DE1085586B

DE1085586B - Schutzkapsel fuer Schrauben-, Bolzen- oder Nietkoepfe in Anwendung als Schutzvorrichtung gegen Spannungs- und Lichtbogenueberschlaege

Info

Publication number: DE1085586B
Application number: DEB39156A
Authority: DE
Inventors: Hermann Boehm
Original assignee: BBC Brown Boveri France SA
Current assignee: BBC Brown Boveri France SA
Priority date: 1956-02-16
Filing date: 1956-02-16
Publication date: 1960-07-21

Description

DEUTSCHES

Isolierende Wände, welche zum Schutz gegen Spannungsüberschläge oder zur Abschirmung elektrischer Lichtbogen bei elektrischen Maschinen, Apparaten bzw. Leistungsschaltern verwendet werden, werden in der Regel mittels Niet- oder Schraubverbindungen auf ihrer Unterlage befestigt.

Die Köpfe dieser Befestigungsteile müssen gegen Spannungsüberschlag oder Lichtbogeneinwirkung geschützt sein. Man verwendete bisher zu diesem Zweck aufgeklebte isolierende Streifen. Ein solcher Schutz ist aber nicht hochwertig, da die Gefahr besteht, daß die Klebeverbindung durch die Hitzeeinwirkung leidet oder auf andere Weise zerstört wird. Außerdem besitzt eine solche Schutzvorrichtung, wenn sie z. B. aus Asbest besteht, keine hohe mechanische Festigkeit.

Zur Behebung dieser Mangel wurde bereits ein Niet mit keramischem Kopf vorgeschlagen, welcher als Befestigungsmittel zwar die von ihm geforderten isolierten Eigenschaften besitzt, jedoch andererseits verschiedene Nachteile aufweist.

Ein Nachteil besteht z. B. darin, daß der keramische Kopf schlagempfindlich ist, so daß vorsichtig genietet werden muß. Von größerem Nachteil aber ist es, daß dieser keramische Kopf mit dem Befestigungsmittel unlösbar verbunden ist, so daß beispielsweise der Hohlnietschaft nur in ganz bestimmten Längen vorrätig gehalten werden kann, wodurch bei verschieden dicken Isolierplatten und -unterlagen nicht immer die passende Nietlänge vorhanden ist. Ist die Rückseite der Unterlage nicht zugänglich, so mußten bisher Schrauben mit isoliertem Kopf verwendet werden, die bezüglich der Lagerhaltung die gleichen Nachteile zeigten wie die eben besprochenen Niete.

Schutzkapseln für Schrauben-, Bolzen- und Niet-Sctmtzkapsel

für Schrauben-, Bolzen- oder Nietköpfe in Anwendung als Schutzvorrichtung

gegen Spannungsund Lichtbogenüberschläge

Anmelder:

Brown, Boveri & Cie. Aktiengesellschaft, Mannheim-Käfertal, Boveristr. 22

Hermann Böhm, Heidelberg,
ist als Erfinder genannt worden

mit einem säurefesten Kitt verschlossen ist. Auch diese Schutzkapseln lassen sich nicht ohne weiteres zum Zwecke der elektrischen Isolation von metallenen Schraubenköpfen od. dgl. anwenden, da der Hartgummi nicht die zu fordernden mechanischen Eigenschaften hat und die Verkittung nicht ohne Zerstörung der Schutzkapsel lösbar ist. Entsprechendes gilt für einen Isolierfilm, der nach einem bekannten Verfahren auf den zu schützenden Schraubenkopf od. dgl. aufgebracht wird.

Die vorliegende Erfindung geht von einer Schutzkapsel für Schrauben-, Bolzen- und Nietköpfe aus, die

köpfe, die aus einem topf- oder pfannenförmigen 35 aus einem topf- oder pfannenförmigen Unterteil aus Unterteil aus Isolierstoff und einem dieses abdeckenden Oberteil bestehen, sind aus anderen technischen Gebieten bereits an sich bekannt. Derartige Schutzkapseln werden z. B. zum Plombieren von Schrauben verwendet, die gegen unbefugten Eingriff zu sichern 40 sind. Dem Zweck dieser Anwendung entsprechend sind diese Kapseln nur unter Zerstörung zu öffnen. Ganz abgesehen hiervon sind diese Schutzkapseln auch nicht ohne weiteres zum Schutz gegen elektrische Überschläge, gegen eindringende Feuchtigkeit usw. 45 ausgebildet. Das gleiche gilt für lediglich äußerlich ähnliche Befestigungsvorrichtungen von Zier- oder Patentknöpfen oder für Schutzkappen, die Ausnehmungen in Schraubenköpfen gegen Verschmutzung schützen sollen. 50

