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Verfahren zur Herstellung von quartären Ammoniumverbindungen In der
deutschen Patentschrift 673 589 werden quartäre Ammoniumverbindungen beschrieben,
die durch Umsetzung von Säurechloriden oder Chlorkohlensäureestern, die einen aliphatischen
Rest von wenigstens 10 Kohlenstoffatomen enthalten, mit Hexamethylentetramin im
Molverhältnis 3:1 bis 4:1 und anschließende weitere Umsetzung der entstandenen Verbindungen
mit tertiären Basen, wie Pyridin, erhalten werden.
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Es wurde nun gefunden, daß man eine wesentliche Verbesserung der
Löslichkeit dieser qartären Ammoniumverbindungen, ohne Beeinträchtigung ihrer sonstigen
Eigenschaften, besonders der hydrophobierenden Wirkung, die sogar erhöht wird, erzielt,
wenn man die Umsetzung mit solchen Mengen der Reaktionsteilnehmer durchführt, daß
das Molverhältnis von Hexamethylentetramin zu Fettsäurechlorid oder aliphatischen
Chlorkohlensäureestern, die im aliphatischen Rest mindestens 10 Kohlenstoffatome
enthalten, und zum aliphatischen tertiären Amin oder Pyridin 1:8:8 beträgt.
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Die Verbesserung der Eigenschaften ist besonders bei der Verwendung
sehr hochmolekularer Ausgangsstoffe, deren Löslichkeit gegenüber den weniger hochmolekularen
naturgemäß geringer ist, von großem Vorteil, zumal mit jenen eine weitaus bessere
hydrophobierende Wirkung zu erhalten ist.
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Es ist als in höchstem Maße überraschend anzusehen, daß mit einer
Verringerung des lösungsvermittelnden Hexamethylentetraminanteils besser lösliche
Verbindungen erhalten werden, da das Gegenteil zu erwarten wäre.
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Die nach dem Verfahren der Erfindung erhältlichen Verbindungen besitzen
gegenüber den in der deutschen Patentschrift 673 589 beschriebenen einen niedrigeren
Schmelzpunkt.
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Sie können vorzugsweise zum Hydrophobieren von Textilien aller Art
sowie von Folien und Papier verwendet werden, sind aber auch zur Erhöhung der Naßechtheit
von substantiven Färbungen, als Katalysatoren zur Härtung von Kunstharzen sowie
als Schutzstoff für Wolle gegenüber Mottenfraß brauchbar.
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Die mit den quartären Ammoniumverbindungen erzielbare hydrophobierende
Wirkung ist gegenüber Benzin- und Seifenwäschen weitgehend beständig.
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Daß die hydrophobierende Wirkung der nach dem Verfahren der Erfindung
hergestellten Verbindungen eindeutig besser ist als diejenige der in der britischen
Patentschrift 501 480 beschriebenen Verbindungen, ergibt sich aus der nachfolgend
beschriebenen vergleichenden Prüfung.
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Es wurde die hydrophobierende Wirkung der quartären Ammoniumverbindung
A, die nach dem Verfahren des Beispiels 1 der britischen Patentschrift 501 480 im
Molverhältnis Säurechlorid zu Hexamethylentetramin zu tertiärer Base = 4:1:4 hergestellt
wurde, mit einer nach dem Verfahren des Beispiels 6 der Erfindung im Molverhältnis
8:1:8 hergestellten quartären Ammoniumverbindung B verglichen.
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Baumwollgewebe wurde durch Tauchen in je eine Flotte, die 4 bzw.
8 g der Verbindung A je Liter Lösung enthielt und 2, 4 bzw. 8 g der Verbindung B
je Liter Lösung enthielt, imprägniert und anschließend auf einem Wringer stark abgequetscht.
Nach dem Trocknen wurden die Gewebeabschnitte 5 Minuten auf 1200 C erhitzt und nach
dem Abkühlen in der Vorrichtung nach Bundes man n vergleichend untersucht.
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Die Beregnungszeit betrug 10 Minuten, die Wassermenge 5001, der Wasserdruck
1,2 atü und die Fallhöhe 1,5 m. Ergebnis
Gewebe 1 Wasseraufnahme 1 Wasserdurchlässigkeit | Abperlwirkung |
Unbehandelt ...... . 116% 430 ccm |
Behandelt mit |
4g je Liter VerbindungA ................ 83 ovo 415ccm |
8g je Liter Verbindung A ................ 71% 410ccm |
2 g je Liter Verbindung A ................ 45,6 % 75 ccm 2
Minuten |
4g je Liter Verbindung B ................ 36,2 % 135 ccm 8
Minuten |
8 g je Liter Verbindung B ................ 25,4 % 120 ccm 10
Minuten |
Die hydrophobierende Wirkung ist somit bei dem mit der nach dem
Verfahren der Erfindung hergestellten Verbindung B imprägnierten Gewebe eindeutig
besser als bei einem Gewebe, das in gleicher Weise mit einem nach der britischen
Patentschrift 501 480 herstellbaren hekannten Verbindung A behandelt wurde.
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Beispiel 1 302 Teile Stearinsäurechlorid werden mit 17,5 Teilen Hexamethylentetramin,
die in 175 Teilen Chloroform gelöst wurden, versetzt. Die Umsetzung erfolgt unter
Wärmeentwicklung. Nach dem Absaugen des Chloroforms werden 80Teile Pyridin zugegeben.
Die Reaktion ist ebenfalls exotherm. Die erhaltene quartäre Ammoniumverbindung ist
wasserlöslich. Der Schmelzpunkt der Verbindung liegt bei 690 C.
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Beispiel 2 302 Teile Stearinsäurechlorid werden mit 17,5 Teilen Hexamethylentetramin
1 Stunde unter Rühren auf 1100 C erhitzt und anschließend mit 80 Teilen Pyridin
versetzt. Die erhaltene quartäre Ammoniumverbindung besitzt den Schmelzpunkt von
700 C.
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Beispiel 3 Die nach dem Beispiel 1 durch Umsetzung von 302 Teilen
Stearinsäurechlorid mit 17,5 Teilen Hexamethylentetramin erhaltene Verbindung wird
mit 92 Teilen 2-Methylpyridin versetzt. Man erhält eine quartäre Ammoniumverbindung
mit dem Schmelzpunkt von 610 C.
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Beispiel 4 Die nach dem Beispiel 1 durch Umsetzung von 302 Teilen
Stearinsäurechlorid mit 17,5 Teilen Hexamethylentetramin erhaltene Verbindung wird
mit 101 Teilen Triäthylamin versetzt. Die erhaltene quar-
täre Ammoniumverbindung
besitzt einen Schmelzpunkt zwischen 53 und 550 C.
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Beispiel 5 335 Teile Chlorkohlensäureoctadecvlester werden mit 17,5
Teilen Hexamethylentetramin, die in 175 Teilen Chloroform gelöst wurden, versetzt
und nach dem Absaugen des Lösungsmittels dann mit 80 Teilen Pyridin verrührt. Man
erhält eine quartäre Ammoniumverbindung mit dem Schmelzpunkt von 45 bis 480 C.
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Beispiel 6 442 Teile Montansäurechlorid werden mit 17,5 Teilen Hexamethylentetramin,
die in 175 Teilen Chloroform gelöst wurden, versetzt, das Chloroform wird nach der
Beendigung der Reaktion abgesaugt, und anschließend werden 80 Teile Pyridin eingerührt.
Der Schmelzpunkt der Verbindung liegt bei 850 C.