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Zum Reinigen des Gummizylinders einer Rotations-Bürodruckmaschine
bestimmte Vorrichtung Die Erfindung betrifft eine zum Reinigen des Gummizylinders
einer Rotations-Bürodruckmaschine bestimmte Vorrichtung mit einem am Rahmen der
Rotations-Bürodruckmaschine zu befestigenden Hilfsrahmen, der ein Gefäß mit einem
Lösungsmittel und eine damit benetzte Reinigungswalze trägt, die durch Verstellen
des Hilfsrahmens von Hand zur Anlage an den Gummizylinder gebracht oder von ihm
abgehoben werden kann und von diesem unter Reibung mitgenommen wird und deren Oberfläche
vor Auflaufen auf die zu reinigende Fläche des Gummizylinders durch eine an sie
angedrückte Rolle von dem Lösungsmittelüberschuß befreit wird.
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Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art ist die Reinigungswalze
mit einer saugfähigen Schicht belegt, der das Lösungsmittel dadurch zugeführt wird,
daß sie unmittelbar in das im Gefäß befindliche Lösungsmittel eintaucht. Die den
Lösungsmittelüberschuß von der Reinigungswalze abquetschende Rolle steht an ihren
Enden unter dem Druck von Stellschrauben.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Notwendigkeit eines
häufigen Nachstellens dieser Stellschrauben zu vermeiden, ein Verspritzen des Lösungsmittels
zu verhindern und ein gleichmäßiges Benetzen des zu reinigenden Gummizylinders mit
einer sehr dünnen Schicht des Lösungsmittels zu gewährleisten.
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Gemäß der Erfindung werden diese Aufgaben dadurch gelöst, daß die
in an sich bekannter Weise mit einer harten Oberfläche versehene, den Lösungsmittelüberschuß
von der Reinigungswalze abquetschende Rolle an ihren Enden unter dem Druck von am
Rahmen schwenkbar gelagerten Federn steht, die durch einen verstellbaren Teil eines
am Hauptrahmen schwenkbar gelagerten und ohne Änderung der Einstellung seines verstellbaren
Teiles ein- und ausrückbaren Hebels vorspannbar ist, wobei der nicht saufähigen
Gummioberfläche der Reinigungswalze das Lösungsmittel in an sich bekannter Weise
ausschließlich durch einen gleitend an ihr anliegenden, der Rolle vorgeschalteten
Docht zugeführt wird.
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Die vorgespannten Federn drücken die den Lösungsmittelüberschuß abquetschende
Rolle mit einer genau einstellbaren Kraft an die harte Oberfläche der Reinigungswalze
an, so daß sich eine häufige Nachstellung der Federn durch Stellschrauben erübrigt.
Die Federkraft bleibt auch unverändert erhalten, wenn man den ein- und ausrückbaren
Hebel zum Herausnehmen der Rolle ausrückt und nach Einsetzen der Rolle wieder einrückt.
Da nur der Docht, nicht aber die Reinigungswalze in das Lösungsmittel eintaucht,
wird dieses nicht verspritzt. Auch verbleibt nach dem Abquetschen des Lösungsmittelüberschusses
auf der Oberfläche der Reingungswalze ein sehr dünner Auftrag des Lösungsmittels,
der viel gleichmäßiger ist, als es bei Vorhandensein einer saugfähigen Oberfläche
möglich wäre.
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Bei Vorrichtungen, die den Druckzylinder nicht zum Reingen, sondern
zum Durchführen des lithographischen Druckverfahrens anfeuchten, ist es bekannt,
das Feuchtmittel der nicht saugfähigen Gummioberfläche der Feuchtwalze zuzuführen,
an welcher eine den Feuchtmittelüberschuß abquetschende, mit einer harten Oberfläche
versehene Rolle federnd angedrückt wird. Auch ist es bekannt, die Feuchtigkeit durch
die Kapillarwirkung von Dochten zu übertragen, die teilweise in das Feuchtmittel
eintauchen.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist an dem das
Lösungsmittelgefäß tragenden Hauptrahmen abnehmbar ein die Reinigungswalze und die
Rolle tragender Hilfsrahmen befestigt, dessen Herausnahme das Lösungsmittelgefäß
und den Docht zugänglich macht. Dabei ist vorzugsweise das Lösungsmittelgefäß durch
den eintauchenden Teil des
Dochtes in zwei voneinander getrennte,
das Lösungsmittel enthaltende Räume unterteilt. Das bietet den Vorteil, daß einer
dieser Räume das durch den Docht von der Reinigungswalze abgestreifte, mit Druckerschwärze
verunreinigte Lösungsmittel aufnimmt und zurückhält, während der andere Raum gegen
übermäßige Verunreinigung geschützt ist und den Docht speist. Dem Docht wird daher
laufend das Lösungsmittel in verhältnismäßig reinem Zustande zugeführt, obgleich
die durch den Reinigungsvorgang vom Gummizylinder entfernte Druckfarbe bereits in
erheblicher Menge in das Lösungsmittelgefäß gelangt ist.
