DE1101128B - Kreismesserhalter fuer Papierschneidemaschinen u. dgl. - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Die Erfindung bezieht sich auf einen pneumatisch betätigten Kreismesserhalter für Papierschneidemaschinen, bei welchem das in einem Führungsstück gehaltene, in Kugellagern laufende Kreismesser in seitlichen Ausnehmungen eines rahmenförmigen, nach dem Messer zu offenen Halters gleitet, so daß es in Richtung auf die Warenbahn beweglich gehalten ist.

Derartige Kreismesser sind zu mehreren auf einer Traverse über der zu schneidenden Bahn angeordnet, wobei der Schneiddruck bei bekannten Ausführungen dieser Art durch eine zwischen Führungsstück und Rahmen angebrachte Feder erzeugt wird. Man hat auch schon vorgeschlagen, derartige Kreismesser pneumatisch zu betätigen. Bei einer Anordnung dieser Art steht das die Schneidrolle tragende und zwischen zwei Platten geführte Gleitstück in fester Verbindung mit einer flexiblen Stange, die ihrerseits an einem pneumatisch betätigten Kolben befestigt ist. Die pneumatische Druckerzeugungsanordnung liegt somit außerhalb der einzelnen Messer und benötigt daher zusätzlichen Raum. Auch ist die bekannte Anordnung verhältnismäßig kompliziert und daher teuer in der Herstellung.

Nach einem älteren Vorschlag für einen hydraulisch oder pneumatisch anstellbaren Halter für rotierende Quetschmesser ist der pneumatische Antrieb unmittelbar in den Quetschmesserhalter verlegt, indem der Kolben eines Druckgehäuses unmittelbar mit dem Träger des Ouetschmessers in Verbindung steht und das Druckgehäuse flach dosenförmig ausgebildet und derart angeordnet ist, daß es mit seiner schmalen Seite parallel zur Quetschmesserachse liegt. Bei diesem älteren Vorschlag wird also von dem in dem Quetschmesserhalter befindlichen Druckgehäuse die Funktion des bekannten hydraulischen Zylinders übernommen. Für diese Anordnung ist jedoch immer noch ein besonderer Kolben notwendig, dessen Abdichtung gegen das gasförmige oder flüssige Druckmedium besonders sorgfältig vorgenommen werden muß, da der Verlust von Druckflüssigkeit oder Druckgas zu einer Entlastung des Messers oder bei Flüssigkeiten zu einer Verunreinigung des zu schneidenden Materials führen könnte. Die zu diesem Zweck bei dem älteren Vorschlag vorgesehene Dichtungsmanschette erfüllt aber diese Bedingungen nicht mit absoluter Sicherheit.

Gemäß der Erfindung wird daher vorgeschlagen, bei einem derartigen Messerhalter zwischen dem Führungsstück an dessen oberer Schmalseite und dem Rahmen einen an sich bekannten, vorzugsweise gefalteten Balg aus elastischem Werkstoff für die Übertragung des pneumatischen Druckes anzuordnen. Diese Maßnahme, bei der ein luftdichter elastischer Balg unmittelbar auf die ganze Fläche des Führungsstückes gleichmäßig einwirkt, hat den Vorteil, daß be-

Kreismesserhalter
für Papierschneidemaschinen u. dgl.

Anmelder:

Wilhelm Bilstein

Werkzeug- u. Maschinenfabrik,

Vilkerath über Overath

Erich-Winfried Schmitz-Helff, Darmstadt-Eberstadt,

und Wilhelm Bilstein, Vilkerath über Overath,

sind als Erfinder genannt worden

sondere Dichtungen wie bei den bekannten Konstruktionen für die Übertragung des Druckes in Fortfall kommen. Dadurch ergibt sich eine äußerst raumsparende Konstruktion, bei welcher jedoch die pneumatische Druckwirkung verhältnismäßig groß ist und Verluste ausgeschlossen sind. Ferner ist die Wartung auf ein Minimum herabgesetzt, denn bei geeigneter Wahl des Werkstoffes, insbesondere eines Kunststoffes für den Balg, ist mit einer praktisch unbegrenzten Lebensdauer bei vollkommener Dichte zu rechnen.

Die Verwendung eines durch einstellbaren Innendruck formveränderlichen elastischen Hohlkörpers ist schon bei einer Walzvorrichtung, insbesondere einer Florquetsche, bekanntgeworden. Die bekannte Anordnung sieht vor, daß jede Arbeitswalze durch mindestens einen druckbelasteten Träger abgestützt wird, wobei zur Vermeidung von Bauungenauigkeiten und theoretisch möglichen Durchbiegungen der Stützträger elastische Druckübertragungsglieder, sogenannte Polster vorgeschlagen sind, deren Elastizität wählbar oder einstellbar ist. Insbesondere sind in diesem Zusammenhang auch Schläuche aus Gummi, Kunstgummi, elastischem Kunststoff oder dünnwandigem, nachgiebigem Metall genannt, die mit einer pneumatischen Druckquelle in Verbindung stehen. Im Gegensatz zu der bekannten Anordnung, bei welcher die Aufgabe zu lösen war, eine gleichmäßige Druckverteilung über die ganze Länge einer Walzvorrichtung, also einer verhältnismäßig großen Maschine zu erzielen, muß bei der vorliegenden Erfindung ein jeder Messerhalter für sich allein unter entsprechender Veränderung des pneumatischen Druckes einstellbar sein, so daß also entweder gleiche Drücke bei allen Messer-

