DE1114793B - Verfahren und Vorrichtung zum kontinuierlichen Auskristallisieren von Eisensulfat-Heptahydrat aus schwefelsauren Beizloesungen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum kontinuierlichen Auskristallisieren von Eisensulfat-Heptahydrat aus schwefelsauren BeizloesungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur kontinuierlichen Aufbereitung von
schwefelsauren Beizlösungen mittels durch Abkühlung herbeigeführter Auskristallisation von Eisensulfat-Heptahydrat.
Es sind bereits Verfahren bekannt, bei denen die Beizlösungen in Behältern mittels flüssigkeitsgekühlter
Flächen abgekühlt werden und die gebildeten Kristalle sich im meist konisch ausgebildeten, unteren
Teil der Behälter sammeln. Bei diesen Verfahren lassen sich verhältnismäßig lange Kristallisationszeiten einstellen, so daß sie sich besonders für die
Bildung und Ausscheidung von großen Kristallen eignen. Die Beizflüssigkeit wird hierbei im allgemeinen mit Hilfe von Rührwerken umgewälzt. Der
Nachteil dieser Verfahren liegt darin, daß ein kontinuierlicher Abzug des am Behälterboden sich ansammelnden
Kristallbreies durch Bodenventile äußerst schwierig durchführbar ist; daher läßt sich nach diesen
Verfahren keine kontinuierliche Aufbereitung durchführen.
Weiterhin sind Verfahren bekannt, bei denen die Beizlösungen durch einen Luftstrom gekühlt werden,
der im Gegenstrom zum Lauf der Beizlösungen durch einen Kristallisationsbehälter geleitet wird. Bei einer
derartigen Kühlung der Beizlösungen läßt sich jedoch nur eine Abkühlung bis auf etwa 30° C erreichen.
Da andererseits eine Aufbereitung von Beizlösungen durch Abkühlung bis auf 30° C für den Beizprozeß
infolge eines zu hohen Salzgehaltes des Beizbades unbefriedigend ist, ging man dazu über, den luftgekühlten
Kristallisationseinrichtungen solche mit Flüssigkeitskühlung — wie oben bereits beschrieben —
nachzuschalten. Da jedoch luftgekühlte Kristallisationseinrichtungen kontinuierlich arbeiten, die nachgeschalteten,
wassergekühlten Kristallisationseinrichtungen dagegen diskontinuierlich arbeiten, haben sich
derartige Anlagen gegenüber den Vakuumkristallisationseinrichtungen mit vollkontinuierlichem Betrieb
bisher nicht durchgesetzt.
Es ist das Ziel der vorliegenden Erfindung, ein auf Luft- und Flüssigkeitskühlung beruhendes
Kristallisationsverfahren einschließlich der zugehörigen Vorrichtungen zur Durchführung des Verfahrens
zu entwickeln, bei dem eine vollkontinuierliche Arbeitsweise möglich ist, ein geringer Energieverbrauch
auftritt und bei dem keine dem Verschleiß und der Korrosion ausgesetzten, mechanischen Teile
vorhanden sind. Im Gegensatz zu den bisher bekannten Verfahren wird hierbei die Kühlung der Beizlösungen
durch Luft und Wasser in eigener Verfahrensstufe zusammen durchgeführt.
Verfahren und Vorrichtung
zum kontinuierlichen Auskristallisieren
zum kontinuierlichen Auskristallisieren
von Eisensulfat-Heptahydrat
aus schwefelsauren Beizlösungen
aus schwefelsauren Beizlösungen
Anmelder:
Dr. Otto Säurebau u. Keramikwerke,
Zweigniederlassung der Dr. C. Otto & Comp.
Zweigniederlassung der Dr. C. Otto & Comp.
G.m.b.H.,
Bochum, Bendorf/Rhein
Bochum, Bendorf/Rhein
Dipl.-Ing. Peter Niedner, Bendorf-Sayn,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
Bei einem Verfahren zum kontinuierlichen Auskristallisieren
von Eisensulfat - Heptahydrat aus schwefelsauren Beizlösungen, bei dem die Beizlösungen
in einen oder mehrere Behälter eingeleitet, in diesen durch einen Luftstrom und mittels flüssigkeitsgekühler
Flächen abgekühlt werden und die gebildeten Kristalle sich im unteren, konischen Teil der Behälter
sammeln, besteht die Erfindung darin, daß die zu behandelnde Flüssigkeit unter ständigem Umwälzen
in vertikaler Richtung an flüssigkeitsgekühlten Flächen vorbeigeleitet wird, wobei die Umwälzung
durch einen von unten nach oben gericheten Strom komprimierter Luft bewirkt wird, die vorgekühlt ist
und gleichzeitig zur Kühlung der zu behandelnden Flüssigkeit dient, und der sich absetzende Kristallbrei
oberhalb des Flüssigkeitsspiegels abgezogen wird.
