DE1088667B - Gelfoermiges Mittel zur Abtoetung von Spermien - Google Patents

Gelfoermiges Mittel zur Abtoetung von Spermien

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DE1088667B
DE1088667B DEO3416A DEO0003416A DE1088667B DE 1088667 B DE1088667 B DE 1088667B DE O3416 A DEO3416 A DE O3416A DE O0003416 A DEO0003416 A DE O0003416A DE 1088667 B DE1088667 B DE 1088667B
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acid
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Victor Richard Berliner
William Carl Mende
Heron Orlando Singher
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Ortho Pharmaceutical Corp
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    • A01NPRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
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    • A01N25/02Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators, characterised by their forms, or by their non-active ingredients or by their methods of application, e.g. seed treatment or sequential application; Substances for reducing the noxious effect of the active ingredients to organisms other than pests containing liquids as carriers, diluents or solvents
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    • AHUMAN NECESSITIES
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Description

  • Gelförmiges Mittel zur Abtötung von Spermien Die Erfindung bezieht sich auf gelförmige spermicide Mittel, die zur Applikation auf die Mucosa-Oberflächen des Vaginalhohlraumes bestimmt sind.
  • Es sind bereits zahlreiche spermicide Mittel bekannt; beispielsweise werden in der USA.-Patentschrift 2 330 846 spermicide Mittel beschrieben, die in einem wäßrigen Träger eine ungesättigte Fettsäure mit 10 oder mehr Kohlenstoffatomen und ein Mittel zur Herabsetzung der Oberflächenspannung enthalten, wobei die Fettsäure in dem wäßrigen Träger dispergiert ist.
  • Ferner sind aus der USA.-Patentschrift 2 556 567 wäßrige Duschlösungen bekannt, die neben adstringierend wirkenden Zinksalzen Alkylarylpolyätheralkohole als Netzmittel sowie die üblichen Puffersysteme auf der Basis von Wein-, Äpfel- oder Fumarsäure enthalten. .
  • In der USA.-Patentschrift 2 541 103 werden Mittel beschrieben, die eine höhermolekulare ungesättigte Fettsäure mit wenigstens 10 Kohlenstoffatomen und ein wasserlösliches Alkylphenoxyäthanol der allgemeinen Formel enthalten, in der R insbesondere ein in Parastellung befindliches Diisobutylradikal darstellt, x einen Durchschnittswert von 9,25 bis 10,25 und das durchschnittliche Molekulargewicht einen Wert von 595 bis 639 aufweist.
  • Es hat sich nun herausgestellt, daß die spermicide Wirkung der bekannten Mittel, welche ein Puffersystem, ein wasserlösliches Alkylphenoxyäthanol der Formel worin R ein Alkylradikal mit wenigstens 7, aber nicht mehr als 9 Kohlenstoffatomen darstellt und x einen Wert von'mindestens 7, aber nicht mehr als 11 besitzt, oder ein Gemisch mehrerer solcher Alkylphenoxyäthanole sowie gegebenenfalls eine höhere ungesättigte Fettsäure mit wenigstens 10 Kohlenstoffatomen als zusätzlichen Bestandteil enthalten, durch den Gehalt an einer aliphatischen Mono- oder Dicarbonsäure mit wenigstens 3 bis höchstens 9 Kohlenstoffatomen erheblich gesteigert wird, wenn die Konzentration dieser Säure so gewählt wird, daß pro Liter des fertigen Mittels neben der Puffersäure und der gegebenenfalls vorhandenen höhermolekularen ungesättigten Fettsäure wenigstens 20 Millimol an undissoziierter aliphatischer Mono- oder Dicarbonsäure mit 3 bis 9 Kohlenstoffatomen vorhanden sind.
  • Die in der angegebenen Mindestkonzentration vorliegende aliphatische Säure kann eine gerade oder eine verzweigte Kette besitzen. Säuren, wie beispielsweise Propion-, Butter-, Isobutter-, Capryl-, Bernstein- und Glutarsäure, sind besonders geeignet, jedoch wird Bernsteinsäure vorzugsweise verwendet.
  • Um ein Maximum an spermicider Wirkung zu erzielen, ist es erfindungsgemäß notwendig, die aliphatische ein- oder zweibasische Säure in solchen Mengen dem Mittel zuzusetzen, daß die Konzentration an undissoziierter Säure mindestens 20 Millimol pro Liter enthält. Die zur Erreichung dieser Mindestkonzentration erforderliche Säuremenge ist je nach der Art der verwendeten Säure verschieden; bei Bernsteinsäure beträgt die Gesamtkonzentration mindestens 0,085 Mol pro Liter. Je größer das Molekulargewicht der verwendeten Säure ist, desto weniger undissoziierte Säure ist notwendig. Besitzt die aliphatische Säure 3 Kohlenstoffatome, so müssen in einem auf den pH-Wert 4,5 gepufferten System wenigstens 35 Millimol undissoziierte Säure pro Liter vorhanden sein. Hat die aliphatische Säure jedoch 9 Kohlenstoffatome, so braucht die Konzentration an undissoziierter Säure bei einem gleichen pH-Wert nur 20 Millimol zu betragen. . In einer bevorzugten Ausführungsform beträgt der Durchschnittswert von x in den wasserlöslichen AI-kylphenoxyäthanolen 9,25 bis 10,25 und das mittlere Molekulargewicht 595 bis 639. R ist ein Diisobutylradikal der Formel In einer vorzugsweise verwendeten besonderen Ausführungsform der Erfindung ist x angenähert 9,75; R wird durch ein tertiäres Octylradikal dargestellt.
  • Das Säurepuffersystem kann auf einer aliphatischen ein- oder zweibasischen Säure beruhen, welche mindestens 2, aber weniger als 10 Kohlenstoftatome enthält. Die Säure kann eine gerade oder eine verzweigte Kette besitzen. Besonders gut als Puffer verwendbar sind Bernstein-, Essig-, Wein- und Citronensäure.
  • Man kann dem Gemisch außerdem noch eine höhermolekulare ungesättigte Fettsäure mit wenigstens 10 Kohlenstoffatomen zusetzen, wodurch die spermicide Wirkung weiter erhöht wird. Geeignete höhermolekulare ungesättigte Fettsäuren sind Ölsäure, Linolsäure und vor allem die vorzugsweise verwendete Ricinolsäure.
  • Das zur Herabsetzung der Oberflächenspannung dem Gemisch zugegebene Netzmittel ermöglicht eine feine Verteilung der ungesättigten Fettsäure, wodurch die spermicide Wirkung günstig beeinflußt wird.
  • Als Träger kommen vorzugsweise Gele aus Wasser und gelbildenden Bestandteilen, besonders Cellulosederivaten, in Frage, obwohl als Gelbildner auch Pflanzengummi oder synthetischer Gummi verwendet werden können. Eine eingedickte Masse aus Wasser und einem Pflanzengummi, wie z. B. Tragant oder Akazia oder einer Kombination dieser beiden oder auch anderer, in einem pff-Bereich von 4,0 bis 8,5 stabiler Pflanzengummen, kann beispielsweise ebenfalls als Träger verwendet werden. Cellulosederivate, wie z. B. Celluloseäther, besonders Methylcellulose, Äthylcellulose, Carboxymethylcellulose u. dgl., sind in einem pÄ Gebiet von 4,0 bis 8,5 stabil und liefern durch Vermischen mit Wasser ausgezeichnete wäßrige Träger.
  • Kombinationen von mehreren Cellulosederivaten oder Kombinationen von einem Cellulosederivat und einem Pflanzengummi können in gleicher Weise zur Herstellung des wäßrigen Trägers verwendet werden.
  • Man kann den Träger mit einer oder mehreren aliphatischen ein- oder zweibasischen Säuren, einem oder mehreren Alkylphenoxyäthanolen und einer oder mehreren ungesättigten Fettsäuren vermischen. Die Menge der in dem wäßrigen Träger vorhandenen Bestandteile, nämlich der aliphatischen Säure, des Alkylphenoxyäthanols und der Fettsäure, ist gering. Vorzugsweise beträgt das Gewichtsverhältnis zwischen aliphatischer Säure, ungesättigter Fettsäure und Alkylphenoxyäthanol einerseits und dem Träger andererseits nicht mehr als ungefähr 5:100 oder 1:100.
  • Nach Wunsch kann man dem Gemisch auch antiseptische Substanzen, wie z. B. Borsäure, Oxychinolinsulfat, Phenole, Kresole, Thymole und bzw. oder chlorierte Thymole, zusetzen, ferner eine Substanz, die eine Verflüssigung der gelartigen Masse durch bakterielle Zersetzung verhütet, beispielsweise p-Oxybenzoesäurepropylester, einen hygroskopischen Stoff, wie z. B. Glycerin, sowie Parfüme u. dgl, Die Erfindung wird im nachfolgenden an Hand der Ausführungsbeispiele veranschaulicht.
  • Die in den Beispielen verwendeten spermiciden Mittel werden nach der folgenden allgemeinen Vorschrift zubereitet. Alle Zahlenangaben steilen Gewichtsteile dar.
  • Man löst den p-Oxybenzoesäureester in ungefähr zwei Dritteln des heißen destillierten Wassers auf, kühlt auf etwa 77° C ab und fügt unter gutem Umrühren die gelbildenden Bestandteile sowie das Glycerin oder Propylglykol zu (Lösung A).
  • Unabhängig hiervon gibt man das zur Herabsetzung der Oberflächenspannung verwendete Netzmittel in ein Gemisch aus der höhermolekularen ungesättigten Fettsäure und dem Rest des destillierten Wassers und fügt dann die aliphatische ein- oder zweibasische Säure hinzu; schließlich stellt man den gewünschten pH-Wert mit Natriumhydroxyd ein (Lösung B).
  • Man erhält das fertige Mittel, wenn man Lösung B langsam in schwachem Strahl unter gutem Umrühren in Lösung A einrührt; das Umrühren ist dann noch mindestens 1 Stunde lang fortzusetzen. Beispiel I Destilliertes Wasser ........................ 82,60 Natrium-carboxymethylcellulose .... ........ 3,50 Glycerin ................................ .... 5,00 p-Oxybenzoesäuremethylester ................ 0,20 Gemisch von p-Diisobutylphenoxy-polyäthanolen der allgemeinen Formel in der x einen Annäherungswert von 9,75 besitzt ................................... 1,00 Beinsteinsäure .............................. 5,00 Ricinolsäure ......... » ...................... 2,70 Beispiel II Destilliertes Wasser ........................ 89,30 Natrium-carboxymethylcellulose ............. 3,50 Propylenglykol ............................. 5,00 p-Oxybenzoesäuremethylester ........... . .... 0,20 Gemisch von p-Diisobutylphenoxy-polyäthanolen der im Beispiel I dargestellten Formel ...... 1,00 Bernsteinsäure .............................. 1,00 Beispiel III Destilliertes Wasser ................ , ....... 89,06 Hydroxyäthylcellulose ...................... 3,50 Propylenglykol ............................. 5,00 p-Oxybenzoesäuremethylester ................ 0,20 Gemisch vonp-Diisobutylphenoxy-polyäthanolen der im Beispiel I dargestellten allgemeinen Formel ......................... ''.. ..... 1,00 Adipinsäure" ................................ 1,24 Beispiel IV Destilliertes Wasser ........................ 88,94 Methylcellulose ............................. 3,50 Propylenglykol ............................. 5,00 p-Oxybenzoesäuremethylester ................ 0,20 Gemisch von p-D i isobutylphenoxy-polyäthanolen der im Beispiel I dargestellten allgemeinen Formel .................................. 1,00 Pimelinsäure ............................... 1,36 Beispiel V Destilliertes Wasser ........................ 88,13 Natriumalginat ............................. 3,50 Propylenglykol ............................. 5,00 p-Oxybenzoesäuremethylester ................ 0,20 Gemisch von p-Diisobutylphenoxy-polyäthanolen der im Beispiel I dargestellten allgemeinen Formel .................................. 1,00 Bernsteinsäure ....................... ...... 1,00 Ölsäure ................. .................. 1,17 Beispiel VI Destilliertes Wasser ........................ 87,89 Tragantgummi .............................. 3,50 Propylenglykol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5,00 p-Oxybenzoesäuremethylester .......... .... 0,20 Gemisch von p-Diisobutylphenoxy-polyäthanolen der im Beispiel I dargestellten allgemeinen Formel .................................. 