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Einrichtung zum Wechseln der Strömungsrichtung des Gases in Gasreinigungsanlagen
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Wechseln der Strömungsrichtung des Gases
durch die übereinander in Schichten angeordnete Reinigermasse in Gasreinigungsanlagen,
wobei jedem Reiniger ein Schacht für die Zuleitung und ein Schacht für die Ableitung
des Gases zugeordnet ist und in jedem der beiden Schächte Steuermittel für den Durchgang
des Gases durch in der Schachtwand vorgesehene Öffnungen zu bzw. von den Masseschichten
angeordnet sind. Dabei wird das Gas so gesteuert, daß es durch die einzelnen Schichten
der Reinigermasse in wechselnder Richtung hindurchtreten kann, also beispielsweise
zunächst in der Richtung von unten nach oben und sodann umgekehrt von oben nach
unten, so daß die Schichten der Reinigermasse an allen Stellen in ihrer absorbierenden
Wirkung so vollkommen wie möglich ausgenutzt werden. Während die hierfür bekannten
Schalteinrichtungen zur Hauptsache aus Wechselventilen, Tauchglockenventilen und
wasserstandgesteuerten Wechselkästen bestehen, sieht die Erfindung eine neue Schalteinrichtung
vor, die darin besteht, daß an den einen Schacht nur die Zuleitung und an den anderen
Schacht nur die Ableitung des Gases angeschlossen ist und die Steuermittel jedes
Schachtes derart gemeinsam gesteuert sind, daß in dem einen Schacht leichzeitig
sämtliche ungeradzahligen Steuermittel ihre ffnungsstellung und sämtliche geradzahligen
Steuermittel ihre Schließstellung, oder umgekehrt, einnehmen, während in dem anderen
Schacht gleichzeitig sämtliche ungerad- und geradzahligen Steuermittel die jeweils
entgegengesetzte Stellung einnehmen.
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Mit der Erfindung wird eine wesentliche Vereinfachung im Bau und im
Betrieb der Gasreinigungsanlagen erzielt; so führt sie auch zu einer Verminderung
der jedem Reinigerkasten zugeordneten Verteilerschächte von bisher vier auf zwei
Schächte je Kasten. Außer einfacheren Baukörpern und der Möglichkeit der übersichtlicheren
Führung des Gases und seiner Absperrmöglichkeit gewährleistet die erfindungsgemäße
Einrichtung auch größere Sicherheit für das Bedienungspersonal.
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Weiterhin können gemäß der Erfindung die Schaltantriebe für die Steuermittel
für den Zuleitungsschacht und diejenigen für den Ableitungsschacht einer Reinigungseinheit
miteinander verbunden werden, so daß die Umsteuerung für das Wenden des Stromdurchganges
durch die Massenschichten der Reinigungseinheit mit einem einzigen, für beide Schächte
gemeinsamen Schaltvorgang ausgeführt werden kann.
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Die Steuerorgane selbst kann man in verschiedener Art ausbilden, wofür
als Beispiele Schieber mit geradliniger Bewegung und Drehschieber genannt seien.
Die ersteren erstrecken sich durch die gesamte Höhe des Schachtes und sind senkrecht
verschiebbar in der Ebene der Durchgangsöffnungen geführt, die in der Schachtwand
vor jedem Raum oberhalb der einzelnen Masseschichten liegen, und besitzen an den
entsprechenden Stellen Durchgangsschlitze, die je nach der Schieberstellung den
Gasdurchgang freigeben oder absperren und damit die Richtung des Gasstromes bestimmen.
Die Drehschieber kann man erfindungsgemäß walzenförmig und mit stehender oder mit
liegender Drehachse ausbilden. Im ersteren Falle erstreckt sich der zylindrisch
gekrümmte Mantel des Schiebers ebenfalls durch die ganze Höhe jeden Schachtes und
ist ähnlich wie der erstbeschriebene Planschieber mit Gasdurchtrittsschlitzen versehen,
die hier in zwei Reihen derart versetzt zueinander angeordnet sind, daß die Schlitze
der ersten Reihe bei einer bestimmten Schwenkstellung des Schiebers nur sämtliche
ungeradzahligen Schachtwandöffnungen für den Gasdurchtritt zu den Reinigermasseschichten
freigeben, während die Schlitze der anderen Reihe nach entsprechender Schwenkung
des Drehschiebers die geradzahligen Schachtwandöffnungen freigeben; für das Wenden
des Gasstromes in der Reinigereinheit ist somit lediglich eine entsprechende Schwenkbewegung
beider Drehschieber erforderlich. Sowohl den ersterwähnten Planschieber als auch
diesen stehenden Drehschieber kann man als Ganzes aus dem Schacht herausziehen und
diesen dadurch zum Auswechseln der Reinigermasse frei machen. - Die erfindungsgemäße
Ausbildung der
Steuermittel als Drehschieber mit liegender Achse
ist dem Ausführungsbeispiel der Erfindung zugrunde gelegt.
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An Hand dieses Ausführungsbeispiels ist der Erfindungsgegenstand in
seinen weiteren Einzelheiten im nachstehenden näher erläutert und in der Zeichnung
veranschaulicht, und zwar in Abb.1 im senkrechten Teilschnitt, während Abb.2 schematisch
eine Einzelheit sowie Abb. 3 einen Teil im -größeren Maßstab wiedergibt und Abb.
4 eine weitere Einzelheit, in Richtung IV der Abb. 1 gesehen, im größeren Maßstab
darstellt; ferner zeigt Abb.5 die Gesamtanordnung in Ansicht, Abb.6 den Schnitt
nach VI-VI der Abb.4 in Oberansicht, Abb. 7 im größeren Maßstab den Schnitt nach
VII-VII der Abb. 5 und Abb. 8 im gleichen Maßstab den Schnitt in Ansicht nach VIII-VIII
der Abb.6.
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Ein Gasreinigerkasten lmitstockwerkweiseaufRosten2 angeordneten Schichten
einer Reinigermasse 3 ist an den Gasein- bzw. -austrittsstellen zu einem Gasverteilungsschacht
4Z hin durch eine Anzahl stapelförmig aufeinanderliegender Balken 5 und 6 aus Beton
verschlossen. Während die Balken 5 massiv sind, ist in jedem Balken 6, der vor dem
freien Raum über jeder Masseschicht 3 liegt, ein um seine Längsachse drehbarer walzenförmiger
Ventilschieber 7 gelagert. Jeder Ventilschieber 7 ist mit einem durchgehenden
Längsschlitz 8 versehen, der dem in dem Verteilungsschacht 4 strömenden Gas durch
entsprechende Öffnungen in den Längswänden jedes Balkens 7 den Weg in den bzw. aus
dem Reinigerkasten freigeben oder verschließen kann. Die Ventilschieber 7 sind jeweils
so gesteuert, daß in der Reihenfolge von oben nach unten ein Schieber in Schließstellung
auf einen solchen in Öffnungsstellung folgt. Bei dem in Abb. 1 dargestellten Einströmschacht,
der hier wie in den übrigen Abbildungen mit 4Z bezeichnet ist, während die Austrittsschächte
die Bezeichnung 4A haben, strömt infolgedessen das Gas in Richtung der strichpunktierten
Pfeile durch die Reinigerschichten. In dem zugehörigen Ausströmschacht der Anlage
nehmen die entsprechenden Schieber die jeweils andere Stellung ein. Um den Gasstrom
zu wenden und ihn in entgegengesetzter Richtung durch die einzelnen Schichten strömen
zu lassen, dreht man die Ventilschieber 7 in ihre jeweils andere Stellung. Hierbei
erfolgt die Verstellung der Ventile gemeinsam von einem Bedienungsflur 9 aus, auf
dem ein Kurbeltrieb 10 über eine Gallsche Kette 11 sämtliche Antriebsräder
12 der Ventile 7 erfaßt; Andrückrollen 13 sorgen für den sicheren Eingriff der Kette
11 in das jeweilige Antriebsrad 12 (s. besonders Abb. 2 bzw. die größer gezeichnete
Einzeldarstellung der Abb. 3).
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Wie Abb. 6 zeigt, sind die Kettentriebe 11 für die beiden Ein- bzw.
Auslaßschächte jedes Reinigerkastens 1 an den einander zugekehrten Außenwänden der
Schächte angeordnet und durch eine gemeinsame Antriebswelle 10a verbunden, wodurch
die Umsteuerung der Gaswege durch die Masseschichten zusammengefaßt wird.
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Da die Reinigermasse 3 von Zeit zu Zeit zwecks Erneuerung ausgetragen
werden muß, sind die Abschlußbalken 5 und 6 herausnehmbar angebracht. Zu diesem
Zweck wird auf dem Bedienungsflur 9 ein Deckel 14 geöffnet, und die Schüsse werden
einzeln aus ihren seitlichen Führungen 15 (s. auch Abb. 4) herausgehoben. Hierbei
ist es erforderlich, die Ventilschieber 7 von ihren Antriebswellen 16 zu trennen;
diese sind hierfür längsverschieblich eingerichtet und greifen an ihrem Eingriffsende
mit einer Mehrkantfläche 17 in eine entsprechende Ausnehmung 18 des Ventilschiebers
7 herausziehbar ein. Zum Ausbau der Balken 6 mit den Ventilschiebern 7 wird die
Welle 16 in Richtung des Pfeiles a bis zum Anschlag an einen Stift 19 verschoben.
Jedes zugehörige Antriebsrad 12 behält seine ursprüngliche Lage vermöge zweier Klammern
20 bei, so daß der gesamte Antrieb vom Ausbau der Ventilschieber unberührt bleibt;
ein Gleitkeil 21 ermöglicht das Herausziehen der Welle 16 aus der Nabe des Antriebsrades
12, ohne die Kraftschlüssigkeit zwischen beiden aufzuheben (s. besonders Abb. 4).
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In den Abb.5 und 6 ist die Anordnung mehrerer Reinigungskästen mit
den erforderlichen Rohrleitungen in Ansicht bzw. in einem Schnitt in Oberansicht
dargestellt. Für die bereits beschriebenen Bauteile sind dieselben Bezugszahlen
verwendet. Mehrere Reinigerkästen 1 stehen so nebeneinander, daß ihre Gasverteilungsschächte
4Z und 4A in einer Flucht liegen und die Anbringung von gemeinsamenRohrleitungen
ermöglichen. So ist eine Leitung 22 als Zuführungsleitung vorgesehen, eine weitere
Leitung 23 als Rückführung und eine dritte Leitung 24 als Umgangsleitung mittels
Rohrkrümmern und Flanschen angeschlossen. Mittels dieser Leitungen und den in den
Schnitten der Abb. 7 und 8 dargestellten Schaltkästen 25 sind sämtliche im Gasreinigungsbetrieb
vorkommenden Schalthandlungen möglich, unteranderem auch der Betrieb der Reinigerkästen
in beliebiger Reihenfolge einschließlich der Außerbetriebsetzung eines der Kästen
zum Zwecke des Massewechsels.