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Vorrichtung zum Drehen eines Kübels oder Greifers, der an Seilen eines
Kranes aufgehängt ist, um eine senkrechte Achse Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zum Drehen eines Kübels oder Greifers um eine senkrechte Achse, welcher an Halte-
und Schließseilen eines Kranes aufgehängt ist, der einen Ausleger, eine auf dem
Ausleger verfahrbar angeordnete Laufkatze, Windwerke und Seilumlenkrollen für die
Seile aufweist, von denen die auf der Laufkatze angeordneten, auf Seilrollenträgern
gelagerten Umlenkrollen für die aus der waagerechten in die senkrechte Richtung
zum Kübel oder Greifer führenden Halte- und Schließseile in Richtung der waagerechten
Seiltrums verlagerbar sind.
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Bei der Verwendung von Greifern zum Entladen von Schüttgut aus Schiffsladeräumen
ist es zum leistungsfähigen Arbeiten oft erwünscht oder notwendig, den Greifer so
einzustellen, daß seine Längsabmessung in einer waagerechten Ebene, d. h.
seine Öffnungsstellung parallel zur Fahrbahn oder zu dem den Greifer tragenden Ausleger
verläuft. Unter anderen Betriebsverhältnissen ist es erwünscht oder notwendig, denselben
Greifer so zu drehen, daß seine Längsabmessung quer zum Ausleger gerichtet ist.
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Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn bei Verwendung eines großen
Greifers zum Herausheben lockeren Schüttgutes aus dem Schiffsladeraum ein Schiff
in seiner Längsrichtung quer zum Kiel verlaufende Luken hat, während sich bei dem
zu entladenden nächsten Schiff die lange Seite der Luken in Längsrichtung des Schiffes
erstreckt. In beiden Fällen ist angenommen, daß das Schiff an einer Mole liegt,
auf der sich der Kran und der Ausleger einer Entladevorrichtung befinden, die üblicherweise
inLängsrichtung auf Schienen fahrbar ist, wobei sich der den Greifer tragende Ausleger
nach außen über das Schiff und nach innen über den Kran hinaus zu einer vom Schiff
abgewendeten Entladefläche oder Entladestelle erstreckt.
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Das Entladen des Greifers kann auf eine Vorratshalde oder unmittelbar
in Güterwagen erfolgen. Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann die Ladung auch
aus einem Schiff der erwähnten einen Bauart leicht herausgehoben und in ein Schiff
der anderen Bauart übergeführt werden, wenn sich an der einen Seite der Mole das
eine Schiff und auf der entgegengesetzten Seite der Mole das zweite Schiff mit anderer
Lukenbauart befindet.
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Um den Greifer in die jeweils gewünschte Stellung zu bringen, ist
es bekannt, mit zusätzlichen, am Greifer angreifenden Zugseilen zu arbeiten, die
ein Drehmoment auf den Förderkübel ausüben ' das eine ruhige Lageveränderung
des Förderkübels ausschließt. Dieser Nachteil wird durch das Fehlen einer Geradeführung
der ablaufenden Seiltrums noch verstärkt.
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Bei einer anderen bekannten Vorrichtung werden mittels Schraubspindeln
in Richtung des Kranauslegers verstellbare Leitrollen benutzt. Diese Vorrichtung
hat den Nachteil, daß die Drehbewegung des Greifers 1 durch die langwierige
Schraubspindelverschiebung nur sehr langsam vor sich gehen kann und daß durch das
Fehlen jeglicher Führung der vertikal ablaufenden Seiltrums eine schwingungsfreie
Lageveränderung des Greifers 1 außerordentlich erschwert wird.
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Es ist weiterhin bekannt, an einer Laufkatze eine sich nach unten
bis unter die Unterkante der Auslegerträger erstreckende Tragkonstruktion anzubringen,
an deren unterem Ende eine Traverse, welche das Windwerk nebst Antriebsmotor trägt,
drehbar angebracht ist. Die Traverse ist mit einer vertikalen Welle verbunden, die
von einem auf der Laufkatze
angeordneten Getriebe angetrieben wird.
Diese Vorrichtung ist außerordentlich aufwendig und arbeitet nach einem anderen
Prinzip als der Gegenstand der Erfindung.