Der besonders günstige Effekt wird bei diesem Verfahren dadurch erzielt, daß die. in den Behandlungsraum
eingeblasene Luft gleichzeitig zur Kühlung und zum Umwälzen des Behälterinhaltes, zur
Überwindung des metastabilen Löslichkeitsbereiches, zur Verteilung von Kristallkeimen und damit zur
Züchtung von Kristallen gewünschter Größe dient. Da die den Behälter durchströmende Luft nur einen
Teil der abzuführenden Wärmemenge aufnimmt, erfolgt die weitere Abkühlung und damit Ableitung der
restlichen Wärmemenge durch die im Behälter angeordneten Kühlflächen. Der. Wärmeübergang zu den
Kühlflächen wird hierbei in vorteilhafter Weise durch
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die vom Luftstrom bewirkte Umwälzung der Beizflüssigkeit intensiviert. Die zu behandelnde Flüssigkeit
muß die Behandlungsräume mit verhältnismäßig großer Geschwindigkeit durchströmen, um das Absetzen
von Kristallen an den Wandungen, Rohren, Kühlflächen u. dgl. zu verhindern.
Durch Regelung der Luftzufuhr kann die aufwärts und abwärts gerichtete Strömung der Flüssigkeit so
eingestellt werden, daß feine Kristalle in der Schwebe gehalten werden und große Kristalle sich absetzen.
Zweckmäßigerweise fördert man mehr Kristallbrei aus dem Behandlungsbehälter, als der Durchsatzmenge
entspricht. Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung wird der abgezogene Kristallbrei
außerhalb des Kristallisationsbehälters in eine dem Durchsatz entsprechende Menge und eine Restmenge
aufgeteilt. Die Restmenge wird in den Kreislauf zurückgeführt, während die dem Durchsatz entsprechende
Menge einer weiteren Kristallisationsstufe zugeführt wird. Auf diese Weise werden die Kristalle,
die sich schon in dem Behälter abgesetzt hatten, erneut dem Kreislauf unterworfen und wachsen dabei
weiter an.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung besteht im wesentlichen
aus einem zylindrischen Kristallisationsbehälter mit einer im Verhältnis zum Durchmesser großen Höhe
und einem konisch zulaufenden Boden, einem im Innern dieses Behälters konzentrisch angeordneten,
zylindrischen Rohr, das in einem bestimmten Abstand unterhalb des oberen Behälterdeckels endet
und den Behälter in zwei durch Flüssigkeit gekühlte Behandlungsräume unterteilt, sowie einem Düsenring
am unteren Ende des äußeren oder inneren Behandlungsraumes und einem in der Mitte des Behälters
angeordneten Förderrohr, das im Bereich des konischen Behälterteiles beginnt und oberhalb des Behälters
in einem gesonderten Kopf behälter endet und zweckmäßigerweise an seinen beiden Enden trompetenförmig
ausgebildet ist. Die Kühlung der Behandlungsräume durch Flüssigkeit kann durch Einbau
von Kühlschlangen oder dadurch erfolgen, daß das zylindrische Rohr im Innern des Behälters als
Kühlkörper, beispielsweise als ringförmige Kühltasche, ausgebildet ist. Statt eines zylindrischen
Rohres können die senkrechten Strömungskanäle auch durch anders gestaltete, senkrechte, gekühlte
Flächen gebildet werden.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist wenig oberhalb des unteren Endes des Förderrohres
ein dieses umgebender Düsenkranz zum Einblasen von Luft vorgesehen, das obere Ende des Förderrohres
ragt in einen Kopfbehälter, der zweckmäßigerweise aus Kunststoff besteht und einen geneigten
Boden hat, in dem die Kristalle in das Abflußrohr abrutschen können.
Die Erfindung sieht vor, in dem Kopfbehälter oberhalb der Austrittsöffnung des Förderrohres quer
zur Strömungsrichtung einen Prall- und Umlenkkörper anzuordnen.
