger zum AP verlagert werden sollten und kann einen Verkehrslenkungsbefehl an die MS ausgeben. Von daher kann die MS auf der Grundlage des Befehls einen Teil oder die Gesamtheit des Verkehrs zu dem AP lenken.
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Wie vorher erörtert, brauchen die von der MS gemeldeten Werte üblicherweise nicht genormt oder kalibriert zu sein, und dementsprechend können sie, ohne Anpassung, zu falschen Handover-Entscheidungen z. B. durch die MS und/oder durch die BS oder das RAN führen.
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In einer Ausführungsform kann die MS dafür konfiguriert sein, Rohmessungen unter Verwendung von Regeln (z. B. 3GPP-Regeln) in kalibrierte Messungen zu überführen, bevor die Messprotokolle an die BS oder das RAN gesendet werden. Als ein Beispiel kann die Vorrichtung verschiedene Schwellwerte, die vom Netz in RRC-Nachrichten oder ANDSF-Vorgaben gemeldet werden, in aussagekräftige Werte (vorrichtungsspezifische Werte) überführen, bevor diese Schwellwerte bei einer ein Handover der Vorrichtung betreffenden Entscheidung verwendet werden. Beispielsweise könnte 3GPP eine Auswahl kalibrierter RSSI-, SNR-, RCPI- oder RSNI-Werte usw. zusammen mit ihrem erwarteten Verhalten bekannt machen. Dementsprechend können einzelne MSs ihre gemessenen RSSI- und SNR-Werte in kalibrierte Werte überführen, bevor sie die Funk-Messgrößen an die BS oder das RAN melden. Anders ausgedrückt, angesichts der Tatsache, dass jeder MS ihre Leistungsfähigkeit bei verschiedenen RSSI-, SNR- und anderen Werten bekannt ist, kann sie diese Informationen nutzen, um ihre gemessenen RSSI-, SNR- und anderen Werte in kalibrierte RSSI-, SNR- und andere Werte zu überführen. Folglich kann die MS, statt gemessene Werte zu melden, einen oder mehrere kalibrierte Werte an das Netz melden.
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Zusätzlich oder alternativ kann jede Vorrichtung kalibrierte Leistungsindikatoren an das Netz senden statt gemessene Funk-Messgrößen zu senden. In einer Ausführungsform kann die MS für AP-Leistungsindikatoren auf Systemebene die Leistungsfähigkeit von AP-Verbindungen beurteilen und die AP-Verbindungsleistung an das Netz melden. Beispielsweise kann die MS die erwarteten AP-Leistungsmessgrößen durch Auswerten einiger der folgenden Messgrößen bestimmen: gemessener RSSI, gemessenes SNR, Beacon-Rate, Rückübertragungsschwellwerte der MAC-Schicht, AP-Belastung usw. In einer Ausführungsform kann der Leistungsindikator mit einem Bereich von 1 bis 100 verwendet werden. Eine MS kann einen kalibrierten Leistungsindikator übermitteln, der den folgenden Bedeutungen entspricht: 100-Beste Leistung, 75-Gute Leistung, 50-Mittelmäßige Leistung, 25-Schlechte Leistung. Es sind auch andere Bereiche oder Indikatoren vorstellbar.
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Alternativ kann das Netz unkalibrierte Werte von verschiedenen Vorrichtungen empfangen und kann diese Werte kalibrieren, bevor sie bei Handover-Entscheidungen verwendet werden. Beispielsweise kann das Netz (z. B. die BS oder das RAN) einen Vorrichtungstyp der MS (z. B. auf der Grundlage der Fähigkeiten der MS, der von der MS gemeldeten Informationen usw.) identifizieren. Beispielsweise kann das Netz ein Grundverständnis der Leistungskennwerte der einzelnen Vorrichtungstypen nutzen. In einer Ausführungsform kann das Netz diese Vorrichtungstyp-Kalibrierung für einige wohlbekannte Vorrichtungen implementieren und kann versuchen, andere Vorrichtungstypen zu approximieren.
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Obwohl hierin unter Umständen verschiedene Beschreibungen als spezifisch für 802.11 erwähnt werden, können sie auch für jede andere Handover-Situation gelten, z. B. zwischen Protokollen für die zellulare Kommunikation und nicht-zellulare Kommunikation, wie gewünscht.
