DE1086998B

DE1086998B - Verfahren zur Vorbehandlung von hydrophoben photographischen Schichttraegern fuer den Beguss mit hydrophilen Kolloidschichten

Info

Publication number: DE1086998B
Application number: DEA29865A
Authority: DE
Inventors: Dr Helfried Klockgether; Dr Wolfgang Himmelmann; Dr Ottmar Wahl
Original assignee: Agfa AG
Current assignee: Agfa Gevaert NV
Priority date: 1958-07-09
Filing date: 1958-07-09
Publication date: 1960-08-11
Also published as: CH386837A; US3071466A; FR1234357A; GB894590A

Description

Photographisches Filmmaterial besteht in der Regel aus einem hydrophoben Schichtträger und einer hydrophilen, lichtempfindlichen. Schicht. Um zwischen beiden eine Haftung zu erzielen, ist es notwendig, Haftschichten zu verwenden. Sie steilen die Verbindung sowohl zur Unterlage als auch zu der photographischen Halogensilberemulsionsschicht her und bewirken, daß diese weder in trockenem Zustand abspringt noch in nassem Zustand bei der Verarbeitung in den Bädern abschwimmt.

Es ist bekannt, daß sich in organischen Lösungsmitteln lösliche und in Wasser stark quellbare Mischacetale aus vorzugsweise hochpolymerem Polyvinylalkohol und Aldehyden mit wasserlöslichmachenden Gruppen und Aldehyden ohne wasserlöslichmachende Gruppen sehr gut als Haftsubstanzen für Unterlagen auf Celluloseesterbasis, Polyvinylchlorid oder vinylchloridhaltigen Mischpolymerisaten und Polycarbonaten auf der Grundlage von Di-monooxyarylalkanen eignen. "°

Als Aldehyde mit wasserlöslichmachenden Gruppen haben sich berizaldehyd-2-sulfosaures Natrium, benzaldehyd-2,4-d,isulfosaures Natrium, Oxybenzaldehyd usw., als Aldehyde ohne wasserlöslichmachende Gruppen Benzaldehyd, Tolylaldehyd, Chlorbenzaldehyd usw. bewährt.

Der Acetalisierungsgrad kann innerhalb gewisser Grenzen variiert werden, jedoch wurden die besten Ergebnisse mit Produkten erzielt, bei denen 50 bis 60°/» aller Hydroxylgruppen des Polyvinylalkohols acetalisiert waren.

Er ist ferner bekannt, daß diese Mischacetale zur Verbesserung der Haftwirkung vorzugsweise im Gemisch mit Hydroxylgruppen enthaltenden hochmolekularen Verbindungen eingesetzt werden., wie sie z. B. entstehen:

1. durch Mischpolymerisation einer hydrophoben Komponente (z. B. Vinylchlorid, Styrol, Vinyläther) mit einer hydrophilen, Hydroxylgruppen enthaltenden (z. B. Allylalkohol, Oxystyrol),

2. durch Mischpolymerisation einer hydrophoben Komponente (z. B. Vinylchlorid, Styrol, Vinyläther) mit einer leicht verseifbaren, veresterte Hydroxylgruppen enthaltenden Komponente (z. B. Vinylacetat, Vinylpropionat, Vinylbutyrat) und anschließende Verseifung,

3. durch partielle Verseifung eines hydrophoben Esters des Polyvinylalkohols oder der Cellulose.

Die mit den obengenannten Gemischen aus Mischacetalen und Hydroxylgruppen enthaltenden. Substanzen als Zwischenschicht erzielten Haftergebnisse genügen im allgemeinen den Anforderungen. Nur bei solchen Filmsorten,, die den photographischen. Badern extrem lange ausgesetzt oder in nassem Zustand me-Verfahren zur Vorbehandlung
von hydrophoben photographischen

Schichtträgern für den Beguß
mit hydrophilen Kolloidschichten

Anmelder:

Agfa Aktiengesellschaft,
Leverkusen-Bayerwerk,
Kaiser -Wilhelm -Allee

Dr. Helfried Klockgether, Dr. Wolfgang Himmelmann,

Leverkusen,

und Dr. Ottmar Wahl, Baden-Baden,
sind als Erfinder genannt worden

chanisch besonders beansprucht werden, treten gewisse Schwierigkeiten auf. In diesen Fällen läßt sich die photographische Emulsion in nassem Zustand auf der Unterlage verschieben.

Es wurde nun gefunden, daß man diesen Mangel durch Zusatz von Vernetzungsmitteln zu den oben beschriebenen Zwischenschichten beseitigen kann. Als Vernetzungsmittel eignen sich Verbindungen, die in ihrem Molekül mindestens zwei Epoxydgruppen enthalten. Solche Verbindungen entstehen durch Reaktion von Epichlorhydrin oder Epihydrinalkohol mit niedermolekularen Verbindungen, die über reaktionsfähige Gruppen, z. B. Amino-, Hydroxyl-, Carboxyl- und Sulfosäuregruppen verfügen. Ihre Herstellung wird nach an sich bekannten Verfahren vorgenommen. Da die beschriebenen Präparationssubstanzen, Gemische aus Polyvinylalkoholmischacetal und Hydroxylgruppen enthaltenden Polymeren, in jedem Falle aus organischen Lösungsmitteln, bevorzugt Gemischen aus Methanol und Aceton, an den Film angetragen werden, kommen nur solche Epoxydgruppen enthaltende Verbindungen in Frage, die über eine ausreichende Löslichkeit in organischen Lösungsmitteln verfügen.

Die Menge an zugefügtem Vernetzungsmittel kann innerhalb weiter Grenzen variiert werden, ohne daß

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dadurch die Wirksamkeit wesentlich beeinflußt wird. Gute Ergebnisse wurden mit Mengen von 5 bis 10%, auf Festsubstanz der Präparation bezogen, erzielt.

Um eine schnelle Vernetzung zu bewirken, ist es zweckmäßig, die zu vernetzende Haftschicht nach dem Antrag an die Filmunterlage einige Minuten auf Temperaturen über 80° C zu erhitzen, was ohnehin zur Verminderung des sich nachteilig auswirkenden Restlösungsmittelgehaltes erforderlich ist.

Durch den Zusatz an Vernetzungsmitteln wird die für die Naßhaftung schädliche starke Quellung der Präparationsschicht in den photographischen Bädern vermindert. Der gleiche Effekt konnte mit anderen, insbesondere zur Härtung von Gelatine verwendeten Vernetzungsmitteln, wie Aldehyden oder Methylolver- *5 bindungen, nicht erzielt werden.

Das Verfahren soll noch durch folgende Beispiele erläutert werden:

Beispiel 1 _ao

Eine 0,14 mm starke Folie aus Acetylcellulose (Essigsäuregehalt 60,2%) wird im Tauchverfahren mit folgender Substratlösung behandelt:

10 g Polyvinylalkoholmischacetal aus Polyvinyl- _a5 alkohol, benzaldehydsulfosaurem Natrium, Benzaldehyd folgender Zusammensetzung:

Benzaldehydmonosulfonatacetal 47,3 %

Benzaldehydacetal 24,2%

Polyvinylalkohol 28,5% 3<>

3 g einer teilweise verseiften Acetylcellulose

(56% Essigsäure),
1 g eines Vernetzungsmittels aus Epichlorhydrin und Propylamin folgender Konstitution:

CH₂—CH— C₃H₇-N^ \/

CH₂-CH-CH₈

350 ecm Methanol,

650 ecm Aceton.

Nach dem Antrag der Substratlösung wird die Folie bei 100 bis 120° C" getrocknet. Anschließend wird sie mit einer Halogensilberemulsion begossen, die sowohl in trockenem wie in nassem Zustand selbst bei extrem langer Wässerung und mechanischer Be- ₅„ anspruchung in nassem Zustand gut haftet.

Beispiel 2

Eine 0,1 mm starke Folie aus 4,4'-Dioxydiphenylmethanpolycarbonat wird im Tauchverfahren mit folgender Substratlösung behandelt:

10 g Polyvinylalkoholmischacetal aus Polyvinylalkohol, benzaldehyddisulfosaurem Natrium und Benzaldehyd folgender Zusammensetzung:

Benzaldehyddisulfonatacetal 33,5 %

Benzaldehydacetal 35,2%

Polyvinylalkohol 31,3%

3 g eines teilweise verseiften Mischpolymerisates aus Vinylchlorid und Vinylacetat folgender Zusammensetzung:

Vinylchlorid 63,2%

Polyvinylalkohol 25,3%

Vinylacetat 11,5%

0,8 g eines Vernetzungsmittels aus Cyanursäure und Epihydrinalkohol folgender Konstitution:

0-CH₂-CH-CH₂

C °

N N

I Il

H₂C-HC-CH₂O-C C-OCH₂-CH-CH₂

ONO

450 ecm Methanol,

550 ecm Aceton.

Die Folie wird, wie im Beispiel 1 angegeben, weiterverarbeitet. Auch in diesem Falle wird eine ausgezeichnete Haftwirkung erzielt.

Beispiel 3

Eine 0,12 mm starke Folie aus einem Mischpolymerisat aus 80% Vinylchlorid und 20% Maleinsäuremethylester wird im Tauchverfahren mit folgender Substratlösung behandelt:

10 g eines Mischacetals' folgender Zusammensetzung:

Butyraldehydsulfonatacetal 39,2%

Tolylaldehydacetal 30,0%

Polyvinylalkohol 30,8% .

3 g eines teilweise verseiften Polymerisates aus Vinylacetat folgender Zusammensetzung:

Polyvinylalkohol 36,5 %

Vinylacetat 63,5%

1 g eines Vernetzungsmittels aus Phthalsäure und Epichlorhydrin folgender Konstitution:

-C-O-CH₈-CH-CH₂ O

500 ecm Methanol,

500 ecm Aceton.

Die Folie wird, wie im Beispiel 1 angegeben, weiterverarbeitet. Auch in diesem Falle wird eine sehr gute Haftwirkung erzielt.

Claims

. Patentansprüche:

1. Verfahren zur Vorbehandlung von hydrophoben photographischen Schichtträgern für den Beguß mit hydrophilen Kolloidschichten unter Verwendung von Zwischenschichten, auf die die hydrophilen Kolloidschichten aufgegossen werden, dadurch gekennzeichnet, daß für die Herstellung der Zwischenschichten polymere Mischacetale in Kombination mit Hydroxylgruppen enthaltenden hochmolekularen Verbindungen verwendet werden, die einen Zusatz von Verbindungen mit mindestens zwei Epoxydgruppen im Molekül enthalten.

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2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- In Betracht gezogene Druckschriften:

zeichnet, daß die verwendeten Epoxydverbindun- Deutsche Patentschrift Nr. 960 334;

gen durch Reaktion von Epichlorhydrin oder Epi- deutsche Auslegeschrift G17178 IVa/57b (bekannt-

hydrinalkohol mit niedermolekularen Verbindun- gemacht am 18.10.1956).

gen hergestellt worden sind, die reaktionsfähige 5

Gruppen, beispielsweise Amino-, Hydroxyl-, ^In Betracht gezogene ältere Patente:

Carboxyl- oder Sulfosäuregruppen, enthalten. Deutsches Patent Nr. 1 046 488.

& 009 570/357 8.60