DE1072603B - Verfahren zur Herstellung saurer Kieselsäurehydroorganosole mit äußerst geringem Salzgehalt - Google Patents

Verfahren zur Herstellung saurer Kieselsäurehydroorganosole mit äußerst geringem Salzgehalt

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DE1072603B
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Des Peres Mo. Wilson H. Power (V. St. A.)
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Monsanto Chemical Co
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    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B33/00Silicon; Compounds thereof
    • C01B33/113Silicon oxides; Hydrates thereof
    • C01B33/12Silica; Hydrates thereof, e.g. lepidoic silicic acid
    • C01B33/14Colloidal silica, e.g. dispersions, gels, sols
    • C01B33/145Preparation of hydroorganosols, organosols or dispersions in an organic medium

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Description

  • Verfahren zur Herstellung saurer Kieselsäurehydroorganosole mit äußerst geringem Salzgehalt Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung saurer Kieselsäuresole, die praktisch frei von Salzen sind.
  • Nach der USA.-Patentschrift 2 285 477 werden saure Kieselsäurealkoholsole hergestellt, indem man zunächst eine saure, wäßrige, kolloide Kieselsäurelösung durch Vermischen einer Mineralsäure mit einer Alkalisilicatlösung bei einem pH-Wert von 1,8 bis 4,5 herstellt und - ehe sich das entstandene Sol zur Gelform verfestigt - ein mit Wasser mischbares organisches Lösungsmittel, z. B. Äthanol, zwecks Bildung eines gemischten Hydroorganosols zusetzt. Durch Zugabe des organischen Lösungsmittels und Abkühlen des Sols fällt ein beträchtlicher Teil des anorganischen Salzes aus, nach dessen Entfernung ein Sol erhalten wird, dessen Beständigkeit je nach dem pH-Wert des Sols, der Menge des in dem Sol verbliebenen anorganischen Salzes und der Lagerungstemperatur des Sols verschieden ist. In jedem Fall sind die so hergestellten Sole nur begrenzte Zeit beständig (gewöhnlich etwa 1 Stunde bis zu 2 Wochen) und deshalb gegenüber einer Gelierung wesentlich weniger beständig als alkalische Kieselsäurehydrosole, die unter Normalbedingungen mehrere Monate stabil bleiben.
  • Diese bekannten Hydroorganosole enthalten je nach der verwendeten Säure und des verwendeten Silikats, der Konzentration des organischen Lösungsmittels und der Kieselsäure in dem Sol, der Temperatur des Sols und anderen Faktoren wechselnde Mengen des anorganischen Salzes. Die Mindestkonzentration an anorganischem Salz in dem Sol beträgt etwa 0,1 bis 0,3 Gewichtsprozent. Dieser Salzgehalt ist bei- bestimmten Verwendungszwecken des Sols nachteilig,- so z. B. wenn aus dem So] ein Kieselsäureüberzug oder -film hergestellt werden soll, der eine geringe elektrische Leitfähigkeit oder Wasserempfindlichkeit haben soll. Das gleiche gilt für die sauren Hydroorganosole, die nach dem Verfahren der USA.-Patentschrift Z 285 499 hergestellt werden.
  • In der deutschen Auslegeschrift 1048 890 wird ein Verfahren zur Herstellung saurer Kieselsäurehydroorganosole mit äußerst geringem Salzgehalt beschrieben, bei dein ein saures Kieselsäurehydroorganosol, das eine Mineralsäure und wechselnde Mengen eines Salzes aus einer Mineralsäure und einem Alkalisilikat, und zwar in Mengen von etwa 0,1 bis 0,6 Gewichtsprozent, enthält, mit einem wasserunlöslichen, stark sauren Kationenaustauschharz in der Wasserstoffionenform und mit einem schwachen wasserunlöslichen Anionenaustauschmaterial, das eine Vielzahl von salzbildenden Stickstoffatomen enthält, in Form eines Salzes einer flüchtigen organischen Säure in Berührung gebracht wird, wobei das Inberührungbringen mit jedem Ionenaustauscher gleichzeitig oder in beliebiger Folge erfolgt, bis das saure Hydroorganosol von einem solchen Salz frei oder praktisch frei ist: Das erhaltene Sol ist nicht nur praktisch salzfrei, sondern es hat auch eine Agidität, die vorwiegend auf die Gegenwart einer flüchtigen organischen Säure zurückzuführen ist, die mindestens einen Teil der indem ursprünglichen Sol enthaltenen Mineralsäure ersetzt hat. Das praktisch salzfreie Sol kann vielseitig verwendet werden.
  • Wenn auch Sole der oben beschriebenen Art für viele Zwecke hervorragend geeignet sind, so können doch Fälle auftreten, wo die Verwendung saurer Kieselsäurellydroorganosole erwünscht ist, die frei oder praktisch frei von Salzen und auch frei oder praktisch frei von organischen Säuren sind: Die vorliegende Erfindung ist auf ein Verfahren zur Herstellung von Solen dieser Art gerichtet.
  • In der erwähnten Auslegeschrift wird erläutert, däß sich die Basenform eines Anionenaustausch.ers und auch eines schwachen Anionenaustauschers gewöhnlich nicht eignet, um Anionen. von Mineralsäuren aus sauren Kiesel.säurehydroorganosolen zu entfernen, die ein Salz einer solchen Säure mit einem Alkali enthalten. Obwohl dies gewöhnlich zutrifft, ist es nach dem Verfahren der deutschen Auslegeschrift 1048 891 möglich, die Basenform von schwachen Anionenaustauschern zu verwenden, um die Konzentration von Mineralsäureanionen in einem sauren Hydröorganosol unter bestimmten Bedingungen beträchtlich zu verringern. Insbesondere ist es nach dieser Auslegeschrift möglich, alles oder praktisch alles restliche gelöste Salz aus dem sauren Hydroorganosol zu entfernen, indem ein solches Sol mit einem starken Kationenaustauscher, der Metallkationen aus einer sauren Hydroorganosollösung entfernen kann, und mit der Basenform eines schwachen Anionenaustauschers, der eine Vielzahl von salzbildenden Stickstoffatomen enthält, in Berührung gebracht wird, vorausgesetzt, daß der pH-Wert des Sols während. der- Berührung mit solchen Ionenaustauschern einen Wert von 4,5 nicht überschreitet. Nach diesem letzteren Verfahren können saure Hydroorganosole hergestellt werden, die weniger als 0,01 Gewichtsprozent an gelösten Salzen (z. B. Natriumsulfat) enthalten und vorwiegend auf Grund der Gegenwart einer Mineralsäure und/oder eines sauren .Salzes derselben (wie Schwefelsäure und/oder Natriumhydrogensulfat), die in dem Ausgangssol zugegen sind, einen pH-Wert von 2,5 bis 4,5 haben. Obwohl diese Verfahren zweckmäßig sind, sind sie noch nicht so wirtschaftlich, wie erwünscht, weil die Kosten für die Regenerierungsmittel (Alkali) zur Umwandlung des Anionenaustauschers in die Basenform und für die Anlage zur Handhabung und Verwendung der Regeneriermittel einen beträchtlichen Teil der Betriebskosten des Verfahrens darstellen. Demgegenüber betrifft die Erfindung ein verbessertes Verfahren, bei dem die Kosten für das Regenerieren der Ionenaustauscher durch Verwendung eines wasserunlöslichen Anionenaustauschers in der Sulfatform wesentlich verringert werden.
