DE1120122B - Verfahren zur Herstellung biaxial orientierter Filme aus orientierbaren, kristallisierbaren, linearen, organischen Polymeren, insbesondere aus Polyaethylenterephthalat - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein kontinuierlich durchführbahres Verfahren zur Herstellung biaxial orientierter Filme aus orientierbaren, kristallisierbaren, linearen, organischen Polymeren, insbesondere aus PoIyäthylenterephthalat.

Es ist bereits bekannt, Polyesterfilme sowohl in der Längs- als auch in der Querrichtung beispielsweise bei 70 bis 120⁰C zu verstrecken und dann, z. B. im Falle von Polyäthylenterephthalatfilmen, bei Temperaturen oberhalb 150 bis zu 200⁰C warm zu härten; gegebenenfalls kann sich bekannterweise noch eine Wärmeentspannung anschließen, indem man z.B. den Film bei etwa 120⁰C unter leichter Spannung hält. Da bei den gesamten, die Herstellung des Polymeren, das Gießen des Films und die biaxiale Orientierung umfassenden bekannten Verfahren Änderungen in der Zusammensetzung der Polymeren auftreten, lassen sich nur schwer fertige Filme mit gleichmäßiger Stärke, Orientierung und ausgeglichenen Eigenschaften erhalten. Es wurde beobachtet, daß während der seitlichen Streckung einer in Längsrichtung gestreckten Bahn eines Polyesterfilms der Mittelteil der Bahn hinter den unter Spannung geführten Rändern des Films zurückbleibt, so daß man quer über die Bahn keine Gleichmäßigkeit der Eigenschaften erzielt. Diese Ungleichmäßigkeit der Eigenschaften des Films wird bei der anschließenden Wärmehärtung oder bei einer etwa folgenden Wärmeentspannung nicht verbessert.

Gemäß der Erfindung wird nun bei einem Verfahren zur Herstellung biaxial orientierter Filme aus orientierbaren, kristallisierbaren, linearen, organischen Polymeren, insbesondere aus Polyäthylenterephthalat unter aufeinanderfolgender Wärmestreckung in verschiedenen Richtungen und anschließender Wärmehärtung, gegebenenfalls gefolgt von einer abschließenden Wärmespannung, erfindungsgemäß zwischen der Streckung und der Wärmehärtung eine physikalische Wärmebehandlung eingeschaltet, die dadurch gekennzeichnet ist, daß man den orientierten Film zwischen der Streckung und der Wärmehärtung während 0,01 bis 5 Minuten auf Temperaturen im Bereich zwischen 20⁰C und einem 10⁰C unterhalb der Wärmehärtungstemperatur liegenden Wert hält, wobei man eine merkliche Änderung seiner Abmessungen verhindert. Auf diese Weise erhält man hochwertige, biaxial orientierte Filme aus orientierbaren, kristallisierbaren, linearen, organischen Polymeren, die eine ganz wesentlich gleichmäßigere Orientierung zeigen als die bisher bekannten Filme. Zur Durchführung der Erfindung bedarf man keiner kostspieligen zusätzlichen Einrichtungen.

Verfahren zur Herstellung

biaxial orientierter Filme

aus orientierbaren, kristallisierbaren,

linearen, organischen Polymeren,
insbesondere aus Polyäthylenterephthalat

Anmelder:

E. I. du Pont de Nemours and Company,
Wilmington, Del. (V. St. A.)

Vertreter:

Dipl.-Ing. E. Prinz und Dr. rer. nat. G. Hauser,
Patentanwälte, München-Pasing, Bodenseestr. ? a

Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 11. Oktober 1957 (Nr. 689 560)

Cecil Louis Long, Westfield, N.J. (V. St. A.),
ist als Erfinder genannt worden

Die Erfindung eignet sich besonders zur Herstellung biaxial orientierter Füme mit- einer Endstärke von 0,05 bis 0,25 mm aus Polyäthylenterephthalat.

Die vorstehend beschriebene, auf die Streckung folgende physikalische Wärmebehandlung kann, und zwar vorzugsweise während 0,01 bis 3 Minuten, bei 20⁰C bis zu einem 10° C unterhalb der Wärmehärtungstemperatur liegenden Wert, in einer sogenannten Übergangszone einer Streckeinrichtung zwischen der zweiten Streckungszone und der Wärmehärtungszone eingeschaltet werden, z. B. anschließend eine eine bekannte Vorrichtung zur seitlichen Strekkung, wobei in dieser Übergangszone ebenfalls keine Differgenz auftritt.

Die Erfindung eignet sich besonders für Verfahren, bei welchen der FUm zuerst in der Längsrichtung und dann seitlich verstreckt wird.

Weiterhin eignet sich die Erfindung besonders zur Behandlung von Polyesterfihnen, insbesondere der hochschmelzenden, schwerlöslichen, in der Regel

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mikrokristallinen, kaltstreckbaren, linearen, hochpolymerisierten Ester von Terephthalsäure und GIykolen der Reihe HO(CH₂)„OH, worin η eine ganze Zahl zwischen 2 und 10 bedeutet.

Die Erfindung besitzt den Vorteil, ein einfaches und zuverlässiges Verfahren zur Herstellung biaxial orientierter Filme mit ausgeglichener Orientierung aus orientierbaren, kristallisierbaren, linearen, organischen Polymeren zu schaffen. Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß zur Durchführung des Verfahrens keine zusätzliche komplizierte Einrichtung erforderlich ist. Man erhält dabei einen biaxial orientierten Film vorgenannter Art mit viel ausgeglicheneren physikalischen Eigenschaften quer über die Bahn, z. B. in bezug auf die Dicke, den Fließpunkt, den Elastizitätsmodul, die Doppelbrechung, den Zerreißpunkt usw. Unter Doppelbrechung ist der Unterschied zwischen dem höchsten und dem niedrigsten Brechungsindex in jeder gegebenen Ebene eines anisotropen, lichtdurchlässigen Materials zu verstehen.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH:

   Verfahren zur Herstellung biaxial orientierter Filme aus orientierbaren, kristallisierbaren, linearen, organischen Polymeren, insbesondere aus Polyäthylenterephthalat unter aufeinanderfolgender Wärmestreckung in verschiedenen Richtungen und anschließender Wärmehärtung, gegebenenfalls gefolgt von einer abschließenden Wärmeentspannung, dadurch gekennzeichnet, daß der orientierte Film zwischen der Streckung und der Wärmehärtung 0,01 bis 5 Minuten auf einer Temperatur im Bereich von 20° C bis zu einem 10⁰C unterhalb der Wärmehärtungstemperatur liegenden Wert gehalten wird, wobei man eine merkliche Änderung seiner Abmessungen verhindert.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   USA.-Patentschriften Nr. 2 627 088, 2 728 941,
   684.

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