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Stehbildwerfer mit Vorrichtung zur Vergrößerung von Bildausschnitten
Die Erfindung betrifft einen Stehbildwerfer mit Vorrichtung zur Vergrößerung von
Bildausschnitten, bestehend aus Objektiven mit normaler und kürzerer Brennweite.
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Es sind Vorrichtungen bekannt zur Erzielung einer sprunghaften Formatänderung
des Projektionsbildes von Kinoprojektoren, wobei dieFormatänderung durch entsprechend
geformte Bildfenster erzielt wird, und zwar dadurch, daß sie einerseits mit entsprechenden
Vorsatzlinsen zur Erzielung des Größenausgleichs gekuppelt sind, andererseits gleichfalls
zwangläufig mit Lichtblenden bzw. einer Vorrichtung verbunden sind, die eine gleichbleibende
Lichtdichte des Projektionsbildes gewährleistet, so daß durch einen Handgriff momentan
alle drei Aggregate in den Lichtgang des Projektors einzuschalten sind, wobei die
Blenden (Lichtblenden, Bildfenster) und die Vorsatzgeräte serienweise und gegebenenfalls
auswechselbar angeordnet sind. Diese Vorrichtung hat jedoch den Nachteil, daß der
Ausschnitt mit der kleinsten Vergrößerung sehr stark abgeblendet werden muß, so
daß ein nicht unbeträchtlicher Teil des Lichtstromes der Projektionslampe ungenützt
verlorengeht. Außerdem ist es bei dieser Anordnung nicht möglich, jeden beliebigen
Ausschnitt eines Bildes herauszuvergrößern. Es sind auch andere Vorrichtungen bekannt
mit zwei oder mehr verschiedenbrennweitigen Objektiven, die derart verschwenkbar
angeordnet sind, daß wahlweise das eine oder andere von ihnen in den Strahlengang
des Projektors gebracht werden kann. Auch Vorrichtungen sind bekannt, bei denen
zwei Objektive fest angeordnet sind und der Strahlengang des Projektors mit Hilfe
eines Spiegels wahlweise durch das eine oder andere Objektiv geleitet werden kann.
Diese Anordnungen haben den Nachteil, daß Bilder verschiedener Vergrößerung verschieden
hell erscheinen.
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Demgegenüber ist der erfindungsgemäße Stehbildwerfer gekennzeichnet
durch einen Schieber, mit dem die wahlweise in den Projektionsstrahlengang einschiebbaren
Objektive verschiedener Brennweite in der Projektionsstellung stets in gleichem
Abstand vom Kondensorsystem gehalten sind, wobei der Abstand der Bildbühne vom Objektiv
der jeweiligen Objektivbrennweite angepaßt ist.
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Zweckmäßig verhalten sich die maximalen Öffnungsverhältnisse bei diesen
Objektiven so, daß das vergrößerte Ausschnittsbild die gleiche Helligkeit aufweist
wie das normale Projektionsbild beiAusnutzung des vollen Lichtstromes der Projektionslampe.
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung kann die zum kurzbrennweitigen Objektiv
gehörige Bildbühne vor einer festen Maske so weit horizontal und vertikal verschiebbar
sein, daß jeder beliebige Bildausschnitt projiziert werden kann. Gegenüber den bisher
bekannten Vorrichtungen dieser Art zeichnet sich der Gegenstand der Erfindung vor
allem durch den Vorteil aus, daß jeder beliebige Bildausschnitt herausvergrößert
werden kann.
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Die Projektion des Ausschnittes erfolgt unter voller Ausnützung der
Lampenleistung. Die Wirkung der Ausschnittsvergrößerung ist dabei etwa so, als wenn
bei der Aufnahme ein Teleobjektiv verwendet worden wäre. Erfolgte die Aufnahme selbst
mit einem Teleobjektiv, so läßt sich durch die Ausschnittvergrößerung die Telewirkung
entsprechend steigern. Darüber hinaus ist es ein wichtiger Vorteil, daß aus einer
einzigen Aufnahme mehrere Motive in rascher Folge projiziert werden können. Weiterhin
besteht ein nicht zu unterschätzender Vorführeffekt in der stetigen Bewegung des
Ausschnittes, die verschiedene Teile des Bildes vorübergleiten läßt. Der Eindruck
ist für den Betrachter etwa der gleiche, wie er beim Schwenken einer Filmkamera
in Panoramaaufnahmen entsteht.
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Der Anwendungsbereich des vorgeschlagenen Projektors beschränkt sich
nicht nur auf rein fotografische Motive. Vielmehr dürfte es auch bei Projektion
von wissenschaftlichen oder technischen Aufnahmen (z. B. bei Schaltskizzen, Plänen
od. dgl.) häufig ein Vorteil sein, wenn das projizierteBild gleichsam wie mit einer
Lupe abgetastet werden kann.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten werden an Hand der Zeichnungen erläutert.
Es zeigt Fig. 1 einen Schnitt durch den Projektor, Fig.2 einen Schnitt durch den
Projektor bei veränderter Stellung der Objektive, Fig.3 eine andere Ausführungsform
der gleichen Vorrichtung.
Im Lampenhaus 1 des Projektors
ist die Projektorlampe 2, der Reflektorspiegel 3 und die Kondensorlinsen 4 und 5
angeordnet. Vor der Kondensorlinse 5 befindet sich eine Öffnung 6 zum Durchtritt
des Lichtstrahlenbündels 7. Vor der Öffnung 6 ist der Bildschieber 8 für das Normalobjektiv
9 angeordnet, das seinerseits in der Vorderwand des Objektivgehäuses 10 zusammen
mit dem kurzbrennweitigen Objektiv 11 befestigt ist. Dabei haben die beiden Objektive
einen vertikalen Abstand h. Hinter dem Objektiv 11 ist eine Blende 12, mit einer
kleineren Öffnung als der des normalen Bildausschnittes angeordnet, vor welcher
der Bildschieber 13 in seiner Ebene vertikal und horizontal so weit verschiebbar
ist, daß jeder beliebige Bildausschnitt erfaßt und vergrößert werden kann. Der Abstand
des Bildschiebers 13 von der Vorderwand des Objektivgehäuses 10 ist dadurch
bestimmt, daß der gesamte Lichtstrom 7, der durch den Kondensor 4, 5 und den normalen
Bildschieber 8 dringt, auch ungeschwächt durch den Bildschieber 13 und das Objektiv
11 zur Projektionswand gelangt.
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Das Objektiv 11 kürzerer Brennweite hat ein gegenüber dem Normalobjektiv
9 wesentlich größeres Öffnungsverhältnis, so daß auch hier der gesamte Lichtstrom
7 ungeschwächt hindurchtreten kann. Dadurch wird erreicht, daß dieAusschnittsvergrößerung
genauso hell wie das normale Projektionsbild erscheint.
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In Fig. 1 befindet sich das Normalobjektiv 9 im Strahlengang 7 des
Projektors. Das Diapositiv ist in den Bildschieber 8 eingeschoben. Will man nun
einen beliebigen Ausschnitt des Diapositivs noch weiter herausvergrößern, so schiebt
man dasObjektivgehäuse 10 um die Strecke h nach oben und bringt das Diapositiv in
den Bildschieber 13. Dieser Bildschieber 13 kann nun in vertikaler und horizontaler
Richtung so weit verschoben werden, daß jeder beliebige Bildausschnitt vergrößert
werden kann. Das kann beispielsweise mit Hilfe von hier nicht gezeichneten, horizontal
und vertikal angeordneten Zahnstangen mit Ritzeln und Stellknöpfen erfolgen. Es
ist aber auch möglich, nur für die vertikale Verschiebung eine Zahnstange mit Ritzel
zu verwenden und die horizontale Verschiebung einfach mit der Hand entlang einer
ebenfalls nicht gezeichneten Führungsscheibe vorzunehmen. Eine weitere Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Projektors kann nach Fig.3 in an sich bekannter Weise darin
bestehen, daß die beiden Objektive 9, 11 fest angeordnet sind, während der Strahlengang
des Projektors durch einen Spiegel 14, der klappbar angeordnet ist, über die Kondensorlinse
15 und den Spiegel 16 zum kurzbrennweitigen Objektiv 11 angelenkt werden kann. Der
abgelenkte Strahlengang ist mit 17 bezeichnet.