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Eine besonders günstige Reinigungswirkung ergibt sich bei Anordnung
eines Antriebes, der die Reinigungswalze bei ihrem Umlauf in Achsrichtung hin und
her bewegt. Diese Hin- und Herbewegung ist bei solchen Walzen bekannt, die nicht
zur Reinigung eines Gummizylinders, sondern zum Anfeuchten des Druckzylinders dienen.
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Mit Hilfe der Vorrichtung nach der Erfindung läßt sich der Gummizylinder
einer Rotations-Bürodruckmaschine so schnell und vollkommen reinigen, daß es nicht
mehr, wie bisher, erforderlich ist, die letzten Spuren der Druckfarbe vom Offsetzylinder
mit Hilfe unbedruckter Papierbogen zu beseitigen, die man durch die Maschine hindurchlaufen
läßt.
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Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an Hand der
Zeichnungen erläutert. Es zeigt Fig. 1 eine Seitenansicht der Reinigungsvorrichtung,
die an einer Rotations-Bürodruckmaschine für Flachdruck oder lithographischen Druck
angebracht ist, wobei lediglich Teile der Druckmaschine gezeigt sind, Fig.2 eine
Draufsicht auf die Reinigungsvorrichtung, die an der Maschine angebracht ist, wobei
der Maßstab etwas größer als derjenige der Fig. 1 ist, Fig.3 einen senkrechten Querschnitt
durch die Reinigungsvorrichtung entlang der Linie 3-3 der Fig. 2, Fig. 4 eine Teilansicht
ähnlich der Fig. 3, bei der jedoch die verschiedenen Aggregate der Reinigungsvorrichtung
voneinander getrennt sind, Fig. 5 einen senkrechten Schnitt durch die Reinigungsvorrichtung
in einem größeren Maßstab als dem der Fig. 2 bis 4 entlang der Linie 5-5 der Fig.
2, Fig. 6 und 7 Teilschnitte entlang der entsprechend bezifferten Linien in Fig.
5, Fig. 8 einen Teilschnitt entlang der Linie 8-8 der Fig. 1, Fig. 9 einen Teilschnitt
ähnlich Fig. 5, jedoch mit einer abgeänderten Form der Reinigungsvorrichtung, Fig.
10 einen Teilausschnitt mit einer weiteren abgeänderten Form und Fig. 11 einen Querschnitt
durch den in Fig. 10 gezeigten Wischer.
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In den Zeichnungen ist eine Rotations-Bürodruckmaschine für Flachdruck
oder lithographischen Druck gezeigt. Sie ist allgemein mit 10 bezeichnet
und besteht aus zwei aufrechtstehenden Seitenplatten 11,
die durch Querrahmenteile
verbunden sind. Die Druckmaschine besteht aus einem Plattenzylinder 15, einem Gummizylinder
16 und einem Druckzylinder 17, die alle zwischen den Rahmenplatten 10 drehbar gelagert
und von einer Kraftquelle über ein Getriebe angetrieben sind, welches das an dem
Gummizylinder 16 befestigte Rad 18 (Fig. 2) enthält. Um das Druckbild auf der Druckplatte
12 (Fig. 1), die den Plattenzylinder 15 umgibt, einzufärben, ist die Maschine mit
einer Einfärbvorrichtung versehen. Sie hat ferner eine Feuchtvorrichtung zum Aufbringen
der die Farbe abstoßenden Flüssigkeit auf die Druckplatte. Das Druckbild wird von
der Druckplatte 12 auf den Gummizylinder 16 und von dort auf das zu bedruckende
Blatt übertragen.