An dem Kopfbehälter ist außerdem ein Absaugrohr angeschlossen, durch das die säurehaltige Luft
abgeführt wird. Die am Abflußrohr des Kopfbehälters befindliche Verteilvorrichtung besteht aus einem
gegenüber dem Abflußrohr drehbaren Gabelstück.
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand der zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispiele näher
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Gesamtansicht eines Kristallisationsbehälters mit zwei Behandlungsräumen,
Fig. 2 zwei hintereinandergeschaltete Kristallisationsbehälter
in der Ausführung nach Fig. 1 und
Fig. 3 eine zweckmäßige Ausführungsform einer
zu einer Baueinheit zusammengefaßten pneumatischen Förder- und Umwälzvorrichtung.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Kristallisationsbehälter wird die zu regenerierende Beizflüssigkeit über
Rohrleitung 1 in den Behälter 2 eingeleitet. Am unteren Ende des Behälters 2 befindet sich ein konischer
Teil, der in einen Stutzen ausläuft, an dem ein Bodenablaßventil 3 angeschlossen ist, durch das beim
Reinigen des Behälters die Behandlungsflüssigkeit abgelassen werden kann. Am oberen Ende ist der
Behälter 2 durch einen Deckel 21, an dem sich ein Absaugstutzen 22 befindet, abgedeckt. Durch den
Absaugstutzen wird die in den Behälter eingeblasene Luft abgeführt. Weiterhin ist am oberen Ende des
Behälters 2 ein Überlaufrohr 20 vorgesehen.
Im Innern des Behälters 2 befindet sich ein zylindrisches Rohr 9, das konzentrisch zur Behälterwandung
angeordnet ist und die beiden Behandlungsräume voneinander trennt. Das zylindrische Rohr
kann gleichzeitig als Kühlkörper, beispielsweise als ringförmige Kühltasche, ausgebildet sein. Zum Absaugen
der Beizflüssigkeit aus dem unteren konischen Teil des Behälters dient ein Förderrohr 13, das den
Behälter in der Mitte auf seiner ganzen Länge durchsetzt und durch den Deckel 21 bis in einen oberhalb
des Behälters angeordneten Kopfbehälter 11 geführt ist. Die Enden des Förderrohres sind trompetenförmig
erweitert, um das Anwachsen von Kristallen in einen Bereich zu verlagern, in dem der Rohrquerschnitt
nicht unmittelbar durch die anwachsenden Kristalle vermindert wird. Als Förderrohr 13 wird
zweckmäßigerweise ein nahtloses Kunststoffrohr verwendet.
Das Einleiten der Luft in das Förderrohr 13 erfolgt über einen Düsenkranz 14, der das Förderrohr
in der Nähe des unteren Endes ringförmig umschließt, wobei in dem eingeschlossenen Teil des
Förderrohres Öffnungen für den Eintritt der Luft in das Innere des Rohres 13 vorgesehen sind. Dem
Düsenkranz 14 wird die Luft über das Leitungssystem 6, das Ventil 16 und eine durch den Behälter
verlaufende Rohrleitung zugeführt.
Am unteren Ende des zylindrischen Rohres 9 ist konzentrisch zu diesem ein Düsenring 5 vorgesehen,
durch den in den inneren Behandlungsraum vorgekühlte, komprimierte Luft eingeblasen wird, die
von außen über das Leitungssystem 6, über das Ventil 7 und entsprechende Rohrleitungen zugeführt
wird.
Die Kühlung der Behandlungsflüssigkeit durch flüssigkeitsgekühlte Flächen erfolgt bei dem zeichnerisch
dargestellten Ausführungsbeispiel mit Hilfe von Kühlschlangen 10, die konzentrisch zum Behälter 2
nahezu auf seiner gesamten Höhe einerseits im äußeren Behandlungsraum und andererseits im inneren
Behandlungsraum angeordnet sind. Es ist jedoch auch möglich, die Kühlschlangen nur in einem der
beiden Behandlungsräume anzuordnen, was von der geforderten Kühlleistung abhängt.
An die Rohrleitungen, über die die Luft dem Förderrohr 13 bzw. dem Düsenring 5 zugeführt wird,
sind ferner Spülstutzen 8 angeschlossen, durch die
bei Verstopfungen in die Rohrleitungen eine Spülflüssigkeit eingelassen wird.
