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Kupplung für einen aus mehreren Teilen zusammengesetzten Walzenstrang
großer Länge an Textil-, insbesondere Spinnereimaschinen Die Erfindung bezieht sich
auf eine Kupplung für einen aus mehreren Teilen zusammengesetzten Walzen-, Wellen-,
Zylinder- oder dergleichen Strang großer Länge an Textil-, insbesondere Spinnereimaschinen
mit von Lagerstelle zu Lagerstelle reichenden Teilstücken, an deren Enden gleichartige
und gleich große Kupplungsglieder vorgesehen sind, so daß sämtliche Teilsücke des
zusammengesetzten Stranges die gleiche Umdrehungsgeschwindigkeit erhalten und die
Teilstücke in der gemeinsamen Längsachse je für sich voneinander getrennt gelagert
sind.
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An Textil-, insbesondere Spinnereimaschinen befinden sich verschiedene,
über die ganze Länge der Maschine durchlaufende Walzen, Wellen, Zylinder od. dgl.,
die aus mehreren Teilen zusammengesetzt sind. Dies trifft z. B. für die Unterwalzen
der Streckwerke von Spinnereimaschinen, für die Lieferwalze von Zwirnmaschinen,
die Wickelwalze von Spulmaschinen, andere Transport- und Förderwalzen oder Antriebswellen
zu. Diese über die ganze Länge durchlaufenden Walzen- oder Wellenstränge sind aus
vielen Einzelstücken zusammengesetzt, die aneinandergekuppelt werden. Wesentlich
für die zur Anwendung kommenden Kupplungen ist, daß diese zentrisches Passen der
Einzelstücke, gute ifbertragung des Drehmomentes und leichte Lösbarkeit ermöglichen.
Alle Forderungen zu erfüllen, ist im Hinblick auf die bei den langen Walzen, Wellen
oder Zylindern vorhandenen zahlreichen Kupplungsstellen sehr schwierig.
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Besonders die Unterwalzen der Streckwerke von Vor- und Feinspinnmaschinen,
z. B. die Eingangs-, die Ausgangswalze oder die Antriebswalzen für die Riemchen
oder Bänder, reichen über die gesamte Länge der Spinnmaschine, d. h., sie sind jeweils
viele Meter lang. Die Walzen werden daher aus Fertigungs-, Montage- und Reparaturgründen
aus auswechselbaren Einzelstücken zusammengefügt, die meist von Lagerstanze zu Lagerstanze
reichen, in den Stanzen gelagert und in der Nähe der Stanzen miteinander gekuppelt
sind. Für die Kupplung war z. B. ein in dem einen zu kuppelnden Walzenstück angebrachtes
Vierkantloch mit einem entsprechenden, am anderen zu kuppelnden Walzenstück vorgesehenen
Vierkantzapfen üblich. Auch ist die IX upplung mittels Schraubgewinde bekannt,
bei der ein an dem einen Walzenstück angebrachter Gewindezapfen in eine am anderen
Walzenstück vorgesehene, entsprechend dem Gewindezapfen ausgebildete Gewindebohrung
eingeschraubt ist.
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Der Vorteil solcher einfachen Kupplungen ist ihr minimaler Raumbedarf.
Sie werden deshalb häufig angewandt. Ihr Nachteil ist darin begründet, daß die einzelnen
Walzenstücke nur ausgebaut werden können, wenn der gesamte auf einer Seite von der
Kupplungsstelle liegende Walzenstrang aus den Stanzenlagern gehoben ist. Erst dann
kann die zur Lösung der betreffenden Kupplung, z. B. einer Schraubkupplung, erforderliche
Axialverschiebung vorgenommen werden, um das betreffende Walzenstück herauszulösen.
Bei dieser umständlichen Manipulation besteht außerdem die Gefahr eines Verbiegens
der Walzen bzw. der Kupplungsorgane. Ferner erfordern solche Schraubkupplungen,
je nachdem, an welcher Seite die Unterwalze ihren Antrieb erhält, Rechts-oder Linksgewinde,
so daß ein Auswechseln von Walzenstücken von der einen zur anderen Seite von doppelseitigen
Maschinen unmöglich ist.