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Für die Erfindung kommt es auf die Einzelheiten der insoweit beschriebenen
Maschine nicht an. Wesentlich ist nur, daß der Gummizylinder einer solchen Maschine
mit einem dünnen Gummituch 19 od. dgl. bedeckt ist (Fig. 5, 6 und 8). Der Gummizylinder
16 ist im allgemeinen so gelagert, daß die Oberfläche des Gummituches zum Zwecke
der Reinigung zugänglich ist, und zwar entweder von der Stirnseite oder von der
Rückseite der Maschine her. Das ist bei der hier gezeigten Maschine der Fall.
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Die Reinigungsvorrichtung, auf welche sich die Erfindung bezieht,
ist insgesamt mit 20 bezeichnet und besteht aus einem Grundrahmen 21, der
zwei Stirnplatten 22 umfaßt, die durch Querrahmenleisten 23 im Abstand voneinander
gehalten werden. Die Stirnplatten 22 sind nach auswärts umgebogen und bilden beide
senkrechte Flansche 26 (Fig. 1 und 6), in die Bolzen 27 eingesetzt sind, um die
Reinigungsvorrichtung 20 an den Seitenplatten 11 leicht anbringen und ausrichten
zu können. Die Leisten 23 des Grundrahmens 21 tragen zwei Halter 28, in die ein
langes Lösungsmittelgefäß 30 für das Reinigungsmittel, beispielsweise ein
Lösungsmittel für Druckfarbe, abnehmbar eingesetzt wird. Die Reinigungsvorrichtung
20 ist gegen seitliche Bewegung durch einstellbare Madenschrauben 24 (Fig. 1 und
4) gesichert, die in den Stirnplatten 22 eingesetzt sind. Ähnliche Madenschrauben
29 (Fig. 5), die in den aufgebogenen Enden 31 der Halter 28 sitzen, klemmen das
Lösungsmittelgefäß 30 gegen die aufgebogenen Enden 32 der gegenüberliegenden Enden
der Halter. Auf dem Grundrahmen 21 sitzt abnehmbar ein Hauptrahmen 35, der eine
Reinigungswalze 40 trägt. Der Hauptrahmen 35 besteht aus zwei Stirnplatten
36, welche durch Querstücke, hier die Stangen 37 und 38, im Abstand voneinander
gehalten werden. Die Stirnplatten 36 haben Schlitze 39, die sich von ihren Unterkanten
aufwärts erstrecken und zugehörige Stifte 41 umgeben, deren innere Enden
49 an den entsprechenden Stirnplatten 22 des Grundrahmens 21 befestigt sind
und sich von dort nach außen erstrecken. Wenn der Hauptrahmen 35 eingesetzt ist,
liegen die oberen Enden der Schlitze 39 auf den Stiften 41, und ihre Seitenplatten
36 liegen an der Außenseite der entsprechenden Platten 22 des Grundrahmens 21.
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Der Hauptrahmen 35 ist abnehmbar und wird in der richtigen Stellung
auf dem Grundrahmen 21. durch Rändehnuttern 42 gehalten, welche mit den Stiften
41 zusammenwirken. Das innere Ende jeder Rändelmutter 42 hat einen Kegelansatz 43,
der in eine kegelige Sitzfläche 44 der Rahmenplatte 36 eingreift. Infolgedessen
kann der Hauptrahmen 35 leicht entfernt werden, indem man die Muttern 42 so weit
losschraubt, bis ihre innenliegenden Kegelansätze 43 die entsprechenden Sitzflächen
44 freigeben, woraufhin der Hauptrahmen 35 von dem Grundrahmen 21 abgenommen werden
kann (Fig. 1, 4 und 6).
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Die Reinigungswalze 40 ist in einem Hilfsrahmen 45 gelagert,
der aus zwei Stirnplatten 46 besteht, die durch Querglieder, wie beispielsweise
Stangen 47
(Fig.5), im Abstand voneinander gehalten werden. Die
Enden der Stangen 47 sind an den entsprechenden Platten 46 befestigt. Der Hilfsrahmen
45 ist auf der Stange 37 des Hauptrahmens schwenkbar befestigt. Die Stange 37 durchdringt
die oberen Ecken der Platten 46 des Hilfsrahmens 45. Die Reinigungswalze 40 ist
drehbar und axial verschiebbar auf einer Achse 48 gelagert, deren Enden an den Platten
46 des Hilfsrahmens befestigt sind. Die Achse 48 verläuft parallel zu der Stange
37 und im Abstand unter dieser. Wenn die Reinigungsvorrichtung an einer Rotations-Bürodruckmaschine
angebracht ist, ist sie in der Weise ausgerichtet, daß die Achse 48 parallel zur
Achse des Gummizylinders 16 verläuft. Durch Schwenken des Hilfsrahmens 45 mittels
eines Hebels 50 um die Achse der Stange 37 kann die Reinigungswalze 40 entweder
zur rollenden Anlage an dem Gummituch 19 des Gummizylinders 16 gebracht oder von
dem Gummituch abgehoben werden.
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Wie in Fig. 1 bis 4 gezeigt, ist der Hebel 50 am äußeren Ende einer
Stange 51 befestigt, deren Enden in den Seitenplatten 36 des Hauptrahmens 35 drehbar
gelagert sind. Der Mittelteil 52 der Stange 51 liegt außermittig zu ihren gelagerten
Endzapfen und ist durch zwei ausziehbare, durch ein Spannschloß verbundene Zwischenglieder
53 mit einer der Stangen 47 des Hilfsrahmens 45 verbunden. Um entweder den Hub des
Hebels 50 oder die Sch-,venkbewegung des Hilfsrahmens 45 zu begrenzen, sind entsprechende
Einrichtungen vorgesehen. Zum Bewegen der Reinigungswalze 40 von einer Stellung
in die andere wird jedoch eine Anordnung bevorzugt, bei welcher die Achse des exzentrischen
Teiles 52 der Stange 51 von der einen Seite zur anderen Seite einer Ebene bewegt
wird, welche durch die Achse des schwenkbaren Teiles der Stange 51 und die Achse
der Stange 47 verläuft, an welcher das andere Ende der Zwischenglieder 53 befestigt
ist. Die Verstellbarkeit der Zwischenglieder 53 ermöglicht es durch das Spannschloß,
den Auflagedruck zwischen der Reinigungswalze 40 und der Oberfläche des Gummizylinders
16 einzustellen.
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Die Reinigungswalze 40 ist mit einer nicht saugfähigen Oberfläche
aus Gummi oder gummiähnlichem Stoff versehen, deren Härte, mit einem Shoro-A-Härtemesser
gemessen, 30 bis 60 und vorzugsweise drei bis sechs Zehntel der Härte des Gummituches
beträgt. Es hat sich gezeigt, daß die Härte dieser Oberfläche eine wesentliche Rolle
spielt, damit die Reinigungswalze 40 einmal durch die Reibung am Gummizylinder 16
angetrieben wird und zum anderen die Druckfarbe wirksam davon entfernt. Ein Ende
der Reinigungswalze 40 ist mit einer Büchse 56 versehen, die eine
Kurvennut 57 aufweist. Mit dieser Kurve wirkt ein Stift 58 zusammen, der in den
Block 59 eingesteckt ist. Der Block 59 ist an der angrenzenden Stirnplatte 46 des
Hilfsrahmens 45 befestigt. Infolgedessen bewegt sich die Reinigungswalze
40 bei ihrem Umlauf hin und her.
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Auf dem Gummizylinder 16 zurückgebliebene Druckfarbe wird zunächst
durch eine dünne Lösungsmittelschicht aufgeweicht, die auf der Reinigungswalze
40 sitzt, und wird dann auf diese übertragen, wenn die Walze unter Reibung
von dem Gummituch angetrieben wird. Die in dieser Weise abgenommene. Druckfarbe
wird von der Reinigungswalze 40 durch einen mit Lösungsmittel getränkten
Docht 60 entfernt. Dieser Docht besteht aus einem Streifen von saugfähigem Stoff,
wie Filz, Stoffgewebe, Molton od. ä., der mit flüssigem Lösungsmittel für die Druckfarbe
getränkt ist. Bei dem Beispiel gemäß Fig. 1 bis 8 ist der Docht 60 ein Filzstreifen,
dessen eine Längskante abnehmbar in einer sich längs erstreckenden und nach vorn
geöffneten Rinne 61 liegt, die durch eine Platte 62 gebildet ist. Diese Platte hat
die Form eines auseinandergezogenen Z, mit dessen Grundstrich sie am Boden des Lösungsmittelgefäßes
30 in einiger Entfernung hinter der Reinigungswalze 40, beispielsweise durch Schweißen,
befestigt ist. Eine Stützplatte 63 aus dünnem Federmetall, die den Docht 60 abstützt,
ragt in die Rinne 61 hinein und wird darin gehalten. Diese Platte verläuft bei 64
vorwärts und aufwärts gegen die Reinigungswalze 40 und dann bei 65 vorwärts und
abwärts gegen die vordere Kante 66 des Lösungsmittelgefäßes 30. Der Docht 60 liegt
über diesem federnden Unterstützungsglied. Sein Teil 67 liegt auf dem Teil 65 der
Stützplatte 63 und wird elastisch an die untere Fläche der Reinigungswalze 40 durch
die Stützplatte 63 angedrückt.
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Der Docht 60 wird durch einen festen Rückhalter 70 an die Reinigungswalze
40 angedrückt. Dieser Rückhalter besteht aus einer länglichen Platte, deren Enden
abwärts gebogen sind und Flansche 71 bilden, die an den Enden des Lösungsmittelgefäßes
30 befestigt sind. Der Rückhalter 70 liegt in einer Ebene, die im wesentlichen parallel
mit der geneigten Oberfläche 64 der Stützplatte 63 oberhalb derselben in einem Abstand
verläuft, der etwa das Eineinhalbfache der Stärke des Dochtes 60 beträgt. Die vordere
Kante des Rückhalters 70 endet in einer Linie, die neben der Umfangsfläche der Reinigungswalze
40 in einem gewissen Abstand verläuft, so daß die erwünschte Bewegung der Reinigungswalze
gegen die Oberfläche des Zylinders 16 und von dieser weg nicht behindert wird. Die
Anordnung ist in der Weise getroffen, daß der geneigte Teil 75 des Dochtes
60 mit seinem unteren langen Ende in das Lösungsmittel für die Druckfarbe eintaucht,
das sich in dem Lösungsmittelgefäß 30 befindet. Die Kapillarwirkung dieses geneigten
Teiles 75 wird nicht beeinträchtigt, da es im wesentlichen frei zwischen dem Rückhalter
70 und der Stützplatte 63 liegt. Die Reinigungswalze 40 sucht bei ihrem Umlauf in
der Pfeilrichtung (Fig. 5) die Druckfarbe oder die mit dem Reinigungsmittel angereicherte
Druckfarbe, die sie vom Gummizylinder abgenommen hat, auf die Vorderseite des Dochtes
60 zu überführen, also auf die in Fig. 5 links liegende Seite. Der Teil 67
des Dochtes liegt über dem vorderen Teil des Lösungsmittelgefäßes 30, welcher teilweise
von dem hinteren Teil des Lösungsmittelgefäßes 30 durch die den Docht tragende Stützplatte
63 getrennt ist. Da keine wesentliche Durchmischung der Reinigungsflüssigkeit stattfindet,
wird durch diese Unterteilung des Lösungsmittelgefäßes 30 erreicht, daß die Druckfarbe
und andere Stoffe, die von der Reinigungswalze 40 durch den Docht entfernt sind,
zum größten Teil in der vorderen Abteilung 76 des Lösungsmittelgefäßes 30 verbleiben.
Infolgedessen braucht man die Reinigungslösung erst nach langem Gebrauch zu wechseln.
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Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 10 und 11 ist der Docht 60A im
Querschnitt wie ein umgekehrtes U geformt und liegt mit seinem mittleren Teil wischend
an der Reinigungswalze 40 an.
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Der Docht 60 A ist in einem rinnenartigen Halter 81 herausnehmbar
angeordnet, dessen sich aufwärts erstreckende Seiten 82 etwas gegeneinander geneigt
verlaufen,
um einen Halter zu bilden, der den Docht in wirksamer Stellung gegen die Reinigungswalze
40 hält. Der Halter 81 ist in dem Lösungsmittelgefäß 30 angeordnet und mit Öffnungen
83 versehen, die einen unmittelbaren Austausch zwischen der Lösungsmittelflüssigkeit
im Docht 60A und der im Lösungsmittelgefäß 30 enthaltenen erlauben.
Der untere Teil des Dochtes 60a ist so angeordnet, daß er in dieses Lösungsmittel
eintaucht, sein oberer Teil ragt daraus hervor und berührt die untere Tangente der
Reinigungswalze 40 flächenartig. Infolge der Kapillarwirkung steigt das Lösungsmittel
für die Druckfarbe in dem Docht auf und sättigt ihn durch und durch.
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Wenn sich bei dem Beispiel nach den Fig. 9 bis 11 die Reinigungswalze
40 in der Richtung des Pfeiles dreht, scheint das mit Druckfarbe angereicherte
Lösungsmittel zum großen Teil an der vorderen Zone der Berührungsfläche 85 zwischen
dem Docht 60A und der Reinigungswalze 40 in einer Art entfernt zu werden, die der
eines Gummischrubbers ähnlich ist. Dieses Lösungsmittel läuft dann in das Lösungsmittelgefäß
30 ab, während das von Druckfarbe fast freie Lösungsmittel aus dem Lösungsmittelgefäß
in dem Fortsatz 86 des Dochtes schneller aufsteigt, als es der Fall wäre, wenn die
Reinigungswalze 40 stillstände. Anscheinend wird dadurch ein Fließen des
Lösungsmittels im Lösungsmittelgefäß 30 verursacht. Dieses Fließen des Lösungsmittels
durch den Docht verhindert eine übermäßige Ansammlung von Druckfarbe in ihm und
verlängert dadurch dessen Lebensdauer.
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In der Ausführungsform gemäß Fig. 11 ist ein länglicher, elastischer
Halter 77 vorgesehen, um den Docht 60A in Anlage an der Oberfläche der Barüberliegenden
Reinigungswalze 40 zu halten. Dieser Halter besteht aus einem langen Streifen
dünnen Federmetalls mit Öffnungen 78, um dem Lösungsmittel den Zutritt zu dem Docht
60A zu gestatten. Die Verwendung eines solchen Halters erlaubt den Gebrauch von
filzähnlichem Werkstoff mit geringer Festigkeit, als es in dem Falle erforderlich
ist, in welchem der Docht nicht unterstützt wird. Diese Ausführungsform ist von
besonderem Vorteil, wenn man die der Reinigungswalze 40 dargebotene Lösungsmittelmenge
erhöhen will.
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Die Menge des Lösungsmittels, welches auf der Oberfläche der Reinigungswalze
40 zurückbleibt, nachdem sie den Docht 60 oder 60A passiert hat, wird durch
eine Rolle 90 bestimmt. Diese Rolle hat eine harte metallische Oberfläche,
ihre Enden sind in Lagerbuchsen 91 drehbar gelagert, welche in Gleitbahnen 92 verschiebbar
angeordnet sind, die von den Stirnplatten 46 des Hilfsrahmens 45 gebildet werden.
Auf diese Weise kann die Rolle 90 gegen die Achse der Reinigungswalze
40 und von ihr weg bewegt werden. Sie wird durch eine einstellbare Spannschraube
93 gegen die Reinigungswalze 40 gedrückt; die Spannschraube 93 sitzt an einem Hebel
94, welcher an einem Querstück 46a des Hilfsrahmens 45 schwenkbar angelenkt
ist. Die Spannschraube 93 ist in dem Hebel 94 eingeschraubt und mit einem breiten
Kopf 96 versehen, der sich an eine Blattfeder 97 legt. Der diese Blattfeder tragende
Halter 98 sitzt schwenkbar auf der Rahmenstange 37. An jedem Ende dieses Halters
ist eine Feder 99 angeordnet, die mit den entsprechenden Lagerblöcken 91 zusammenwirkt,
indem sie diese in Richtung auf die Achse der Reinigungswalze 40 drückt (Fig. 2).
Die Achse der Spannschraube 93 liegt außerhalb des Schwenkpunktes zwischen dem Hebel
94 und der Stange 46a. Dementsprechend wirkt die Blattfeder 97 mit dem verbreiterten
Kopf 96 der Spannschraube 93 so zusammen, daß der Hebel 94 in seiner in Fig. 5 gezeigten
Benutzungsstellung gehalten wird. Dennoch kann man den Hebel 94 leicht in die Leerlaufstellung
(Fig.4) zurückschwenken. Wenn der Hebel 94 in seiner Leerlaufstellung ist,
kann der Halter 98 entgegengesetzt zu dieser Stellung abgeschwenkt werden. Die Rolle
90 ist dann spannungsfrei und kann herausgenommen werden, um den Zugang zu der Reinigungswalze
40 zu gestatten.