Der am oberen Ende des Förderrohres 13 angeordnete Kopfbehälter 11 ist mit einem entsprechend
der Neigung des Ablaufrohres schrägliegenden Boden 19 ausgestattet, wobei die Neigung etwa 45° beträgt,
um ein leichtes Abfließen der Kristalle durch das Ablaufrohr zu ermöglichen. Vom Deckel des Kopfbehälters
11 geht ein Rohr 18 aus, durch das die säurehaltige Luft aus dem Kopfbehälter abgesaugt
wird. Um den Fördervorgang gut beobachten zu können, wird der Kopfbehälter Il zweckmäßigerweise
aus einem durchsichtigen Kunststoff hergestellt.
Die Arbeitsweise der in Fig. 1 dargestellten Kristallisationsvorrichtung geht wie folgt vor sich:
Die durch die Rohrleitung 1 zugeführte Beizflüssigkeit sinkt zunächst im äußeren Behandlungsraum
bis in den unteren, konischen Teil des Behälters 2 und wird von dort durch die mittels des Düsenringes
5 eingeblasene Luft in eine verhältnismäßig schnelle Aufwärtsbewegung durch den inneren Behandlungsraum
versetzt. Es stellt sich dann eine fortlaufende Zirkulationsbewegung durch die beiden
Behandlungsräume ein. Während der Expansion der eingeblasenen Luft kühlt sich diese ab und ist somit
in der Lage, der Beizflüssigkeit Wärme zu entziehen. Eine weitere Wärmeentnahme aus der Beizflüssigkeit
erfolgt durch die in beiden Behandlungsräumen angeordneten Kühlschlangen 10, welche von der Zirkulationsströmung
quer angeströmt werden. Hierdurch werden infolge der großen Anströmgeschwindigkeiten
einerseits günstige Wärmeübergangswerte erzielt und andererseits die Kühlrohre durch die starke Wirbelbildung
von eventuell anhaftenden Kristallkrusten befreit.
Die gebildeten Kristalle sammeln sich im konischen Boden des Behälters 2 und werden von dort
durch die pneumatische Fördereinrichtung 12 zunächst in den Kopfbehälter 11 gefördert und schließlich
über eine Rohrleitung und die Verteilvorrichtung 15 in den darauffolgenden Behälter bzw. in die darauffolgende
Zentrifuge und/oder in den Kristallisationsbehälter 2 geleitet. Aus dem konischen Teil
des Behälters 2 steigt infolge der durch den Düsenkranz 14 eingeblasenen Luft in dem Rohr ein Luft-,
Beizflüssigkeits- und Kristallbreigemisch mit großer Geschwindigkeit nach oben, wo dieses Gemisch nach
dem Austritt aus dem Förderrohr 13 gegen den Prall- und Umlenkkörper 17 geschleudert wird. Durch das
Aufprallen und Umlenken des Gemisches wird die Luft von der Beizflüssigkeit und dem Kristallbrei getrennt
und durch das Rohrleitungssystem 18 abgesaugt. Die Beizflüssigkeit und der Kristallbrei werden
nach dem Verlassen des Umlenkkörpers unter einem schräg nach abwärts gerichteten Winkel gegen die
Wandung des Kopfbehälters geschleudert, von der das restliche Gemisch auf den schrägliegenden Boden
gelangt und über das Rohrleitungs- und Verteilsystem abfließt.
Die Regelung der pneumatischen Fördereinrichtung 12 wird erfindungsgemäß durch eine Verteilvorrichtung
15 durchgeführt. Die pneumatische Fördereinrichtung 12 fördert ein Vielfaches der abzuführenden
Menge. Durch die Verteilvorrichtung 15 wird die abzuführende Menge dem Kristallisationsbehälter 2 entnommen und der Rest dem Kristallisationsbehälter
2 zurückgeführt. Die Verteilvorrichtung 15 kann beispielsweise aus einem drehbaren
Gabelstück bestehen, wobei die Verteilung durch Verdrehung des Gabelstückes erfolgt.
