DE1090116B

DE1090116B - Bremsdruckregler in hydraulischen Bremsbetaetigungsanlagen fuer Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge

Info

Publication number: DE1090116B
Application number: DET9538A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Friedrich Beuchle
Original assignee: Alfred Teves GmbH
Current assignee: Continental Teves AG and Co oHG
Priority date: 1954-05-29
Filing date: 1954-05-29
Publication date: 1960-09-29
Also published as: US2892468A; FR1119538A

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Bremsdruckregler in hydraulischen Bremsbetätigungsanlagen, insbesondere für Kraftfahrzeuge, der in die Druckleitung zwischen den Hauptzylinder und die Bremszylinder der Hinterachse eingeschaltet wird und der mit einem Steuerkolben ausgestattet ist, der auf der einen Seite vom Bremsdruck des Hauptzylinders und auf der anderen Seite von der Spannung einer ersten Feder beaufschlagt wird.

Es ist bekannt, daß wegen der dynamischen Achslastverlagerung beim Bremsvorgang die Vorderräder einer stärkeren Belastung als die Hinterräder ausgesetzt sind. Daraus resultiert die Notwendigkeit, das Bremskraftverhältnis zwischen Vorder- und Hinterrädern entsprechend veränderlich zu gestalten, um den Kraftschluß der Räder voll ausnutzen zu können und ein vorzeitiges Blockieren der Hinterräder zu vermeiden.

Diese Absicht ist auf verschiedene Weise bereits in die Praxis umgesetzt worden. Als Maßstab für die Größe des Verhältnisses werden entweder die Verzögerungskräfte oder die Hauptzylinderdrücke oder willkürliche Kräfte genommen und zur Einwirkung auf Einrichtungen gebracht, mit denen entweder der Druck in der Hinterradleitung begrenzt wird oder der Druck in der Vorderradleitung gegenüber dem in der Hinterradleitung übersetzt wird. Auch ist es bereits unternommen worden, den Druck in den beiden Leitungen in Abhängigkeit von einer Meßgröße in ein gewisses lineares oder progressives Verhältnis zueinander zu bringen.

Hierzu ist bei einer Bremsbetätigungsanlage nach einem älteren Patent in die Leitung zu den Hinterradbremsen ein Druckregler eingesetzt worden, der in seinem Gehäuse ein mit einem inneren Verschluß stück versehenes, federbelastetes, unter Druck verschiebbares, kolbenartiges Regelteil enthält. Der Hauptzylinderdruck wirkt im Sinne des öffnens des Verschlußstückes und entgegen der Federkraft auf den Regelkolben. In dem Gehäuse ist noch ein zweiter unter Druck und Federdruck verschiebbarer Steuerkolben angeordnet. Dieser Steuerkolben wirkt unter dem Feder druck und entgegen dem Druck in der Leitung zu den Hinterrädern in öffnendem Sinn auf das Verschlußstück in dem. Regelteil und stellt damit die Verbindung vom Hauptzylinder zu den Hinterradbremsen her. Die Drücke in den Bremsleitungen entsprechen dem Verhältnis der Federkonstanten und den Querschnitten des Regelteiles und des Steuerkolbens.

Der Erfindung liegt-die Aufgabe zugrunde, einen gegenüber dem soeben geschilderten Gerät vereinfachten, aber gleich wirkungsvollen Bremsdruckregler zu schaffen.

Die Erfindung ist gekennzeichnet durch ein den

Bremsdruckregler in hydraulischen

Bremsbetätigungsanlagen für Fahrzeuge,

insbesondere Kraftfahrzeuge

Anmelder:

Alfred Teves
Maschinen- und Armaturenfabrik

Kommandit-Gesellschaft,
Frankfurt/M., Rebstöckerstr. 41/53

Dipl.-Ing. Friedrich Beuchle, Frankfurt/M.,
ist als Erfinder genannt worden

Durchfluß der Flüssigkeit regelndes Ventil, das aus einem vom Reglergehäuse gebildeten Ventilsitz und einem Ventilschließglied besteht, das im Öffnungssinn durch den Hauptzylinderdruck und im Schließsinn durch eine zweite Feder belastet wird, deren Vorspannung durch den Steuerkolben geändert wird. Die Anordnung der Teile und die Abmessung der Federn ist derart, daß bei geringen Bremsdrücken das Durchflußventil geöffnet bleibt. Erfindungsgemäß stützt sich das Ventilglied über eine Druckfeder auf dem Ende der Kolbenstange des Steuerkolbens ab. Das Gehäuse wird also- durch den Ventilsitz in zwei Kammern unterteilt, in denen der Kolben und das Ventilglied angeordnet sind. In einer möglichen Ausführungsform des Reglers weist das Ventilglied eine Sackbohrung sowie Längsschlitze auf und ist auf das Kolbenstangenende aufgesetzt. Ein in der Kolbenstange gehaltener Bolzen greift derart in die Längsschlitze ein, daß das Ventilglied auf der Kolbenstange begrenzt verschiebbar ist. Bei einer anderen Ausführungsform ist das Ventilglied auf der Kolbenstange verschiebbar angeordnet. Die Kolbenstange ist dann mit einer Schulter ausgebildet, die als Anschlag für das Ventilglied dient.

. In den Abbildungen sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Dabei zeigt

Abb. 1 die Einzelheiten einer ersten Ausführungsform des Bremsdruckreglers in schematischer Dar- stellung und

Abb. 2 eine andere Ausführungsform des Brems-

- druckreglers gemäß der Erfindung.

' Der Bremsdruckregler nach Abb. 1 besteht im wesentlichen aus einem Zylindergehäuse 1, in welchem

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ein vom Druckmittel beaufschlagter Kolben 2 über eine Stange 3 ein Ventilschließglied 4 beeinflußt. Die Bohrung 5 ist mit der vom Hauptzylinder kommenden Bremsleitung verbunden, die Bohrung 6 mit der zu den Hinterradbremszylindern führenden Leitung. Der Kolben 2 stützt sich über eine Feder 7 an dem Gehäusebund 8 ab. Zwischen dem Ventilschließglied 4 und der Kolbenstange 3 ist eine Feder 9 angeordnet. Das Ventilglied 4 wird mittels eines Bolzens 10 auf der Kolbenstange 3 gehalten und ist wegen der Längsschlitze 11 auf der Kolbenstange 3 verschiebbar. Die Leitung 12 stellt eine Verbindung zwischen den Kammern 13 und 14 dar.

Wirkungsweise

Der von einem nicht dargestellten Hauptzylinder ausgeübte Druck pflanzt sich über die Bremsleitung nach der Kammer 13 fort und beaufschlagt die Stirnfläche des Kolbens 2. Über die Leitung 12 pflanzt sich der Druck über die vom Gehäuse 1 und Ventilglied 4 gebildeten veränderlichen Durchtrittsöffnungen nach der Kammer 14 und damit in die zu den Hinterradbremszylindern führende Leitung fort. Bis zu einem durch die Federn festgelegten Druck pflanzt sich der in der Bremsleitung herrschende Druck unverändert zu der zu den Hinterradbremszylindern führenden Leitung fort. Erhöht sich der Druck in der Bremsleitung auf einen Wert, der den durch die Vorspannung der Federn auf den Kolben ausgeübten Gegendruck übersteigt, so werden der Kolben 2 und damit das Ventilglied 4 verschoben. Durch das Verschieben des Ventilgliedes 4 wird die Druckübertragung von der Kammer 13 zur Kammer 14 entsprechend der Druckbeaufschlagung des Kolbens 2 gedrosselt. Durch den Einbau der Feder 9 wird eine kontinuierliche Arbeitsweise des Regelgliedes gewährleistet. Der Druckabfall im Raum 14 ist von den Federn 7 und 9 sowie dem Druckanstieg im Hauptzylinder abhängig. Durch entsprechende Bemessung der Federvorspannungen und der Arbeitsflächen des Kolbens und des Ventilgliedes kann jedes gewünschte Übersetzungsverhältnis erreicht werden.

Ein anderes Ausführungsbeispiel ist in Abb. 2 dargestellt. Es wird ebenfalls ein unter Wirkung einer Feder 15 stehender Kolben 16 von dem vom Hauptzylinder kommenden Druck beaufschlagt, der ein die Druckübertragung steuerndes Ventilglied 17 beeinflußt. Bohrung 18 ist mit der vom Hauptzylinder kommenden Bremsleitung verbunden, Bohrung 19 mit der zu den Hinterradbremszylindern führenden Leitung. Zwischen dem Ventilglied 17 und dem tellerförmigen Ende 20 der Kolbenstange 21 ist eine Feder 22 angeordnet. Die Kolbenstange 21 ist mit einer Schulter 23 versehen, die als Anschlag für das auf der Kolbenstange 21 verschiebbar angeordnete Ventilglied 17 dient. Die Kolbenstange 21 stützt sieh mit ihrem tellerförmigen Ende 20 über einen Anschlag 24 gegen das Gehäuse 1 ab. Mittels der Schraube 25 kann der Feder 15 jede beliebige Vorspannung gegeben werden, wodurch eine Änderung der Charakteristik der Vorriehtung ohne Ausbau der Feder ermöglicht wird. Die Wirkungsweise der Ausführung ist die gleiche wie die der in Abb. 1 dargestellten. Der vom Hauptzylinder ausgeübte Druck pflanzt sich über die Bremsleitung nach der Kammer 26 fort und bewirkt eine der Größe des Druckes entsprechende Verschiebung des Kolbens und damit eine Drosselung der Druckübertragung nach dem Raum 27. Der den Kolben beaufschlagende Druck wirkt bei dieser Ausführungsform direkt auf das Ventilglied. Es erübrigt sich also gegenüber der zuerst beschriebenen Ausführungsform die Verbindungsleitung 12.

Claims

Patentansprüche:

1. In die Druckleitung einer hydraulischen Bremsbetätigungsanlage für Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge, zwischen den Hauptzylinder und die Bremszylinder der Hinterachse eingeschalteter Bremsdruckregler mit einem auf der einen Seite vom Bremsdruck des Hauptzylinders und auf der anderen Seite von der Spannung einer ersten Feder beaufschlagten Steuerkolben, gekennzeichnet durch ein den Durchfluß der Flüssigkeit, regelndes Ventil, das aus einem vom Reglergehäuse gebildeten Ventilsitz und einem Ventilschließglied (4) besteht, das im Öffnungssinn durch den Häuptzylinderdruck und im Schließsinn durch eine zweite Feder (9) belastet wird, deren Vorspannung durch den Steuerkolben (2) geändert wird, und durch eine derartige Anordnung der Teile und Abmessung der Federn (2 und 7), daß bei geringen Bremsdrücken das Durchflußventil geöffnet bleibt.

2. Bremsdruckregler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventilglied (4 bzw. 17) sich über eine Druckfeder (9 bzw. 22) auf dem Ende der Kolbenstange (3 bzw. 21) abstützt.

3. Bremsdruckregler nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (2 bzw. 16) und das Ventilglied (4 bzw. 17) in einem Gehäuse angeordnet sind, das durch den Ventilsitz in zwei Kammern (13 und 14 bzw. 26 und 27) unterteilt wird.

4. Bremsdruckregler nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventilglied (4) eine Sackbohrung sowie Längsschlitze (11) aufweist und auf das Kolbenstangenende aufgesetzt ist und daß ein in der Kolbenstange (3) gehaltener Bolzen (10) derart in die Längsschlitze eingreift, daß das Ventilglied auf der Kolbenstange begrenzt verschiebbar ist.

5. Bremsdruckregler nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventilglied (17) auf der Kolbenstange verschiebbar angeordnet und diese mit einer Schulter (23) ausgebildet ist, die als Anschlag für das Ventilglied (17) dient.

In Betracht gezogene Druckschriften:

Deutsche Patentschriften Nr. 736 389, 901 140;

deutsche Patentanmeldung K 5779 II/63 c (bekanntgemacht am 23. 8. 1951);

französische Patentschrift Nr. 1 060 914;

britische Patentschrift Nr. 603 718;

USA.-Patentschriften Nr. 1504 787, 2 207 173, 242 297, 2 340 462;

Deutsche Kraftfahrtforschung, Heft 13, Bremswerkuntersuchungen am Kraftfahrzeug, VDI-Verlag, Berlin, 1938.

In Betracht gezogene ältere Patente:
Deutsche Patente Nr. 1 017 480, 1 022 065.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen