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Vorrichtung zum Stillsetzen einer Spindel mit Treibriemenantrieb Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Stillsetzen einer Spindel mit Treibriemenantrieb
durch Abheben des Treibriemens vom Wirtel der Spindel mit Hilfe einer an einem schwenkbaren
Träger gelagerten Laufrolle und durch Auslösen einer Bremse beim Verschwenken des
Trägers. Das Stillsetzen einer oder mehrerer einzelner Spindeln eines Spindelsatzes
mit Treibriemenantrieb ist insbesondere von Bedeutung, wenn es sich darum handelt,
während des Betriebes auftretende Fadenbrüche oder sonstige den Betrieb störende
Unregelmäßigkeiten zu beheben.
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Gegenüber früheren Ausbildungen, bei denen das Stillsetzen einer solchen
Spindel einfach dadurch erfolgte, daß ohne Abheben des Treibriemens und unter Überwindung
der Antriebskraft desselben die betreffende Spindel von Hand festgehalten wurde,
haben die inzwischen bekanntgewordenen Spindelsätze mit vom Wirtel abnehmbarem Treibriemen
vor allem den Vorteil, daß die durch das Festhalten der vom Treibriemen angetriebenen
Spindel entgegen der Antriebskraft des Riemens hervorgerufene Reibung sowie der
daraus folgende Energieverlust und übermäßige Verschleiß des Treibriemens bzw. des
Wirtels vermieden wird.
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Bei den bekannten Vorrichtungen zum Sti.llsetzen einer .Spindel mit
Treibriemenantrieb durch Anheben des Treibriemens vom Wirtel mit Hilfe einer an
einem schwenkbaren Träger gelagerten Laufrolle ist der beim Schwenken des Trägers
der Laufrolle erforderliche Weg derselben insofern von Bedeutung, als der sich daraus
ergebende Unterschied der Länge der Treibriemenstrecke von mindestens einer Spannrolle
aufgenommen werden muß, damit der Antrieb der übrigen, von dem gleichen Triebriemen
angetriebenen Spindel keine Störung erleidet. Nun ist die Belastung des Riemens
durch die Spannrolle mit der jeweiligen Stellung der Spannrolle veränderlich, da
die Spannrolle meistens durch eine Feder oder einen Gewichtshebel belastet -ist.
Der Abstand zwischen der Spindelachse und der Trägerschwenkachse ist natürlich mit
Rücksicht darauf, daß sich die Spindelanordnung und die Laufrolle gegenseitig nicht
behindern dürfen, bei den bekannten Vorrichtungen verhältnismäßig groß. Von diesem
Abstand hängt aber der Unterschied der genutzten Riemenlänge zwischen der Betriebsstellung
und der Stillstandsstellung ab. Der Unterschied der genutzten Riemenlänge zwischen
Betriebs- und Stillstandsstellung ist deshalb groß, was ungünstig ist. Der Erfindung
liegt die Aufgabe zugrunde, diesen Nachteil zu vermeiden.
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Die Erfindung besteht darin, daß die Schwenkachse des Trägers der
Laufrolle in der Spindelachse selbst liegt.
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Durch die Maßnahme nach der Erfindung wird erreicht, daß einerseits
der von der Spannrolle beim Übergang von der Stillstandsstellung zur Betriebsstellung
auftretende Längenunterschied der genutzten Riemenlänge möglichst klein gehalten
wird und die dadurch verursachte Lageänderung der Spannrolle sowie die damit zusammenhängende
Änderung der Riemenspannung gering bleiben. Dies ist insbesondere dann von Bedeutung,
wenn die Notwendigkeit auftritt, gleichzeitig mehr als nur eine der von denselben
Treibriemen angetriebenen Spindeln stillzusetzen, da sich in diesem Falle die Riemenlängenunterschiede
des Treibriemens addieren und in Folge des größeren von der Spannrolle zurückzulegenden
Weges auch eine größere Riemenspannung -auftritt.
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Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist die Spindelbremse
in ihrer Wirkstellung durch die Spannung des Treibriemens belastet. Gegenüber den
bekannten Vorrichtungen, bei denen stets besondere und umständliche Einrichtungen
zum Andrücken der Bremse an den Wirtel beim Stillsetzen einer Spindel erforderlich
sind, bedeutet dies eine wesentliche bauliche Vereinfachung.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann die Bremse in an sich
bekannter Weise an dem schwenkbaren Träger montiert sein.
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Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist zum Führen der Spindelbremse
in die Wirkstellung beim Verschwenken des Trägers eine ortsfeste Kurvenscheibe vorgesehen.
Durch diese Maßnahme ist die
Bremse in einfacher Weise in die Wirkstellung
führbar, da gegebenenfalls lediglich ein ohnehin erforderlicher ortsfester Bauteil
mit einer Kurvenfläche od. dgl. zu versehen ist. Die zu betätigenden Glieder, Laufrolle,
Spindelbremse laufen beim Verschwenken des Trägers an dieser Kurvenscheibe ab und
geraten automatisch in die jeweils verlangte Wirkstellung.
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Die Bremse und die Laufrolle sind zu diesem Zweck vorteilhaft an einem
am schwenkbaren Träger angelenkten Schwenkarm montiert.
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Vorteilhaft wird dabei die Bremse zwischen dem Schwenkpunkt des Armes
und der Laufrolle angeordnet.
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In den Zeichnungen sind mehrere Ausführungsformen der Erfindung beispielsweise
dargestellt. Fig. 1 ist eine Draufsicht auf einen Vierspindelbandantrieb unter Anwendung
der Erfindung; Fig. 2 ist eine Draufsicht auf eine Spindeleinheit; Fig. 3 ist eine
Ansicht einer einzelnen Spindeleinheit; Fig. 4 ist eine Ansicht einer Spindeleinheit,
teilweise im Schnitt entlang der Linie 4-4 der Fig. 2; Fig. 5 ist eine Ansicht eines
Teiles einer anderen Ausführungsform einer Spindeleinheit; Fig. 6 ist eine Ansicht
einer Spindeleinheit mit einer Bremseinrichtung in Betriebsstellung der Spindel;
Fig. 7 ist eine Draufsicht auf die Vorrichtung nach Fig. 6 in Betriebsstellung der
Spindel; Fig. 8 ist eine Draufsicht auf die Vorrichtung nach Fig. 6 und 7 in gebremster
Stellung der Spindel und abgehobenem Riemen; Fig. 9 ist eine Ansicht einer einzelnen
Spindel nach der Erfindung, jedoch in abgewandelter und bevorzugter Ausführung;
Fig. 10 ist die zugehörige Draufsicht auf zwei benachbarte, von demselben Treibriemen
angetriebenen Spindeln auf einer Spinnmaschinenseite im Betriebszustand; Fig. 11
ist eine Draufsicht auf die Spindeleinheiten der Fig. 9, wobei die Spindeln gebremst
sind und der Treibriemen abgehoben ist.
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Fig.4 zeigt eine Ausführungsform der Erfindung im eingebauten Zustand
bei einer normalen Spindeleinheit. Die Grundplatte 10 ist an der Spindelbank
11
mittels des Spindellagergehäuses 12 drehbar gelagert, das eine Bohrung
13 in der Mitte der Grundplatte 10
durchgreift und mittels eines Trägers
14- an der Spindelkante 11 gehalten ist.