  • Erfindungsgemäß kann man das gesamte oder praktisch das gesamte in einem sauren Kieselsäurehydroorganosol gelöste restliche Salz ohne wesentliche Verringerung des Säuregehalts eines solchen Sols entfernen, indem man bei einer Temperatur unter 30° C ein saures Kieselsäurehydroorganosol, das Kieselsäure, Wasser, eine mit Wasser mischbare organische Flüssigkeit, mindestens 0,1 Gewichtsprozent eines Salzes aus einer Mineralsäure und einem Alkalisilicat und eine Mineralsäure in einer zur Erzielung eines pH-Wertes von 1,8 bis 4,5 ausreichenden Menge enthält, gleichzeitig oder in jeder gewünschten Reihenfolge mit der Wasserstofform eines wasserunlöslichen starken Kationenaustauschers und der Sulfatform eines wasserunlöslichen Anionenaustauschers, der salzbildende Stickstoffatome enthält, in Berührung bringt, bis das Hydroorganosol praktisch frei von diesem Salz ist, und das Hydroorganosol von dem Anionenaustauscher abtrennt, ehe sein pH-Wert auf mehr als 4,5 ansteigt. Dabei enthält das Ausgangsmaterial mindestens 0,10/9 und bevorzugt 0,1 bis 0,6 Gewichtsprozent Natriumsulfat, etwa 5 bis 12 Gewichtsprozent Kieselsäure, etwa 25 bis 60 Gewichtsprozent der mit Wasser mischbaren organischen Flüssigkeit und so viel Schwefelsäure, daß sein pH-Wert etwa zwischen 2 und 4,5 liegt. Die erhaltenen Sole haben einen pH-Wert von etwa 2,5 bis 4,5, der vorwiegend auf die Gegenwart einer im ursprünglichen Sol enthaltenen Mineralsäure (z. B. H2 S 04) und/oder eines sauren Salzes derselben (Na H S 04) zurückzuführen ist.
  • 'Ulan kann bei der Durchführung des neuen Verfahrens das Salz enthaltende saure Kieselsäurehydroorganosol mit dem Anionen- und dem Kationenaustauscher gleichzeitig oder in beliebiger Folge in Berührung bringen, benutzt aber bevorzugt ein Gemisch der Austauscher oder bringt das Sol zuerst mit dem Kationenaustauscher in Berührung, vorausgesetzt, daß der pß-Wert des Sols einen Wert von 4,5 nicht überschreitet und nicht unter gewisse Werte abfällt. Nachdem das Anionenaustauschmaterial teilweise in die Bisulfatform übergeführt oder erschöpft worden ist, d. h. keine weiteren Mineralsäureanionen aus dem Sol oder diese Anionen nicht mehr wirtschaftlich entfernen kann, kann das Material sehr leicht und wirtschaftlich regeneriert, d. h. in die Sulfatform übergeführt werden. Wenn das Material in der Bisulfatform vorliegt, kann dies durch einfaches Waschen mit Wasser oder, wenn es in der Chlorid- oder Phosphatform vorliegt, mit Hilfe einer Natriumsulfatlösung zur Sulfatform regeneriert werden, die beim Regenerieren des Kationenaustauschharzes und Waschen mit Wasser erhalten worden ist. Außer Wasser und dem beim Regenerieren des Kationenaustauschtnaterials erhaltenen Regeneriermittel sind also keine weiteren Regeneriermittel erforderlich. _ Obwohl bekannt ist, daß Salze aus ihren wäBrigen Lösungen durch Kationen- und Anionenaustauscher entfernt werden können, konnte nicht vorhergesehen werden, daß die Entfernung von gelösten anorganischen Salzen aus sauren Kieselsäurehydroorganosolen mit Hilfe der hier verwendeten Kationen- und Anionenaustauscher möglich ist, weil solche Sole bekanntlich die Neigung haben, bei verhältnismäßig geringen pH-Erhöhungen schnell zu gelieren, und weil gewöhnlich Kieselsäuren in -solchen. Solen an den Anionenaustauscher absorbiert werden, besonders wenn man bedenkt, daß Kieselsäure aus wäßrigen Lösungen durch die Basenform von stark basischen Anionenaustauschmateriälien entfernt werden, kann. Die vorliegende Erfindung schlägt ein praktisches und wirtschaftliches Verfahren zur Entfernung von Salzen aus solchen Solen vor, ohne daß der Säuregehalt derselben wesentlich verändert wird, und bei dem ein Gelieren des Sols innerhalb angemessener Zeitspannen vermieden und die Absorption von kolloider Kieselsäure und/ oder monomerer Kieselsäure durch das Anionenaustauschmaterial verringert wird, selbst wenn das Anionenaustauschmaterial in der Basenform stark basisch ist. -Die in dem Verfahren dieser Erfindung als Ausgangsmaterialien verwendeten sauren Kieselsäurehydroorganosole können nach den in den obengenannten USA.-Patentschriften 2 285 477 und 2 285 499 beschriebenen Verfahren hergestellt werden. Danach wird zunächst ein saures Sol mit einem pH-Wert zwischen 1,8 und 4,5 durch Ansäuern eines wasserlöslichen Alkalisilicats, z. B. Natriumsilicat, mit einer Mineralsäure, z. B. Schwefelsäure, in geeigneter Menge hergestellt, worauf eine mit Wasser mischbare organische Flüssigkeit, wie Äthanol, zwecks Abscheidung einer wesentlichen Menge- des durch die Umsetzung des Silicats mit der Säure gebildeten Salzes zugesetzt wird und das Sol zwecks Abscheidung weiterer Salzmengen abgekühlt werden kann. Das Salz wird dann von dem Sol durch Filtrieren, Zentrifugieren od. dgl. abgetrennt. Diese Ausgangssole enthalten noch mindestens 0,1 Gewichtsprozent des Salzes, ja sie können bis zu 5 Gewichtsprozent des Salzes enthalten. Selbst durch die kleinste Menge Salz werden die Sole für gewisse Zwecke unbrauchbar gemacht, so z. B. für die Herstellung von Filmen oder Überzügen, die geringe elektrische Leitfähigkeit oder geringe Wasserempfindlichkeithaben sollen. SolcheAusgangssole sind auch zur Herstellung von Aerogelen ungeeignet, die von Elektrolyten frei oder praktisch frei sein müssen. Die Sole werden gewöhnlich bei Temperaturen zwischen 0 und 15° C, vorzugsweise zwischen 3 und 12° C, hergestellt. Sie können jedoch mit den Kationen- und Anionenaustauschern bei Temperaturen unterhalb von 30° C (z. B. 0 bis 30° C) in Berührung gebracht werden, obwohl Temperaturen von O bis O' C zufriedenstellender sind.
  • Nach einer bevorzugten Ausführungsform dieser Erfindung werden die als Ausgangsmaterial verwendeten sauren Kieselsäurehydroorganosole hergestellt, indem zunächst eine wäßrige Lösung von Natriumsilicat mit wäßriger Schwefelsäure bei einer Temperatur zwischen etwa 0 und 15° C in. solcher Menge und Konzentration umgesetzt wird, daß ein saures Kieselsäurehydrosol mit einem pH-Wert von etwa 2 bis 4 erhalten wird, das Natriumsulfat und etwa 12 bis 20 Gewichtsprozent S'02 enthält. Um eine schnelle Gelierung zu verhindern, müssen Kieselsäurehydrosole mit einem Kieselsäuregehalt oberhalb über 17 Gewichtsprozent bei einer Temperatur von 0 bis 5° C gehalten werden.
  • Das so erhaltene Kieselsäurehydrosol wird bei etwa 0 bis 15° C gehalten und mit einer mit Wasser mischbaren organischen Flüssigkeit, wie Äthanol, zwecks Bildung eines Kieselsäurehydroorganosols versetzt,. das etwa 25 bis 60 Gewichtsprozent, bevorzugt 40 bis 60 Gewichtsprozent, der organischen Flüssigkeit und etwa 5 bis 11 Gewichtsprozent Si02 als Kieselsäure enthält. Das Natriumsulfat ist in dem obigen Sol praktisch unlöslich und wird somit in beträchtlicher Menge als Nag S 04'10 H2 O abgeschieden. Nach Abtrennung des Natriumsulfats durch Zentrifugieren, Filtrieren oder Dekantieren des Sols wird ein Sol erhalten, das etwa 0,1 bis 0,6 Gewichtsprozent Na. S 04 enthält.
  • Die bei der Herstellung der Ausgangssole verwendeten, mit Wasser mischbaren organischen Flüssigkeiten können einen Siedepunkt oberhalb des Siedepunktes von Wasser bei Normaldruck haben, wenn das Sol z. B. zum Behandeln von Geweben oder Papier verwendet werden soll. In solchen Fällen können z. B_ die folgenden, höhersiedenden, mit Wasser mischbaren organischen Flüssigkeiten verwendet werden: Diäthylenglykol, Äthylenglykol, 2-Äthoxyäthanol, Methoxyäthanol, 2-Butoxyäthanol, der Monomethyläther des Diäthylenglykols, der Monoäthyläther des Diäthylenglykols oder der Monobutyläther des Diäthylenglykols od. dgl. Bei dieser Art von organischen Flüssigkeiten werden diejenigen bevorzugt, die Kohlenstoff-, Wasserstoff- und Sauerstoffatome enthalten. Wenn jedoch die Sole zur Herstellung von Aerogelen dienen sollen, ist es erforderlich, mit `'Nasser mischbare organische Flüssigkeiten, bevorzugt aus Kohlenstoff-, Wasserstoff- und Sauerstoffatomen bestehende, zu verwenden, deren Siedepunkt bei Normaldruck unterhalb des Siedepunktes von Wasser liegt. Als Beispiele für geeignete Flüssigkeiten dieser Art seien erwähnt Methanol, Äthanol, Isopropanol, tert.-Butylalkohol od. dgl. Die bevorzugten organischen Flüssigkeiten bzw. Verdünnungsmittel sind Äthanol und Aceton. Die verwendete organische Flüssigkeit soll praktisch neutral sein.
  • Nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung wird das restliche oder in den ursprünglichen sauren Kieselsäurehydroorganosolen gelöste Salz praktisch vollständig entfernt. Das erhaltene Sol enthält weniger als 0,025, bevorzugt weniger als 0,01 Gewichtsprozent an restlichem oder gelöstem Salz und die gesamte bzw. den größten Teil der Mineralsäure und/oder eines Säuresalzes derselben, die in den als Ausgangsmaterial verwendeten Solen vorhanden waren. Das erhaltene Sol kann deshalb unter bestimmten Bedingungen zur Herstellung von Aerogelen verwendet werden, die weniger als 0,25 und bevorzugt weniger als 0,1 Gewichtsprozent eines Elektrolyten enthalten. Die Umsetzung zwischen den in dem Söl enthalte= nen Metallkationen und dem. Kationenaustauschmaterial kann durch die folgende Gleichung dargestellt werden:
    M+ -I- H R .-> M R -I- H+,
    in der M+ ein Metallkation und R der wasserunlösliche Anteil des Kationenaustauschers ist. Der hier verwendete Kationenaustauscher wird also in der Wasserstoffionenform verwendet. Sobald er erschöpft ist und keine Metallkationen mehr aus dem Sol entfernen kann, wird er mit einer Mineralsäure, z. B. H2 S 04 oder H Cl, regeneriert. Die regenerierte Säurelösung wird dabei mindestens teilweise in eine Lösung umgewandelt, die etwas Mineralsäure und das Salz aus dem Anion einer solchen Säure und dem Metallkation, z. B. Natriumsulfat oder Natriumchlorid, enthält. Der Kationenaustauscher muß ein »starker Kationenaustauscher« sein, also Metallkationen aus einer aus Wasser und einer organischen Flüssigkeit bestehenden Lösung selbst bei einem geringen pH-Wert von 2 entfernen können. Als Beispiele für starke Kationenaustauscher seien wasserunlösliche Phenol-Methylen-Sulfonsäureharze genannt, wie sie z. B. durch Umsetzen von Phenol, Formaldehyd und H2 S 04 oder einem Alkalisulfit erhalten werden; ferner wasserunlösliche, polymerisierte vinylaromatische Verbindungen, die kernständige Sulfonsäuregruppen enthalten, oder Harze, die Schwefelsäuregruppen an den aliphatischen Teilen von Polymerisaten gebunden enthalten. Erwähnt seinen »Dowex-50.« und »Amberlite-IR-120«, die aus wasserunlöslichen Harzen bestehen, die kernständige, an einem Polystyrol-Divinylbenzol-Mischpolymerisatharz gebundene Sulfonsäuregruppen enthalten. Im allgemeinen sind die Kationenaustauscher gut geeignet, deren Titrationskurve derjenigen gleicht, die in Fig. 1 auf S. 88 von »Analytical Chemistry«, Bd.21 (1949), gezeigt ist. Die bevorzugten Kationenaustauscher haben eine Gewichtskapazität von mindestens 1 und bevorzugt von mindestens 2,5 mval je g trockenen Materials.
  • Die Umsetzung zwischen den Mineralsäureanionen in dem Sol und der Basenform eines schwachen Anionenaustauschers kann durch die folgenden Gleichteigen dargestellt werden:
    H2 S 04 -(,- 2 R1 - (N H2) 1 ->
    [R1 - (N Hs) X] 2 S 04 (I)
    [R1 - (l\T HJ .11 Z S 04 -f- H+A- ->
    R, - (N HJ., H S 04 -f- R1 - (N H3)., A (II)
    in denen A- das Anion der Mineralsäure, z. B. Cl-, S 03 - -, H S 04 -, P04--- oder H P 04- -, und R1 (N H")., der wasserunlösliche Anteil des Anionenaustauschmaterials ist. Die Gleichungen erläutern die Entfernung von Mineralsäureanionen aus dem Hydroorganosol mit der Sulfatform eines Anionenaustauschers, der aus einer Vielzahl von salzbildenden Stickstoffatomen, z. B. Amino- oder Iminogruppen, besteht. Der hier verwendete Anionenaustauscher ist »die Sulfatform eines Anionenaustauschharzes«, d. h. ein Material, das aus einer aus Wasser und einem organischen Lösungsmittel bestehenden Flüssigkeit Mineralsäureanionen bei einem verhältnismäßig geringen p11-Wert, z. B. zwischen 2 und 4,5 (Glaselektrode), absorbieren kann, das jedoch solche Anionen bei einem pH-Wert von etwa 7,0 nur noch langsam entfernt. Es kann entweder die Sulfatform eines schwachen Anionenaustauschinaterials oder die Sulfatform eines starken Anionenaustauschmaterials verwendet werden, wobei jedoch die Verwendung der Sulfatform eines starken Anionenaustauschers bevorzugt wird, weil ein solches Material nach der Erschöpfung schneller und leichter als die Sulfatform eines schwachen Anionenaustauschmaterials regeneriert werden kann, Im Gegensatz dazu kann die Basenform eines starken Anionenaustauschmaterials, die Mineralsäureanionen aus dem Sol bei einem pH-Wert oberhalb von 7 entfernt, nicht verwendet werden, weil ein solches Material sowohl Kieselsäuren als auch Mineralsäureanionen aus dem Sol bei gleichzeitigem Verlust des Sols an Kieselsäure und Kapazitätsverlust des Anionenaustauschers entfernt.
  • Aus Gleichung (II) geht auch hervor, daß durch Entferung von Mineralsäureanionen aus dem Sol der pH-Wert des $ols erhöht wird. Wenn der pH-Wert des Sols einen Wert von 4,5 überschreitet, wird die Beständigkeit des Sols stark beeinträchtigt; es neigt innerhalb kurzer Zeit zur Bildung eines irreversiblen Gels und ist danach zur weiteren Verwendung ungeeignet. Wenn sich in einem Anionenaustauscherbett ein Gel bildet, wird das Bett arbeitsunfähig, so daß gründliche Reinigung erforderlich ist. Bei der praktischen Durchführung des Verfahrens dieser Erfindung ist es deshalb wesentlich, daß der pH-Wert des Sols in Berührung mit der Sulfatform des Anionenaustauschmaterials nicht auf einen Wert oberhalb von 4,5 steigt. Wie noch gezeigt werden wird, kann dies durch die Folge, in der der Kationenaustauscher und der Anionenaustauscher verwendet werden, und/oder mit Hilfe der Fließgeschwindigkeit des Sols durch das Anionenaustauscherbett erreicht werden. -Wenn die Sulfatforni eines wasserunlöslichen Aniotienaustauschers unter den hier beschriebenen Bedingungen verwendet wird, kann man den genauen pH Wert in dem Sol erreichen, so daß das Sol für die weitere Verarbeitung ausreichend fließfähig ist.
  • Als Beispiel für hier verwendbare Anionenaustauscher seien die Sulfatform von schwachen Anionenaustauschern erwähnt, so die wasserunlöslichen Mischpolymerisate aus Styrol und Divinylbenzol, die kernständige Aminogruppen oder Polvalkylamingruppen enthalten; wasserunlösliche, polymerisierte Reaktionsprodukte aus einem aromatischen Amin, z. B. m-Phenyleridiamin, und Formaldehyd; wasserunlösliche polymerisierte Reaktionsprodukte aus einem Alky lenpolyamin,wie Äthylendiamin, Diäthylentriamin u. dgl., mit Phenol und Formaldehyd; und harzartige Reaktionsprodukte aus einem primären oder einem sekundären Amin oder deren Gemischen und einem unlöslichen, vernetzten Mischpolymerisat aus einem aromatischen Monovinylkohlenwasserstoff und einem aromatischen Divinylkohlenwasserstoff, in denen das Mischpolymerisat Halogenalkylgruppen der Formel - C" HZ" X, in der X Chlor oder Brom, - C" H_"-eine Alkylengruppe und za eine ganze Zahl von 1 bis 4 ist, enthält. Die Basenform von geeigneten schwachen Anionenaustauschern hat gewöhnlich eine Titrationskurve. die der in Fig. 6 auf S. 8 der »Encyclopedia of Chemical Technology«, Bd.8 (1952), Interscience Fncyclopedia, Inc., New York, dargestellten gleicht. Solche Stoffe enthalten gewöhnlich eine Vielzahl von - N H2-1 N H R- oder - NT R2 Gruppen, in denen R ein aliphatischer Rest ist.
  • Zu dem bevorzugten Anionenaustauschern. die hier verwendet . werden können, gehören stark basische, ctuaternäre Ammoniumgruppen enthaltende Anionenaustauschharze in der Sulfatform. Beispiele sind die Sulfatform von wasserunlöslichen, harzartigen Reaktionsprodukten aus einem tertiären Monoamin und einem halogenmethylierten Mischpolymerisat aus einem monovinylaromatischen Kohlenwasserstoff und einem divinylaromatischen Kohlenwasserstoff, wie die in der USA.-Patentschrift 2591573 beschriebenen Reaktionsprodukte; die Sulfatform von wasserunlöslichen Reaktionsprodukten aus einem tertiären Monoamin, wie Trimethylamin, und einem chlormethylierten Mischpolymerisat aus einem Gemisch von Styrol, einem aralkylvinylaromatischen Kohlenwasserstoff und einem divinylaromatischen Kohlenwasserstoff, wie das handelsübliche »Dowex-1«; die Sulfatform eines wasserunlöslichen, harzartigen Reaktionsproduktes aus einem tertiären mono- oder einem dialkyl-N-substituierten Alkanol und Alkandiolaminen mit einem vinylaromatischen Kohlenwasserstoff, dessen Halogenmethylreste an den aromatischen Kern gebunden sind, wie das in der USA.-Patentschrift 2 614 099 beschriebene harzartige Reaktionsprodukt. Gewöhnlich hat die Basenform von geeigneten starken Anionenaustauschern eine Titrationskurve, die der in Fig.7 auf S.8 der »Encyclopedia of Chemical Technology«, Bd. 8 (1952), Interscience Encyclopedia, Inc., New York, dargestellten gleicht. Die Sulfatform des verwendeten Anionenaustauschers soll eine Gewichtskapazität von mindestens 0,5 und bevorzugt 1,5 mval je g trockenen Harzes haben.
  • Wenn die Sulfatform des Anionenaustauschers erschöpft ist, ist sie zum Teil in die Bisulfatform umgewandelt worden. Das Harz kann jedoch sehr leicht regeneriert, d. h. wieder in die Sulfatform übergeführt werden, indem es in geeigneter Weise mit Wasser behandelt wird. Wenn also der Anionenaustauscher zur Entfernung von Sulfationen aus dem Sol verwendet worden ist, kann er leicht regeneriert bzw. in die Sulfatform übergeführt werden, indem er mit Wasser gewaschen wird. Dieses Waschen kann in gleicher Richtung oder im Gegenstrom zu der Strömungsrichtung des Sols . durch das Bett erfolgen. Wenn andererseits der Anionenaustauscher verwendet worden ist, um andere Anionen als Sulfatanionen aus dem Sol zu entfernen, ist es gewöhnlich erforderlich, den Anionenaustauscher zur Sulfatform zu regenerieren, indem ein Bett desselben mit Wasser im Gegenstrom zu der Strömungsrichtung des Sols gewaschen wird. Da das zur Regenerierung des Anionenaustauschharzes verwendete Waschwasser die Mineralsäure aus dem Anionenaustauscher verdrängt, kann dieses Waschwasser verwendet werden, um mindestens teilweise den Kationenaustauscher zur Wasserstoffionenform zu regenerieren. Gewöhnlich reicht die Säuremenge in dem Waschwasser nicht zur vollständigen Regenerierung des Kationenaustauschs aus; im allgemeinen muß aber weniger als die Hälfte der normalerweise zum Regenerieren erforderlichen Säure -außer der in dem Waschwasser enthaltenenzugeführt werden, so daß eine beträchtliche Kostensenkung für die chemischen Regeneriermittel erzielt wird, Die Regenerierung der Bisulfatforin des stark basischen Anionenaustauschs mit Wasser zur Sulfatform kann innerhalb kürzerer Zeit und mit weniger Wasser durchgeführt werden, als bei Verwendung des entsprechenden schwach basischen -Anionenaustauschs. Vor allem aus diesem Grund wird die Sulfatform eines stark basischen Anionenaustauschmaterials bei dein erfindungsgemäßen Verfahren bevorzugt.
  • Bei der Regenerierung der Anionenaustauscher ist zweckmäßig verhältnismäßig reines, d. h. destilliertes oder entmineralisiertes Wasser, verwendet, z. B. Wasser, das durch Kationen- und Anionenaustauscher geleitet worden ist, oder natürliches Wasser mit einer Ca C 03 Härte von weniger als 40 Teilen je Million.
  • Wie erwähnt, ist es bei der Durchführung der erfindungsgemäßen Verfahren wesentlich, daß der p$ Wert des Hydroorganosols während der Entfernung der in dem Sol gelösten Salzkationen und -anionen geregelt wird, um ein Gelieren des Sols zu verhindern und um auch die Kationen und Anionen möglichst wirksam und vollständig zu entfernen. Die in dem Sol während der Entfernung der Kationen und Anionen herrschenden PH-Bedingungen sind in gewisser Weise von der Reihenfolge, in der die Kationen- und Anionenaustauscher verwendet werden, bzw. von der Tatsache, ob sie gleichzeitig verwendet werden, abhängig. Wenn das als Ausgangsmaterial verwendete Hydroorganosol zuerst mit dem Anionenaustauscher in Berührung gebracht wird, steigt wegen der Entfernung von Mineralsäureanionen aus dem Sol der PH-Wert des Sols. Um ein Gelieren des Sols zu verhindern, ist es wesentlich, daß das Sol von dem Anionenaustauscher entfernt wird, ehe der PH-Wert des Sols den Wert 4,5 überschreitet. Demgemäß ist es nicht vorteilhaft, ein saures Kieselsäurehydroorganosol bei einem pH-Wert von etwa 3,5 bis 4,0 zu verwenden, wenn ein solches Sol zuerst mit dem Anionenaustauscher in Berührung gebracht werden soll, weil nur verhältnismäßig geringe Mengen von Mineralsäureanionen aus einem solchen Sol entfernt werden können, bevor der pH-Wert des Sols einen Wert von 4,5 überschreitet. Um eine größere Wirksamkeit des Anionenaustauschs zu erzielen, wird deshalb vorzugsweise ein saures Hydroorganosol mit einem p$ Wert von etwa 1,8 bis 3,5 und bevorzugt von etwa 1,8 bis 3,0 verwendet. In solchen Fällen kann das Sol mit dem Anionenaustauscher in Berührung gehalten werden, bis der PH-Wert des Sols erhöht wird, jedoch einen Wert von 4.5 nicht überschreitet. Gewöhnlich wird eine zufriedenstellende Entfernung der Mineralsäureanionen erreicht, wenn der pH Wert des Sols in einem Bereich von 3,5 bis 4,5, vorzugsweise 3,5 bis 4,0, liegt und das Sol dann von dem Anionenaustauscher entfernt wird.
  • Das erhaltene Sol wird dann mit dem starken Kationenaustauscher zwecks Entfernung von Metallkationen aus dem Sol in Berührung gebracht, wodurch der PH-Wert des Sols auf einen Wert unterhalb von 3,5 verringert wird. Wenn die erhaltene Azidität des Sols nachteilig ist, kann der pH-Wert des Sols erhöht werden, indem es wiederum mit der Sulfatform eines Anionenaustauschs in Berührung gebracht wird, bis der PH-Wert zwischen 3,5 und 4,5, vorzugsweise zwischen 3,5 und 4,0, liegt. Wenn das Sol zur Herstellung von Kieselsäureaerogelen verwendet werden soll, die von Salzen frei oder praktisch frei sind und weniger als 0,1 Gewichtsprozent an Elektrolyten enthalten, ist ein solches Verfahren zur PH-Einstellung des Sols, ohne daß dem Sol Elektrolyten zugesetzt werden, ziemlich wichtig.
  • Wenn das Hydroorganosol mit dem Anionenaustauscher und dann mit dein Kationenaustauscher in Berührung gebracht wird, kann das Sol direkt für solche Zwecke verwendet werden, wenn ein salzfreies oder praktisch salzfreies Sol erhalten werden soll. Wenn jedoch das Sol einen PH-Wert unterhalb von 3 hat und deshalb mehr Mineralsäure enthält, als für bestimmte Zwecke erwünscht ist, kann es mit -dem Anionenaustauscher in Berührung gebracht werden, damit der pH-Wert nach dem oben angegebenen Verfahren auf einen Wert zwischen 3 und 4,5 oder, falls erforderlich, zwischen 3,5 und 4 eingestellt wird.
  • Wenn das als Ausgangsmaterial verwendete saure Kieselsäurehydroorganosol zwischen etwa 0,3 und 0,6'% eines gelösten Salzes aus einem Alkalikation und einem Mineralsäureanion enthält, ist es gewöhnlich erforderlich, ein solches Sol nacheinander mit dem Anionenaustauscher, dem Kationenaustauscher, dem Anionenaustauscher und dann erneut mit dem Kationenaustauscher in Berührung zu bringen, falls ein Sol hergestellt werden soll, das weniger als 0,025 Gewichtsprozent an gelöstem Salz enthält.
  • Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird das saure Kieselsäurehydroorganosol zunächst mit dem Kationenaustauscher in Berührung gebracht. Dadurch werden die Metallkationen aus dem Sol entfernt, was eine Verringerung des p$ des Sols verursacht, das auf einen Wert von 1,8 bis 2 absinken kann. Da die Entfernung von Metallkationen nicht wirksam abläuft, wenn das ursprüngliche Sol einen geringen pH-Wert hat, wird bei dieser Ausführungsform vorzugsweise ein Ausgangssol mit einem p$ Wert von etwa 3,0 bis 4,5 verwendet und die Berührung zwischen dem Sol und dem Kationenaustauscher so lange aufrechterhalten, bis der pH-Wert des Sols auf einen Wert unterhalb von 2,5 und bevorzugt bis zu etwa 1,8 bis 2,0 abgefallen ist. Bei diesen pH-Werten ist das Sol ziemlich beständig, z. B. bei Temperaturen unterhalb von 15° C etwa 1 Woche oder länger, so daß wenig Gefahr besteht, daß das Sol geliert. Das erhaltene Sol wird dann mit der Sulfatform eines Anionenaustauschers zwecks Entfernung von Mineralsäureanionen aus dem Sol in Berührung gebracht. Dadurch wird der p11-Wert des Sols erhöht, wobei es ziemlich wesentlich ist, daß das Sol von dem Anionenaustauscher getrennt wird, ehe der pH-Wert des Sols einen Wert von 4,5 überschreitet, weil sonst das Sol gegenüber einem Gelieren verhältnismäßig unbeständig ist und selbst bei niedrigen Temperaturen ziemlich schnell geliert. Das Sol kann von dem Anionenaustauscher bei einem pH-Wert zwischen 3,0 und 4,5 - je nach dem beabsichtigten Verwendungszweck - getrennt werden. Wenn das Sol innerhalb verhältnismäßig kurzer Zeit, z. B. innerhalb von 12 bis 24 Stunden, verwendet werden soll, kann das Sol von dem Anionenaustauscher auch erst bei einem pH-Wert von 4,5 getrennt werden. Wenn jedoch das Sol 2-1 bis 48 Stunden oder länger gelagert werden soll, sollte man es bereits von dem Anionenaustauscher bei einem pH-Wert von etwa 3,0 bis 4,0 trennen.
  • Wenn das vorstehend beschriebene Verfahren bei Hydroorganosolen verwendet wird, die 0,3 und mehr, z. B. 0,3 bis 0,6%, an gelöstem Salz enthalten, ist es gewöhnlich erforderlich, nach der ursprünglichen Behandlung das Sol erneut mit einem starken Kationenaustauschharz und einem Anionenaustauscher in der Sulfatform in Berührung zu bringen, wenn ein Sol mit einem geringeren Salzgehalt als 0,025 Gewichtsprozent hergestellt werden soll.
  • Nach einer weiteren Ausführungsform dieser Erfindung wird das als Ausgangsmaterial verwendete Hydroorganosol mit einem Gemisch aus Kationen-und Anionenaustauscher in Berührung gebracht, bis alles restliche Salz aus dem Hydroorganosol entfernt worden ist. Bei der Durchführung dieses Verfahrens liegt der p11-Wert des Sols gewöhnlich innerhalb eines Bereichs von etwa 2,5 bis 4.5, wobei die Berührung mit dem Gemisch der Austauscher so lange aufrechterhalten wird, bis der Salzgehalt des Sols geringer als 0,01 Gewichtsprozent ist, vorausgesetzt, daß das Sol von den Austauschern getrennt wird, wenn der pH-Wert des Sols auf einen Wert oberhalb von 4,5 ansteigt. Wenn der pH-Wert des Sols 4,5 übersteigt, kann das Sol gelieren, ehe es von den Austauschern getrennt werden kann, oder es hat nur eine kurze Lebensdauer beim Lagern. Bei dieser Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird das als Ausgangsmaterial verwendete saure Hydroorganosol vorzugsweise durch eine Schicht, aus Anionen- und Kationenaustauscher gemischt, geleitet, während die Fließgeschwindigkeit des Sols so geregelt wird, daß der pH Wert der aus der Schicht ablaufenden Flüssigkeit zwischen 2,5 und 4,5 und vorzugsweise zwischen 3,5 und 4,0 liegt, um eine günstige Ionenaustauschwirksamkeit jedes Austauschs zu erzielen. Wenn nach diesem Verfahren gearbeitet wird, enthält das aus der Schicht der Austauscher austretende Sol weniger als 0,01 Gewichtsprozent des in dem als Ausgangsmaterial verwendeten Hydroorganosol enthaltenen Salzes.
  • Wenn die Austauscherschicht erschöpft ist, kann es nach verschiedenen Verfahren leicht regeneriert werden. Nach einem dieser Verfahren wird zunächst die Schicht aufgewirbelt, indem durch die Schicht aufwärts Wasser hindurchgeleitet wird, um suspendiertes Material, das in der Schicht festgehalten oder eingeschlossen worden sein kann, zu entfernen. Dann wird eine w äßrige Schwefelsäurelösung durch die Schicht geleitet, um den Kationenaustauscher zu der Wasserstoffionenform zu regenerieren; worauf die Schicht zwecks Entfernung von Schwefelsäure und Regenerierung des Anionenaustauschs zur Sulfatform mit Wasser gewaschen wird. Damit ist die Regenerierung einer Austauscherschicht, ohne daß die Austauscher getrennt worden sind, mit Hilfe eines einzigen chemischen Regeneriermittels und Wasser leicht ausgeführt worden. Nach einem anderen Verfahren zum Regenerieren einer gemischten Austauscherschicht werden diese hydraulisch getrennt, indem sie zuerst in Wasser suspendiert und dann auf Grund der verschiedenen Dichte von Anionen- und Kationenaustauscher in zwei Schichten getrennt werden. Nachdem Anionen- und Kationenaustauscher voneinander getrennt worden sind, können sie, wie oben beschrieben, einzeln regeneriert und dann zwecks weiterer Behandlung eines Hy droorganosols wieder miteinander vermischt werden. Nachdem die Austauscher getrennt worden sind, kann der Anionenaustauscher zuerst mit Wasser behandelt werden, um ihn zur Sulfatform zu regenerieren, worauf das erhaltene, jetzt saure Wasser, gegebenenfalls unter Zusatz einer zur vollständigen Regenerierung ausreichenden Menge weiterer Mineralsäure, verwendet werden kann, um den Kationenaustauscher zu regenerieren. Durch dieses Verfahren werden die Kosten für das zur Regenerierung erforderliche chemische Regeneriermittel erheblich gesenkt.
  • Das als Ausgangsmaterial verwendete Hydroorganosolkann mit den Ionenaustauschern nach verschiedenen Verfahren in Berührung gebracht «.erden. Der Austauscher kann z. B. dem Sol zugesetzt und nach Erreichen des gewünschten p11-Wertes von dem Sol durch Filtrieren, Zentrifugieren od. dgl. entfernt werden, oder der Austauscher kann in einem Strom des Sols in Form eines Fließbettes suspendiert und anschließend von dem Sol entfernt werden, oder das Sol kann durch ein Festbett des Austauschers geleitet werden. Das letztere Verfahren wird bevorzugt, weil dadurch ein genaues und wirksames Regeln des pH-Wertes in dem Sol ermöglicht wird. Wenn eine feste Schicht oder feste Schichten des Austauschers verwendet werden, kann sich das Sol durch die Schicht nach unten oder nach oben bewegen. Es ist jedoch zweckmäßiger und einfacher, das Sol durch die Austauscherschicht auf Grund der Schwerkraft nach unten fließen zu lassen. Wenn das Hydroorganosol trübe ist oder suspendierte Substanz enthält, wird vorzugsweise die suspendierte Substanz vor dem Durchleiten des Sols durch eine Austauscherschicht entfernt. Wenn die Sole Gelteilchen oder eine andere feste Substanz, deren Größe oberhalb der eines Kolloids liegt, enthalten, kann man diese durch Filtrieren, Zentrifugieren od. dgl. und vorzugsweise durch Hindurchleiten des Sols durch ein Sandfilter beseitigen.
  • Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert. Alle Teile und Prozentzahlen stellen, falls nicht anders angegeben, Gewichtseinheiten dar. Beispiel 1 Bei einer Temperatur von 20° C wurde ein Kieselsäureäthanolhydrosol, das einen Gehalt an kolloider Kieselsäure von 9,5 0/0, einen Natriumsulfatgehalt von 0,3 %, einen Äthanolgehalt von 50 %, einen Wassergehalt von 40 % hat und zwecks Erzielung eines px Wertes von etwa 3,0 (mit einer Glaselektrode gemessen) eine ausreichende Menge freier Schwefelsäure enthielt, zur Entfernung darin suspendierter fester Teilchen durch ein Sandfilter und dann durch eine Säule aus einem starken Kationenaustauschharz mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 130 g je Minute gepumpt. Diese Säule, die einen Durchmesser von 50 mm und eine Länge von 863 mm hatte, bestand aus wasserunlöslichen Kügelchen aus einem starkem Kationenaustauschharz in der Wasserstoff ionenform, das aus wasserunlöslichen Kügelchen aus einem Mischpolymerisat aus Styrol, ar-Äthylvinylbenzol und Divinylbenzol besteht und kernständig gebundene Sulfonsäuregruppen enthält, mit einer Gewichtskapazität von 4,25 mval/g. Das Äthanolhy drosol wurde durch die Säule geleitet, bis die aus der Säule ausfließende Flüssigkeit einen p11-Wert von etwa 2,0 hatte (mit einer Glaselektro-de-gemessen) und von Natriumionen frei war.
  • Die aus dem Kationenaustauschharz abfließende Flüssigkeit wurde dann abwärts durch eine Säule mit einem Anionenaustauscher in der Sulfatform mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 130 g je Minute geleitet. Diese Säule, die einen Durchmesser von 50 mm und eine Länge von 863 mm hatte, bestand aus wasserunlöslichen Kügelchen eines stark basischen, quaternäre Ammoniumgruppen enthaltenden Anionenaustauschharzes in der Sulfatform, das aus dem Reaktionsprodukt des Trimethylamins und eines chlormethylierten Mischpolymerisats aus etwa 87 Gewichtsprozent Styrol, 5 Gewichtsprozent Äthylvinylbenzol und 8 Gewichtsprozent Divinylbenzol bestand, wobei die Kügelchen in einer ausreichenden Menge Wasser eingetaucht waren. Der Anionenaustauscher hatte eine Kapazität von etwa 1,69 mval/g. In Abständen genommene Proben der aus der Anionenaustauschharzsäule abfließenden Flüssigkeit wurden auf den Sulfatgehalt untersucht, indem sie mit einer Lösung bekannter Konzentrationen von Bariumperchlorat in Isopropanol titriert wurden. Während des größeren Teils des Versuchs betrug der Sulfatgehalt der abfließenden Flüssigkeit etwa 0,0005 %, als Natriumsulfat berechnet, und die spezifische Leitfähigkeit der aus der Säule bei Beginn des Versuchs ausfließenden Flüssigkeit 56 u mhos bei 20° C. Bei Erschöpfung der Anionenaustauschsäule stieg der Sulfatgehalt, als Natriumsulfat berechnet, in der gesamten aufgefangenen Flüssigkeit auf 0,0024 % und die spezifische Leitfähigkeit bei 20° C auf 93 p. mhos. Zu diesem Zeitpunkt betrug der pH-Wert der gesamten abgeflossenen Flüssigkeit etwa 4,0 (mit der Glaselektrode gemessen). Das Auffangen der Flüssigkeit und der Durchfluß des Hydrobrganosols wurden dann unterbrochen. Die zusammengesetzte Flüssigkeit war ein saures Kieselsäurehydroalkoholsol (Alkosol) mit einem pH-Wert von etwa 4, der vorwiegend auf geringe restliche Mengen Schwefelsäure und Na H S 04 zurückzuführen ist, und enthielt weniger als etwa 0,01 Gewichtsprozent Nag S 04, hatte aber sonst die gleiche Zusammensetzung wie das Ausgangssol. Diese zusammengesetzte, abgeflossene Flüssigkeit blieb mindestens 24 Stunden bei einer Temperatur von 20 bis 30° C in einem fließfähigen, pumpbaren Zustand.