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haltern oder auch je nach Wahl verschiedene Schneiddrücke erzeugt werden können. Ferner muß durch den pneumatischen Druck zusätzlich die Kraft der Entlastungsfedern· überwunden werden, welche zur Auf- ■ hebung des Gewichtes der Schneidmesser mit Führungsstück in der Regel bei derartigen Schneidmesserhaltern vorgesehen sind und unter deren Einwirkung beim Nachlassen des Anpreßdruckes ein selbständiges Anheben der Messer von der Schneidwalze erfolgt. Die Schwierigkeit bei der Erfindung bestand somit darin, daß es sich bei Kreismesserhaltern um kleine Baukörper handelt und daher auf einem verhältnismäßig sehr engen Raum eine einen hohen spezifischen Druck erzeugende und im Betrieb aufrechterhaltende sowie sicher arbeitende Pneumatik untergebracht werden mußte, wobei an das Material, aus welchem der Balg besteht, erhebliche Anforderungen gestellt werden. Überraschenderweise hat sich nun gezeigt, daß durch den erfindungsgemäßen Vorschlag das Problem in einwandfreier Weise gelöst werden kann.

In weiterer Ausbildung des Erfindungsgedankens und zur Erleichterung des Gleitens des Führungsstückes in dem Rahmen sind zwischen den beiden seitlichen Gleitflächen des Führungsstückes und des Rahmens Kugeln eingebracht.

Die Messerachse ist ebenfalls in einem Kugellagerring gelagert, wobei in vorteilhafter Weise die Messerachse gleichzeitig den Innenring des Kugellagers bildet.

Das Führungsstück selbst ist erfindungsgemäß aus Spritzguß hergestellt, wodurch sich die Ausführung wesentlich verbilligt.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht, und zwar zeigt Fig. 1 die Seitenansicht des Kreismesserhalters,

Fig. 2 einen senkrechten Längsschnitt nach der Linie I-I der Fig. 1,

Fig. 3 eine Draufsicht auf den Messerhalter gemäß Fig.l,

Fig. 4 einen teilweisen Querschnitt durch den Rahmen gemäß der Linie II-II der Fig. 1,

Fig. 5 einen Querschnitt durch den Messerhalter, bei welchem in dem Führungsstück ein Kugellager eingebaut ist,

Fig. 6 einen teilweisen Querschnitt durch den Messerhalter, bei welchem in dem Führungsstück die Achse des Messerhalters als Kugellagerring dient.

Der Messerhalter besteht aus dem Rahmen I₁ der nach der Messerseite zu offen ist und in welchem ein Führungsstück 2 mit dem darin gelagerten Messer 3 gleitet. Zwischen dem oberen Teil 'des Führungsstückes und dem Rahmen ist ein Balg 4 aus flexiblem Werkstoff eingesetzt, der über eine Rohrleitung 5 mit Druckluft gespeist wird. Das Messer selbst ist bei der Ausführungsform nach Fig. 1 bis 5 in einem Kugellager 6 gehalten, welches in den vorteilhaft aus Spritzguß hregestellten Messerhalter 2 eingespritzt ist. Bei der Ausführungsform nach Fig. 6 dient die Messerachse? selbst als Kugellagerring, so daß die Messerachse stärker ausgeführt werden kann und trotzdem noch Raum gespart wird. Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 sind zwischen dem Führungsstück und dem Rahmen Kugeln 8 vongesehen, um die Reibung zu vermindern.

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Pneumatisch betätigter Kreismesserhalter für Papierschneidemaschinen, bei welchen das in einem Führungsstück gehaltene, in Kugellagern laufende Kreismesser in seitlichen Ausnehmungen eines rahmenförmigen, nach dem Messer zu offenen Halters gleitet, dadurch, gekennzeichnet, daß zwischen dem Führungsstück (2) an dessen oberer Schmalseite und dem Rahmen (1) ein an sich bekannter, vorzugsweise gefalteter Balg aus elastisch verformbarem Werkstoff für die Übertragung des pneumatischen Druckes angeordnet ist.

2. Kreismesserhalter¹ nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den beiden seitlichen Gleitflächen des Führungsstückes und dem Rahmen (1) Kugeln (8) eingebracht sind.

3. Kreismesserhalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Messerachse (7) gleichzeitig den Innenring des Kugellagers bildet.

4. Kreismesserhalter nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Führungsstück (2) des Kreismessers (3) aus Spritzguß besteht.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 1 024 341, 918 676; USA.-Patentschrift Nr. 2 802 528.

In Betracht gezogene ältere Patente:
Deutsches Patent Nr. 1 072 878.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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