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Auch hat man bereits versucht, die Walzenstücke mittels einer in dieselben
eingebauten Schraubenfeder zu kuppeln. Ganz abgesehen davon, daß derartige Federn
nach gewisser Zeit Ermüdungserscheinungen aufweisen, sind derartige Kupplungen kompliziert,
und einzelne Walzenstücke können auch erst nach Ausheben des ganzen Walzenstranges
ausgebaut werden, genau wie dies bei den Schraubkupplungen der Fall ist.
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Ein derartiger Ausbau bringt längere Stillstände der gesamten Maschine
und Produktionsausfall mit sich.
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Weiterhin sind noch Kupplungen bekannt, die ebenfalls eine koaxiale
Verbindung zwischen den einzelnen Teilstücken herstellen, indem zugleich die Lagerstelle
bildende Zwischenstücke in die zu beiden
Seiten angrenzenden Teilstücke
mit zapfenartigen Verlängerungsstücken eingreifen oder Verbindungsenden der Teilstücke
in das Zwischenstück hineinragen. Auch bei solchen Kupplungen erfordert das Herausnehmen
eines Teilstückes das Herausheben des Walzenstranges aus seinen Lagern, damit durch
seitliches Abziehen desselben ein Lösen der in Frage kommenden Kupplung vorgenommen
werden kann.
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Es ist ferner bekannt. die Mittelstücke von Streckwalzen mit den in
Lagern laufenden Seitenteilen durch Klauenkupplungen zu verbinden, wobei diese Klauenkupplungen
durch Stifte oder Hülsen gesichert sein müssen. Das Lösen der Mittelstücke erfordert
das Entfernen der Stifte oder Hülsen. Im übrigen müssen die Teile genau fluchten,
da sonst die Klauenkupplungen schnell ausschlagen.
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Diese im besonderen für die Streckwerkswalzen der Spinnmaschinen geschilderten
Nachteile treffen in gleichem Maße für die anderen angeführten Walzen und Wellen
zu, da in jedem der beispielsweise angefiihrten Fälle Maschinenstillstände unvermeidbar
sind.
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Diese Nachteile werden erfindungsgemäß dadurch behoben, daß an den
beiden Enden jedes Teilstückes ein gleich großes Zahnrad als Kupplungsglied angebracht
ist und als Verbindungsglied der Zahnräder von zwei benachbarten Teilstücken jeweils
ein weiteres Zahnrad angeordnet ist, das um eine parallel neben der Längsachse der
Teilstücke ortsunveränderlich angeordnete Achse umläuft und in die Zähne der beiden
Zahnräder der zwei benachbarten Teilstücke eingreift.
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Es ist zwar bei Über- oder Untersetzungsgetrieben bereits bekannt,
koaxiale Wellenstränge über auf einer zu den Wellensträngen parallelen Achse oder
Welle sitzende Zahnräder zu kuppeln, jedoch ist auf diese Weise eine unterschiedliche
Umdrehungsgeschwindigkeit der koaxialen Wellenstränge vorhanden, während bei der
Kupplung gemäß Erfindung Voraussetzung ist, daß sämtliche Teilstücke eines Walzenstranges
die gleiche Umdrehungsgeschwindigkeit aufweisen. Die bekannte parallele Achse ist
um die Achse des Wellenstranges schwingend angeordnet. Ein Elementenschutz dafür,
daß zwei Teilstücke eines Wellenstranges über einen Räderzug gekuppelt werden, wird
nicht beansprucht.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung ist, daß die Teilstücke von zwei
parallel zueinander angeordneten Wellensträngen oder Walzenstücken durch eine einzige
zwischen deren Lagerstellen angeordnete, ein Zahnrad tragende parallele Verbindungsachse
über Zahntriebe miteinander verbind- und voneinander lösbar sind. Weiterhin besteht
auch noch die Möglichkeit, daß an Stelle der als Kupplungs- und Verbindungsglied
angeordneten Zahnräder aneinander abrollende Reibräder vorgesehen sind. Darüber
hinaus ist es möglich, daß an Stelle von Zahnrädern als Kupplungsglied ein Ketten-
oder Reibrad und als Verbindungsglied eine Kette oder ein Reibriemen vorgesehen
ist.
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Gemäß Erfindung ist eine Kupplung geschaffen, die an den verschiedenen,
über die ganze Länge der Maschine durchlaufenden Wellen, Walzen, Zylindern od. dgl.
zur Anwendung kommen kann. Sie bringt mannigfache Vorteile, wie z. B. das einfache
Lösen einzelner Stücke von Streckwerkswalzensträngen aus dem Kupplungsverband ohne
Lösen irgendwelcher Kupplungselemente und ohne seitliches Verschieben des `'Walzenstranges
mit Ausheben aus den Unterwalzenla-geri1. Dazu ist es nicht mehr erforderlich, alle
üi:L dem betreffenden Walzenstrang ruhenden Qber,:valzcn abzusatteln, was erst vorgenommen
werden kann, wenn die ganze Maschine stillgesetzt ist. Diese gegebenenfalls zum
Zwecke einer vorzunehmenden Reparatur erforderliche Maßnahme kann aber auch zum
Zwecke des Großputzens verwendet werden, da es nunmehr möglich ist, jeweils nur
ein Teilstück stillzusetzen, ohne daß die ganze Maschine außer Betrieb gesetzt werden
muß. Diese kann infolge der von den anderen Walzen oder der Putzwalze übernommenen
Kraftübertragung weiterproduzieren, wenn die über die Streckfeldlänge des betreffenden
Teilstückes verteilten Walzenstücke nacheinander herausgenommen und wieder eingesetzt
werden. Es ist damit aber auch möglich, wenn gewünscht oder erforderlich, einzelne
Elemente stillzusetzen, wie es beispielsweise zur Entfernung einer eingetretenen
Wickelbildung der Fall sein kann.
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Darüber hinaus ergeben sich nicht nur für den Betrieb, sondern auch
schon bei der Fertigung der Maschinen weitere Vorteile. Beispielsweise war bei mit
Schraubkupplungen versehenen Teilstücken eine äußerst maßgenaue Fertigung der Einzelstücke
nötig, um das soggenannte »Wachsen« des einzubauenden Stranges zu vermeiden,
so daß es manchmal erforderlich war, die Einzelstücke vor dem Einbau nachzumessen
und in maßgenaue oder Unter- bzw. Übermaß aufweisende Stücke zu sortieren, damit
beim Einbau des Stranges ein Ausgleich erreicht werden konnte. Diese Maßnahmen sind
bei Anwendung der erfindungsgemäßen Kupplung überflüssig, da selbst etwas größere
Unter- bzw. Übermaße als bisher üblich nicht stören können, weil der Kupplungsverband
des ganzen Stranges unabhängig von diesen Passungen durch A neinanderreihen der
Teilstücke mit dazwischen befindlichen Zwischenräumen erhalten werden kann.
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Es ist nunmehr auch ohne weiteres angängig, mehrere Maschinenteile,
die sich über die gleiche Länge erstrecken und aus verschiedenen Werkstoffen mit
verschiedenen Ausdehnungskoeffizienten bestehen, zu einer gemeinsamen Vorrichtung
zu vereinigen, ohne daß Störungen infolge der verschiedenen Ausdehnung der Teile
in axialer Richtung zu befürchten sind. Dieser Vorteil ermöglicht die Herstellung
der Maschinen in Leichtbauweise, indem z. B. das Gestell mit seinem über die ganze
Länge durchgehenden Tragrahmen aus Leichtmetall hergestellt und die über die gleiche
Länge sich erstreckenden Walzen, Wellen, Zylinder od. dgl. aus Einzelstücken zusammengese:zt
werden, die aus Stahl bestehen.
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Aber auch in den Lagerstellen eingetretene verschieden große Abnutzungen
werden durch die erfindungsgemäße Kupplung ohne weiteres ausgeglichen, da die einzelnen
Teilstücke unabhängig voneinander sind. Die bisher gefürchteten Durchbiegungen der
Wellen oder Zylinder mit ihrer abscherenden Wirkung entfallen vollständig.
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Weitere Vorteile sind auch aus den Einzelheiten der Beschreibung zu
erkennen.
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Der Gegenstand der Erfindung wird an Hand der Zeichnung als Ausführungsbeispiel,
das ein Streckwerk einer Spinnmaschine darstellt, beschrieben, und zwar zeigt Fig.
1 eine Schraubkupplung bekannter Ausführung,
Fig.2 eine erfindungsgemäße
Kupplung für zwei Teilstücke der Ausgangswalze eines Streckwerkes, Fig. 3 einen
Querschnitt nach Fig. 2, Fig. Al. eine erfindungsgemäße Kupplung für die Teilstücke
zweier Walzenstränge, Fig. 5 einen Querschnitt nach Fig. 4., Fig. 6 einen Teilausschnitt
eines Streckwerkes mit erfindungsgemäßer Kupplung von zwei Eingangswalzensträngen
und einem Ausgangswalzenstrang, Fig.7 einen Querschnitt eines ähnlichen Streckwerkes,
wie es in Fig. 6 gezeigt ist, Fig.8 einen Querschnitt einer anderen Ausführungsform
eines Spinnmaschinen-Streckwerkes. Gleiche Bezugszeichen 'bezeichnen in allen Figuren
gleiche Teile.
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Mit der bekannten Schraubkupplung nach Fig. 1 sind die Walzenteilstücke
1 und 1' gekuppelt. Das Walzenteilstück 1 ist in der Stanze 6 im Lager 6' gelagert
und mit einem Gewindezapfen versehen, der in eine Gewindebohrung des Walzenteilstückes
1' eingreift. Das Lösen dieser bekannten Schraubkupplung kann erst erfolgen, wenn
der gekuppelte Walzenstrang über seine ganze Länge aus den Unterwalzenlagern 6'
in den Lagerstanzen 6 ausgehoben ist.
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Fig. 2 und 3 zeigen eine erfindungsgemäße Kupplung. Das Walzenteilstück
1 hat die übliche Länge und reicht von Lagerstanze zu Lagerstanze. Auf den beiden
benachbarten Endzapfen der Walzenteilstücke I. und 1' sind je ein Zahnrad 2 bzw.
2' aufgesetzt, die gleich groß sind.
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Diese beiden Zahnräder greifen in gleicher Weise in ein entsprechend
breites Zahnrad 3 ein, das zweckmäßig als Umläufer um die feststehende Achse 4 ausgebildet
ist. Sämtliche Zahnräder befinden sich gekapselt in einem entsprechenden Hohlraum
6" der Lagerstanze 6. Die Antriebsleistung des Walzenstranges geht also jeweils
von dem Walzenteilstück 1 über Zahnrad 2 auf Zahnrad 3 und von diesem über Zahnrad
2' auf das Walzenteilstück 1', wobei die Walzenteilstücke 1 und 1' den notwendigen
gleichen Drehsinn und die gleiche Umdrehungsgeschwindikeit haben.
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Es ist einleuchtend, daß die Walzenteilstücke 1
oder 1' bequem
aus dem Lagerschlitz 6' und damit aus dem Eingriff mit Zahnrad 3 herausgenommen
werden können, ohne daß irgendwelche weiteren Maßnahmen erforderlich sind.
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Die an einer solchen Kupplungsstelle befindlichen Lagerstellen, auch
die des IJmläufer-Zahnrades 3 auf Achse 4, können selbstverständlich sämtlich oder
teilweise auch als Wälzläger ausgebildet sein, um den Lagerreibungsverlust über
die ganze Maschinenlänge zu vermindern. In diesem Fall wird der Hohlraum 6" der
Lagerstanze zweckmäßig mit einem abnehmbaren Deckel versehen.
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Außer der Kupplung eines Walzenstranges mit einer derart ausgebildeten
Kupplung kann diese mit Vorteil auch dazu verwendet werden, daß sie zugleich zur
Übertragung der Antriebsleistung auf eine oder mehrere weitere achsparallele Walzen
und außerdem zur Kupplung der Teilstücke der zweiten Walze in sich nach gleichem
Prinzip dient.
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Fig.4 und 5 zeigen eine derartige Ausführungsform der Kupplung. Die
Walzenteilstücke 1. und 1' sind in der vorhergehend beschriebenen Weise mittels
der Zahnräder 2, 3 und 2' gekuppelt. In das Zwischenzahnrad 3 greifen nun zugleich
auch die beiden Kupplungszahnräder 8 und 8' der achsparallel be-acabr.=_en Walzenteilstücke
5 und 5' ein. Damit ist er @-. J..zenstrang 5, 5' usw. nicht nur im rechten Dreh-mi==_,
a.icetrieben, sondern auch in sich gekuppelt. Es genügt unter Umständen. auch, die
Walzenteilstücke 5, 5' usw. jeweils nur an einem Ende mit ei:-.em Za_:nraü ü Z;i
@-c'.'3e@1@:1, So d^ß nur dus jeweils von Lagerstanze zu Lagerstanze b-cichende
@;*I@,lze nteilstück 5 bzw. 5' vom jeweiligen Zahnrad 3 angetrieben wird.
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Die Lagerstellen sind gemeinsam in dem Hohlraum 6" der Lagerstanze
6 untergebracht, der durch den abnehmbaren Deckei_ 7 verschlossen ist.
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Durch Verwendung eines Zwischenzahnrades 3 als Zwischenglied für zwei
benachbarte achsparallele Walzenstränge 1, 1' usw. und 5, 5' usw. ergibt sich ein
weiterer ganz besonderer Vorteil: Während ein Walzenteilstück des Stranges 1, 1'
usw. nach Fig. 2 und 3 zweckmäßig nur während des Stillstandes der Maschine herausgenommen
wird, da durch Herausnahme dieses Walzenteilstückes der ganze anschließende Walzenstrang
vom Antrieb abgekuppelt, also stillgesetzt wird, ist das beim Walzenstrang 1, 1'
usw. nach Fig. 4 und 5 nicht der Fall. Es kann in diesem Falle vielmehr irgendein
Walzenteilstück, z. B. das Teilstück 1, herausgenommen werden, ohne daß der anschließende
Walzenstrang 1' usw. vom Antrieb abgekuppelt wird. Der Strang läuft trotzdem beiderseits
des herausgenommenen Walzenteilstückes 1 weiter, da er ja in jeder Lagerstanze über
die Zwischenzahnräder 3 angetrieben wird, die über die ganze Länge der Maschine
durch den nicht unterbrochenen Walzenstrang 5, 5' usw. Antrieb erhalten. Aber auch
in dem Fall, in dem ein Walzenteilstück aus dem Walzenstrang 5, 5' usw. herausgenommen
wird, kann die Maschine weiterarbeiten, da die Strangteilstücke über die Zwischenzahnräder
3 in gleicher Weise wie beim vorhergehenden Beispiel angetrieben werden, solange
der Walzenstrang 1, 1' usw. nicht auch unterbrochen werden muß.
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Ähnlich wie bei dem für die Eingangswalzen 1, 1' usw. und 5, 5' usw.
geschilderten Beispiel der Übertragung des Antriebes durch die Zwischenzahnräder
3, falls ein einzelnes Teilstück aus dem Walzenstrang 1, 1' usw. oder 5, 5' usw.
entfernt wird, kann diese Übertragung des Antriebs auch auf die Ausgangswalze angewendet
werden. Für diesen Fall kann beispielsweise die durchgehende Achse der Putzwalze
beiderseits mit Zahnrädern versehen werden, die mit dem Zwischenzahnrad 3 in Eingriff
gebracht werden, ohne daß die ganze Maschine bis zur Beendigung einer am herausgenommenen
Walzenteilstück notwendigen Reparatur stillstehen muß. Die Übertragung der Antriebsleistung
erfolgt dann über die entsprechenden Zwischenzahnräder 3 und die das herausgenommene
Walzenteilstück ersetzende Putzwalze.
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Wenn die Walze 1, 1' usw. nach Fig. 4 und 5 die Eingangswalze
ist, so ist die benachbarte Walze 5, 5' usw. in Banddurchzugsstreckwerken die Antriebswalze
des Unterriemchens. Damit ergeben sich bislang nicht mögliche Auswechselungsmöglichkeiten
für die Walze und das ganze Einband- oder Doppel-Bandsystem, das diese Walze 5,
5' usw. antreibt.
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Fig. 6 zeigt als Beispiel ein Doppelbreitbandstreckwerk, d. h. ein
Streckwerk, in welchem das Unterleder 9' und das Oberleder von Stanze zu Stanze
reichen.
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Die Führungswalzen 12' des Unterleders und die Führungswalzen des
Oberleders sind an ihren beiden
Enden in je einem gemeinsamen Halter
11' gelagert. Der Halter 11' umfaßt auch die Achse der Lederantriebswalze
5' und ist dadurch an dieser drehbar gelagert. An den Lagerstanzen liegt dieser
Halter jeweils auf einem Anschlag 15 (Fig. 7) auf. Die beiden zu einem Breitbandaggregat
gehörenden Halter 11'
sind miteinander durch eine z. B. im Inneren des Unterleders
liegende Traverse 14' starr verbunden.
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Durch diese Ausbildung kann ein gesamtes aus Oberleder 10'
und Unterleder 9' und allen Führungswalzen 13' bzw. 12' bestehendes
Breitbanddurchzugsaggregat, wenn es z. B. an den Haltern 11' angefaßt wird, während
des Betriebes um die Achse 5' nach oben geschwenkt (im Sinne des Pfeiles
in Fig. 7) und dann bequem aus dem Streckwerk herausgenommen werden, ohne dadurch
den Betrieb der rechts und links anschließenden Streckfelder irgendwie zu stören.
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Das hier am Beispiel eines Doppelbreitbandstreckwerkes erläuterte
Prinzip läßt sich sinngemäß entsprechend auf Ein-Breitband- oder Zylinderdurchzugsstreckwerke
antuenden.
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Fig. 7 zeigt eine weitere Möglichkeit zur Anwendung des Erfindungsgedankens.
Das im Querschnitt gezeigte Streckwerk entspricht im wesentlichen dem in Fig. 6
dargestellten Streckwerk. Es ist die bereits geschilderte mögliche Art der Kraftübertragung
durch die Putzwalze 16' zu erkennen. An der Putzwalze sind in der beschriebenen
Weise Zahnräder angebracht. die in das Zwischenzahnrad 3 eingreifen, so daß der
Ausgangswalzenstrang 17, 17' usw. ohne Unterbrechung weiterliefern kann, wenn eines
der Teilstücke entfernt ist.
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Eine andere Form des Zwischengliedes stellt die Kette 19' dar, wie
sie in Fig. 7 veranschaulicht ist. In diesem Falle ist auf dem Walzenteilstück 1'
ein Kettenrad 18' befestigt, welches in eine entsprechend geführte Kette 19' eingreift.
Auf diese Weise ist es möglich, sämtliche Führungswalzen 5' und 12' des Unterriemchens
9' anzutreiben, wenn auf jedem Walzenende ein in die Kette 19' eingreifendes Kettenrad
20' bzw. 21' befestigt ist.
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Fig. 8 zeigt an einem weiteren Beispiel die überbrückung größerer
Abstände mittels einer Kette als Zwischenglied. Die Kette 22' dient in diesem
Fall als Zwischenglied sowohl für die einzelnen Teilstücke der Abtreibtrommel 23'
für die Ablaufspulen als auch der Führungswalzen 5' und 12'. Die Leitrollen
24'
sind zur Führung der Kette 22' vorgesehen.
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Durch die erfindungsgemäß ausgebildete Kupplung ergeben sich weitere
Vorteile. Beispielsweise ist die Lagerhaltung von verschiedenen Walzen für Links-oder
Rechtsantrieb nicht mehr erforderlich, da die mit der erfindungsgemäßen Kupplung
versehenen Walzenstücke sowohl in den Maschinenseiten mit Links- als auch in denjenigen
mit Rechtsantrieb ohne jede Veränderung benutzt werden können. Es ergibt sich dadurch
aber auch die Möglichkeit, die einzelnen Walzenstücke herauszunehmen, um 180° zu
drehen und wieder einzufügen. Damit kann der ungleichmäßigen Abnutzung der Riffeln
von vornherein entgegengewirkt werden. Die Walzenstränge werden umgedreht, wenn
die Riffelkanten in Auslaufrichtung abgearbeitet sind, so daß nach erfolgtem Umdrehen
die griffigeren Riffelkanten wieder wirksam werden.
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Aber auch etwa eingetretene geringe Veränderungen in der Höhenlage
der Maschinenständer vermag die erfindungsgemäße Kupplung auszugleichen, da sie
durch den Eingriff der Zähne der Teilstückräder in die Zähne der Zwischenräder eine
derartige Nachgiebigkeit hat, daß eingetretene Ungenauigkeiten der Maschinenlagerung
keinen nachteiligen Einfluß auf die Walzen- oder Wellenstränge ausüben können, wie
es bei den üblichen Kupplungen der Fall war.
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Die beschriebenen und dargestellten Ausführungsbeispiele erschöpfen
den Erfindungsgedanken keinesfalls, da er an vielen anderen Textilmaschinen genauso
anwendbar ist, wenn die erfindungsgemäße Kupplung in äquivalenter Weise zur Anwendung
kommt.