Pneumatische Fördereinrichtungen, bei welchen das Fördermedium durch Eindüsen von Luft spezifisch
leichter gemacht wird und dadurch gefördert wird, sind bereits bekannt. Zur Förderung von
Kristallblei konnten sie jedoch bisher nicht erfolgreich eingesetzt werden, da sie zu Verstopfungen
neigen und schlecht regelbar sind. Erfindungsgemäß ίο wird deshalb das Förderrohr an seinen beiden Enden
trompetenförmig aufgeweitet und die pneumatische Fördereinrichtung mit einer automatischen Spülvorrichtung
ausgerüstet. Die Spülung erfolgt durch kurze Wasserzugabe in die Luftzuführungsleitungen. Es
konnte bei Versuchen festgestellt werden, daß der statische Druck in den Luftleitungen bei Verstopfung
um etwa 50 bis 100'°/o steigt. Durch Schaltung eines automatischen Ventils, z. B. eines Magnetventils in
die Wasserspülung und durch Impulsgabe mittels eines Luftdruckmessers, kann hierbei eine automatische
Spülung durchgeführt werden.
In Fig. 2 ist eine aus zwei Stufen bestehende Kristallisationsanlage
dargestellt. Über die Rohrleitung 1 wird kontinuierlich Beizflüssigkeit von der Beizanlage
dem Kristallisationsbehälter 2 aufgegeben, in welchem die Vorkühlung der Beizflüssigkeit erfolgt. Mittels
der pneumatischen Fördereinrichtung 12 wird kontinuierlich Beizflüssigkeit dem Kristallisationsbehälter 2
entnommen, teilweise diesem wieder zugeführt und teilweise dem darauffolgenden Kristallisationsbehälter
23 zugeleitet. Mittels der bereits beschriebenen Verteilvorrichtung 15 wird jeweils diejenige Flüssigkeitsmenge
in den darauf folgenden Behälter abgezogen, welche zur Durchführung der jeweiligen
Kristallisationsaufgabe erforderlich ist. Im Kristallisationsbehälter 23, der in seinem Aufbau und seinem
Einbauten dem Kristallisationsbehälter 2 gleicht, wird die Kühlung der Beizflüssigkeit weitergeführt. Über
die pneumatische Fördereinrichtung 12 des Kristallisationsbehälters 23 wird die gekühlte Beizflüssigkeit
über die Verteilvorrichtung 15 der Zentrifuge 25 zugeführt, in welcher die Beizflüssigkeit von den Kristallen
getrennt wird. Über die Leitung 27 wird die regenerierte Beizlösung der Beizanlage zurückgeführt.
Das abgetrennte Salz wird im Behälter 26 gesammelt. Der Überlauf 24 des Kristallisationsbehälters
23 ist ebenfalls mit der Zentrifuge 25 verbunden. Bei Stillstand der Anlage kann der Inhalt der
Kristallisationsbehälter 2 und 23 in den Kanal 33 abgelassen werden, welcher ebenfalls zur Beizanlage
führt.
In der in Fig. 2 dargestellten Anordnung können auch drei, vier und mehr Kristallisationsbehälter in
Reihe geschaltet werden. Durch Anordnung einer größeren Anzahl von Kristallisationsbehältern kann
dadurch der Kühleffekt von Gegenstromkühlern erreicht werden, ohne daß Pumpen zwischen den einzelnen
Behältern erforderlich wären oder eine Anordnung der Behälter übereinander erforderlich ist.
Fig. 3 zeigt eine zweckmäßige Ausführungsform einer zu einer Baueinheit zusammengefaßten, pneumatischen
Förder- und Umwälzvorrichtung. In das Förderrohr 13 wird über den Düsenkranz 14 Luft
eingeblasen, welche über das Leitungssystem 6, das Ventil 16 und das Leitungssystem 28 zudosiert wird.
Das Förderrohr 13 hat an seinen beiden Enden trompetenförmige AufWeitungen 29, wodurch vermieden
wird, daß anwachsende Kristalle den Förderquer-
schnitt verkleinern. Das Förderrohr 13 endet im Kopfbehälter 11. Die geförderte Flüssigkeit wird
durch den Prall- und Umlenkkörper 17 gegen die Wandung des Kopfbehälters 11 gelenkt und über den
schiefen Boden 19 des Kopfbehälters 11 einer Rohrleitung und der verstellbaren Verteilungseinrichtung
15 zugeleitet. Der Kopfbehälter 11 ist mittels Stützen
30 mit einer Grundplatte 31 verbunden, welche gleichzeitig ein Teil der Abdeckung 21 des Kristallisationsbehälters
2 ist. Um das Förderrohr 13 ist konzentrisch ein weiteres Rohr 32 angeordnet, durch
welches Luft über das Leitungssystem 6 und das Ventil 8 dem Düsenring 5 zugeleitet wird. Kopfbehälter
11, Förderrohr 13, Rohr 32 und Grundplatte
31 werden zweckmäßigerweise zu einer geschlossenen Einheit verbunden.