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Figur 5 - Netzgesteuertes Handover zwischen einer Basisstation und einem Zugangspunkt
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5 veranschaulicht ein beispielhaftes Verfahren zum Durchführen eines Handovers einer MS zwischen einer BS und einem AP unter der Steuerung des Netzes. Dieses Verfahren lässt sich auf ein Handover zwischen zwei verschiedenen kabellosen Protokollen, die von derselben BS bereitgestellt werden, erweitern. Das in 5 gezeigte Verfahren kann in Verbindung mit jedem bzw. jeder der in den vorstehenden Figuren gezeigten Computersysteme oder Vorrichtungen, neben anderen Vorrichtungen, verwendet werden. In verschiedenen Ausführungsformen können manche der gezeigten Verfahrenselemente gleichzeitig, in einer anderen Reihenfolge als gezeigt durchgeführt oder können weggelassen und/oder als optional angesehen werden. Zudem können zusätzliche Verfahrenselemente wie gewünscht durchgeführt werden. Wie gezeigt kann dieses Verfahren wie folgt arbeiten.
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In 502 kann eine MS zurzeit von einer BS oder einem AP oder in einer Ausführungsform von beiden versorgt werden. Beispielsweise kann die MS einen anfänglichen Aufbau einer Verbindung mit der BS oder dem AP durchgeführt haben, um mit einem Netz, wie etwa dem Internet, zu kommunizieren, oder für andere Sprach- oder Datendienste.
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In 504 können der MS über die BS Schwellwerte bereitgestellt werden. Wenn beispielsweise die MS zurzeit für ein Übertragen von Datenverkehr mit der BS verbunden ist, kann die BS der MS diese Schwellwerte bereitstellen. In ähnlicher Weise können, wenn die MS zurzeit mit dem AP verbunden ist, dann die Schwellwerte über die BS empfangen werden. In einer alternativen Ausführungsform können die Schwellwerte über den AP bereitgestellt werden, z. B. von einem der BS und/oder dem AP zugeordneten Dienstanbieter über das vom AP bereitgestellte Netz.
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Für den Rest der Beschreibung dieses Ablaufplans wird angenommen, dass die MS durch eine BS und eben nicht durch eine AP versorgt wird; das Verfahren kann jedoch auch für den entgegengesetzt gelagerten Fall abgewandelt werden. Beispielsweise können die in 7 erläuterten Kommunikationen, obwohl sie Kommunikationen zwischen der MS und der BS betreffen, auch zwischen der MS und dem AP erfolgen. Alternativ können die Kommunikationen nach wie vor zwischen der MS und der BS erfolgen, jedoch kann die MS mit dem AP statt mit der BS verbunden sein (z. B. kann die BS, falls gewünscht, das Handover in beiden Richtungen steuern).
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Die Schwellwerte können verwendet werden, um zu bestimmen, wann gemessene Funksignale z. B. an die BS oder das Netz zu melden sind, nämlich für eine Entscheidung, ob die MS ein Handover durchführen sollte. Beispielsweise können die Schwellwerte spezifizieren, wann die MS erfasste kabellose Netze, die von APs bereitgestellt werden, oder erforderliche Signalstärken gemessener Funksignale eines oder mehrerer benachbarter APs melden sollte. Die Schwellwerte können Schwellwerte für einzelne Funkmessungen, wie etwa RSSI, SNR, SINR, RSRP, RSRQ, RSCP, AP-Belastung, WAN-Messgrößen usw. spezifizieren. Alternativ können die in den Handover-Richtlinieninformationen spezifizierten Schwellwerte Gesamt- oder kombinierte Messgrößen angeben, z. B. auf der Grundlage mehrerer einzelner Funkmessungen.
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In 506 kann die MS die empfangenen Schwellwerte in Werte überführen, die spezifisch für die MS sind, z. B. vorrichtungsspezifische Schwellwerte. Beispielsweise kann die MS Zuordnungstabellen verwenden, welche die in den Handover-Richtlinieninformationen bereitgestellten Schwellwerte in vorrichtungsspezifische Schwellwerte überführen, die aussagekräftig für die MS sind, da jeder verschiedene Typ von MS Funksignale, z. B. Funksignale von AP-Stationen, auf verschiedene Weise messen kann. Als ein Beispiel kann ein erster Typ von MS einen RSSI-Wert eines nahe gelegenen AP als einen ersten Wert erfassen, wohingegen ein zweiter Typ von MS unter den gleichen Bedingungen einen anderen RSSI-Wert erfassen kann. Außerdem kann jede MS die gleichen RSSI-Werte als hinsichtlich der Qualitätsniveaus verschieden ansehen. Dementsprechend kann jede MS dafür eingerichtet sein, die bereitgestellten Schwellwerte in Werte zu überführen, die mit der Art und Weise, in der die MS Funksignale, z. B. vom AP, misst, im Einklang sind.
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Für diese Überführung kann eine Zuordnungstabelle verwendet werden, die z. B. einzelne Werte oder Bereiche von Werten für die Schwellwerte einzelnen Werten oder Bereichen von Werten für Funkmessungsschwellwerten zuordnet, die für die Vorrichtung spezifisch sind. Alternativ kann ein Algorithmus (z. B. eine numerische Formel) verwendet werden, um die empfangenen Schwellwerte in individuelle Schwellwerte umzurechnen.
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In 508 kann die MS Messgrößen des kabellosen Netzes bestimmen, die von der AP, z. B. unter Verwendung von durch die AP übermittelten Signalen, bereitgestellt werden. So kann in 508 die MS innerhalb des Anschlussbereichs sowohl der BS als auch des AP sein.
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Die Messgrößen können RSSI, SNR, SINR, AP-Belastung, AP-Backhaul-Belastung, Beacon-Rate, Rückübertragungsschwellwerte der MAC-Schicht, WAN-Messgrößen usw. einschließen. Alternativ oder zusätzlich kann die MS unter Verwendung einer oder mehrerer der vorstehend beschriebenen Messgrößen eine kombinierte Messgröße oder einen Leistungsindikator des AP erzeugen. Diese eine oder mehreren Messgrößen und/oder Leistungsindikatoren können insgesamt als „Netzqualitätswerte“ bezeichnet werden.
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In 510 kann die MS eine oder mehrere der Messgrößen (oder einfach den Leistungsindikator) mit dem einen oder den mehreren in 506 generierten vorrichtungsspezifischen Schwellwerten vergleichen. Wenn die Messgrößen das Meldungsereignis nicht (z. B. durch Überschreiten des vorrichtungsspezifischen Schwellwerts) auslösen, dann kann das Verfahren 508 und 510 periodisch wiederholen.
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In 512 können im Falle eines Auslösens eines Meldungsereignisses die eine oder mehreren aktuellen Messgrößen oder Leistungsindikatoren in eine oder mehrere kalibrierte Messgrößen oder Leistungsindikatoren überführt werden, z. B. unter Verwendung der Zuordnung oder des Algorithmus, wie vorstehend zu 506 mit Ausnahme der umgekehrten Richtung erörtert. Das heißt, die in 508 gemessenen vorrichtungsspezifischen Werte können in Werte überführt werden, die an die BS zu melden sein können und als „kalibrierte Werte“ oder „kalibrierte Messgrößen“ bezeichnet werden können.
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In 514 können der BS die eine oder die mehreren kalibrierten Messgrößen oder Leistungsindikatoren bereitgestellt werden.
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In 516 kann die MS in Reaktion auf die eine oder mehreren kalibrierten Messgrößen oder Leistungsindikatoren einen Lenkungsbefehl, z. B. von der BS oder allgemein vom der BS und/oder dem AP zugehörigen Dienstanbieter, empfangen. Beispielsweise kann die BS oder eine andere Netzwerkvorrichtung die eine oder mehreren Messgrößen oder Leistungsindikatoren analysieren und bestimmen, ob ein Handover durchgeführt werden sollte, wobei z. B. Handover-Richtlinieninformationen zu verwenden sind. Die Handover-Richtlinieninformationen können angeben, unter welchen Bedingungen ein Handover erfolgen sollte, z. B. unter Verwendung von Schwellwerten.
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Der Lenkungsbefehl kann angeben, dass ein oder mehrere Datenflüsse (oder -träger) oder Anwendungen von der BS an den AP oder umgekehrt übergeben werden sollten. In manchen Ausführungsformen kann der Lenkungsbefehl angeben, dass, wie gewünscht, ein vollständiges Handover erfolgen sollte oder nur eine Teilmenge der Datenflüsse vom oder zum AP übergeben werden sollte. Genauer gesagt kann der Lenkungsbefehl angeben, dass die MS vom Übertragen aktueller und zukünftiger Datenkommunikationen unter Verwendung der BS zu einem Übertragen aktueller und zukünftiger Datenkommunikationen unter Verwendung des AP umschalten sollte. Alternativ kann der Lenkungsbefehl angeben, dass nur ein Teil der aktuellen und zukünftigen Datenkommunikationen von der BS zum AP umgeschaltet werden sollte. Beispielsweise können bestimmte Dienste oder Anwendungen als der BS zugewiesen angegeben werden, während andere Dienste oder Anwendungen als dem AP zugewiesen angegeben werden. In einer Ausführungsform kann diese Zuweisung auf der Dienstgüte (QoS: Quality of Service) basieren, die für jeden Dienst oder jede Anwendung benötigt wird. Beispielsweise wenn Dienste oder Anwendungen, die höhere Anforderungen an die QoS stellen, wie etwa Sprach- oder Videokommunikation, entweder der BS oder dem AP zugewiesen werden und Dienste oder Anwendungen mit niedrigeren QoS-Anforderungen, wie etwa allgemeine Datenkommunikation, der anderen Möglichkeit, BS oder AP, zugewiesen werden.
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Es ist zu beachten, dass ein oder mehrere der vorstehend beschriebenen Schritte nicht ausgeführt werden müssen. Beispielsweise müssen 504, 506 und 510 nicht ausgeführt werden, z. B. kann die Vorrichtung in 514 einfach die kalibrierten Messgrößen gemäß ihren eigenen Melderichtlinien melden, ohne dass es erforderlich ist, sie mit den vom Netz empfangenen und umgerechneten Schwellwerten zu vergleichen.
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Außerdem kann, obwohl bei dem vorstehenden Verfahren ein Überführen von Schwellwerten in vorrichtungsspezifische Werte beschrieben wird, das Gegenteil erfolgen, wobei gemessene Werte umgerechnet und mit dem ursprünglichen Schwellwert verglichen werden. Dementsprechend könnten bei einer solchen Ausführungsform in 514 die bereits umgerechneten gemessenen Werte bereitgestellt werden. Insbesondere könnte bei einer solchen Ausführungsform das Verfahren umfassen: Empfangen eines oder mehrerer Schwellwerte für ein Melden von Messungen eines Zugangspunkts (AP) an eine Basisstation (BS) (z. B. ähnlich 504), Bestimmen eines oder mehrerer Netzqualitätswerte, die dem AP zugeordnet sind (z. B. ähnlich 508), Überführen des einen oder der mehreren Netzqualitätswerte in einen oder mehrere kalibrierte Netzqualitätswerte (z. B. ähnlich 512), Vergleichen des einen oder der mehreren kalibrierten Netzqualitätswerte mit dem einen oder den mehreren Schwellwerten (z. B. ähnlich 510, nur dass statt unkalibrierter Netzqualitätswerte kalibrierte Netzqualitätswerte verwendet werden) und Durchführen des Handovers auf der Grundlage des Vergleichens (z. B. ähnlich 514 und 516).
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Figur 6 - Beispielhafter Nachrichtenfluss gemäß einer Ausführungsform von Figur 5
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6 veranschaulicht einen beispielhaften Nachrichtenfluss gemäß einer Ausführungsform von 5.
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In 602 wird der UE eine Messungssteuerungsnachricht, die Schwellwerte für ein Melden von Werten angibt, von der BS bereitgestellt.
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In 604 wird entsprechend den Schwellwerten von 602 ein Ereignis ausgelöst.
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In 606 sendet die UE eine Verbindungsanforderung an die BS.
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In 608 sendet die UE ein Messprotokoll an die BS, das kalibrierte Messungen einschließt.
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In 610 sendet die BS einen Lenkungsbefehl zum Steuern eines Handovers eines oder mehrerer Datenflüsse der UE (z. B. für einzelne oder Klassen von Diensten oder Anwendungen, die von der UE ausgeführt werden) an die UE.
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In 612 führt die UE das Handover entsprechend dem Lenkungsbefehl durch.
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In 614 übermittelt die UE eine Bestätigung an die BS.
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Figur 7 - Von einer Mobilstation gesteuertes Handover zwischen einer Basisstation und einem Zugangspunkt
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7 veranschaulicht ein beispielhaftes Verfahren zum Durchführen eines Handovers einer MS zwischen einer BS und einem AP unter der Steuerung der Mobilstation gemäß einer vom Netz bereitgestellten Handover-Richtlinie. Dieses Verfahren lässt sich auf ein Handover zwischen zwei verschiedenen kabellosen Protokollen, die von derselben BS bereitgestellt werden, erweitern. Das in 7 gezeigte Verfahren kann in Verbindung mit jedem bzw. jeder der in den vorstehenden Figuren gezeigten Computersysteme oder Vorrichtungen, neben anderen Vorrichtungen, verwendet werden. In verschiedenen Ausführungsformen können manche der gezeigten Verfahrenselemente gleichzeitig, in einer anderen Reihenfolge als gezeigt durchgeführt oder können weggelassen und/ oder als optional angesehen werden. Zudem können zusätzliche Verfahrenselemente wie gewünscht durchgeführt werden. Wie gezeigt kann dieses Verfahren wie folgt arbeiten.
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In 702 kann eine MS von einem AP oder einer BS versorgt werden, ähnlich 502 vorstehend.
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In 704 können der MS über die BS oder den AP Handover-Richtlinieninformationen bereitgestellt werden. Wenn beispielsweise die MS zurzeit mit der BS verbunden ist, kann die BS diese Handover-Richtlinieninformationen der MS bereitstellen. Wenn die MS zurzeit mit dem AP verbunden ist, dann können Richtlinieninformationen über die BS empfangen werden. Alternativ können in einer Ausführungsform, wenn die MS mit dem AP verbunden ist, die Richtlinieninformationen über den AP abgerufen werden, z. B. von einem dem BS und/oder dem AP zugeordneten Dienstanbieter über das vom AP bereitgestellte Netz.
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Die Handover-Richtlinieninformationen können angeben, unter welchen Bedingungen die MS ein Handover aller oder einiger der Datenflüsse z. B. von der BS zum AP oder vom AP zur BS, wie gewünscht, durchführen sollte. In einer Ausführungsform können die Handover-Richtlinieninformationen die zu 5 erörterten Schwellwerte enthalten, sodass zum Beispiel die MS ein Handover durchführen kann, wenn die Schwellwerte überschritten sind, z. B. ohne einen Lenkungsbefehl von der BS (oder allgemein vom Dienstanbieter des Netzes) empfangen zu müssen.
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Obwohl wie in 5 Ausführungsformen dargestellt sind, bei denen die MS zunächst durch die BS versorgt wird, können die Beschreibungen so abgewandelt werden, dass sie zu dem Fall passen, in dem die MS zunächst durch den AP versorgt wird. Beispielsweise können die in 7 erläuterten Kommunikationen, obwohl sie Kommunikationen zwischen der MS und der BS betreffen, auch zwischen der MS und dem AP erfolgen. Alternativ können die Kommunikationen nach wie vor zwischen der MS und der BS erfolgen, jedoch kann die MS mit dem AP statt mit der BS verbunden sein (z. B. kann die BS, falls gewünscht, ein Handover in beiden Richtungen steuern).
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In 706 kann die MS eine oder mehrere Messgrößen oder Leistungsindikatoren bestimmen.
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In 708 kann die MS bestimmen, ob einer oder mehrere (oder alle) der Daten- (oder Sprach-) Flüsse gemäß den Handover-Richtlinieninformationen und auf der Grundlage der bestimmten einen oder mehreren Messgrößen oder Leistungsindikatoren zu übergeben ist/sind. Beispielsweise kann die MS die eine oder mehreren Messgrößen oder Indikatoren in kalibrierte Werte überführen und diese Werte mit Schwellwerten vergleichen, die in den Handover-Richtlinieninformationen angegeben sind. Alternativ kann die MS solche Schwellwerte bereits in vorrichtungsspezifische Werte überführt haben und die eine oder mehreren Messgrößen oder Leistungsindikatoren mit den überführten Schwellwerten vergleichen, um zu bestimmen, ob ein Handover durchzuführen ist.
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In 710 kann die MS ein Handover entsprechend der in 708 getroffenen Entscheidung durchführen.
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Obwohl 7 als Handover-Richtlinieninformationen, die vom Netz (z. B. über die BS oder den AP) bereitgestellt werden, verwendend beschrieben ist, kann die MS in weiteren Ausführungsformen bereits über eine Handover-Richtlinie verfügen und eine solche Bereitstellung und solche Überführungen von Schwellwerten brauchen nicht erforderlich zu sein. In solchen Ausführungsformen kann es möglich sein, dass die MS eine neue oder aktualisierte Handover-Richtlinie empfängt, z. B. von einem Dienstanbieter der BS und/oder des AP oder vom Vorrichtungshersteller der MS.
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Figur 8 - Netzgesteuertes Handover zwischen einer Basisstation und einem Zugangspunkt
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8 veranschaulicht ein beispielhaftes Verfahren zum Durchführen eines Handovers einer MS zwischen einer BS und einem AP unter der Steuerung des Netzes. Dieses Verfahren lässt sich auf ein Handover zwischen zwei verschiedenen kabellosen Protokollen, die von derselben BS bereitgestellt werden, erweitern. Das in 8 gezeigte Verfahren kann in Verbindung mit jedem bzw. jeder der in den vorstehenden Figuren gezeigten Computersysteme oder Vorrichtungen, neben anderen Vorrichtungen, verwendet werden. In verschiedenen Ausführungsformen können manche der gezeigten Verfahrenselemente gleichzeitig, in einer anderen Reihenfolge als gezeigt durchgeführt oder können weggelassen und/oder als optional angesehen werden. Zudem können zusätzliche Verfahrenselemente wie gewünscht durchgeführt werden. Wie gezeigt kann dieses Verfahren wie folgt arbeiten.
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Obwohl die nachstehenden Ausführungsformen vom Standpunkt einer BS aus beschrieben sind, wobei das Handover von der BS zum AP erfolgt, kann das Verfahren auf den entgegengesetzt gelagerten Fall, vom Standpunkt des AP aus, erweitert werden, wobei das Handover vom AP zur BS erfolgt. Beispielsweise können die in 8 erläuterten Kommunikationen, obwohl sie Kommunikationen zwischen der MS und der BS betreffen, auch zwischen der MS und dem AP erfolgen. Alternativ können die Kommunikationen nach wie vor zwischen der MS und der BS erfolgen, jedoch kann die MS mit dem AP statt mit der BS verbunden sein (z. B. kann die BS, falls gewünscht, ein Handover in beiden Richtungen steuern).
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In 802 kann eine BS mit einer MS in Kommunikation stehen.
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In 804 kann die BS unkalibrierte Messungen (z. B. die vorstehend erörterten Netzqualitätswerte) von der MS empfangen.
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In 806 kann die BS den Vorrichtungstyp der MS identifizieren. In manchen Ausführungsformen kann die BS den Vorrichtungstyp anhand verschiedener Nachrichten oder Kennungen, die von der MS bereitgestellt werden, identifizieren. Beispielsweise kann der Typ aus der IMSI oder aus anderen Kennungsinformationen, die in Nachrichten von der MS enthalten sind, abgeleitet werden. Alternativ oder zusätzlich kann die MS einfach ihren Vorrichtungstyp der BS bekanntgeben und zwar in einer oder mehreren Nachrichten. Es ist zu beachten, dass Vorrichtungstypen insoweit granular sein können, als Vorrichtungen den gleichen Markennamen und Versionsnamen, jedoch unterschiedliche Funkchips (z. B. unterschiedliche Wi-Fi-Kommunikationschips) aufweisen können.
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In 808 kann die BS die unkalibrierten Messungen auf der Grundlage der Identität des Vorrichtungstyps der MS kalibrieren. Genauer kann in einer Ausführungsform die BS die unkalibrierten Messungen (z. B. die empfangenen Netzqualitätswerte) auf der Grundlage des Vorrichtungstyps der MS in einen oder mehrere kalibrierte Netzqualitätswerte überführen.
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In 810 kann die BS anhand der kalibrierten Messungen gemäß einer Handover-Richtlinie bestimmen, ob ein Handover durchzuführen ist. Insbesondere kann die BS den einen oder die mehreren kalibrierten Netzqualitätswerte mit einem oder mehreren Schwellwerten vergleichen.
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In 812 kann die BS basierend auf 810 einen Handover-Befehl (z. B. einen Lenkungsbefehl) an die MS übermitteln. Beispielsweise kann die BS den Handover-Befehl in Reaktion darauf, dass der eine oder die mehreren kalibrierten Netzqualitätswerte den einen oder die mehreren Schwellwerte überschreiten, bereitstellen.
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In einer Ausführungsform kann das Verfahren von 8 für jeden Typ von MS-Vorrichtung durchgeführt werden. Es kann jedoch möglich sein, das Verfahren nur für einige gebräuchliche Vorrichtungstypen durchzuführen. In solchen Szenarien kann das Netz oder die BS imstande sein, die kalibrierten Messungen dieser Vorrichtungstypen als Stellvertretung für andere MS in demselben Bereich zu verwenden, die nicht zu den gebräuchlichen Vorrichtungstypen gehören. Dementsprechend kann die BS oder das Netz imstande sein, durch Analysieren kalibrierter Messungen einiger Vorrichtungstypen genäherte Handover-Entscheidungen für Vorrichtungen zu treffen, die nicht kalibriert sind. Es wird festgehalten, dass solche genäherten Handover-Entscheidungen einen Vergleich des Orts der Vorrichtungen, deren Messungen kalibriert worden sind, mit dem der Vorrichtungen, die nicht kalibriert worden sind, einschließen können. Beispielsweise kann die Handover-Entscheidung nur übernommen werden, wenn eine Vorrichtung, deren Messungen nicht kalibriert werden, nahe genug an einer anderen Vorrichtung ist, deren Messungen kalibriert worden sind.
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Nummerierte Ausführungsformen
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Die folgenden nummerierten Absätze bieten Ausführungsbeispiele dar.
- 1. Verfahren zum Durchführen eines Handovers einer Mobilstation (MS) zwischen einer Basisstation (BS) und einem Zugangspunkt (AP), umfassend:
- in der MS: Empfangen eines oder mehrerer Schwellwerte für ein Melden von Messungen des AP an die BS, Überführen der Schwellwerte in vorrichtungsspezifische Schwellwerte; Bestimmen eines oder mehrerer dem AP zugeordneter Netzqualitätswerte; Vergleichen des einen oder der mehreren Netzqualitätswerte mit den vorrichtungsspezifischen Schwellwerten; in Reaktion darauf, dass der eine oder die mehreren Netzqualitätswerte die vorrichtungsspezifischen Schwellwerte überschreiten: Überführen des einen oder der mehreren Netzqualitätswerte in einen oder mehrere kalibrierte Netzqualitätswerte; Bereitstellen des einen oder der mehreren kalibrierten Netzqualitätswerte; und Durchführen eines Handovers zwischen der BS und dem AP auf der Grundlage eines Lieferns des einen oder der mehreren kalibrierten Netzqualitätswerte an die BS.
- 2. Verfahren nach Ausführungsbeispiel 1, wobei der eine oder die mehreren Netzqualitätswerte einen Empfangskanalleistungsindikator (RCPI: Received Channel Power Indicator (engl.)) des AP umfassen.
- 3. Verfahren nach Ausführungsbeispiel 1, wobei der eine oder die mehreren Netzqualitätswerte einen Empfangssignal-Rauschabstandsindikator (RSNI: Received Signal to Noise Indicator (engl.)) umfassen.
- 4. Verfahren nach Ausführungsbeispiel 1, wobei der eine oder die mehreren Netzqualitätswerte eine Uplink- und/oder Downlink-Geschwindigkeit des AP umfassen.
- 5. Mobilstation (MS), umfassend: eine oder mehrere Funkvorrichtungen, gekoppelt an eine oder mehrere Antennen, die für eine kabellose Kommunikation eingerichtet sind; und ein Verarbeitungselement, das mit der einen oder den mehreren Funkvorrichtungen wirkverbunden ist; wobei das Verarbeitungselement dafür eingerichtet ist, mit einer oder mehreren Funkvorrichtungen zusammenzuwirken, um: einen oder mehrere Schwellwerte für ein Melden von Messungen eines Zugangspunkts (AP) an eine Basisstation (BS) zu empfangen; einen oder mehrere dem AP zugeordnete Netzqualitätswerte zu bestimmen; den einen oder die mehreren Netzqualitätswerte in einen oder mehrere kalibrierte Netzqualitätswerte zu überführen; den einen oder die mehreren kalibrierten Netzqualitätswerte mit dem einen oder den mehreren Schwellwerten zu vergleichen; ein Handover auf der Grundlage des Vergleichens durchzuführen.
- 6. Mobilstation nach Ausführungsbeispiel 5, wobei der eine oder die mehreren Netzqualitätswerte einen Empfangskanalleistungsindikator (RCPI: Received Channel Power Indicator (engl.)) des AP umfassen.
- 7. Mobilstation nach Ausführungsbeispiel 5, wobei der eine oder die mehreren Netzqualitätswerte einen Empfangssignal-Rauschabstandsindikator (RSNI: Received Signal to Noise Indicator (engl.)) umfassen.
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Weitere Ausführungsformen
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Zusätzlich zu den oben beschriebenen Ausführungsformen sind verschiedene weitere Ausführungsformen vorstellbar.
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Beispielsweise kann in einer Ausführungsform die Handover-Entscheidung die Typen der Datentarife berücksichtigen, die dem Benutzer der MS zugeordnet sind. Beispielsweise können Wi-Fi-APs gegenüber BS bevorzugt werden, wenn der Datentarif, der dem MS zugeordnet ist, begrenzt ist oder wenn das für den Monat übrige Datenvolumen einen unteren Schwellenwert erreicht hat. Dementsprechend kann ein Benutzer mit unbegrenzter Datennutzung einfach den besten verfügbaren AP oder die beste verfügbare BS wählen, wohingegen ein Benutzer mit begrenzter Datennutzung vorzugsweise einen AP (wie z. B. einen Wi-Fi-Hotspot) verwenden kann, um sparsam mit einer Zellularfunk-Datennutzung umzugehen.
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Ausführungsformen des hierin Beschriebenen können in irgendeiner von vielfältigen Formen verwirklicht werden. Zum Beispiel können die hierin beschriebenen Systeme und Verfahren neben anderen Möglichkeiten als computerimplementiertes Verfahren, computerlesbares Speichermedium oder Computersystem verwirklicht werden. Alternativ können die hierin beschriebenen Systeme und Verfahren unter Verwendung einer oder mehrerer benutzerangepassten Hardwarevorrichtungen wie ASICs verwirklicht werden. Als eine weitere Alternative können die hierin beschriebenen Systeme und Verfahren unter Verwendung eines oder mehrerer programmierbarer Hardwareelemente wie etwa FPGAs verwirklicht werden. Die hierin beschriebenen Systeme und Verfahren können auch unter Verwendung irgendeiner Kombination des Vorgenannten implementiert werden.
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In manchen Ausführungsformen kann ein nichtflüchtiges computerlesbares Speichermedium so eingerichtet sein, dass in ihm Programmanweisungen und/oder Daten gespeichert sind, wobei die Programmanweisungen bei Ausführen durch ein Computersystem das Computersystem veranlassen, ein Verfahren durchzuführen, z. B. irgendeine der hierin beschriebenen Verfahrensausführungsformen oder irgendeine Kombination der hierin beschriebenen Verfahrensausführungsformen oder irgendeinen Teilsatz irgendeiner der hierin beschriebenen Verfahrensausführungsformen oder irgendeine Kombination solcher Teilsätze.
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In manchen Ausführungsformen kann eine Vorrichtung (z. B. eine UE) eingerichtet sein, dass sie einen Prozessor (oder einen Satz von Prozessoren) und ein Speichermedium einschließt, wobei in dem Speichermedium Programmanweisungen gespeichert sind, wobei der Prozessor eingerichtet ist, die Programmanweisungen aus dem Speichermedium zu lesen und auszuführen, wobei die Programmanweisungen ausführbar sind, um irgendeine der verschiedenen hierin beschriebenen verschiedenen Verfahrensausführungsformen (oder irgendeine Kombination der hierin beschriebenen Verfahrensausführungsformen oder irgendeinen Teilsatz irgendeiner der hierin beschriebenen Verfahrensausführungsformen oder irgendeine Kombination solcher Teilsätze) zu implementieren. Die Vorrichtung kann in irgendeiner von vielfältigen Formen verwirklicht werden.
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Obwohl die Ausführungsformen vorstehend sehr ausführlich beschrieben wurden, sind für den Fachmann zahlreiche Variationen und Modifikationen ersichtlich, nachdem die vorstehende Offenbarung vollständig verstanden wurde. Es ist beabsichtigt, dass die folgenden Ansprüche so interpretiert werden, dass alle solchen Variationen und Modifikationen eingeschlossen sind.