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Die
Erfindung betrifft eine Bahnausbildungseinheit einer Papier- oder
Kartonmaschine, wobei die Einheit einen Stoffauflaufkasten und ein
Sieb aufweist, welches zum Gleiten über eine erste und eine zweite
Gleitfläche
des Stoffauflaufkastens angeordnet ist, wobei eine Stoffauflauföffnung des
Stoffauflaufkastens zwischen den Gleitflächen positioniert ist, und
wobei in der Einheit das Sieb und eine zweite Gleitfläche zwischen
sich eine Ausbildungszone festlegen, die einen von der Stoffauflauföffnung zugeführten Zellstoffsuspensionsstrom
aufnimmt.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung einer Mehrschichtbahn,
wobei bei dem Verfahren mindestens zwei Schichten der Bahn in separaten
Bahnausbildungseinheiten ausgebildet und die separat ausgebildeten
Schichten miteinander verbunden werden.
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In
dem
U.S.-Patent 4,308,097 wird
eine Bahnausbildungseinheit beschrieben, die einen gekrümmten Druck schuh
aufweist, der eine Gleitfläche und
eine darin angeordnete Zufuhröffnung
zur Zufuhr einer Fasersuspension zu der Gleitfläche und ein Sieb und Einrichtungen
zum Gleiten des Siebes über Gleitfläche aufweist.
Der stromabwärts
der Zufuhröffnung
positionierte Teil der Gleitfläche
befindet sich in einer kleinen Distanz von dem Sieb, welches daran vorbeigleitet,
wobei sich der Teil der Gleitfläche,
der stromaufwärts
der Zufuhröffnung
positioniert ist, an der Zufuhröffnung
näher zu
dem Sieb als der stromabwärts
liegende Teil erstreckt. Das Sieb und der stromabwärts der
Zufuhröffung
liegende Teil der Gleitfläche
legen zwischen sich eine Ausbildungszone fest, die sich keilförmig verjüngt. Zur
Bereitstellung einer kompakten Konstruktion, die in einem kleinen Raum
positionierbar ist, weist der Zufuhrkanal eine scharfe Krümmung gerade
vor der Zufuhröffnung
auf, wobei der Strom als Ergebnis davon an der Zufuhröffnung einen
kleineren Krümmungsradius
als an der nachfolgenden Ausbildungszone aufweist. In diesem Fall
besteht ein Risiko, dass bei hohen Laufgeschwindigkeiten Sekundärströme quer
zu der Richtung des Hauptstromes in der Ausbildungszone produziert
werden. Sie können
zu einer nichthomogenen Faserverteilung und in extremen Fällen zu
Kavitation führen.
Bei dem späteren
U.S.-Patent 4,416,730 desselben
Patenteigentümers
wurden diese Probleme durch Bewegen der stromaufwärts der
Zufuhröffnungen
positionierten Gleitfläche
zu der entgegengesetzten Seite des Siebes gelöst, wodurch es ermöglicht wurde,
den Zufuhrkanal geradlinig zu gestalten. Der Vorteil der ursprünglichen
Anordnung, d. h. der kompakten Kon struktion und des vollständig geschlossenen
und getragenen Stromes, ging jedoch verloren.
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Auf
Grund der scharfen Krümmung
vor der Zufuhröffnung
ist der Stoffauflaufkasten von
U.S.-Patent
4,308,097 nicht gut für
Papierstoffe mit hoher Konsistenz geeignet. In dem
U.S.-Patent 3,846,230 wird gelehrt,
dass es zugelassen werden sollte, dass die Turbulenzen eines Papierstoffes
mit hoher Konsistenz in dem Zufuhrkanal des Stoffauflaufkastens abfallen,
bevor der Papierstoff dem Sieb zugeführt wird. Zu diesem Zweck soll
der Stoffauflaufkasten mit hoher Konsistenz mit einen Zufuhrkanal
versehen werden, der so lang ist, dass Faserpartikel Zeit haben,
eine starke dreidimensionale Netzstruktur auszubilden, bevor eine
Faserbahn auf dem Sieb abgelagert wird.
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In
der
WO-Veröffentlichung 00/52261 ist
eine Bahnausbildungseinheit der zu Beginn beschriebenen Art offenbart,
wobei die Einheit für
Papierstoffe mit hoher Konsistenz vorgesehen ist. Ein Stoffauflaufkasten
wird gegen ein Sieb gepresst, und eine Zellstoffsuspension wird
von einer Stoffauflauföffnung
des Stoffauflaufkastens zu einer Ausbildungszone zugeführt, die
zwischen einer erweiterten oberen Lippe und dem über die obere Lippe gleitenden Sieb
ausgebildet ist. Die Stoffauflaufdüse ist offen, da der Kontakt
zwischen der unteren Lippe und dem Sieb vor dem Punkt endet, an
dem der Zellstoffsuspensionsstrahl auf dem Sieb auftrifft. Ein Leerraum zwischen
der Spitze der unteren Lippe und dem Auftreffbereich der Stoffauflaufdüse ist in
der Lage, zusätzliche
Wirbelströme
zu erzeugen.
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Ein
Problem bei den bekannten Anordnungen besteht darin, dass bei hohen
Papierstoffzufuhrdrücken
ein Risiko besteht, dass sich das Sieb von der Führung der Gleitfläche in dem
Bereich der Ausbildungszone trennt. Der Betrieb wird gestört und die Struktur
der Bahn leidet, wenn Papierstoff in der Lage ist, gegen den Strom
der Laufrichtung des Siebes zu strömen, oder wenn der Endteil
der Ausbildungszone nicht ordnungsgemäß abgedichtet ist.
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Eine
Aufgabe der Erfindung besteht in der Lösung der mit dem Stand der
Technik in Zusammenhang stehenden Probleme. Ein Gegenstand ist insbesondere
eine kompakte Bahnausbildungseinheit, die zur Verwendung mit hohen
Papierstoffkonsistenzen in der Lage ist. Ein weiteres Ziel besteht
in der Bereitstellung einer Bahnausbildungseinheit, die zur Produktion
einzelner Schichten einer Mehrschichtbahn von einem Papierstoff
mit hoher Konsistenz in der Lage ist.
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Mit
dem Ziel, diese Aufgaben sowie die später herauskommenden zu lösen, ist
die Bahnausbildungseinheit gemäß der Erfindung
durch das gekennzeichnet, was in dem kennzeichnenden Teil von Anspruch
1 angegeben ist.
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Bei
der Anordnung in Übereinstimmung
mit der Erfindung sind in dem Bereich des Stoffauflaufkastens zwei
Umlenkpunkte vorhanden, an denen sich die Laufrichtung eines Siebes
im Verhältnis
zu seinem geraden oder gekrümmten
Lauf vor dem Umlenkpunkt verändert.
Der erste Umlenkpunkt kann sich zum Beispiel an einer Hinterkante
einer ersten Gleitfläche
befinden, an der sich die Laufrichtung des Siebes um einen Umlenkwinkel α verändert, dessen Größenordnung
vorteilhafterweise 1–5° beträgt. Der zweite
Umlenkpunkt befindet sich vorteilhafterweise an einer Hinterkante
einer zweiten Gleitfläche,
an der sich die Laufrichtung des Siebes um einen Umlenkwinkel β verändert, dessen
Größenordnung
vorteilhafterweise 1–8° beträgt.
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An
dem ersten Umlenkpunkt wird das Sieb gegen die Hinterkante der ersten
Gleitfläche
gespannt, wobei es einen Einlass einer Ausbildungszone so abdichtet,
dass eine aus dem Stoffauflaufkanal ausgestoßene Zellstoffsuspension nicht
zum Eindringen zwischen das Sieb und die erste Gleitfläche gegen
den Strom in der Lage ist. An dem zweiten Umlenkpunkt wird das Sieb
in Richtung der Hinterkante der zweiten Gleitfläche gespannt, wobei es einen Auslass
der Ausbildungszone abdichtet, so dass der Druck in der Ausbildungszone
innerhalb gewünschter
Grenzwerte gehalten werden kann. Die Umlenkpunkte sind mit einer
abgerundeten Kante versehen, die einen relativ kleinen Krümmungsradius
aufweist.
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Vorteilhafterweise
ist die zweite Gleitfläche so
gekrümmt,
dass ihr Krümmungsradius
200–1000 mm
beträgt.
Die erste Gleitfläche
kann gerade oder gekrümmt
sein.
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Vorteilhafterweise
ist die Geometrie des Stoffauflaufkastens derart, dass der aus dem
Stoffauflaufkanal ausgestoßene
Zellstoffsuspensionsstrom auf dem Sieb in einem Winkel 20–70° auftrifft.
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Es
ist typisch für
Stoffauflaufkästen
mit Papierstoff mit hoher Konsistenz, dass Papierstoffschlamm zuerst
sorgfältig
fluidisiert wird, wobei danach zugelassen wird, dass sich Turbulenzen
abschwächen,
während
gleichzeitig die Ausbildung von langen Faserflocken verhindert wird.
Um die Ausbildung von Faserflocken zu verhindern, kann der Stoffauflaufkanal
auf eine an sich bekannte Art mit unterschiedlichen Aussparungen,
Vorsprüngen
oder Krümmungen
bereitgestellt werden, die kleine Turbulenzen in dem Strom erzeugen.
Alternativ kann der Stoffauflaufkanal glatte Wände aufweisen, wobei Wandreibung
insbesondere dann kleine Turbulenzen in genügendem Ausmaß erzeugt,
wenn die Höhe
des Strömungskanals
klein ist.
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Bei
herkömmlichen
Formern für
Papierstoff mit hoher Konsistenz, die auf einer offenen Stoffauflaufdüse basieren,
ist es schwierig, eine Bahn zu produzieren, die gute Festigkeitseigenschaften
in einer ebenen Richtung aufweist. In dem Former in Übereinstimmung
mit der Erfindung kann das Problem gelöst werden, indem die Geschwindigkeiten
des Siebes und des Zellstoffsuspensionsstromes so angeordnet werden,
dass sie unterschiedlich sind. Wenn die Geschwindigkeit des Siebes
so eingestellt wird, dass sie wesentlich höher als die Geschwindigkeit des
von dem Stoffauflaufkanal austretenden Zellstoffsuspensionsstromes
ist, kann die Faserschicht dazu veranlasst werden, dass sie sich
dehnt und in der Ausbildungszone dünner wird. Zwischen der ortsfesten
Gleitfläche
und dem sich bewegenden Sieb werden die Fasern in der Zellstoffsuspension
immer mehr parallel zu dem Strom ausgerichtet, wodurch die Festigkeitseigenschaften
der Bahn in der ebenen Richtung verbessert werden.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung einer Mehrschichtbahn,
wobei bei dem Verfahren mindestens zwei Schichten der Bahn in separaten
Bahnausbildungseinheiten ausgebildet und die separat ausgebildeten
Bahnschichten miteinander verbunden werden. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens eine der Schichten der Bahn unter Verwendung der
Bahnausbildungseinheit in Übereinstimmung
mit der Erfindung ausgebildet wird.
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Die
Erfindung ermöglicht
die Produktion genügend
guter Karton- und Papierqualitäten
mit wesentlich geringerem Kapital und Produktionskosten als heute.
Die Anordnung ist für
hohe Stoffauflaufkastenkonsistenzen bis zu einer Konsistenz von
5% geeignet, kann aber auch in dem normalen Konsistenzbereich von
0,5–2%
verwendet werden, um auf einer offenen Stoffauflaufdüse basierende
Konzepte zu ersetzen. Auf der Grundlage von Versuchsläufen wäre die primäre Anwendung
der Bahnausbildungseinheit bei Einfach- oder Mehrschichtkartonqualitäten, die ein
Flächengewicht
von 100–200
g/m2 aufweisen.
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Nachfolgend
wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Figuren der dazugehörigen Zeichnungen
detaillierter beschrieben, wobei die Erfindung jedoch nicht eng
auf die Details der Figuren begrenzt sein soll.
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1 ist
eine schematische Ansicht der Konstruktion einer Bahnausbildungseinheit
in Übereinstimmung
mit der Erfindung.
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2 ist
eine Seitenansicht eines Zweischichtformers in Übereinstimmung mit dem Stand der
Technik.
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3 ist
eine Seitenansicht eines Zweischichtformers, bei dem die Oberflächenschicht
der Bahn unter Verwendung einer Bahnausbildungseinheit in Übereinstimmung
mit der Erfindung ausgebildet wird.
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4 ist
eine Seitenansicht eines Zweischichtformers, wobei beide Schichten
der Bahn unter Verwendung einer Bahnausbildungseinheit in Übereinstimmung
mit der Erfindung ausgebildet werden.
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5 ist
eine Seitenansicht eines Dreischichtformers, wobei die mittlere
Schicht der Bahn unter Verwendung einer Bahnausbildungseinheit in Übereinstimmung
mit der Erfindung ausgebildet wird.
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6 ist
eine Seitenansicht eines Dreischichtformers, wobei alle Schichten
der Bahn unter Verwendung einer Bahnausbildungseinheit in Übereinstimmung
mit der Erfindung ausgebildet werden.
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7 stellt
eine Variante des Dreischichtformers von 6 dar.
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1 ist
eine Prinzipdarstellung einer Bahnausbildungseinheit in Übereinstimmung
mit der Erfindung, die einen Stoffauflaufkasten 10 und
ein Sieb 13 aufweist, welches zum Gleiten über Gleitflächen 15 und 16 des
Stoffauflaufkastens zur gleichen Zeit angeordnet ist, wenn eine
Zellstoffsuspension dem Formgebungssieb 13 von einer zwischen
den Gleitflächen 15 und 16 positionierten
Stoffauflauföffnung 12 zugeführt wird.
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Vor
der Stoffauflauföffnung 12 gleitet
das Sieb 13 entlang der gekrümmten Fläche der ersten Gleitfläche 15.
Die zweite Gleitfläche 16 ist
im Verhältnis
zu der ersten Gleitfläche 15 so
zurückgesetzt, dass
eine Aussparung mit einer Stoffauflauföffnung 12 in der Fläche des
Stoffauflaufkastens ausgebildet wird, die gegen das Sieb 13 positioniert
wird. Nach der Stoffauflauföffnung 12 gleitet
das Sieb 13 in einem kleinen Abstand von der zweiten Gleitfläche 16. Das
Sieb 13 und die zweite Gleitfläche 16 legen zwischen
sich selbst eine Ausbildungszone 17 fest, die einen Zellstoffsuspensionsstrom
empfängt,
der von der Stoffauflauföffnung 12 ausgestoßen wird.
Der Zufuhrdruck der Zellstoffsuspension und die Spannung des Siebes 13 verursachen,
dass Wasser durch das Sieb 13 entfernt wird. Die Zellstoffsuspension
verlässt
die Ausbildungszone 17 in Form einer Bahn W.
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Ein
Stoffauflaufkanal 11 vor der Stoffauflauföffnung 12 ist
im Wesentlichen über
eine relativ lange Distanz geradlinig. Vor dem geradlinigen Abschnitt des
Stoffauflaufkanals 11 wurde die Zellstoffsuspension auf
eine an sich bekannte Art fluidisiert. Der Stoffauflaufkanal 11 kann
glatte Wände
aufweisen oder kann auf eine an sich bekannte Art mit kleinen Krümmungen,
Vorsprüngen
oder Aussparungen 18 versehen sein, die kleine Turbulenzen
in dem Strom produzieren. Die von dem Stoffauflaufkanal 11 aus der
Stoffauflauföffnung 12 zu
dem Sieb 13 ausgestoßene
Zellstoffsuspension trifft auf dem Sieb 13 in einem Einlasswinkel
mit einer Größenordnung
von 20–70° auf. Vorteilhafterweise
ist die Geschwindigkeit Vw des Siebes 13 so
eingestellt, dass sie höher als
die Geschwindigkeit Vs des Zellstoffsuspensionstrahles
ist, wobei die Zellstoffsuspensionsschicht gedehnt und in der Ausbildungszone 17 dünner wird. Durch
die Steuerung des Verhältnisses
der Siebgeschwindigkeit Vw zu der Zellstoffsuspensionsgeschwindigkeit
Vs ist es möglich, die Ausrichtung von Fasern
in der Bahn und somit die Festigkeitseigenschaften der Bahn zu beeinflussen.
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Die
erste Gleitfläche 15 kann
gekrümmt
sein, wie in 1, oder sie kann gerade sein.
Die Hinterkante der Gleitfläche 15 bildet
einen Umlenkpunkt A aus, an dem sich die Laufrichtung des Siebes 13 um einen
Umlenkwinkel α verändert. Durch
die Veränderung
bei der Laufrichtung des Siebes wird die Einlassseite der Ausbildungszone 17 abgedichtet,
so dass die Zellstoffsuspension nicht zum Eindringen zwischen das
Sieb 13 und die erste Gleitfläche 15 gegen den Strom
in der Lage ist.
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Die
zweite Gleitfläche 16 ist
so gekrümmt, dass
ihr Krümmungsradius
R 200–1000
mm beträgt. Der
Krümmungsradius
R kann über
die Gesamtlänge der
Gleitfläche 16 konstant
sein oder er kann in unterschiedlichen Teilen der Gleitfläche 16 unterschiedlich
sein. Die Hinterkante der zweiten Gleitfläche 16 bildet einen
Umlenkpunkt B aus, an dem sich die Laufrichtung des Siebes 13 um
einen Winkel β verändert. Die
Größenordnung
des Winkels beträgt
vorteilhafterweise 1–8°. Diese zweite
Veränderung
der Laufrichtung des Siebes dichtet die Auslassseite der Ausbildungszone 17 ab.
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Mittels
einer Formerkonstruktion, bei der sich die Laufrichtung des Siebes 13 sowohl
leicht verändert,
wenn es an der Ausbildungszone 17 ankommt, als auch wenn
es die Ausbildungszone 17 verlässt, kann die Zufuhr der Zellstoffsuspension
von dem Stoffauflaufkasten 10 auf das Sieb 13 wirksam
abgedichtet werden. Zusätzlich
verhält
sich das Sieb stabiler, wobei auch eine gute Ausbildung der Bahn
bei höheren
Konsistenzen erreicht wird. Die Festigkeit der Bahn verbleibt bei
höheren
Konsistenzen fast auf demselben Niveau wie bei niedrigeren Konsistenzen.
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Die
in 1 dargestellte Bahnausbildungseinheit ist insbesondere
zur Verwendung bei Papierstoff mit hohen Konsistenzen von 2–5% geeignet, wobei
auch nichts gegen ihre Verwendung bei normalen Konsistenzen von 0,5–2% spricht.
Die Bahnausbildungseinheit ist gut zur Herstellung von dicken Papier-
und Kartonqualitäten
geeignet. Sie kann auch zur Ausbildung einzelner Schichten einer
Mehrschichtbahn verwendet werden, wie als Nächstes beschrieben werden wird.
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In 2 ist
ein Zweischichtformer in Übereinstimmung
mit dem Stand der Technik dargestellt. Er weist eine untere Siebeinheit
zur Ausbildung einer unteren Schicht einer Bahn, und eine obere
Siebeinheit zur Ausbildung einer Oberflächenschicht der Bahn auf, sowie
Einrichtungen zum Verbinden der Bahnen miteinander. Die untere Siebeinheit
weist einen ersten Stoffauflaufkasten 8 und ein unteres
Sieb 20 auf, welches so läuft, wie es von Führungsrollen 21 geführt wird,
und welches eine Endlosschleife ausbildet. Verdünnte Zellstoffsuspension wird
von dem Stoffauflaufkasten 8 als ein offener Strahl auf das
untere Sieb 20 zugeführt,
und auf einem Langsiebabschnitt des unteren Siebes wird Wasser von der
Zellstoffsuspension durch das Sieb 20 entfernt, um die
untere Schicht der Bahn auszubilden. Die obere Siebeinheit weist
einen zweiten Stoffauflaufkasten 9 und ein oberes Sieb 30 auf,
welches, so wie es durch Rollen 31, 32 geführt wird,
eine Endlosschleife ausbildet, die eng und parallel zu dem unteren
Sieb 20 verläuft.
Eine verdünnte
Zellstoffsuspension wird von dem zweiten Stoffauflaufkasten 9 als ein
offener Strahl zu einem Langsiebabschnitt des oberen Siebes 30 zugeführt, wo
Wasser davon entfernt wird, um die Oberflächenschicht der Bahn auszubilden.
Die so ausgebildete Bahn wird danach auf die untere Schicht übergeben,
die auf dem unteren Sieb 20 positioniert ist, und die Schichten
werden mittels einer Gautschwalze 32 miteinander verbunden. Am
Ende des Langsiebabschnittes des unteren Siebes 8 wird
die so verbundene Bahn mittels einer Aufnahmerolle 50 zu
einem Pressbereich übertragen. Beide
Stoffauflaufkästen 8 und 9 sind
herkömmliche Verwässerungspapierstoff-Stoffauflaufkästen, wobei die
Konsistenz der Zellstoffsuspension in einem Bereich von 0,5–1,0% liegt.
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In 3 ist
ein Zweischichtformer dargestellt, wobei eine obere Siebeinheit
durch eine Bahnausbildungseinheit gemäß 1 ersetzt
wurde. Eine untere Siebeinheit ist derjenigen von 2 ähnlich. Die
obere Siebeinheit weist einen Stoffauflaufkasten 10 auf,
der gegen ein Sieb 30 gepresst wird. Das Sieb 30 gleitet
zuerst entlang einer ersten Gleitfläche 15 und läuft nach
einer Stoffauflauföffnung 12 in
einem kleinen Abstand von einer zweiten Gleitfläche 16 vorwärts. Eine
Ausbildungszone bleibt zwischen dem Sieb 30 und der zweiten
Gleitfläche 16,
wobei die Zellstoffsuspension in der Ausbildungszone durch das Sieb 30 als
Ergebnis von Zufuhrdruck und der Spannung des Siebes 30 entwässert wird.
Die Konsistenz des von dem Stoffauflaufkasten 10 zugeführten Papierstoffes
liegt vorteilhafterweise in einem Bereich von 2–5%. In diesem Zusammenhang
kann der Langsiebabschnitt der oberen Siebschleife 30,
die zum Erhalten des gewünschten
Trockensubstanzgehaltes benötigt
wird, bedeutend kürzer
als bei der traditionellen oberen Siebeinheit von 2 sein.
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In
dem Zweischichtformer von 4 weist die
untere Siebeinheit auch eine Formeranordnung in Übereinstimmung mit der Erfindung
auf, wobei ein mit gekrümmten
Gleitflächen 15, 16 versehener Stoffauflaufkasten 10 gegen
das untere Sieb 10 gepresst wird. Auf diese Weise können beide
Schichten der Bahn unter Verwendung von Bahnausbildungseinheiten
in Übereinstimmung
mit der Erfindung ausgebildet werden.
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In 5 ist
ein Mehrschichtformer dargestellt, wobei die untere Schicht und
die Oberflächenschicht
der Bahn unter Verwendung der herkömmlichen Technik aus einem
Papierstoff mit niedriger Konsistenz ausgebildet sind, und die mittlere
Schicht unter Verwendung einer Bahnausbildungseinheit in Übereinstimmung
mit der Erfindung ausgebildet ist. Zur Ausbildung der unteren Schicht
der Bahn wird eine verdünnte
Zellstoffsuspension als ein offener Strahl von einem herkömmlichen
Stoffauflaufkasten 8 auf ein unteres Sieb 30 zugeführt. Zur
Ausbildung der mittleren Schicht der Bahn wird eine Zellstoffsuspension
mit hoher Konsistenz von einem Stoffauflaufkasten 10 auf
ein erstes oberes Sieb 30 zugeführt, welches angeordnet ist,
um entlang den Gleitflächen 15 und 16 des
Stoffauflaufkastens zu gleiten, wie oben in Kombination mit 1 beschrieben.
Zur Ausbildung der Oberflächenschicht
der Bahn wird eine verdünnte
Zellstoffsuspension als ein offener Strahl von einem zweiten herkömmlichen
Stoffauf laufkasten 9 auf ein zweites oberes Sieb 40 zugeführt, welches
sich durch Führungsrollen 41, 42 geführt bewegt,
welches eine Endlosschleife ausbildet. Das erste obere Sieb 30 und
das zweite obere Sieb 40 werden gemeinsam weitergegeben,
um eine Doppelsiebzone bereitzustellen, in der mittlere und Oberflächenschichten
der Bahn miteinander verbunden werden. Danach wird die so verbundene
Bahn auf die untere Schicht der Bahn auf dem unteren Sieb 20 übergeben
und alle Schichten der Bahn werden mittels einer Gautschwalze 42 in
einer Doppelsiebzone miteinander verbunden, die das untere Sieb 20 und das
zweite obere Sieb 40 miteinander ausbilden.
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In 6 ist
ein Mehrschichtformer dargestellt, der drei Bahnausbildungseinheiten
in Übereinstimmung
mit der Erfindung aufweist. Jede der drei Schichten der Bahn ist
aus einem Papierstoff mit hoher Konsistenz ausgebildet, und zwar
unter Verwendung eines Stoffauflaufkastens 10 für Papierstoff
mit hoher Konsistenz in Übereinstimmung
mit der Erfindung, wobei der Stoffauflaufkasten gegen das jeweilige
Sieb 20, 30 oder 40 gepresst wird. Danach
wird die mittlere Schicht der Bahn, die auf dem ersten oberen Sieb 30 ausgebildet
wird, mit der unteren Schicht der Bahn auf dem unteren Sieb 20 verbunden
und schließlich
wird die Oberflächenschicht
der Bahn, die auf dem zweiten oberen Sieb 40 ausgebildet
wird, mit der obersten der Bahnschichten verbunden, die bereits
auf dem unteren Sieb 20 positioniert sind.
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In 7 ist
eine alternative Anordnung dargestellt, wobei eine mittlere Schicht
der Bahn, die auf einem ersten oberen Sieb 30 ausgebildet
wird, und eine Oberflächenschicht
der Bahn, die auf einem zweiten oberen Sieb 40 ausgebildet
wird, zuerst miteinander in einer durch die Siebe ausgebildeten
Doppelsiebzone verbunden werden, wobei diese Schichten erst danach
mit einer unteren Schicht der Bahn auf einem unteren Sieb 20 verbunden
werden.
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Es
sind viele unterschiedliche Abänderungen
der Erfindung innerhalb des durch die nachfolgenden Ansprüche festgelegten
Schutzumfanges möglich.
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Zusammenfassung:
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Eine
Bahnausbildungseinheit einer Papier- oder Kartonmaschine weist einen
Stoffauflaufkasten (10) und ein Sieb (13) auf,
welches zum Gleiten über eine
erste und eine zweite Gleitfläche
(15, 16) des Stoffauflaufkastens (10)
angeordnet ist, wobei eine Stoffauflauföffnung (12) des Stoffauflaufkastens
(10) zwischen den Gleitflächen positioniert ist. Das
Sieb (13) und die zweite Gleitfläche (16) legen zwischen sich
eine Ausbildungszone (17) fest, die einen von der Stoffauflauföffnung (12)
zugeführten
Zellstoffsuspensionsstrom aufnimmt. Die Laufrichtung des Siebes
(13) wird zwei Mal verändert,
während
es über die
Gleitflächen
(15, 16) läuft.
Die Hinterkante der ersten Gleitfläche (15) bildet einen
ersten Umlenkpunkt (A) aus, an dem sich die Laufrichtung des Siebes
(13) im Verhältnis
zu seinem geraden oder gekrümmten
Lauf vor dem Umlenkpunkt (A) verändert. Die
Hinterkante der zweiten Gleitfläche
(16) bildet einen zweiten Umlenkpunkt (B) aus, an dem sich
die Laufrichtung des Siebes (13) im Verhältnis zu
seinem geraden oder gekrümmten
Lauf vor dem Umlenkpunkt (B) verändert.