Andererseits sind bereits Schutzkapseln zum Schutz von metallischen Schraubenköpfen gegen Säuren oder sonstige ätzende Flüssigkeiten bekannt, die aus einem topfförmigen Unterteil aus Hartgummi bestehen, das Isolierstoff und einem dieses abdeckenden Oberteil besteht, wie sie von anderen Anwendungszwecken her bekannt ist. Zur Vermeidung der für die bekannten elektrischen Isoliereinrichtungen genannten Nachteile setzt sich die Erfindung die Aufgabe, eine solche Schutzkapsel als Schutzvorrichtung gegen Spannungsund Lichtbogenüberschläge für Schrauben-, Bolzen oder Niete aus Metall anzuwenden, die zur Befestigung von elektrische Apparate tragenden Isolierplatten an elektrisch leitenden Unterlagen oder Tragteilen sowie zur Befestigung von elektrischen Apparaten an den Isolierplatten selbst dienen. Zur Lösung dieser Aufgabe sind erfindungsgemäß die Wandung des Unterteils und das den Kopf des Befestigungsmittels abdeckende Oberteil elastisch verformbar, wobei das Oberteil selbstsperrend in das Unterteil einsetzbar oder auf dieses aufsetzbar ist.

Vorzugsweise hat das Unterteil und/oder das ein- oder aufsetzbare Oberteil auf der Innen- bzw. Außen-

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seite eine oder mehrere parallel verlaufende Nuten oder vorzugsweise sägezahnartig gestaltete Rillen, welche die beiden Teile selbstsperrend aneinander festhalten. Eine andere Ausführung einer solchen Schutzkapsel kann darin bestehen, daß das topfförmige' Unterteil derart vorgeformt oder durch das Befestigungsmittel verpreßt ist, daß das elastische Oberteil durch Einsprengung in den mit einem umlaufenden Vorsprung versehenen oberen Rand des Unterteils selbstsperrend eingepreßt ist.

Ist eine solche Schutzkapsel besonders starken Beanspruchungen ausgesetzt, so kann das topfförmige Unterteil auf seiner Außenseite mit einem Gewinde od. dgl. zum Aufstecken oder Aufschrauben eines vorzugsweise aus keramischem Werkstoff bestehenden, als Schutzkappe ausgebildeten Oberteils versehen sein.

In der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung dargestellt.

Ein topfförmiges, aus elastisch verformbarem Isolierstoff bestehendes Unterteil 1 ist in allen Fällen derart ausgebildet, daß es den Kopf des Befestigungsmittels 3 allseitig umgibt. Im Boden des Unterteils befindet sich eine Bohrung, so daß der Schaft des Befestigungsmittels 3 von dem Topfboden umfaßt wird.

Mit Hilfe des Befestigungsmittels 3 und des Unterteils 1 wird die Isolierplatte 4 auf ihrer Unterlage 5 befestigt. Der Topfboden wird dabei fest auf die isolierende Platte 4 durch den Kopf des Befestigungsmittels 3 aufgepreßt, so daß gegen den Schaft des Befestigungsmittels ein gut isolierender Abschluß gegeben ist.

Das den Kopf des Befestigungsmittels 3 umgebende Unterteil 1 dient weiterhin als Träger für einen ebenfalls aus elastisch verformbarem Isolierstoff bestehenden Schutzdeckel 2, 6, 7 oder eine Schutzkappe 8. Diese Deckel oder Kappen sind gemäß der Erfindung so ausgebildet, daß sie in axialer Richtung zum Befestigungsmittel aufgesetzt und durch sperrende Vorsprünge, Nuten oder Rillen festgehalten werden.

Die sperrenden Vorsprünge sind nun gemäß den Zeichnungen beispielsweise wie folgt ausgeführt:

In Fig. 1 ist die Sperrung nur am oberen Rand des topfförmigen Unterteils 1 vorgesehen. Ist die Bohrung in der Isolierplatte 4 gemäß Fig. 7 gegenüber dem Schaft des Befestigungsmittels verhältnismäßig groß, so kann durch die Pressung des Befestigungsmittels der Durchmesser des oberen Randes des Unterteils verkleinert werden, so daß der aufgesetzte und eingesprengte Deckel 2 fest eingespannt und gut abgedichtet ist.

In Fig. 2 ist der Deckel 6 zur Vergrößerung des Kriechweges druckknopf artig ausgebildet, so daß er kappenartig den oberen Rand des Unterteils teilweise übergreift.

In Fig. 3 sind an der inneren Wand des Unterteils mehrere parallel übereinanderliegende sägezahnartige Rillen und in dem eingesetzten Oberteil 7 ebensolche Rillen vorgesehen, welche nicht nur den Kriechweg wesentlich vergrößern, sondern auch das Oberteil 7 sicher und selbstsperrend festhalten.

In den Fig. 4 und 5 sind die entsprechenden sägezahnartigen Rillen auf der Außenseite des topfförmigen Unterteils 1 in ein- oder mehrfacher Zahl vorgesehen, so daß eine aufgesteckte Deckkappe 8 durch diese Vorsprünge selbstsperrend festgehalten wird.

Schließlich kann für eine erhöhte Sicherheit gegen einen Spannungsüberschlag auf den Kopf des Befestigungsmittels noch eine zusätzliche Schutzkappe 9 gemäß Fig. 6 aufgeschraubt oder aufgesteckt werden, welche mit Dichtlippen versehen ist.

Die Zeichnung stellt nur einige der möglichen Ausführungsbeispiele dar. Es ist ohne weiteres möglich, die Vorsprünge auch in anderer Weise zu gestalten oder anzuordnen, ohne daß hierdurch der Grundgedanke der auswechselbaren Schutzkapsel für die erwähnten Befestigungsmittel geändert würden.

Die gleiche Schutzkapsel läßt sich nicht nur als Schutz gegen Spannungsüberschlag und Lichtbogeneinwirkung benutzen, sondern auch zur Beseitigung von Witterungseinflüssen und zum Verhindern des Eindringens von Feuchtigkeit an die Befestigungsglieder bzw. die als Träger der Isolierplatte dienende Unterlage aus Holz od. dgl.

Claims

Patentansprüche:

1. Schutzkapsel für Schrauben-, Bolzen- und Nietköpfe, bestehend aus einem topf- oder pfannenförmigen Unterteil aus Isolierstoff und einen dieses abdeckenden Oberteil in Anwendung als Schutzvorrichtung gegen Spannungs- und Lichtbogenüberschläge für Schrauben, Bolzen oder Niete aus Metall, die zur Befestigung von elektrische Apparate tragenden Isolierplatten an elektrisch leitenden Unterlagen oder Tragteilen sowie zur Befestigung von elektrischen Apparaten an den Isolierplatten selbst dienen, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandung des Unterteils und das den Kopf des Befestigungsmittels abdeckende Oberteil elastisch verformbar sind, wobei das Oberteil selbstsperrend in das Unterteil einsetzbar oder auf dieses aufsetzbar ist.

2. Schutzkapsel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß -das Unterteil und/oder das ein- oder aufsetzbare Oberteil auf der Innen- bzw. Außenseite eine oder mehrere parallel verlaufende Nuten oder vorzugsweise sägezahnartig gestaltete Rillen aufweist, welche die beiden Teile selbstsperrend aneinander festhalten.

3. Schutzkapsel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das topfförmige Unterteil derart vorgeformt oder durch das Befestigungsmittel verpreßt ist, daß das elastische Oberteil durch Einsprengung in den mit einem umlaufenden Vorsprung versehenen oberen Rand des Unterteils selbstsperrend eingepreßt ist.

4. Schutzkapsel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Unterteil auf seiner Außenseite mit einem Gewinde od. dgl. zum Aufstecken oder Aufschrauben des vorzugsweise aus keramischem Werkstoff bestehenden, als Schutzkappe ausgebildeten Oberteils versehen ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 459 202, 542 652, 336;

schweizerische Patentschrift Nr. 165 921;
britische Patentschrift Nr. 612 381;
USA.-Patentschrift Nr. 2 118 561;
deutsches Gebrauchsmuster Nr. 1 703 107.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen