DE1097293B - Anordnung von Brems-, Kupplungs- und Gasbetaetigung, insbesondere fuer Mehrzweckfahrzeuge - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft die Anordnung von Brems-, Kupplungs- und Gasbetätigung für Mehrzweckfahrzeuge mit in zwei entgegengesetzten Fahrtrichtungen gleichbleibender Reihenfolge von Brems-, Kupplungsund Gaspedalen zum Betätigen, des..Fahrzeuges mittels Pedale, die vorwärts und rückwärts entsprechend der jeweiligen Fahrtrichtung bewegbar sind.

Es sind bereits Anordnungen von Brems-, Kupplungs- und Gasbetätigung bekannt. Diese weisen jedoch technische Unvollkommenheiten auf, die sich darin zeigen, daß sie entweder die doppelte Anzahl von Pedalen benötigen, oder aber die gleiche Reihenfolge der Pedalbedienung vermissen lassen, d. h., bei wechselnder Fahrtrichtung werden Bremse und Kupplung vertauscht.

Es sind auch Anordnungen einer Brems-, Kupplungs- und Gasbetätigung bekannt, die durch Zwischenhebel oder Umkehrwellen die gleiche Reihenfolge der Pedalbedienung wahren. Hier ist aber bei Änderung der Fahrtrichtung eine umfangreiche Montagearbeit notwendig. Die Pedale müssen abmontiert und umgesetzt, die Zwischenhebel umgedreht bzw. entfernt werden. Für die vorhandenen bekannten Fahrzeuge sind also Utnrüstzeiten notwendig bzw. wird die Unfallgefahr vergrößert.

Weiter gibt es Anordnungen, bei denen durch Drehen des Führerstandes mit den daran bef estigtenBedienungselementen um eine vertikale Achse das Fahren in beiden Fahrtrichtungen mit gleichbleibender Reihenfolge der Pedal- bzw. Hebelbedienung ermöglicht wird. Hierbei ist mitunter die Funktionssicherheit nicht im vollen Umfang gewährleistet, da das Gestänge zu den zu betätigenden Einrichtungen nicht dauernd kraftschlüssig verbunden ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit denselben Pedalen bei Bremse und Kupplung ohne Montagearbeiten eine Betätigung der Pedale in gleicher Reihenfolge auch bei entgegengesetzter Fahrtrichtung des Fahrzeuges zu ermöglichen. Das gleiche soll für das Fußgas erreicht werden.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß zur Betätigung der Kupplung und Bremse zwei Pedale vorhanden sind, die je mit einem Doppelhebel verbunden sind, wobei an jedem zwei mit Langloch versehene Gestänge befestigt sind, die nur auf Zug betätigt werden können und gemeinsam an einen Hebel angreifen, welcher eine mit Schaltklauen versehene geteilte Welle nach nur einer Richtung dreht, wobei' die Schaltklauen wahlweise mit Gabelstücken kuppelbar sind. Diese Gabelstücke dienen zur Betätigung der Bremse der Kupplung, so daß das Pedal, welches in einer Fahrtrichtung die Bremse bedient, in der anderen Fahrtrichtung die Kupplung zur Wahrung gleichbleibender Pedalreihenfolge betätigt.

Anordnung von Brems-, Kupplungsund Gasbetätigung,
insbesondere für Mehrzweckfahrzeuge

Anmelder:
VEB Schlepperwerk Nordhausen,

Nordhausen (Harz),
Ffeiherr-vom-Stein-Str. 30 c

Klaus-Jürgen Schulze, Nordhausen (Harz),

und Oswald Kubatschka, Nordhausen (Harz),

sind als Erfinder genannt worden

Bei der Anordnung nach der Erfindung körinen somit die Pedale in beiden Richtungen betätigt werden und bei Änderung der" Fahrtrichtung ihre Funktion vertauschen, um die gleiche Reihenfolge der Bedienung zu wahren. Die Pedale sitzen drehbar auf einer Welle und übertragen das eingeleitete Kraftmoment mechanisch so auf eine geteilte zweite Welle, daß diese unabhängig von der Bewegungsrichtung der Pedale nur nach einer Seite verdreht wird. Dabei ist es nicht erforderlich, daß die Pedale in ihrer Ausgangsstellung immer senkrecht stehen müssen, bestimmte Anschläge können es ermöglichen, daß dieselben innerhalb eines kleinen Winkels frei geschwenkt werden, um die Fußkraft besser auszunutzen. Auf den beiden Halbwellen sitzen' drehbar, aber mit diesen verbindbar, Gabelstücke zum Betätigen des Brems- und Kupplungsgestänges. Durch einfache hydraulische oder mechanische Schaltmöglichkeit von außen wird der Kraftfluß so gesteuert, daß die Pedale wahlweise mit dem Brems- bzw. Kupplungsgestänge verbindbar sind. Bei der Normalfahrt wird deshalb jedes Gabelstück mit der Wellenhälfte verbunden, auf der es gelagert ist.

Bei geänderter Fahrtrichtung ist jedes Gabelstück mit der fremden Wellenhälfte, z. B. durch Schaltklauen, verbunden. Die gleiche Reihenfolge der Pedalbedienung des Fußgases wird dadurch gelöst, daß sich das Gaspedal entsprechend der Fahrtrichtung auf der Gaspedalwelle umstecken läßt und daß die Gaspedalwelle mit einem Doppelhebel in Verbindung steht, an dessen Enden Gaszugseile angebracht sind, die gemeinsam den Hebel der Kraftstoffregulierung nur in einer

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Richtung verstellen, wobei ein ebenfalls mit einem Gaszugseil in Verbindung mit dem Hebel stehender Handgashebel jeweils nur in dieser Richtung bewegbar ist.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.

Es zeigt

Abb. 1 das Kupplungs- bzw. Bremspedal an einem Lenkturm,

Abb. 2 einen Schnitt durch Abb. 1 gemäß der Linie A-B,

Abb. 3 in einem längsgeschnittenen Lenkturm die Anordnung der Elemente für Fuß- und Handgas,

Abb. 4 einen Schnitt durch Abb. 3 gemäß der Linie C-D.

Nach Abb. 1 und 2 sitzen drehbar auf einer im Lenkturm 1 gelagerten Pedalwelle 2 die Pedale 3 für Kupplung und Bremse, die fest mit den Doppelhebeln 4 verbunden sind.

An den Doppelhebeln 4 greifen zwei mit Langlöchern versehene Gestänge 5 an, die durch die Bolzen 6 gehalten werden und am Hebel 7 durch den Bolzen 8 gelagert sind. Durch den Vorstecker 9 wird der Hebel 7 mit der Wellenhälfte 10 bzw. 11 der geteilten Welle verbunden. Der Hebel 7 wird in der Lagerbuchse 12 durch die Madenschraube 13 gegen axiales Verschieben gesichert.

Auf der Wellenhälfte 10 sitzt drehbar das Gabelstück 14, das an seinem Ende Schaltklauen trägt und das Gestänge zum Betätigen der Bremse bewegt. Auf der Wellenhälfte 11 ist drehbar das Gabelstück 15, ebenfalls an seinem Ende mit Schaltklauen angeordnet, das über ein Gestänge die Kupplung betätigt.

Fest mit der Wellenhälfte 11 verbunden sind Schaltklauen 16, die entweder mit den Schaltklauen des Gabelstückes 14 oder mit den Schaltklauen des Gabel-Stückes 15 in Eingriff gebracht werden können. Auf der Wellenhälfte 10 sind Schaltklauen 17 durch den Stift 18 befestigt, die mit den Schaltklauen der Gabelstücke 14 bzw. 15 verbunden werden können. Die Wellenhälften 10 und 11 können in zwei Stellungen mit den Hebeln 7 durch die Vorstecker 9 festgehalten werden. Die in Abb. 2 gezeichneten Eingriffsverhältnisse stellen die der Normalfahrt entgegengesetzte Fahrtrichtung dar. Die Schaltklauen 16 sind mit den Schaltklauen des Gabelstückes 14 und die Schaltklauen 17 mit den Schaltklauen des Gabelstückes 15 verbunden. Wird die Fahrtrichtung geändert, so werden die Pedale 3 entgegengesetzt getreten. Um die gleiche Reihenfolge der Pedalbedienung herzustellen, müssen die Schaltklauen 16 mit den. Schaltklauen des Gabel-Stückes 15 und die Schaltklauen 17 mit den Schaltklauen des Gabelstückes 14 in Eingriff gebracht werden. Hierzu werden die Vorstecker 9 herausgezogen und die Wellenhälften 10 und 11 axial so verschoben, daß sie in der anderen Stellung mit den Hebeln 7 wieder verbunden werden können. Abb. 3 und 4 zeigen die Anordnung der Gasbedienung nach der Erfindung in dem Lenkturm 1. Auf der Gaspedalwelle 19 sitzt das umsteckbare Gaspedal 20 und der Doppelhebel 21, während auf dem Wellenstummel 22 der Hebel 23 und der Handgashebel 24 fest angeordnet sind.