1,00 Adipinsäure ................................ 1,24 Linolsäure ............. ................. 1,17 Beispiel VII Destilliertes Wasser .............. ......... 87,77 Natrium-carboxymethylcellulose ............. 3,50 Propylenglykol ............................. 5,00 p-Oxybenzoesäuremethylester ................ 0,20 Gemisch von p-Diisobutylphenoxy-polyäthanolen der im Beispiel I dargestellten allgemeinen Formel .................................. 1,00 Pimelinsäure ............................... 1,36 Ricinolsäure . » .... . ......................... 1,17 Die spermicide Wirkung wurde auf folgende Weise bestimmt Je 1 g der spermiciden Mittel gemäß den Beispielen I bis VII wurde in je ein Reagenzglas eingebracht, welches 99 g einer auf einen pH-Wert von 3,9 bis 4,1 gepufferten physiologischen Kochsalzlösung enthielt. Die Kochsalzlösung besaß eine Konzentration von 9,0g Natriumchlorid pro Liter Wasser, und der in der Kochsalzlösung verwendete Puffer bestand aus saurem Kaliumphthalat und Natriumphosphat. Die gepufferte Salzlösung allein wirkt nicht spermicid und besitzt nicht die Eigenschaft. Spermien unbeweglich zu machen. Das Reagenzglas wurde kräftig geschüttelt, bis sich das Gel gleichmäßig in der Salzlösung verteilt hatte. 1 ccm der Salzlösungen wurde jeweils in ein zweites Reagenzglas eingebracht, welches 0,2 ccm frischen menschlichen Samen enthielt; der Inhalt des zweiten Glases wurde schnell vermischt und mikroskopisch untersucht, um die Aktivität der Spermatozoen zu bestimmen. Die Vermischung des Inhaltes des zweiten Reagenzglases, das Aufbringen einer Probe auf einen Objektträger und die anschließende mikroskopische Untersuchung erforderte mindestens 20 Sekunden; die als »weniger als 20 Sekunden« angegebenen Testergebnisse bedeuten deshalb, daß die Spermatozoen bereits bei der ersten Beobachtung unter dem Mikroskop unbeweglich waren. In den Fällen, in denen die Spermatozoen bei der ersten Prüfung unter dem Mikroskop noch Beweglichkeit zeigten, wurde die genaue Zeit bis zur vollständigen Unbeweglichmachung durch ständige Beobachtung der untersuchten Probe auf den Objektträger festgestellt. Diese Zeit wird als »Abtötungszeitt< definiert, denn unbewegliche Spermien sind unfähig, ein Ei zu befruchten oder ihre Beweglichkeit wiederzuerlangen.
  • Es wurden drei Reihen von Untersuchungen vorgenommen, und zwar im Abstand von einigen Tagen, um die spermicide Aktivität der Mittel nach den. Beispielen zu bestimmen. Jedes Mittel wurde dreimal untersucht. Jede Testreihe wurde mit Samenprobe durchgeführt, welche durch Vereinigung individueller Specimen von drei Gebern entstand. Die Samenproben wurden gesammelt, vereinigt und innerhalb weniger Stunden verwendet, um sicherzustellen, daß die Spermatozoen zur Zeit der Untersuchungen ihre volle Beweglichkeit besaßen. In allen Fällen waren die Spermatozoen in weniger als 20 Sekunden vollständig unbeweglich.
  • Um zu zeigen, daß die angegebene Mindestkonzentration von 20 Millimol undissoziierter Säure für die spermicide Wirkung entscheidend ist, wurde die folgende Zusammensetzung geprüft: Destilliertes Wasser .................... 86,61 Natrium-carboxymethylcellulose ........ 3,50 Glycerin ............................... 5,00 p-Oxybenzoesäuremethylester ........... 0,20 Gemisch von p-Diisobutylphenoxy-polyäthanolen der Formel
    worin x einen ungefähren Wert vön
    9,75 besitzt .......................... 1,00
    Fumarsäure ............................ 0,99
    Ricinolsäure ........................... 2,70
    100,00
    Bei der Prüfung dieser Zusammensetzung nach der oben beschriebenen Methode ergab sich eine Spermtötungszeit von 310 Sekunden, während der Ersatz der 0,99 Teile Fumarsäure durch 1,00 Teil Bernsteinsäure die Spermtötungszeit auf 30 Sekunden abkürzte.
