DE1075014B - Verschluß fur Skistiefel - Google Patents

Description

Vorliegende Erfindung betrifft einen Skistiefelverschluß mit Spannhebel und sich übergreifenden Schließlappen.

Beim Aufstieg mit Skiern sollen die Skischuhe nur lose geschlossen sein, damit die Blutzirkulation im Fuß nicht gehemmt wird. Bei straff angezogenem Skischuh erkalten die Füße und ermüden wesentlich rascher als mit einem relativ lose geschlossenen Schuh. Zur Abfahrt ist es dagegen erforderlich, daß der Schuh wie angegossen am Fuß anliegt und diesem einen sicheren Halt gibt. Nun ist es aber oft nicht möglich, vor der Abfahrt den Schuh straffer zu schließen, weil in manchen Fällen die Schnürriemen vereist und die Finger vor Kälte steif sind. Steht man dabei noch am stellen Hang, dann ist eine solche Arbeit vollends unmöglich.

Es sind zwar Schuhverschlüsse bekannt, bei welchen eine Schnur mittels Spannhebel gespannt wird. Hierbei sind jedoch die Spannorgane am Rande der Schließlappen angeordnet, so daß diese beim Schließen einander nicht übergreifen können. Zudem sind die Schließhebelhalter so ausgebildet, daß sie beim Zusammenziehen kippen und ein Gleiten der Schließlappen auf der Zunge verhindern. Würde man diese bekannten Schuhverschlüsse an Skischuhen anwenden, dann wurden die Schließhebelhalter unter den enormen notwendigen Zugkräften entsprechend auf den Fußrist drücken. Ein solcher Verschluß ist wohl für gewöhnliche Gehstiefel, nicht aber für Skischuhe verwendbar.

Es sind auch Schuhverschlüsse mit sich übergreifenden Schließlappen, bei welchem mehrere Spannhebel an einem Schließlappen befestigt sind, bekanntgeworden, bei denen die Schließlappen beim Schließen der Spannhebel mehr oder weniger stark zusammengezogen werden. Die Spannhebellager weisen bei diesen Ausführungen Auflageflächen auf, die nach dem Schließen des Schuhverschlusses einen Druck, hervorgerufen durch das Kippmoment, auf den Rist ausüben. Damit sind aber auch diese Schuhverschlüsse für Skischuhe nicht geeignet.

Vorliegende Erfindung bezweckt nun, einen Spann verschluß der erwähnten Art speziell für Skischuhe zu schaffen, der die genannten Nachteile vermeidet und ein öffnen und Schließen sowie ein Verstellen der Verschlußspannung mit einem Minimum an Handgriffen ermöglicht.

Der erfindungsgemäße Skischuhver,schluß, dessen Schaft längs des Ristes übereinander übergreifende Schließlappen aufweist, bei welchem auf dem einen Schließlappen mehrere Zugorgane und auf dem anderen Schließlappen entsprechende Spannhebel angeordnet sind, wobei jedes Spannhebellager eine mit ihm starr verbundene Auflageplatte aufweist, kennzeichnet sich

Anmelder:
Hans Martin, Zürich (Schweiz)

Vertreter: Dipl.-Ing. R. Ohmstede, Patentanwalt,
Stuttgart-S, Falbenhennenstr. 17

Beanspruchte Priorität: Schweiz vom 25. Januar und 12. Mai 1954

Hans Martin, Zürich (Schweiz),
ist als Erfinder genannt worden

dadurch, daß die Länge der Auflageplatte in Richtung gegen den Rand des Schließlappens mindestens das Dreifache des Höhenabstandes zwischen Auflageplatte und Spannhebeldrehachse beträgt.

Durch diese Ausbildung wird das Kippmoment beim Spannen des Verschlusses durch die Anlageplatte aufgenommen und auf eine verhältnismäßig große Anlagefläche verteilt. Hierdurch ist der Druck auf den Fuß auch bei härtester Spannung auf ein erträgliches Maß herabgesetzt, und die Schließlappenränder können sich auf der Zunge in Richtung gegeneinander verschieben.

In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes dargestellt, und zwar zeigt

Fig. 1 einen Skischuh mit der Schnürung in Vorderansicht,

Fig. 2 den Spannhebel mit seinem Halter in Seitenansicht,

Fig. 3 eine Draufsicht nach Fig. 2,

Fig. 4 einen Spannhebelhalter ohne Abstützplatte am Schuh befestigt, teilweise im Schnitt, und

Fig. 5 einen Spannhebelhalter mit Abstützplatte am Schuh befestigt, teilweise im Schnitt.