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Es ist ferner bekannt, an der Laufkatze eine Drehscheibe anzuordnen,
an der die Blöcke der Hubseile angeordnet sind. Durch diese bekannte Vorrichtung
soll ein möglichst großer Abstand zwischen den Hubseilblöcken erzielt werden. Hierbei
sollen in erster Linie exzentrische Lasten verschwenkt werden und nicht, wie beim
Erfindungsgegenstand, der Greifer oder Kübel, welcher eine Schüttgutlast aufnimmt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Verwendung einer Drehscheibe
eine Vorrichtung zum Drehen des Kübels oder Greifers zu schaffen, mit welcher der
Greifer schnell und automatisch in der weiter oben beschriebenen Weise gedreht werden
kann. Die Vorrichtung soll dabei verhältnismäßig einfach im Aufbau und in ihrer
Betätigung sein und eine ruhige, schwingungsfreie Lageveränderung des Greifers gewährleisten.
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Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Seilscheibenträger
um vertikale Achsen schwenkbar und mit der Drehscheibe verbunden und so angebracht
sind, daß die vertikalen Trums der Betätigungsseile eine bestimmte relative Lage
zueinander beibehalten, wenn sich die Drehscheibe dreht, um den Greifer mit seinen
Längsabmessungen parallel zum Ausleger oder quer zum Ausleger aufzustellen.
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Vorzugsweise erfolgt das Drehen der Drehscheibe durch die Betätigungsseile.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, C
daß
die vertikalen Trums der Arbeitsseile durch die Achse der Seilscheibenträger hindurchgeführt
sind.
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In weiterer Ausgestaltung ist die Erfindung gekennzeichnet durch auf
der Laufkatze angebrachte Einrichtungen, die mit den Seilscheibenträgem verbunden
sind, um die Seilscheiben mit ihren Ebenen in einer Richtung zu halten, die zu den
arbeitenden Abschnitten der Seile führt, wenn die Drehscheibe um eine Vierteldrehung
gedreht wird.
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Vorzugsweise ist jede Lagerstätze für die den Greifer tragenden und
schließenden Seile so aufgestellt, daß die Seilscheiben um je eine Achse
schwingen können, die mit den lotrechten Seilabschnitten der Seile zusammenfällt.
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Wenn die vier lotrechten Seilabschnitte der Greiferseile das übliche
rechteckige Aufstellungsmuster aufweisen, sieht die Erfindung in zweckmäßiger Ausgestaltung
vor, daß die Seilscheiben so aufgestellt sind, daß dieses Aufstellungsmuster in
jeder von zwei Stellungen aufrechterhalten bleibt, in denen seine Längsrichtung
unter einem Winkel von 45 Winkelgraden zur Fahrtrichtung der Laufkatze verläuft,
wobei in der einen Stellung der Greifer parallel zum Ausleger und in der anderen
Stellung der Greifer quer zum Ausleger gerichtet ist.
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Nach der Erfindung kann die Lagerstütze hohle Lagerteile aufweisen,
die den Seilscheibenträger mit der Lagerstütze verbinden, durch die der lotrechte
Seilabschnitt der Seile frei hindurchlaufen kann.
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Ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindunc, ist in den
Zeichnungen dargestellt. In den Zeichnungen ist Fig. 1 die Ansicht einer
Mole und eines auf der Mole fahrbaren Kranes mit einem brückenartigen Ausleger,
der sich auf beide Seiten des Kranes erstreckt und das übliche Maschinengehäuse
und die Kranführerkabine trägt, wobei die Stellungen des Greifers über einem Schiff
und auch über einer Entladestelle dargestellt sind, Fig. 2 eine Ansicht der fahrbaren
Laufkatze mit der Drehscheibe, dem Greifer und den drehbaren Seilscheibenträgern,
den Seilen und der Verriegelungseinrichtung, Fig. 3 eine der Fig. 2 ähnliche
Ansicht im gleichen Maßstab mit der Drehscheibe in einer Stellung, die um eine Vierteldrehung
gegenüber der in Fig. 2 dargestellten Stellung gedreht ist, Fig. 4 eine Seitenansicht
der Laufkatzendrehscheibe und der Greiferseile im gleichen Maßstab der Fig. 2 und
3,
Fig. 5 ein Querschnitt durch die Laufkatze und die Drehscheibe auf
einer Querebene und auf einer unter 45 Winkelgraden geneigten Ebene nach Linie
5-5 der Fig. 2 mit der Entriegelungseinrichtung, Fig. 6 eine Ansicht
des Kranturinaufbaues mit der Stellung des Greifers beim Durchfahren des Kranturmes
auf dem die Laufkatze tragenden Ausleger, wobei diese Fig. 6 im gleichen
Maßstab der Fig. 1 gezeichnet ist, Fig. 7 eine Seitenansicht des Greifers,
dessen Offenstellung in gestrichelten Linien dargestellt ist, Fig. 8 ein
etwas vergrößerter Teilschnitt nach Linie 8-8 der Fig. 2 einer Seilscheibe
für das Greiferseil mit der Lagerung und dem Gehäuse für die Seilscheibe, Fig.