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Mit der Spindel aus einem Stück bestehend befindet sich in der Nähe
der oberen Fläche 16 der Grundplatte 10 ein Wirtel oder eine Antriebsscheibe
17. An der Grundplatte 10 ist eine Leerlaufeinrichtung oder Laufscheibe 18
drehbar montiert und in radialer Richtung der Antriebsscheibe 17, dieser benachbart,
angeordnet, so daß die für den Riemenangriff bestimmten Flächen 19 und 20 der beiden
Scheiben im wesentlichen, wie dargestellt, fluchten. Für die Laufscheibe 18 kann
eine beliebige Art der Anbringung verwendet sein, z. B. kann eine abgestufte Welle
21, wie dargestellt, in beliebiger Weise in vertikaler Stellung an der Grundplatte
angebracht sein oder mit dieser aus einem Stück bestehen. Die Laufscheibe 18 ist
an der Welle 21 mittels einer Schraube 22 mit Beilagscheibe drehbar befestigt, die
am oberen Ende der Scheibe vorgesehen sind.
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An der oberen Fläche 16 der Grundplatte 10 ist eine
Arretiereinrichtung 23 montiert, die aus einer Blattfeder 24 besteht, die eine Arretierkugel
25, die in einem durchgehenden Loch 26 in der Grundplatte 10 liegt, gegen die Spindelbank
11 und in eines von zwei im Winkel gegeneinander versetzten Löchern 27 a und 27
b in diesem Rahmen zu drücken bestrebt ist, wenn sie durch Drehen oder Verschwenken
der Grundplatte 10
(Fig. 2) mit diesem zur Deckung gebracht wird.
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Ein Handgriff 28 an der oberen Fläche 16 der Grundplatte
10 gestattet das Schwenken der Platte in bezug auf die Spindelbank 11 (Fig.
2).
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Die Fig. 6, 7 und 8 zeigen eine verfeinerte Ausführungsform der Erfindung.
Die beschriebene Einrichtung ist durch eine Bremse 29 (Fig. 6) ergänzt, die aus
einem mit seinem einen Ende 31 schwenkbar an der Spindelbank 11 in der Nähe der
Antriebsscheibe 17 montierten Hebelarm 30 ausgestattet ist, dessen oberer Teil 32
gegen den Spindelwirtel 17 ragt und einen flanschartig nach oben abgebogenen Endteil
33 aufweist, der mit der zum Riemenlauf bestimmten Fläche 20 des Spindelwirtels
in Eingriff gebracht werden kann. Der Endteil 33 ist mit einem Bremsbelag 34 von
bekannter Art, z. B. Leder, Asbest od. dgl., belegt. Zwischen dem oberen Teil 32
und der Spindelbank 11 ist eine Zugfeder 35 vorgesehen, die bestrebt ist, den Hebelarm
30 gegen die Riemenlauffläche 20 des Antriebswirtels 17 zu ziehen und den Bremsbelag
34 des Hebelarmes mit der für den Riemenangriff bestimmten Fläche 20 der Antriebsscheibe
17 zur Berührung zu bringen, wenn sich die Einrichtung in dem in Fig. 8 dargestellten
Zustand befindet.
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An der Grundplatte 10 ist eine Konsole 36 vorgesehen, die mit einem
aufwärts ragenden Teil 37 ausgestattet ist, der an seinem oberen Ende 39, wie dargestellt,
mit einem abgewinkelten Riegel 38 versehen ist. Ein entsprechendes Verdrehen der
Grundplatte 10 bringt den Riegel 38 zur Anlage am Hebelarm 30, der auf diesen eine
Kraft ausübt, die ihn vom Wirte117 gegen die Kraft der Feder 35 wegbewegt.
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Die Grundplatte 10 kann, wie in Fig. 7 und 8 dargestellt, ausgeschnitten
sein, um eine Anordnung der Bremse 29 und der Konsole 36 eng neben der Spirale 15
zu ermöglichen.