Die oben vorgeschlagene Ausführungsform einer pneumatischen Förder- und Umwälzvorrichtung
bildet eine geschlossene, leicht auswechselbare Einheit, bietet der Umwälzbewegung wenig Widerstand
und hat keine Flächen und Ecken, an denen sich Kristalle ansetzen können.
In einer Versuchseinrichtung konnte die Zweckmäßigkeit des vorgeschlagenen Verfahrens erwiesen
werden. Bei Kühlbehältern gleicher Abmessungen und gleichen Durchsatzes ergab sich folgende Gegenüberstellung:
Nicht mit der Zentrifuge
erfaßbare Kristalle
erfaßbare Kristalle
Wärmeübergangswert
k -
kcal
'm2hgrd/
Reinigung der Anlage erforderlich infolge Kristallanwachsens nach ..
Bedienungspersonal erforderlich
Anlage
konventioneller Bauart
konventioneller Bauart
15%
200
200
8Std.
ja
ja
Anlage
gemäß vorliegender
Erfindung
Erfindung
10%
500
35
40
200 Std.
nein
nein
Claims (8)
- PATENTANSPRÜCHE:
1. Verfahren zum kontinuierlichen Auskristallisieren von Eisensulfat-Heptahydrat aus schwefelsauren Beizlösungen, bei dem die Beizlösungen in einen oder mehrere Behälter eingeleitet, in diesen durch einen Luftstrom und mittels fJüssigkeitsgekühlter Flächen abgekühlt werden und die gebildeten Kristalle sich im unteren, konischenTeil des Behälters sammeln, dadurch gekenn zeichnet, daß die zu behandelnde Flüssigkeit unter ständigem Umwälzen in vertikaler Richtung an flüssigkeitsgekühlten Flächen vorbeigeleitet wird, wobei die Umwälzung durch einen von unten nach oben gerichteten Strom komprimierter Luft bewirkt wird, die vorgekühlt ist und gleichzeitig zur Kühlung der zu behandelnden Flüssigkeit dient, und der sich absetzende Kristallbrei oberhalb des Flüssigkeitsspiegels abgezogen wird. - 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der abgezogene Kristallbrei außerhalb des Kristallisationsbehälters in eine dem Durchsatz entsprechende Menge und eine Restmenge, die in den Kreislauf zurückgeführt wird, aufgeteilt wird.
- 3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Durchsatz entsprechende Menge einer weiteren Kristallisationsstufe zugeführt wird.
- 4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 3, gekennzeichnet durch einen zylindrischen Kristallisationsbehälter (2) mit einer im Verhältnis zum Durchmesser großen Höhe und einem konisch zulaufenden Boden, ein im Innern dieses Behälters (2) konzentrisch angeordnetes, zylindrisches Rohr (9), das in einem bestimmten Abstand unterhalb des oberen Behälterdeckels (21) endet und den Behälter in zwei durch Flüssigkeit gekühlte Behandlungsräume unterteilt, einen Düsenring (S) am unteren Ende des äußeren oder inneren Behandlungsraumes und ein in der Mitte des Behälters (2) angeordnetes Förderrohr (13), das im Bereich des konischen Behälterteils beginnt und oberhalb des Behälters in einem gesonderten Kopfbehälter (11) endet und zweckmäßigerweise an seinen beiden Enden trompetenförmig ausgebildet ist.
- 5. Vorrichtung nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch einen wenig oberhalb des unteren Endes des Förderrohres (13) dieses umgebenden Düsenkranz (14) zum Einblasen von Luft.
- 6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 und 5, gekennzeichnet durch einen im Kopf behälter (11) oberhalb der Austrittsöflnung des Förderrohres (13) quer zur Strömungsrichtung angeordneten Prall- und Umlenkkörper (17).
- 7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 bis 6, gekennzeichnet durch ein am Kopf behälter (11) sitzendes Absaugrohr (18) zum Absaugen der säurehaltigen Luft.
- 8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 bis 7, gekennzeichnet durch einen am Abflußrohr des Kopfbehälters (11) drehbar angeordneten Verteiler (15).Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 109 708/248 10.61
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1961
- 1961-03-28 GB GB11418/61A patent/GB923138A/en not_active Expired
- 1961-04-07 US US101478A patent/US3193361A/en not_active Expired - Lifetime
Also Published As
Publication number | Publication date |
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