Fig. 1 zeigt einen Skischuhverschluß, bei welchem am Schließlappen 6 des Schuhes sechs ösen 1 und am anderen Schließlappen 3 drei Spannhebellager 4 befestigt sind. Das entsprechende Zugorgan ist in einer dem Spannhebellager am nächsten liegenden Rast 5 & des betreffenden Spannhebels 5 eingehängt, so daß der Schuh bei geschlossenem Spannhebel 5 zum Gehen und Steigen möglichst bequem am Fuß anliegt. Vor der

90S 728/70

Claims (3)

Abfahrt werden die Spannhebel 5 geöffnet und die Zugorgane 2 in einen von der Schuhmitte entfernteren Rast 5 δ eingehängt, so daß nach Schließen der drei Spannhebel 5 der Schuh fest rm Fuß anliegt, wie dies zu einer Abfahrt erforderlich ist. Nach der Abfahrt kann der Schuh wieder mit wenigen Handgriffen entspannt werden, um dem Blut im Fuß die Zirkulationsmöglichkeit zurückzugeben. In Fig. 4 ist das Spannhebellager 4 vergleichsweise ohne Abstützplatte auf den überlappenden Teil 3 aufgenietet. Durch den Zug der Zugorgane 2 werden die Spannhebellager 4 in die strichpunktierte Stellung gezogen, so daß der überlappende Teil 3 sich in den Fuß hineindrückt. Dieser Teil staucht sich und bildet einen Wulst, der am Ende des innerhalb liegenden Unterlappens 6 des Schuhes anstößt, wodurch das Übereinanderschieben der beiden Lappen verhindert wird. Außerdem ergibt sich ein Druck auf den Fuß, der für den Skifahrer unerträglich ist. Um dies zu vermeiden, ist bei der in den Fig. 1, 2, 3 und 5 gezeigten Ausführungsform der Erfindung am Spannhebellager 4 ein starrer, als Auflageplatte auf dem Schließlappen 3 ausgebildeter Lagerfuß 4 a angesetzt, welcher sich bis über den Rist des Schuhes erstreckt. Beim Schließen des Schuhes stützt sich der Lappenteil 3 infolge seiner Verbindung mit dem Lagerfuß 4 a ohne Wulstbildung auf den Lappen 6 ab, so daß sich die beiden bequem übereinanderschieben können. Durch den Zug in der Pfeilrichtung ζ wird der durch das Kippmoment erzeugte Druck auf den Rist um einen im Verhältnis zum Hebelarm verringerten Druck auf den Rist des Fußes abgestützt und wirkt daher nicht störend. Die Länge des Lagerfußes in Richtung gegen den Rand des Schließlappens 3 beträgt ein Mehrfaches des zwischen Auflagefläche und Spannhebel drehachse 5 a gebildeten Abstandes. Als Zugorgane können außer Schnürriemen aus Leder oder Kunststoff z. B. auch Drahtkabel, Schnüre usw. verwendet werden. Patent α .\\s ν n ü che:

1. Verschluß für Skistiefel, deren Schaft längs des Ristes übereinander übergreifende Schließlappen aufweist, bei welchem auf dem einen Schließlappen mehrere Zugorgane und auf dem anderen Schließlappen entsprechende Spannhebel angeordnet sind, wobei jedes Spannhebellager eine mit ihm starr verbundene Auflageplatte aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der Auflageplatte (4 a) in Richtung gegen den Rand des Schließlappens (3) mindestens das Dreifache des Höhenabstandes Qi) zwischen Auflageplatte (4a) und Spannhebeldrehachse (5 α) beträgt.

2. Verschluß für Skistiefel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Spannhebellager (4) mit der Auflageplatte (4a) derart am Schließlappen (3) angeordnet ist, daß sich die Platte (4 a) bei zusammengezogenem Verschluß auf dem Ristdes Fußes abstützt.

3. Verschluß für Skistiefel nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Spannhebel (5) gezahnt ist und somit eine Anzahl Einhakstellen (5 b) für das Zugorgan (2) aufweist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 61 905, 82 608;
USA.-Patentschrift Nr. 1 379 480.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

© 909 728/70 1.60