DE1078963B

DE1078963B - Tunnelbackofen mit je einer ober- und unterhalb des Backbandes angeordneten Gasbrennergruppe

Info

Publication number: DE1078963B
Application number: DEB37421A
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing E H Hans Bahlsen
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1955-10-05
Filing date: 1955-10-05
Publication date: 1960-04-07

Description

DEUTSCHES

Bei Tunnelbacköfen mit je einer ober- und unterhalb des Backbandes angeordneten Gruppe von über die Tunnellänge verteilten quergestellten Gasbrennern muß man eine gewisse Mindestentfernung der Brenner von dem örtlich durch sie einer starken Strahlung ausgesetzten Backband und den darauf liegenden Teigstücken einhalten. Daraus ergibt sich im allgemeinen für die in der Tunnellängsrichtung zu irgendeinem Abgasstutzen abströmenden Verbrennungsgase ein so großer Querschnitt, daß sowohl oberhalb als auch unterhalb des ·—■ unter Umständen als Blechband ausgeführten — Backbandes in Backbandnähe nicht die für einen schnellen Wärmeübergang günstigsten Heizgasgeschwindigkeiten zustande kommen. An der Wärmezufuhr zu den Teigstücken ist demnach in ausschlaggebendem Maße hauptsächlich die Wärmestrahlung, weniger dagegen die Konvektion beteiligt. Um den Wärmeaustausch durch Wärmeleitung von den an dem Backband oben und unten entlangströmenden heißen Gasen zu den von ihnen bespülten Teigstücken wesentlich zu begünstigen und damit einen größeren Anteil der Wärmeübertragung auf die Konvektionsseite zu verlagern, woraus sich dann auch die Möglichkeit einer Brennstoffersparnis ergibt, soll erfindungsgemäß unter Anwendung von ganz allgemein in der Wärmeaustauschtechnik gebräuchlichen Mitteln oberhalb und unterhalb des Backbandes je ein System von quer zur Tunnelachse in dichter Folge angeordneten, über die ganze Tunnelbreite reichenden und einerseits an die Tunneldecke bzw. andererseits an den Tunnelboden angeschlossenen, den freien Gasströmungsquerschnitt ober- und unterhalb des Backbandes gegenüber dem Tunnelquerschnitt erheblich einengenden Strömungslenkplatten vorgesehen werden. Dabei kann die Unterkante der oberen Lenkplatten so weit dem Backband genähert werden, daß die im Aufgehen begriffenen Teigstücke in jedem Entwicklungsstadium gerade unbehindert unter den Lenkplatten hindurchwandern können. Die Lage der Oberkante der unteren Lenkplatten dagegen hängt davon ab, ob als Backband ein ungelochtes Stahlband oder vielleicht ein durchbrochenes Gitter- oder Netzband benutzt wird. Bei geschlossenen Stahlbändern muß zwischen Oberkante der unteren Lenkplatten und dem Stahlband ein freier Abströmspalt für die Brennergase verbleiben, während im anderen Falle sich die unteren Lenkplatten dicht an das Netzband anlegen können, weil die Brennerabgase der unteren Brenner durch das Gitter des Bandes nach oben hindurchdringen und zum Abströmen den oberen Spalt bis zur Unterkante der oberen Lenkplatten benutzen können.

Um eine Intensitätsregelung des durch Konvektion bewirkten Wärmeüberganges von den Gasen auf die Teigstücke an beliebiger Stelle des Durchlaufweges

Tunnelbackofen mit je einer ober-

und unterhalb des Backbandes

angeordneten Gasbrennergruppe

Anmelder:

Mercedes Bahlsen, geb. Tischbein,
Hannover, Bödekerstr. 10

Dr.-Ing. e.h. Hans Bahlsen Ϊ, Hannover,
ist als Erfinder genannt worden

ao der letzteren durch den Tunnel in jedem gewünschten Umfang vornehmen zu können, wird erfindungsgemäß jede Strömungslenkplatte des oberen Lenkplattensystems einzeln — oder auch zu Gruppen zusammengefaßt — gegenüber dem Backband geradlinig höhenverstellbar oder bei Achsenlagerung höhenverschwenkbar und hinterher in den einzelnen Verstell-Lagen feststellbar gemacht. Damit kann man die Heizgasgeschwindigkeit in der Nähe des Backbandes auf seiner Oberseite regeln und damit die in der Zeiteinheit zu übertragende Wärmemenge wunschgemäß beeinflussen. Auf der Unterseite ist die Höhenverstellbarkeit der Lenkplatten nur in den seltenen Fällen von Wert, wo man unterschiedliche Unterhitzen für die verschiedenen Backgüter braucht. Im allgemeinen kann man sich mit einem orstfesten Lenkplattensystem auf der Unterseite des Backbandes begnügen.

Aus Gründen des Niedrighaltens der Strömungswiderstände der Heizgase und auch zur Erzeugung einer intensiven Strahlung neben der hohen Konvektionswirkung wird es erfindungsgemäß für zweckmäßig gehalten, die Lenkplatten beider Systeme in der Darstellung des lotrechten Tunnellängsschnittes derart schräg zur Tunnelachse anzuordnen, daß die Spitze des zwischen den schräggestellten Lenkplatten gebildeten Winkels in die Gasabströmungsrichtung, also nach der Seite des Abgasstutzens, zeigt. Die Winkelgröße ist dabei weniger entscheidend. Zweckmäßigerweise sollte sie oberhalb und unterhalb je nicht mehr als 45°, also in ihrer Gesamtheit nicht mehr als etwa 90°, betragen.

Nur bei Ausführung des Backbandes als durchbrochenes Band, also z.B. als Netzband, kann man auf jeden Spalt zwischen Band und Oberkante der unteren Lenkplatten verzichten.

909 769/1

Ein Aasführungsbeispiel eines Tunnelofens gemäß der Erfindung wird in je einem Teillängsschnitt durch eine kurze Ofenstrecke und einem Querschnitt durch den Ofen dargestellt.

Aus dem Längsschnitt (Fig. 1) ist unterhalb und oberhalb des Backbandes 5 je eine Brennergruppe 6 in genügendem Abstand von dem Backband ersichtlich. Die zwischen Backband 5 und der Tunneldecke 3 sowie dem Tunnelboden 4 verbleibenden Räume sind durch eine Anzahl von oberen und unteren Strömungslenkplatten 1 bzw. 2 unterbrochen, die von der Tunneldecke 3 oder vom Tunnelboden 4 ausgehend so weit bis an das Backband 5 heranreichen, daß oben ein ausreichender Durchlaufspalt für die Teigstücke und unten bei Ausführung des Backbandes 5 als geschlossenes Stahlband auch ein Abströmspalt für die Brennerabgase in Längsrichtung des Tunnels von einer Lenkplattenzelle zur anderen verbleibt. Wenn man aus Gründen der Vermeidung zu starker Randstrahlung auf die Teigstücke die lichte Breite des Tunnels nennenswert größer macht als die Backbandbreite, so kann es empfehlenswert sein, den gleichzeitig als Abströmspalt für die Heizgase dienenden freien Durchlaufspalt für die Teigstücke oberhalb des Bandes durch einen geformten Ausschnitt aus den oberen Lenkplatten 1 im Sinne der Darstellung des Querschnittes (Fig. 2) zu schaffen.

Bei der Darstellung der Fig. 1 ist angenommen, daß das Backband 5 als Netzband oder sonst irgendwie durchbrochenes Band ausgeführt ist, so daß die unteren Lenkplatten 2 bis dicht an die Backbandfläche heranreichen können.

Im allgemeinen genügt es, die Regelbarkeit des Wärmeaustausches durch Konvektion dadurch zu ermöglichen, daß man mindestens die oberen Lenkplatten 1 hinsichtlich des Abstandes ihrer Unterkante von der Backbandfläche veränderbar macht, was z. B. durch schwenkbare Anordnung der Lenkplatten an der Tunneldecke geschehen kann. In der Tiefstlage ruhen die Unterkanten der oberen Lenkplatten 1 auf entsprechenden seitlichen Rasten auf, während jede beliebige höhere Schwenklage durch entsprechende Feststellelemente beliebig lange aufrechterhalten werden kann.

Die Teigstücke? sind in beiden Figuren auf dem Backband 5 angedeutet.

Die Schrägstellung der Lenkplatten bewirkt einerseits das Niedrighalten des Strömungswiderstandes und hat andererseits aber auch eine verstärkte Heranziehung der Wärmestrahlung zur Wärmeübertragung auf das Backgut zur Folge, weil die Lenkplatten durch die Brennerflammen stark aufgeheizt und zur Abgabe intensiver Wärmestrahlen nach unten auf der Oberseite des Backbandes und nach oben auf seiner Unterseite befähigt werden.

Der erfindungsgemäße Vorschlag zur Ausstattung eines Tunnelofens mit Lenkplatten kann zu einer Brennstoffersparnis führen und außerdem auch Erleichterungen in der Betriebsüberwachung bringen, weil der Ofen verhältnismäßig regelbeständig zu betreiben ist.

Claims

Patentansprüche:

1. Tunnelbackofen mit je einer ober- und unterhalb des Backbandes angeordneten Gruppe von über die Tunnellänge verteilten quergestellten Gasbrennern und mindestens einem die in der Tunnellängsrichtung abströmenden Verbrennungsgase aus dem Tunnelbereich abführenden Abgasstutzen, gekennzeichnet dadurch je ein System von quer zur Tunnelachse in dichter Folge angeordneten, über die ganze Tunnelbreite reichenden und an die Tunneldecke (3) bzw. den Tunnelboden (4) angeschlossenen, den freien Gasströmungsquerschnitt ober- und unterhalb des Backbandes (5) gegenüber dem Tunnelquerschnitt erheblich einengenden Strömungs-Lenkplatten (1 bzw. 2).

2. Tunnelbackofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens die Strömungs-Lenkplatten (1) des oberen Lenkplattensystems einzeln oder gruppenweise gegenüber dem Backband (5) höhenverstellbar oder -verschwenkbar und in den einzelnen Verstellagen feststellbar sind.

3. Tunnelbackofen nach Anspruch 1 oder 2, dajo durch gekennzeichnet, daß die Lenkplatten beider Systeme zur Tunnelachse im lotrechten Längsschnitt derart schräggestellt sind, daß die Spitze des zwischen ihnen gebildeten Winkels in die Gasabströmungsrichtung zeigt.

4. Tunnelbackofen nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die unteren Lenkplatten (2) bis an ein als Netzband auszuführendes Backband heranreichen.

5. Tunnelbackofen nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die oberen Lenkplatten (1) einen unteren Ausschnitt—entsprechend etwa der Breite des Backgutbesatzes oder des Backbandes und auch der Höhe der Teigstücke — und damit zwei seitliche, sich in der Tiefstlage auf Rasten abstützende Lappen aufweisen.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 443 605, 878 181; USA.-Patentschriften Nr. 1 863 207, 1 455 923, 1844178, 2 327 727, 1832 374;

französische Patentschriften Nr. 758 682, 995 407, 548, 523 387, 801009, 919709; schweizerische Patentschrift Nr. 270 812; britische Patentschrift Nr. 358 493.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen