-
Konsoldrehlaufkran Die Erfindung bezieht sich auf einen Konsoldrehlaüfkran.
Derartige Krane bestehen aus einem auf drei Schienen einer Hallenwand fahrenden,
mit Rückwand bezeichneten Teil und einem an dieser Rückwand um eine lotrechteAchse
um etwa 180° schwenkbar gelagerten Ausleger. Konsoldrehlaufkrane, die einen schwenkbaren
Ausleger besitzen, haben gegenüber den Konsollaufkranen, die einen feststehenden
Ausleger mit einer darauf oder innen laufenden Katze besitzen, den Vorteil, daß
der Ausleger parallel zur Kranbahn gestellt und dadurch das gesamte Hallenprofil
freigegeben werden kann. Diese Eigenschaft ist wichtig, damit die über dem Konsolkran
laufenden, die ganze Hallenbreite überspannenden Normallaufkrane ungehindert arbeiten
können.
-
Die bisher bekannten Konsoldrehlaufkrane haben eine möglichst starr
ausgeführte Rückwand, an der die waagerechten Laufräder so angeordnet sind, daß
eine statisch unbestimmte Vierpunktabstützung entsteht. Die Rückwand ist dabei üblicherweise
als rechteckiger Rahmen ausgebildet, der an seiner Mitte zwei verhältnismäßig lange,
senkrecht zur Rahmenebene stehende Ansätze zur Lagerung des Auslegers besitzt. Durch
diese Bauart ergeben sich, insbesondere wenn der Ausleger unter Last in einem spitzen
Winkel zur Kranbahn steht, sehr große Biegebeanspruchungen der Rückwand. Infolge
der statisch unbestimmten Abstützung der Rückwand ist es dabei noch nicht einmal
möglich, die zulässige Biegespannung auszunutzen, da hierbei eine unzulässige Verformung
eintreten würde. Aus den angegebenen Gründen ist das Gewicht des Krans bei den bisher
bekannten Bauarten verhältnismäßig hoch. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
eine Bauart zu finden, die bei verbesserten Betriebseigenschaften ein möglichst
geringes Gewicht ergibt.
-
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst werden, daß die
den schwenkbaren Ausleger tragende Rückwand als dreieckförmiger Rahmen ausgebildet
ist, dessen eine Seite parallel zu den Laufschienen liegt, wobei die die lotrechten
Kräfte aufnehmenden Laufräder so angeordnet sind, daß die Wirkungslinien der Stützkräfte
möglichst nahe den unteren Schnittpunkten des Rahmensystems liegen. Durch diese
Anordnung wird erreicht, daß die Rückwand einer geringen Biegebeanspruchung unterliegt
und daß die Kräfte zum größten Teil in Form von Zug- und Druckkräften übertragen
werden.
-
Eine besonders günstige Bauart des dreieckförmigen Rahmens ergibt
sich in weiterer Ausbildung des Erfindungsgedankens dadurch, daß dieser in vollwandiger
Hohlbauweise hergestellt ist. Eine statisch bestimmte Dreipunktabstützung des dreieckförmigen
Rahmens ergibt sich in der einfachsten Weise dadurch, daß die Abstützung in den
drei Eckpunkten erfolgt. Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann das dadurch
geschehen, daß der dreieckförmige Rahmen an der oberen Laufschiene durch ein an
der oberen Ecke des Rahmens angeordnetes waagerechtes Laufrad geführt wird.
-
Falls bei dieser Ausführung die Belastung der oberen Laufschiene zu
groß wird, kann nach einem anderen Erfindungsmerkmal an der oberen Ecke des dreieckförmigen
Rahmens ein an seinen Enden mit waagerechten Laufrädern versehener Balancier um
eine senkrechte Achse drehbar gelagert sein.
-
Um eine günstige Einleitung der Kräfte von dem schwenkbaren Ausleger
in die Rückwand sicherzustellen, kann erfindungsgemäß der schwenkbare Ausleger von
einem oberen, möglichst nahe dem Schnittpunkt der Systemlinien an der oberen Ecke
des dreieckförmigen Rahmens befindlichen Lager und einem unteren, möglichst nahe
der Mitte der Systemlinie der unteren Seite des dreieckförmigen Rahmens befindlichen
Lager gehalten werden, wobei das obere Lager Kräfte in lotrechter und waagerechter
Richtung, das untere Lager aber nur Kräfte in waagerechter Richtung aufnimmt.
-
Ein besonders geringes Gewicht des Auslegers ergibt sich, wenn in
weiterer Ausbildung der Erfindung der schwenkbare Ausleger aus einem oberen Zugglied
und einem unteren Druckglied besteht, die an ihren beiden hinteren Enden durch ein
Zwischenstück miteinander verbunden sind, wobei der ganze Ausleger in vollwandiger
Hohlbauweise ausgeführt ist. Bei dieser Ausbildung werden die Kräfte aus der Last
direkt durch ein Kräftedreieck in Zug- und Druckkräfte aufgegliedert
und
in die Lagerstellen des Auslegers eingeleitet. Durch diese schmale, einwandige Bauweise
des Auslegers ist es möglich, die Lager nahe an der Rückwand anzuordnen.
-
Das Führerhaus ist zweckmäßigerweise seitlich an dem Ausleger befestigt.
Die Anordnung kann dabei so getroffen werden, daß es beim Schwenken des Auslegers
zu der Seite des Führerhauses hin über die schrägliegende Seite des die Rückwand
bildenden dreieckförmigen Rahmens gebracht werden kann.
-
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann das Zwischenstück des
Auslegers gekröpft sein und das Hubwerk an dieser Kröpfung gelagert und so ausgebildet
sein, daß die Hubtrommel den Hubmotor und das Getriebe mindestens auf einem Teil
ihrer Länge umgibt.
-
Bei dieser Anordnung und Ausführung des Hubwerkes läßt sich erfindungsgemäß
das Drehwerk so anordnen, daß es, von der Drehachse des Auslegers betrachtet, hinter
dem Hubwerk liegend, in der Mittelebene des Auslegers angeordnet ist.
-
Durch die erfindungsgemäße Anordnung und Ausführung des Hubwerkes
und des Drehwerkes läßt sich ein äußerst geringer Abstand der Schwenkachse des Auslegers
von der Rückwand erreichen. Dies ergibt nicht nur einen äußerst geringen Platzbedarf,
sondern auch eine geringe Beanspruchung der Rückwand.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch
dargestellt. Es zeigt: Fig. 1 eine Seitenansicht, Fig. 2 einen Schnitt 1-I zu Fig.
1, Fig. 3 einen Schnitt II-11 zu Fig. 2.
-
Die Rückwand 1 ist als dreieckförxniger Rahmen ausgebildet. An den
beiden unteren Ecken der Rückwand 1 sind zwei Laufräder 2 zur Aufnahme der lotrechten
Kräfte vorhanden. Die beiden Laufräder 2 sind durch je ein besonderes Fahrwerk angetrieben,
bestehend aus einem Getriebe 3 und einem daran angeflanschten Fahrmotor 4. Zur Aufnahme
der unteren waagerechten Kräfte sind an der Rückwand 1 unten zwei Laufräder 5 vorhanden,
die in je einem mit der Rückwand 1 verschweißten Lagerkasten 6 gelagert sind. An
der oberen Ecke der Rückwand 1 ist ein Balancier 7 um eine senkrechte Achse drehbar
gelagert, der an seinen Enden zwei Laufräder 8 trägt, die die oberen waagerechten
Kräfte aufnehmen.
-
Der Ausleger ist ebenfalls als dreieckförmiger Kastenrahmen ausgebildet.
Er besteht aus dem oberen Zugglied 9, dem unteren Druckglied 10 und dem Zwischenstück
11. Die Verbindung des Auslegers mit der Rückwand erfolgt durch die Lager 12 und
13. Das obere Lager 12 ist so ausgebildet, daß es Kräfte in lotrechter und waagerechter
Richtung aufnehmen kann. Das untere Lager 13 kann nur Kräfte in waagerechter Richtung
aufnehmen. Die Lagerstellen sind gabelförmig ausgebildet, um Biegemomente zu vermeiden.
-
Das Führerhaus 14 ist seitlich an dem Druckglied 10 des Auslegers
angeordnet. Die Anordnung ist dabei so getroffen, daß beim Schwenken des Auslegers
zur Führerhausseite hin das Führerhaus 14 über die schrägliegende Seite der Rückwand
1 gelangt. Infolge der seitlichen Anordnung wird die Führung der Hubseile nicht
behindert. Das Führerhaus 14 ist nach drei Seiten verglast, so daß der Kranführer
in allen Stellungen des Krans eine gute Sicht hat. Um für das Führerhaus eine geringe
Größe und ein geringes Gewicht zu erhalten, ist es nur so groß ausgeführt, daß der
Kranführer darin bequem sitzen und stehen kann. Außer dem Sitz für den Kranführer
enthält das Führerhaus 14 nur die Schaltgeräte für die Arbeitsbewegungen. Die übrigen
elektrischen Geräte sind außerhalb des Führerhauses 14 untergebracht.
-
Das Hubwerk ist so ausgebildet, daß die Hubtrommel 15 den Hubmotor
16 und das Getriebe 17 zum Teil umgibt. Durch diese Ausbildung ergibt sich ein sehr
geringes Gewicht, und der Platzbedarf ist so gering, daß das gesamte Hubwerk an
dem Zwischenstück 11 in einer Kröpfung des letzteren angeordnet werden kann. Von
der Hubtrommel 15 führt das Hubseil 18 in zwei Strängen über zwei Seilrollen 19
an der Spitze des Auslegers und über eine Unterflasche 20 zu einer Ausgleichsrolle
21.
-
Der Motor 22 und das Getriebe 23 des Drehwerkes sind in der Mittelebene
des Auslegers auf dem Druckglied 10 angeordnet. In einem halbkreisförmigen Ringstück
24, das mit dem unteren Balken der Rückwand 1 verschweißt ist, ist ein Zahnsegment
25 befestigt, an dem sich das Ritzel 26 des Drehwerkes abwälzt. Das Zahnsegment
25 ist so angeordnet, daß es nach unten aus dem Ringstück 24 ausgebaut werden kann.