Von den Enden des Doppelhebels 21 laufen zwei Gaszugseile 25 zu einem Verbindungsteil 26 und vereinen sich dort mit dem Gaszugseil 27 des Handgases zu einem Gaszugseil 28. Auf einer im Lenkturm gelagerten Hohlwelle29 sitzt fest der Hebel 30, durch den das Gaszugseil 28 geführt wird, das auf der in der Hohlwelle 29 gelagerten Trommelwelle 31 endet. Am Ende der Trommelwelle 31 befindet sich ein Arretierungsstück 32, das die Hohlwelle 29 mit der Trommelwelle 31 arretiert. Beim Betätigen des Gaspedals 20 oder des Handgashebels 24 wird der Hebel 30 bewegt und regelt über den Hebel 33 die Kraftstoffzufuhr. Wird bei Änderung der Fahrtrichtung das Gaspedal 20 umgesteckt, so wird durch die Anordnung des Doppelhebels der Hebel 30 in der gleichen Richtung verdreht.

Die Längenänderung des Gaszugseiles 28 geschieht, indem die Arretierung 32 zwischen der Hohlwelle 29 und Trommelwelle 31 gelöst und das Gaszugseil 28 durch Drehen der Trommelwelle 31 aufgerollt wird.

Claims (2)

PATENTANSPRÜCHE:

1. Anordnung der Brems- und Kupplungsbetätigung, insbesondere für Mehrzweckfahrzeuge mit in zwei entgegengesetzten Fahrtrichtungen gleichbleibender Reihenfolge von Brems- und Kupplungspedalen zum Betätigen des Fahrzeuges mittels zweier Pedale, die vorwärts und rückwärts entsprechend der jeweiligen Fahrtrichtung bewegbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß diese Pedale (3) je mit einem Doppelhebel (4) verbunden sind, wobei an jedem zwei mit Langloch versehene Gestänge (5) befestigt sind, die nur auf Zug betätigt werden können und gemeinsam an einem Hebel (7) angreifen, welcher eine mit Schaltklauen (16 und 17) versehene geteilte Welle (10, 11) nach nur einer Richtung dreht, wobei die Schaltklauen wahlweise mit Gabelstücken (14 bzw. 15) kuppelbar sind, die zur Betätigung der Bremse oder Kupplung dienen, so daß das Pedal (3), welches in einer Fahrtrichtung die Bremse bedient, in der anderen Fahrtrichtung die Kupplung zur Wahrung gleichbleibender Pedal-Reihenfolge betätigt.

2. Anordnung der Gasbetätigung zur Beibehaltung der Reihenfolge des Fußgashebels neben den anderen Bedienungshebeln bei Fahrzeugen mit doppelter Fahrtrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß sich das Gaspedal (20) entsprechend der Fahrtrichtung auf der Gaspedalwelle (19) umstecken läßt und daß die Gaspedalwelle mit einem Doppelhebel (21) in Verbindung steht, an dessen Enden Gaszugseile (25) angebracht sind, die gemeinsam den Hebel (30) der Kraftstoff regulierung nur in einer Richtung verstellen, wobei ein ebenfalls mit einem Gaszugseil in Verbindung mit dem Hebel (30) stehender Handgashebel (24) jeweils nur in dieser Richtung bewegbar ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 285 858;
britische Patentschrift Nr. 515 911.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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