  • Bernsteinsäure hat bekanntlich einen niedrigen Dissoziationsgrad, so daß die Verwendung von 1 Teil auf 100 Teile Gemisch eine Konzentration von mindestens 20 Millimol undissoziierter Säure pro Liter ergibt. Fumarsäure dagegen ist viel stärker dissoziiert, so daß diese Mindestkonzentration im vorliegenden Fall nicht erreicht wird.
  • Es ist möglich, aus den bekannten Dissoziationskonstanten auf den Dissoziationsgrad in dem fertigen gelartigeri Mittel nach der Erfindung zu schließen, d. h. zu berechnen, welche Menge Säure zur Erreichung der erfindungsgemäß verlangten Mindestkonzentration undissoziierter Säure zugegeben werden muß. Allgemein beruht diese Berechnung auf der Henderson-Hasselbach-Gleichung, die auf Komplexsysteme, wie sie hier vorliegen, erweitert worden ist. Anweisungen für die Berechnung finden sich beispielsweise in H. S. S imms, »Journal of the American Chemical Society«, 48, S. 1251 (1926).
  • Eine Mindestkonzentration von 20 Millimol undissoziierter Säure ist notwendig, um einem Mittel eine Abtötungszeit von 20 Sekunden zu verleihen, wenn es nach dem im vorstehenden beschriebenen Verfahren untersucht wird. Die Abtötungszeit ist eine Funktion der restlichen undissoziierten Säure, die vorhanden ist, wenn das Mittel und die Spermflüssigkeit vermischt worden sind, und ein Mittel mit wenigstens 20 Millimol undissoziierter Säure wird auch nach der Vermischung noch genügend undissoziierte Säure aufweisen, um die Spermien in höchstens 20 Sekunden abzutöten.
  • Die Mittel nach der Erfindung können über einen weiten pH-Bereich gepuffert werden, aber dieser Bereich ist durch die Notwendigkeit begrenzt, eine Reizung der Vaginalmucosa zu verhüten. Mittel mit einem pH-Bereich zwischen 4 bis 8,5 und einer Pufferkonzentration unter dem im nachstehenden angegebenen kritischen Wert zeigen hinreichend niedrige Reizwirkung, um als kontrazeptive Mittel verwendet werden zu können. Bei niedrigen, innerhalb des nicht reizenden Bereiches liegenden p11-Werten ist eine geringere Menge undissoziierter Säure notwendig als bei pH-Werten, die an der oberen Grenze liegen, wenn die spermicide Zeit entsprechend der oben beschriebenen Untersuchungen weniger als 20 Sekunden betragen soll.
  • Es ist notwendig, daß die Pufferkapazität des Mittels der Pufferkapazität einer der oben als geeignet für das Säurepuffersystem aufgeführten Säuren äquivalent ist, sofern diese in einer Konzentration von weniger als 0,775, aber mehr als 0,01 Mol pro Liter vorliegen. Die für das Puffersystem verwendete Säure muß so gut wasserlöslich sein, daß die zur Erzielung einer im obenerwähnten Bereich liegenden Pufferkapazität notwendige Konzentration der Lösung erreicht werden kann. Entspricht die Pufferkapazität weniger als 0,01 Mol pro Liter, so wird die undissoziierte Säure nicht in der nötigen Konzentration in dem Mittel vorliegen. Ist die Pufferkapazität größer als 0,775 Mol pro Liter, wird die Konzentration der Säure so hoch sein, daß Reizungen der Vaginalmucosa eintreten.
  • Als Pufferkapazität kann man das Produkt aus Pufferkonzentration und Pufferindex definieren, wobei man unter Pufferindex die zur Erhöhung des p11-Wertes innerhalb eines gegebenen Bereiches um eine Einheit nötige Menge Alkali versteht.
  • Es folgt eine Zusammenfassung von Testergebnissen, die die Wirkung der erfindungsgemäßen Mittel veranschaulichen Bei einer Reihe von Präparaten nach Beispiel 1 wurde die Säuremenge variiert und in drei Fällen Bernsteinsäure durch die in der Tabelle angegebenen Säuren ersetzt. Die gesamte Säurekonzentration jedes Mittels ist in Mol pro Liter ausgedrückt. Alle Mittel wurden auf einen pH-Wert von 4,5 eingestellt. Tabelle 1 gibt die Abtötungszeiten wieder, die nach dem oben beschriebenen Verfahren bei diesen Mitteln gemessen wurden.
    Tabelle 1
    Säure Konzentration Abtötungszeit
    (Mol pro Liter) I (Sekunden)
    Bernsteinsäure .... 0,0095 600
    Milchsäure ....... 0,001 800
    Pimelinsäure ..... 0,002 35
    Bernsteinsäure .... 0,010 weniger als 20
    In Tabelle 2 sind Abtötungszeiten in Sekunden angegeben, die ebenfalls nach der oben angegebenen Methode erhalten wurden, jedoch mit der Änderung, daß bei der Durchführung der Versuche gleiche Volumina des Mittels und der Samenflüssigkeit vermischt wurden. Es wurde eine Reihe von Mitteln entsprechend Beispiel I untersucht, bei denen die Konzentration an undissoziierter Bernsteinsäure variiert wurde, um eine Reihe von Gelen herzustellen, bei denen die Konzentration an undissoziierter Säure, ausgedrückt in Millimol pro Liter, anstieg. Alle Mittel wurden auf einen pA Wert von 4,5 eingestellt.
    Tabelle 2
    Undissoziierte Säure Abtötungszeit
    (Millimol pro Liter) , (Sekunden)
    35 weniger als 20
    22 35
    12 310
    2,5 400
    0,2 7200
    In Tabelle 3 sind Abtötungszeiten in Sekunden angegeben, die ebenfalls nach der oben beschriebenen Methode erhalten wurden, jedoch mit der Änderung, daß gleiche Volumina des Mittels und der Samenflüssigkeit vermischt wurden. Es wurden mehrere Präparate untersucht, die nach Beispiel 1 hergestellt wurden, in denen die Konzentration an undissoziierter Bernsteinsäure jedoch variiert wurde. Die pH-Werte von Tabelle 3 beziehen sich auf die Mischung von spermicidem Mittel und Samenflüssigkeit. Die Ergebnisse zeigen, daß die zur Erreichung einer AbtÖtungszeit von weniger als 20 Sekunden erforderliche Menge an undissoziierter Säure zunimmt, wenn der pH-Wert von 4 auf 7,4 ansteigt. Die Säurekonzentration ist in Millimol pro Liter ausgedrückt.
    Tabelle 3
    Undissozüerte Abtötungszeit
    pg Bernsteinsäure
    (Millimol pro Liter) (Sekunden)
    4,5 35 weniger als 20
    7,2 35 210
    7,4 42 weniger als 20
    Propionsäure ergibt die folgenden Werte:
    Undissoziierte Säure Abtötungszeit
    PR I Millimol pro Liter) I (Sekunden)
    4,5 30 weniger als 20
    7,4 30 500
    7,4 40 weniger als 20
    Isocapronsäure ergibt die folgenden Werte:
    undissoziierte Säure Abtötungszeit
    PH I (Millimol pro Liter) I (Sekunden)
    4,0 23 weniger als 20
    5,0 24 300
    5,0 28 200
    5,0 30 ' weniger als 20
    Ferner wurde die spermicide Wirkung des erfindungsgemäßen Gemisches mit der des Gemisches nach Beispiel II der USA.-Patentschrift 2 541103 verglichen, das in Gewichtsprozenten die folgende Zusammensetzung aufweist: Ricinusölsäure ........................ 0,75 Borsäure ............................. 3,0 Oxychinolinsulfat ..................... 0,025 Propyl-p-oxybenzoat .................. 0,05 Glycerin .............................. 5,0 Akazia ............................... 0,5 Tragant .............................. 3,0 Duftstoffe ............................ 0,025 Mischung von p-Diisobutylphenoxyäthanolen der Formel in welcher R Diisobutyl ist und x einen annähernden Wert von 9,75 besitzt .. 1,0 Wasser, dessen PH-Wert mit Essigsäure auf 4,5 eingestellt ist . ....... ... .. ... 87,65 Der Vergleichsversuch wurde wie folgt durchgeführt Mittels einer 1-ml-Spritze wurde 0,05 ml Gel auf den Boden eines Reagenzglases von 9 mm Durchmesser und 4 bis 6 cm Länge aufgebracht. Darauf wurde 0,1 ml Samen in das Versuchsröhrchen gebracht und sofort genau 10 Sekunden lang mittels eines Rührstabes mit dem Gel vermischt. Ein Tropfen des Gemisches wurde auf ein Objektglas gebracht und unter dem Mikroskop auf die Spermienbeweglichkeit untersucht. Falls alle Spermien dieses Tropfens innerhalb 20 Sekunden getötet waren, wurde wiederum 0,1 ml Samen zu dem gleichen Röhrchen hinzugefügt, 10 Sekunden lang gemischt und wiederum ein Tropfen entnommen. Dieses Verfahren wurde so lange fortgesetzt, bis bei der ersten Beobachtung nach dem Zusatz lebende Spermien zu beobachten waren. Von diesem Gemisch wurden dann weitere Tropfen genau nach 25, 45, 60 Sekunden entnommen. Falls nach 45 Sekunden eine Abtötung der Spermien festzustellen war, wurde der Zusatz von Samen fortgesetzt, bis das Samenvolumen erreicht war, bei dem eine Abtötung nach 60 Sekunden eintrat.
  • Nach diesem Verfahren wurden die folgenden Versuchsergebnisse ermittelt:
    Versuche mit einem Mittel nach Beispiel I
    Samendosis
    (Einheit: Kontaktzeit - = tot Abtötungszeit
    0,1 ml (Sekunden) + = lebend
    Samen)
    1 12 -
    2 12 -
    . 3 12 - 20 Sekunden
    4 12 -
    5 14 -
    6 14 +
    12 +
    7 20 + 40 Sekunden
    40 -
    15
    8 25 + 45 Sekunden
    30 +
    45 -
    15 +
    9 25 + 45 Sekunden
    45 -
    15 +
    25 + .
    10 45 + über 1 Minute .
    60 +
    140 +
    Versuche mit einem Mittel nach Beispiel II
    der USA.-Patentschrift 2 541103
    Samendosis Kontaktzeit - = tot Abtötungszeit
    (Sekunden) I + = lebend
    12 +
    35 +
    1-0,1m1 60 + 70 Sekunden
    70 -
    Es wird noch darauf aufmerksam gemacht, daß die in der USA.-Patentschrift 2 541103 angegebenen Abtötungszeiten bei Verwendung von Kochsalzlösungen gemessen wurden. In einer Salzlösung ergeben sich jedoch beträchtlich kürzere Zeiten als bei einem Gel, vermutlich, weil die aktiven Moleküle leichter beweglich sind und größeren Bewegungsraum haben.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Gelförmiges Mittel zur Abtötung von Spermien, welches ein Puffersystem, ein wasserlösliches Alkylphenoxyäthanol der Formel worin R ein Alkylradikal mit wenigstens 7, aber nicht mehr als 9 Kohlenstoffatomen darstellt und x einen Wert von mindestens 7, aber nicht mehr als 11 besitzt, oder ein Gemisch mehrerer solcher Alkylphenoxyäthanole sowie gegebenenfalls eine höhere ungesättigte Fettsäure mit wenigstens 10 Kohlenstoffatomen als zusätzlichen Bestandteil enthält, gekennzeichnet durch den Gehalt an einer aliphatischen Mono- oder Dicarbonsäure mit wenigstens 3 bis höchstens 9 Kohlenstoffatomen in einer Konzentration von wenigstens 20 Millimol undissoziierter Säure pro Liter des fertigen Mittels neben der Pufferungssäure und der gegebenenfalls vorhandenen höhermolekularen ungesättigten Fettsäure.
  2. 2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daB es als aliphatische Säure sowie als Puffersäure Bernsteinsäure enthält.
  3. 3. Mittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daB es als aliphatische Säure Bernsteinsäure und im Säurepuffersystem Essigsäure enthält. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 893 997.
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