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Ein bekannter Vierspindelbandantrieb ist in Fig. 1 dargestellt. Zwei
Paar Spindeln 40 sind an gegenüberliegenden Seiten einer horizontalen Antriebstrommel
41 vertikal angeordnet. Um die Spindelwirtel 17 aller Spindeln 15 sowie um
die Antriebstrommel 41 und eine dieser benachbarte Spannrolle 43 ist ein
Spindelband 42 gelegt. Auf diese Weise ist das Spindelband 42 von der Antriebstrommel
zur einen Spindel 15 jedes Spindelpaares und von dort direkt geradlinig zur anderen
Spindel des gleichen Paares in der dargestellten Weise geführt. Dies ist die normale
Betriebsanordnung der betreffenden Teile.
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Die Drehung der Bandtrommel 41 erteilt der Spindel 15 mittels des
Bandes 42, das mit den für den Riemenangriff bestimmten Flächen 20 aller Wirtel
17 in betriebsmäßiger Verbindung steht, eine Drehung. Die Grundplatte 10 jeder Spindeleinheit
wird durch die Feder 23 im Zusammenwirken mit dem Loch 27a im betreffenden Tragrahmen
11 in dieser Stellung gehalten. Bei dieser besonderen Stellung befinden sich die
Laufrollen 18, wie dargestellt, außer Berührung mit dem Treibriemen oder Spindelband
42.
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Wenn nun eine oder mehrere Spindeln unter Aufrechterhaltung des Betriebes
der übrigen Spindeln stillgesetzt werden sollen, so werden die betreffenden Grundplatten
10 wahlweise aus der oben beschriebenen Stellung in eine zweite Stellung geschwenkt
oder gedreht, bei der die Arretiereinrichtung 23 mit dem zweiten Loch 27b im Rahmen
11 zur Deckung gebracht wird. Dies verriegelt die Grundplatte 10 in lösbarer Weise
in der in Fig. 2 und 3 gezeigten Stel-
Jung, bei der die Laufrolle
18 mit dem Treibriemen 42 verbunden und die Antriebsscheibe von diesem gelöst ist.
Die Spindel kann dann schnell von Hand zum Stillstand gebracht werden.
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Damit dieser Stellungswechsel möglichst glatt erfolgen kann, ist es
empfehlenswert, die Grundplatte 10 der gewählten Spindel in solcher Weise zu schwenken,
daß die Laufscheibe 18 den Riemen 42 in einem Teil desselben zwischen dem betreffenden
Spindelpaar erfaßt, und dann die Grundplatte 10 über den Punkt hinaus zu verdrehen,
in dem dieser Angriff erfolgt, damit das Abheben des Riemens 42 von der Antriebsscheibe
17 gewährleistet ist. Das zweite Loch 27 b soll so im Tragrahmen 11 angeordnet sein,
daß es eine zweckmäßige Begrenzung für das Verdrehen bildet.
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Bei dem anderen Ausführungsbeispiel nach Fig.6, 7 und 8 ist in Fig.
6 und 7 die normale Betriebsanordnung der Einrichtung dargestellt, bei der der Riegel
38 den Hebelarm 30 außer Berührung mit der Antriebsscheibe 17 hält, die ihrerseits
mit dem Riemen 42 in betrieblicher Verbindung steht und von diesem in Drehung gehalten
ist.
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Wenn die Grundplatte 10 im Uhrzeigersinn in die (in Fig. 8 gezeigte)
andere Stellung geschwenkt wird, werden der Riegel 38 und Hebelarm 30 außer Berührung
gebracht, und der Bremsbelag 34 des Hebelarmes 30 kommt am Spindelwirte117 zur Anlage.
Der Spindelwirtel 17 befindet sich nun außer betrieblicher Verbindung mit dem Riemen
42, und die Spindel 15 kommt auf diese Weise schnell zum Stillstand.
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Eine weitere Verbesserung ist in Fig. 5 dargestellt. Die Laufscheibe
18 kann auf einer gekröpften Welle 44 montiert sein, so daß sie näher an die Antriebsscheibe
17 herangeführt ist, wodurch der zum Abheben des Riemens 42 von der Antriebsscheibe
17 erforderliche Verdrehungswinkel der Grundplatte 10 vermindert wird.
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Vorteilhaft wird der Riemen 42 nicht mehr als notwendig abgehoben
(vgl. Fig. 8), damit der einwandfreie Betrieb der übrigen Spindeln nicht gestört
ist und damit, besonders dann, wenn eine von zwei an gegenüberliegenden Seiten des
Vierspindelbandantriebs mit der Bandtrommel 41 und der Spannrolle 43 liegenden Spindeln
stillgesetzt werden soll, die einwandfreie Ausrichtung des Riemens 42 mit jeder
der beiden letztgenannten Einrichtungen im wesentlichen aufrechterhalten bleibt.
Dies kann durch die Wahl der Lage des Loches 27 b erreicht werden.
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Die Lage des ersten Loches 27a im Rahmen 11 ist nicht von solcher
Bedeutung, und das Loch kann so angeordnet sein, daß die Laufscheibe 18 sich nicht
völlig außer Berührung mit dem Riemen 42 befindet, obwohl es empfehlenswert ist,
ein vollständiges Trennen dieser beiden Teile herbeizuführen.
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Bei einem Ausführungsbeispiel wie dem in Fig.6 bis 8 dargestellten
können (nicht dargestellte) Begrenzungseinrichtungen vorgesehen sein, die ein Schwenken
der Grundplatte 10 nur über den kürzeren der beiden Bogen zwischen den beiden beschriebenen
Löchern gestatten.
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Fig. 9, 10 und 11 stellen die bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
dar. Die Spindel (Fig. 9) ist allgemein mit 110 bezeichnet. Sie ist in der üblichen
Weise an der Spindelbank111 mittels einer Mutter 112 angebracht und mit einem Wirtel
oder einer Antriebsscheibe 113 für den Angriff des Teibriemens 142 bei normalem
Betrieb ausgestattet. Am Spindellagergehäuseflansch 115 und mit diesem konzentrisch
befindet sich eine Grundplatte 116, die auf der Spindelbank 111 ruht und in bezug
auf die Spindelbank 111 und auf das Spindellagergehäuse 115 drehbar oder
gleitfähig verschiebbar ist.
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Auf der Grundplatte 116 liegt zu dieser konzentrisch eine Nockenplatte
117, die einen Teil des Spindellagergehäuses 115 bildet, indem sie in bezug auf
die Spindelbank 111 während des Betriebes in fester Lage gehalten ist, wie dies
im folgenden noch im einzelnen erläutert wird.
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Die Nockenplatte 117 hat einen kleineren Durchmesser als die Grundplatte
116 und weist zwei Aussparungen 118 und 119 an ihrem Umfang 120 sowie einen halbkreisförmigen
Vorsprung 146 auf, der von ihrem Umfang 120 zu einem noch zu beschreibenden Zweck
ausragt.
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Am frei liegenden oberen Teil 121 der Grundplatte 116, d. h. dem Teil
der Grundplatte 116, der außerhalb des Umfanges 120 der Nockenplatte 117 liegt,
mit anderen Worten in der Nähe der Außenkante 122 der Grundplatte 116, ist ein vertikal
abgesetzter Zapfen oder eine Nabe 123 mittels beliebiger Befestigungseinrichtungen,
wie einer Welle 124 und Schraubeneinrichtungen 125, drehbar befestigt. Diese Nabe
weist einen vorspringenden Arm oder Hebel 126 auf, der in im allgemeinen
horizontaler Richtung (vgl. Fig. 9) von dieser ausragt, wobei das freie Ende 127
desselben über die Grundplatte 116 gegen die Spindel 128 schwenkbar ist.
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Am freien Ende 127 des vorspringenden Armes 126 ist eine vertikal
angeordnete Welle 129 vorgesehen, die mit dem Arm 126 durch geeignete Mittel verbunden
ist und einen erweiterten Bund 130 in der Nähe der oberen Fläche 131 des Armes 126
sowie einen abwärts ragenden Teil 132 aufweist, der in der Nähe des oberen
frei liegenden Teiles 121 der Grundplatte 116 endet, jedoch diesen nicht berührt.
Auf der Welle 129 ist die Laufscheibe 133 drehbar montiert und mit ihr mittels eines
Flansches 134 und einer Halteschraube 135 in der dargestellten Weise verbunden.
Vorzugsweise ist für die Lauscheibe nur ein Lager aus Kunststoff vorgesehen.
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Zwischen der Laufscheibe 133 und der Nabe 123 am oberen Teil 131 des
Armes 126 ist ein mit seitlichen Rillen ausgestatteter Teil 137, der ein
entsprechend ausgebildetes Gleitglied 138 mit einem vertikal angeordneten Halteflansch
139 trägt, der an dessen innerem, d. h. an dem der Spindel 128 benachbarten Ende
befestigt ist. Der Halteflansch 139 trägt einen Bremsbelag 141 (Leder, Asbest od.
dgl.) in einer zur Bewegung desselben in eine Berührungsstellung mit einem benachbarten
Teil der Antriebsscheibe 113 geeigneten Weise, wobei zum bequemeren Auswechseln
nach übermäßiger Abnutzung der Bremsbelag 141 und der Halteflansch 139 vorzugsweise
komplementär geformte Teile aufweisen, wie die dreieckig geformten Teile 143 bzw.
144. Bei dieser oder einer ähnlichen Anordnung kann das Bremsbelagmaterial 141 gleitbar
entfernt und neues Material eingesetzt werden, ohne daß die ganze Anordnung ausgebaut
werden muß. Das Gleitglied 138 ist in bezug auf den Arm 126 seitlich einstellbar
und mittels einer Schraube 143 a und einer Beilagscheibe 144a in seiner Lage festgehalten.
Ein längliches seitliches Durchgangslangloch in dem Gleitglied 138 für die Schraubeinrichtung
143a bildet die erforderliche Begrenzung der Einstellbarkeit.
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An der Grundplatte 116 ist ein Handgriff 148 von zweckmäßiger Form
zum Schwenken der Grundplatte 116 von Hand von einer Stellung, in der die Nabe 123
mit dem Vorsprung 146 in der Nockenplatte 117 (Fig. 10) im Eingriff steht, in eine
zweite Stellung, in
der der abwärts ragende Teil 132 der Welle 139
der Aussparung 118 oder 119 benachbart liegt, j e nachdem, an welcher der beiden
benachbarten Spindelexnheiten die . Platte 117 befestigt ist (Fig. 11), vorgesehen.
In der letzteren Stellung der Grundplatte 116 ist der abwärts ragende Teil 132 gegen
die Spindel 128 in eine Eingriffstellung in der Aussparung 118 bzw. 119 beweglich,
in der die Grundplatte in einer solchen Stellung lösbar verriegelt ist. Eine Halteeinrichtung
149 wie die dargestellte Stellschraube ist an der Grundplatte in der Nähe des abwärts
ragenden Teiles 132 und radial auswärts von diesem zum Begrenzen der Schwingbewegung
des Armes 126 auswärts von der Spindel 128 befestigt.
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In Betrieb sind die Spindeln 110 im allgemeinen wie in Fig. 1 dargestellt
angeordnet, wobei z. B. vier derartige Spindeln 110 paarweise zu beiden Seiten der
Antriebstrommel 141 angeordnet sind. Der Treibriemen oder das Antriebsband 42 ist
um alle Spindelwirtel sowie um die Trommel 41 und eine Spannrolle 43 geführt, die
in bekannter Weise zur Aufrechterhaltung einer gleichförmigen antriebsübertragenden
Berührung zwischen Band, Trommel bzw. zwischen Band und der betreffenden Antriebsscheibe
dient. Der Grundplattenhandgriff 148 für jede Spindel 110 befindet sich in der in
Fig. 10 dargestellten Stellung, bei der die Laufscheibe133 sich außerBerührung mit
demTreibriemen 142 befindet und bei der folglich die Bremse sich außer Berührung
mit dem Spindelwirtel 113 befindet und die Nabe 123 mit dem Vorsprung 146 im Eingriff
steht.
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Wenn eine beliebige Spindel 110 außer Betrieb gesetzt werden soll,
wird der Handgriff 148 derart bewegt, daß die Grundplatte 116 in die in Fig. 11
dargestellte Stellung geschwenkt wird, in der die Laufscheibe 133 mit dem Treibriemen
142 zur Anlage kommt und dabei den Treibriemen 142 von der Antriebsscheibe 113 abhebt.
In dieser letzteren Stellung greift der abwärts ragende Teil 132 der Welle 129 in
die Aussparung 118 bzw. 119 der Nockenplatte 117 ein und hält die Grundplatte vorübergehend
in dieser Stellung verriegelt. Wenn die Laufscheibe 133 zur Anlage am Treibriemen
142 bewegt wird, zieht die Zugkraft des Treibriemens die Laufscheibe 133 einwärts
gegen die Spindel 128 und bewirkt dadurch ein entsprechendes Einwärtsschwenken des
Armes 126, durch das die an diesem Arm angebrachte Bremse in die Bremsstellung oder
in eine einen Stillstand herbeiführende Berührung mit der Spindel 128 durch Angriff
an der Antriebsscheibe 13 gedrängt wird und, wie bereits erwähnt, ein Eingriff des
nach unten ragenden Teiles 132 der Welle 129 in der Aussparung 118 bzw. 119 einer
Mockenplatte herbeigeführt wird, durch die die Drehung der Grundplatte116 eine Begrenzung
erfährt.
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Soll nun nach dem Andrehen des gerissenen Garnes oder nach Beseitigung
einer sonstigen Betriebsstörung die Antriebsscheibe 113 wieder mit dem Treibriemen
142 zur Berührung gebracht werden, so geschieht dies durch Schwenken des Handgriffs
148 in seine ursprüngliche Betriebsstellung nach Fig.10, in der die einzelnen Teile
wiederum ihre vorherbeschriebenen Stellungen einnehmen.
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Es ist ersichtlich, daß diese bevorzugte Ausführungsform eine verbesserte
Spindelleerlauf- und -bremseinrichtung aufweist, die in sich die wünschenswerten
Vorzüge der kompakten und einfachenBauweise wie auch der automatischen Einleitung
des betriebsmäßigen Zusammenwirkens der Laufscheiben 133 und derBremseinrichtung
durch dieAnlage derLaufscheibe 133 am Treibriemen 142 vereinigt. Die zwangläufige
Tätigkeit der Bremseinrichtung wird selbsttätig eingeleitet, wann immer die Laufscheibe
133 zur Anlage am Triebriemen 142 gebracht wird. Ferner werden durch die Kompaktheit
und die Einfachheit der Bauweise verbesserte Sicherheitsbedingungen für die Bedienungsperson
geschaffen.
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Die soeben beschriebene bevorzugte Ausführungsform ermöglicht, die
Teile, insbesondere die Nockenplatte 117, zu normen. Diese ist mit zwei Aussparungen
118 und 119 versehen und kann bei jeder Spindel angewendet werden. Eine Nockenscheibe
mit nur einer Aussparung, die so angeordnet ist, daß die Nockenscheibe ihren Zweck
erfüllt, ohne Rücksicht darauf, bei welcher Spindel sie eingebaut ist, könnte ebenso
verwendet werden, jedoch würde die Bewegung der Platte jeweils etwas größer sein
als unbedingt erforderlich.
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Die Spindeln der Fig. 9, 10 und 11 weisen, wie ersichtlich, eine Spindelsicherung
150 auf, deren Betrieb in keiner Weise beeinträchtigt ist.