9 ein Teilschnitt nach Linie 9-9 der Fig. 2 mit einem Drehscheibenriegel
und Fig. 10 eine Ansicht der auf dem Riegelarm befindlichen Drehscheibenbremse.
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Zum Verständnis der Verwendung und der Wichtigkeit der Drehscheibenlagerung
und der zusammenarbeitenden Bauteile zu einem in der bereits kurz beschriebenen
Weise erfolgenden Hantieren des Greifkorbes erfolgt zuerst eine Beschreibung einer
als Erläuterungsbeispiel zu wertenden Ladeanlage.
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In Fig. 1 ist eine Mole P dargestellt, an der ein Schiff
S oder S' parallel zur Mole vertäut werden kann. Auf Schienen (Fig.
6) laufen die Räder eines Kranturmes, der sich auf der Mole befindet und
auf der Mole entlangfahren kann.
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Fluchtende Ausleger B und B' tragen eine Fahrbahn Q
(Fig. 6), die den Kranturm durchsetzt und auf der die den Greifkorb tragende
Laufkatze von der einen Seite des Kranturmes zur anderen Seite des Kranturmes oder
vom Schiff zur Entladestelle oder zu einem über einem Eisenbahngleise R befindlichen
Vorratsbehälter K fährt. Die Kabine C für den Kranführer ist so aufgestellt,
daß das innerhalb des Schiffes vor sich gehende Arbeiten des Greifers beobachtet
werden kann. Im Gehäuse 0 sind die Motoren, Seiltrommeln und die übliche
Betriebsausrüstung für eine derartige Ladeanlage untergebracht.
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Der Ausleger B' kann in eine im wesentlichen aufrechte Stellung nahe
der Vorderseite des Kranturmes durch Seil mit Gegengewicht L gehoben werden, um
die Deckaufbauten der an der Mole anlegenden Schiffe oder der von der Mole abfahrenden
Schiffe nicht zu behindern. Das Deck des in Ladestellung im Wasser W befindlichen.
Schiffes S hat eine Querluke H, während in strichpunktierten Linien eine
Längsluke H' abweichender Art eines anderen Schiffes S', üblicherweise eines
Hochseeschiffes, dargestellt ist.
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Eine Laufkatze (Fig. 2 und 3) fährt auf den Schienen der fluchtenden
AuslegerB und B'. Die
Laufkatze trägt die Seilscheiben für die Schließ-
und Tragseile des Greifkorbes 1, wie später noch ausführlich beschrieben
wird.
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Die Laufkatze wird auf den Auslegem durch an der Lautkatze befestigte
Seile 2 gezogen. Die Seilscheiben für die Trag- und Schließseile des Greifkorbes
sind mit einer auf der Laufkatze befindlichen Drehscheibe drehbar verbunden, die
in eine solche Stellung gedreht werden kann, daß sich der Greifkorb 1 in
einer Richtung parallel zum Ausleger öffnet, wie an den Außenenden in Fig.
1 dargestellt ist, oder in Querstellung getragen wird, wie sie oberhalb der
Luke H' in Fig. 1 dargestellt ist.
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Die Trag- und Schließseile für den Greifer laufen über Seilscheiben
und führen zu Seiltrommeln 4 und 5
im Maschinengehäuse 0, so daß der
Greifer in seinen eingenommenen Stellungen in der üblichen Weise geöffnet und geschlossen
werden kann. Eine im Maschinenhaus befindliche Seiltrommel 6 ist mit dem
zum Heben und Senken des äußeren Auslegers B' dienenden Seil L verbunden.
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Eine Ladeanlage dieser Art kann also aus einem bekannten Aufbau bestehen,
der in der üblichen Weise betätigt wird. Nachstehend wird die neuartige Anordnung
näher beschrieben, durch die der Greifer um eine Vierteldrehung gedreht werden kann
und hierbei die unbehinderte Stellung der Verbindungs-und Laufkatze zum öffnen,
Schließen, Heben, Senken und Tragen des Greifers beibehalten wird.
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Der in Fig. 7 dargestellte Greifer, dessen besonderer Aufbau
keinen Teil der Erfindung bildet, wird in der von den beiden inneren lotrechten
Seilen 12 gebildeten Schleife eines Tragseiles getragen, während die Schließ- und
Öffnungsseile 14 über die üblichen Seilscheiben zum Schließen und öffnen des Greifers
laufen. Die Offenstellung des Greifers ist in gestrichelten Linien dargestellt.
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Seilscheiben 1.5 und 16 führen die herabhängende Schleife
des Tragseiles 12, während Seilscheiben 17
und 18 die Schließseile
14 führen. Wie bereits erwähnt, ist ein wichtiges Kennzeichen der Erfindung darin
zu sehen, daß diese vier Seilscheiben mit der Drehscheibe und der Laufkatze so verbunden
sind, daß bei einer Vierteldrehung der Drehscheibe das waagerechte Anordnungsmuster
und die Relativstellungen der lotrechten Seilabschnitte 12 und 14 der Trag- und
Schließseile ungeändert bleiben. Außerdem behalten die Seilscheiben in allen Stellungen
der Drehscheibe und des Greifers 1 eine senkrechte Laufausrichtung mit den
zu den Antriebstrommeln führenden Seilabschnitten bei.
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Die den Greifer tragende fahrbare Laufkatze (Fig. 2 und
5) weist eine waagerechte Tragplatte 20 mit Verstärkungs- und Versteifungsrippen
auf. In Längsrichtung unterhalb der Tragplatte 20 erstrecken sich U-Eisen 21, an
deren unteren Flanschen U-Eisen 22 (Fig. 4 und 5) befestigt sind.
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Die U-Eisen 22 ragen über die Enden deriU-Eisen 21 hinaus. An den
vier Ecken der Tragplatte 20 befinden sich Ansätze 23. Zwischen diesen Ansätzen
23
und den Enden der U-Eisen 22 sind lotrechte Wellen 24 mit waagerechten
Rollen 25 aufgestellt, die an den Fahrschienen anliegen und die die Fahrstellung
und Längsausrichtung der Laufkatze auf den Schienen der Ausleger aufrechthalten.
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Mit den U-Eisen 22 und den Querträgem 26 (Fig. 4) sind aus
der Tragplatte 20 nach oben gerichtete U-förmige Trag glager 28 für Wellen 29 verbunden,
auf deren Enden die auf den Schienen 32 (Fig. 5) rollenden Doppelflanschräder
30 befestigt sind. Die Schienen 32
erstrecken sich auf den Auslegem
B und B' und sind natürlich für gewöhnlich ausgerichtet, damit die den Greifer tragende
Laufkatze von einem Ende zum anderen Ende der Ausleger fahren kann.
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Auf der Tragplatte 20 ist die Drehscheibe 40 gelagert, die aus einer
waagerechten Kreisscheibe besteht, deren nach unten gerichteter Flansch 42 in einen
Ring 43 paßt, der in eine Öffnung der Laufkatzentragplatte 20 eingesetzt ist und
an seinem Umfang eine nach außen gerichtete Schulter hat. Der Außendurchmesser des
Ringes 43 ist annähernd gleich dem gesamten Abstand zwischen den in Längsrichtung
verlaufenden U-Eisen 21.
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Zwischen Drehscheibe 40 und ihrem Flansch 42 sowie zwischen der oberen
Kante und der inneren Umfangsfläche des Ringes 43 ist ein Ring aus Lagermetall 44
mit geringer Reibung eingesetzt. Die Drehscheibe 40 kann aber auch auf Rollenlagem
gelagert werden, wenn die beabsichtigte Verwendung der Anlage sehr viele Drehungen
der Drehscheibe erfordert.
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Jede Seilscheibe 15, 16, 17 und 18 ist auf einer Achse
46 in einem Rollenlager 47 (Fig. 8) gelagert, das von einem starren mantelartigen
Gehäuse oder einem Träger 50 getragen wird, dessen Seitenwände
51
und 52 an der Drehscheibenseite des Gehäuses oder Trägers mit einer
gegossenen lotrechten Lagerstütze 55 verbunden sind, die den Seilscheibenträger
mit dem Drehtisch drehbar verbindet.
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Am unteren Ende jeder Lagerstütze 55 befindet sich ein rohrförmiger
oder hohler Zapfenansatz 56,
der in einem fest von der Drehscheibe 40 getrag
genen Lager 57 aufgenommen wird. In das obere Ende der Lagerstütze
55 greift ein Drehzapfen 58 ein, der an einer waagerechten ü-berbräckungsplatte
60 befestigt ist, die wiederum mit der Drehscheibe 40 über lotrechte Verstrebungen
und Platten verbunden ist. Diese Bauteile sind allgemein mit 62 bezeichnet
und sind in gestrichelten Linien in den Fig. 2 und 3 sowie in voll ausgezogenen
Linien teilweise in Fig. 5 dargestellt. Die Platte 60 ist ungefähr
rechteckig. Die an jeder Ecke der Platte 60 befindlichen Drehzapfen
58 fluchten mit den lotrechten Seilabschnitten der zugehörenden Seile 12
und 14. Die Drehzapfen 58 und die hohlen Lageransätze 56 und
57 sind also im wesentlichen tangential mit der in dem Seilscheibenträger
eingeschlossenen Seilscheiben ausgerichtet, so daß das Seil auf der die Drehachse
des Trägers 50 bildenden Achse und über die in der Lagerstütze
55
sowie in der Drehscheibe 40 befindlichen Öffnungen 63 und 64 (Fig.
8) frei nach unten läuft.
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Bei der Drehuno, des Drehtisches 40 um eine Vierteldrebung bleibt
also die Rille des oberen Teiles jeder Seilscheibe in Laufrichtung mit dem ungefähr
waagerechten Seilstück des von der Seilscheibe ablaufenden Seiles.
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Es ist jedoch notwendig, daß bei der Drehung der Drehscheibe 40 die
Seilscheibengehäuse oder -träger 50 die Richtung des zulaufenden Seilabschnittes
sicher beibehalten. Zu diesem Zweck erstrecken sich die von dem Drehtisch und von
den lotrechten Drehzapfen und Lagern ausgehenden Seitenplatten 51 und
52 nach unten und sind durch Stege 65 miteinander verbunden. Diese
Stegverbindung bildet einen Träger für einen Drehzapfen 67, der in einen
Gleitblock 68 eingreift, auf dem sich die Stegverbindung 65 abstützt.
Der Gleitblock 68 hat Flansche, die an den
Seiten einer kurzen
Schiene 70 anliegen. Die Schiene 70 ist auf dem Drehtisch 40 befestigt
und ist in einem Winkel zur Längsrichtung der Seilabschnitte und zur Längsmittellinie
der Laufkatze angeordnet.
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Der Aufstellwinkel der Schienen 70 ist so gewählt, daß bei
der Drehung der Drehscheibe aus der in Fig. 2 dargestellten Stellung in die in Fig.
3 dargestellte Stellung jeder auf seiner Schiene befindliche Gleitblock
68 eine Ausrichtung seiner Seilscheibe mit den zugehörenden waagerechten
Seilabschnitten der Seile herbeiführt. Diese Anordnung stützt außerdem die Gehäuse
oder Träger 50 ab, so daß die Schienen 70 den Seilzugspannungen auf
die Seilscheiben 15, 16 -. 17 und 18 entgegenwirken
oder die Seilspannungen aufnehmen.
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Die Seitenplatten 51 und 52 der Gehäuse oder Träger
50 können durch Verstärkungen 54 (Fig. 4) versteift werden. Über den oberen
Abschnitt greift der Teil einer Decke 53.
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Aus der Beschreibung des Drehtisches und der Seilscheibenlagerungen
ergibt sich also, daß jede der vier Seilscheiben in einem innerhalb eines Gehäuses
oder Trägers 50 befindlichen Lager auf einer feststehenden lotrechten Achse
getragen wird, die dem richtigen Stellungsmuster der lotrechten Seilabschnitte der
Trag- und Schließseile des Greifers entspricht. Der Aufbau bildet einen sehr kräftigen
Träger für die oberen Drehzapfen, während die unteren Drehzapfen den lotrechten
Seilabschnitt umgeben und fest am Drehtisch angebracht sind. Die Außenseiten oder
Außenstirnwände der Gehäuse oder Träger 50 sind versteift und werden von
Gleitblöcken 68 getragen, die beim Zusammenarbeiten mit winklig aufgestellten
Schienen 70 eine genaue Drehung und körperliche Verschiebung der Seilscheiben
bewirken, wenn sich der Drehtisch von der einen Stellung in die andere Stellung
dreht. Die Neueinstellung der lotrechten Seilabschnitte dreht den Greifer, während
der richtige Abstand für diese Seilabschnitte sowie ihre parallele Stellung aufrechterhalten
wird und ein direkter Zulauf zu den Seilscheiben des Greifers erfolgt.
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In Fig. 5 verlaufen die Schnittebenen an den Außenabschnitten
quer zur Laufkatze, während die Ebenen des Mittelabschnittes unter 45 Winkelgraden
gerichtet ist, wie dies durch die geraden und gebogenen Linien 5-5 in Fig.
2 angedeutet ist. Am rechts ,enden Abschnitt der Drehscheibe 40 ist eine Entlieg
riegelungseinrichtung dargestellt.
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Diese Entriegelungseinrichtung weist, wie nachstehend beschrieben,
einen Schlitten mit einer Langschiene auf, die sich an Rollen anlegt, welche von
den Dreharmen eines Riegels getragen werden.
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Die Riegel (Fig 2 und 3) bestehen aus schwinbaren Hebelarmen
75 und 76, die am Drehpunkt 77
bzw. 78 an Trägern drehbar
gelagert sind. Die Träger sind auf der Tragplatte 20 der Laufkatze befestigt. Mit
jedem Hebelarm 75 und 76 ist ein Riegelnocken 80 und
81 verbunden, der so geformt ist, daß er in eine rechtwinklige Anschlagschiene
82 paßt und fest an dieser an der Drehscheibe 40 befestigten Anschlagschiene
82 anliegt, wie auch Fig. 5 zeigt. Die Riegelnocken 80 und
81 sind so geformt, daß sie dicht in die Anschlagschiene 82 eingreifen,
wenn sich die Anschlagschiene in je einer Stellung ihrer beiden Stellungen
befindet. In Fig. 2 nimmt der Hebelarm 76 eine Stellung ein, bei der sein
Riegelnocken 81 in die Anschlagschiene 82 eingreift. In dieser Stellung
wird der Hebelarm 76 fest von einer Feder 86
gehalten, die an einem
drehbar mit dem Hebelann 76
verbundenen Bolzen angreift und sich an einem
ortsfesten Bauteil abstützt, um den Hebelarm 76 nach außen und den Riegelnocken
81 nach innen zu drehen. Eine ähnliche Feder 85 ist mit dem Hebelarm
87 verbunden und versucht unter Zugspannung den Hebelarm 87 nach außen
und seinen Riegelnocken 80 nach innen zu drehen. Diese Drehung wird jedoch
durch Anlegen des Riegelnockens an den kreisförrnigen Umfang der Drehscheibe verhütet.
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Es sei angenommen, daß das Gewicht des Greig fers auf einer Auflage
ruht. Der Hebelarm 76 kann dann freigegeben werden. Ein geringer Zug an den
Tragseilen übt einen in Linksrichtung wirkenden Druck auf die Seilscheiben
15 und 16 aus, der so groß ist, daß die Drehscheibe 40 gedreht wird.
Die Drehung kann von einer zweckdienlichen Einrichtung, z. B. einem starren Vorsprung
90, begrenzt werden, der vorzugsweise diametral gegenüber der Anschlagschiene
82 liegt und so aufgestellt ist, daß er sich in der einen Stellung der Drehscheibe
40 an einen Anschlagblock 91 oder in der um eine Vierteldrehung gedrehten
anderen Stellung der Drehscheibe an einen Anschlagblock 92 anlegt. Hebelarm
75 wird von der Feder 85
gedreht, so daß der Riegelnocken
80 in die jetzt mit ihm fluchtende Anschlagschiene 82 eingreift, wenn
sich der Vorsprung 90 an den Anschlag 92 anlegt. Diese Stellung ist
in Fig. 3 dargestellt. Der Riegelnocken 82 liegt jetzt wirkungslos
am Umfang des Drehtisches an.
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Zum Entriegeln der Riegel sind an den Enden der Hebelarme
75 und 76 Rollen 95 bzw. 96 (auch in Fig.
9) gelagert, an die sich in ihrer Außenstellung eine in Längsrichtung verlaufende,
seitlich verschiebbare Schiene 100 anlegen kann. Die Schiene 100 ist
auf den Innenenden von Gleitschiene 102 angebracht, welche auf Rollen
103 einer an einer ausgewählten Stelle des Auslegers befestigten Unterlage
105 beweglich sind.
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Eine nicht dargestellte Einrichtung ist mit dem die Entriegelungsschiene
100 tragenden seitlich verschiebbaren Rahmen verbunden, so daß der Rahmen
bei Regelung durch den Kranführer nach innen geschoben wird, wenn die Laufkatze
in eine Stellung gebracht ist, bei der sich die Schiene 100 bei ihrer Einwärtsbewegung
an die nach außen ragende Rolle des Riegelhebelarmes anlegt. Die innenliegende Entriegelungsstellung
der Schiene 100 ist in strichpunktierten Linien in den Fig. 2 und
3 dargestellt. Die Bewegung der Entriegelungseinrichtung kann durch einen
beliebigen Kraftantrieb (nicht dargestellt) erfolgen.
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Zum leichteren Verständnis der Fig. 2 und 3 sei darauf hingewiesen,
daß ein Abschnitt der Laufkatzentragplatte 20 zwischen den Rädern 30 an jeder
Seite verbreitert ist und daß Versteifungs- und Verstärkungsflansche 110
und 111 angebracht sind. Eckbleche 112 und 113 können sich von diesen
längs verlaufenden Flanschen nach innen erstrecken. Die Eckbleche 112 bilden Führungen
und Gegendruckbleche für die Bolzen der Riegelfedern 85 und 86. Bei
anderen Aufbauteilen der Laufkatze können verschiedene Abänderungen in den mechanischen
Ausführungen der Laufkatze vorgenommen werden.
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Bei dem Einzelschnitt nach Fig. 9 bildet der Drehzapfen
78 ein an der Tragplatte 20 befestigtes Lager für den Hebelarin
76. Anschlagschiene 82, in die der Riegelnocken 81 eingreift,
ist teilweise im Schnitt dargestellt und ist an der Drehscheibe 40 befestigt.
Bei
der in Fig-. 2 dargestellten Stellung der Seilscheiben 15 und 16 versucht
der Zug auf die Tragseile 12, 12 eine. Drehung -der Drehscheibe in Linksrichtung.
Befinden sich die Seilscheiben in der in Fig. 3 dargestellten Stellung, dann
übt der Zug auf die Schließseite 14, 14 eine Kraft aus, die die Drehscheibe in Rechtsrichtung
drehen will. Diese Drehkräfte werden natürlich von der Riegeleinrichtung sowie dem
Laufkatzenaufbau mit seinen Flanschrädem und seinen an den Schienen anliegenden
waagerechten Rädern 25
wirksam aufgenommen. Soll die Riegeleinrichtung bei
arbeitend6m--oder hängendem Greifer entriegelt werden,'dann würde die Drehscheibe
zu schnell oder zu kräftig gedrehL Bei bestimmten Betrieb-werhältnissen ist es jedoch
erwünscht, den- Greifer in hängender Stellung zu drehen. Um nun einen unzulässigen
Stoß 2 auf die Laufkatze bei ungebremster Drehung der Drehscheibe zu verhüten, wird
eine Bremsvorrichtung verwendet, die sich an die Drehscheibe anlegt und die gleichzeitig
-mit dem Entri#gelungs- und Verriegehingsvorgang geschaltet wird.
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Die in den Fig. 2, 3 und 10 beispielsweise dargestellten
Bremsbacken 115 legen sich an ein auf dem Umfang der Drehscheibe angebrachtes
konzentrisches Flanschsegment 116 an, das sich oberhalb der Anschlagschiene
82 und zu beiden Seiten dieser Schiene 82 befindet. Die Bremsbacken
115 sind vorzugsweise auf verstellbaren, federnd nachgiebigen Auflagern,
z. B. Federn 117 (Fig. 10), gelagert, die die Bremsbacken
115 nach innen gegen den Flansch 116
drücken. Die Federn werden auf
Führungsbolzen 118
gehalten, die die Bremsbacken 115 auf den Hebelarmen
75 und 76 tragen.
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Beim Drehen eines Hebelarmes zwecks Heraushebens seines Riegelnockens
aus der Riegelschiene 82
wird die von diesem Hebelann getragene und infolgedessen
nach innen gedrehte Bremsbacke 115 an den auf dem Umfang der Drehscheibe
40 befindlichen Flansch 116 gedrückt, so daß die Drehung der Drehscheibe
verzögert und ein starker Stoß bei Stillsetzen der Drehscheibe durch die Anschläge
90 und 91 oder 92 verhütet wird. Die Bremswirkung kann durch
Ändern des Druckes auf die Entriegelungsschiene 100
geändert werden.
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Aus der Beschreibung der Einzelteile und ihres mechanischen Aufbaues
ergibt sich zwar schon das Arbeiten der Ladeanlage, jedoch soll die nachstehende
Zusammenfassung den Zusammenhang der Arbeitsvorgänge und den Wert der Erfindung
zeigen, wenn sie für die erwähnten Zwecke in der dargestellten und beschriebenen
Anlage verwendet wird.
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Es sei beispielsweise angenommen, daß ein Schiff S
mit
quer zum Schiffskörper verlaufenden langen schmalen Ladeluken entladen werden soll.
Der Ausleger B' wird dann in seine waagerechte Stellung gesenkt, nachdem das Schiff
und der den Ausleger tragende Kranturm in die gewünschten Arbeitsstellungen gebracht
worden sind. Die Drehscheibe 40 wird so eingestellt, daß der Greifer 1, wie
an der rechten Seite der Fig. 1 gestrichelt dargestellt, so geöffnet werden
kann, daß seine Längsabmessung parallel zur Ladeluke und zum Ausleger verläuft.
Der Greifer wird dann in eine Ladeluke gesenkt und geschlossen, um eine Füllung
aus der Ladung des Schüttgates aufzunehmen. Anschließend wird der Greifer gehoben
und von den Seilen 2 in die Stellung bewegt, in der das aufgenommene Schüttgut freigegeben
und abgesetzt werden soll. Der Greifer wird dann. durch Aufheben der auf die Schließseile-14
wirkenden Spannung geöffnet.
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Das Material kann auf diese Weise auf einer Vorratshalde, wie an der
linken Seite der Fig. 1 dargestellt ist, abgelegt werden. Der Vorgang wird
nun wiederholt. Der Kranturm wird- dann auf der Mole zur nächsten Ladeluke
gefahren, bis die Schiffsladung gelöscht ist. Bei feststehender Kranbrücke wird
das Schiff entsprechend weiterbewegt. # - -
Verlaufen die Ladeluken R' -eines
Schiffes in Längsrichtung des Schiffskörpiers'#- - so wird die den Greifer
tragende Laufkatze s6 eingestellt; daß, die L:ängsabmessung des Greifers
und seine öffnungsrichtung in Querrichtung des Auslegers verläuft. Der Greifer 'kann
darin'- i# A#e in Längsrichtung sich erstreckende schmale Ladel-uke gesenkt werden.
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- In vielen Betrieben erfolgt das Drehen des Greifers aus der
einen Stellung in eine- andere Stellung verhältnismäßig - selten. Beim Arbeiten
einer - mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ausgerüsteten Ladeanlage wird
der Greifer auf eine zweckdienliche Unterlage beim Ausführen -des Verriegelungs-,
Dreh-und Entriegelungsvorganges aufgesetzt,- wobei das Drehen bei der vom Greifergewicht
entlasteten Drehscheibe durch einen verhältnismäßig geringen, in der einen Richtung
oder in der anderen Richtung auf die waagerechten Seilabschnitte des Greifertragseiles
12 ausaeübten geregelten Zug erfolg C gt, wobei an der zugehörenden Seilscheibe
15 oder 16 so lange gezogen wird, bis sich der Anschlag
90 von seinem einen Anschlagblock 91 oder 92 zum anderen Anschlagblock
bewegt, worauf nach Zurückziehen der Entriegelungsschiene 110 ein Wiederverriegeln
erfolgt.
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Die Drehuno, der Seilscheiben auf einer lotrechten Achse, die mit
der üblichen festen Stellung der lotrechten Seilabschnitte jedes Schließ- und Tragseiles
zusammenfällt, sichert die Parallelstellung und den üblichen Lauf der Seile über
die Seilscheiben des Greifers.
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Bei der Drehung des Greifers halten die drehbar gelagerten Führungsblöcke
68 und die mit ihnen zusammenarbeitenden winklig aufgestellten Schienen
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die übliche Zulaufrichtung der waagerechten Seilabschnitte der Seile aufrecht,
so daß ein Ablaufen der Seile von den Seilscheiben 15, 16, 17 und
18 verhütet wird.
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Die von diesen Seilen auf die Seilscheiben ausgeübten großen Drücke
verlaufen in der Hauptsache waagerecht und senkrecht, so daß eine Druckkomponente
entsteht, die unter 45 Winkelgraden zum tragenden Gleitblock 68 durch die
Achse jeder Seilscheibe gerichtet ist. Der waagerechte Druck wird von den starken
festen Drehlagem 56 und 57 aufgenommen, während der lotrechte Druck
zwischen diesem Lager und dem auf der Gleitschiene 70 befindlichen Block
68 verteilt wird.
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Der entlastete Greifer kann leicht und bequem gedreht werden.
Oft ist es auch erwünscht, den Greifer nach seinem Senken in eine Ladeluke
zu drehen, damit er eine größere Ladung faßt und im geschlossenen Zustand gefüllt
ist oder damit der Greifer eine Ladung faßt, die nicht unmittelbar unterhalb der
offenen Ladeluke liegt. Bei öfter wiederholtem Drehen kann die Drehscheibe an Stelle
der Lager 44 auf Wälzlagern, z. B. Kugellagern oder Kugelrollenlagern, gelagert
werden.
Als Beispiel. für die mögliche Verwendung> der Erflndung,
bei der ein Drehen der Drehsch - eibe.bei hängendem Greifer erwünscht ist,
sei ein Güterumschlag erwähnt, bei dem das Schüttgut von einem Schiffskörper mit
querliegenden Ladeluken zu einem an der gegenüberliegenden Seite derselben Mole
und. des Kranturmes gelegenen Schiffskörper mit-in Längsrichtung sich erstreckenden
Ladeluken übertragen wird. Das Entriegeln, Drehen und Wiederverriegeln des Drehtisches
oder der Drehscheibe bei hängendem Greifer spart beträchtlich an Zeit und wird durch
die beschriebene Verwendung einer leistungsfähigen Bremse am Drehtisch praktisch
möglich.