  • Der verwendete Anionenaustauscher, der teilweise in die Bisulfatform übergeführt worden war, wurde regeneriert, indem zuerst gewöhnliches Wasser mit einer Härte von 30 Teilen j e Million (als Ca C 03 berechnet) aufwärts durch die Säule mit ausreichender Geschwindigkeit geschickt wurde, um die Harzteilchen fließend zu machen und anhaftendes oder eingeschlossenes suspendiertes Material zu entfernen, worauf die Behandlung des Materials mit zusätzlichen Mengen solchen Wassers fortgesetzt wurde, bis in dem abfließenden Waschwasser bei der Zugabe von zwei Tropfen einer lmolaren Bariumchloridlösung zu 5 ccm der Flüssigkeit keine Trübung mehr festgestellt werden konnte.
  • Die Anionenaustauschsäule kann zur Entfernung von Sulfationen aus sauren Kieselsäurehydroorganosolen verwendet und dann mit Wasser für vier bis fünf Arbeitsgänge verwendet werden, ohne daß eine merkliche Wirkung auf die Austauschkapazität der Säule erfolgt. Beispiel 2 Ein saures Kieselsäureäthanolhydrosol, das einen Gehalt von 9,5 % an kolloidaler Kieselsäure, einen Natriumsulfatgehalt von 0,211/o, einen Äthanolgehalt von 5014, einen Wassergehalt von 4011/o und einen Schwefelsäuregehalt von 0,038 n hatte, wurde bei 20° C zwecks Entfernung darin suspendierter Teilchen durch ein Sandfilter gepumpt und dann abwärts durch eine Säule aus einem lonenaustauscher in der Sulfatform mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 130 g je Minute geleitet. Diese Säule, die einen Durchmesser von 50 mm und eine Länge von 889 mm hatte, bestand aus wasserunlöslichen Körnchen eines stark basischen, quaternäre Ammoniumgruppen enthaltenden Anionenaustauschharzes in der Sulfatform, das aus dem Reaktionsprodukt von Trimethylamin und einem chlormethylierten Mischpolymerisat aus etwa 87 Gewichtsprozent Styrol, 5 Gewichtsprozent Äthylvinylbenzol und 8 Gewichtsprozent Divinylbenzol bestand, wobei dieses Harz in einer ausreichenden Wassermenge eingetaucht war. Dieses Anionenaustauschanaterial hatte eine Kapazität von etwa 1,69 mval/g. Die aus dem Anionenaustauschharz abfließende Flüssigkeit wurde auf einen pH-Wert von 4,5 oder weniger gehalten, indem die Fließgeschwindigkeit geregelt wurde, und wurde in einem einzigen Behälter aufgefangen; und die aus der Säule abfließende Flüssigkeit wurde sofort zu einem anderen Behälter geleitet und die Zuführung des Ausgangssols zu der Säule unterbrochen, sobald der pH-Wert der Flüssigkeit auf einen Wert unterhalb von 3,0 zu fallen begann. Die in dieser Stufe in dem zuerst erwähnten Behälter aufgefangene gesamte Flüssigkeit wurde anschließend durch eine Kationenaustauschsäule geschickt, die weiter unten beschrieben wird. Die verwendete Anionenaustauschsäule, die in dem obigen Verfahren teilweise in die Bisulfatform übergeführt worden war, wurde regeneriert, indem zuerst gewöhnliches Wasser mit einer Härte von 30 Teilen je Million; als Ca C 03 berechnet, aufwärts durch die Säule mit einer ausreichenden Geschwindigkeit geschickt wurde, um die Harzkörnchen fließend zu machen und anhaftendes oder eingeschlossenes suspendiertes Material zu entfernen, worauf die Behandlung des Materials mit zusätzlichen Mengen solchen Wassers fortgesetzt wurde, bis in dem abfließenden Waschwasser bei Zugabe von zwei Tropfen einer lmolaren Bariumchloridlösung zu 5 ccm der Flüssigkeit keine Trübung mehr festgestellt werden konnte. Das zum Regenerieren des Anionenaustauschs verwendete Wasser enthielt Schwefelsäure und kann deshalb - gegebenenfalls mit zusätzlicher Schwefelsäure - zum Regenerieren des unten angegebenen Kationenaustauschharzes verwendet werden.
  • Das aus der Anionenaustauschsäule abfließende Sol, das einen pH-Wert von 4,5 oder weniger hatte, wurde abwärts durch eine Säule geleitet, die einen Durchmesser von 50 mm und eine Länge von 965 mm hatte und aus wasserunlöslichen Kügelchen von einem Austauschharz in der Wasserstoffionenform mit einer Kapazität von 4,25 mval/g bestand. Als Austauschharz wurde ein starkes Kationenaustauschharz aus wasserunlöslichen Kügelchen eines Mischpolymerisats aus Styröl, ar-Athylvinylbenzol und Divinylbenzol, das kernständige Sulfonsäuregruppen enthält, benutzt. Das Sol wurde durch die Kationenaustauschsäule fließen gelassen, bis die zusammengesetzte, aus der Säule abfließende Flüssigkeit einen pH-Wert von 2,3 (mit der Glaselektrode gemessen) und einen spezifischen Widerstand von weniger als 1900 Ohm hatte, wodurch angezeigt wurde, daß in dem abfließenden Sol eine verhältnismäßig große Menge Schwefelsäure zugegen war.
  • Wenn die in dem abfließenden Sol enthaltene Schwefelsäuremenge aus irgendeinem Grund nachteilig ist, kann ein Teil dieser Säure nach dem folgenden Verfahren entfernt werden: Zunächst wird das Sol abwärts durch eine Säule des Anionenaustauschers in der Sulfatform geleitet, wobei die Sulfatform des gleichen, in dem ersten Abschnitt dieses Beispiels beschriebenen Anionenaustauschers verwendet wird. Die aus dieser Säule abfließende Flüssigkeit wird auf einen pH-Wert zwischen 3,5 und 4 (mit einer Glaselektrode gemessen) gehalten, indem die Fließgeschwindigkeit des Sols durch die Säule geregelt wird. Wenn der pH-Wert der abfließenden Flüssigkeit auf einen pH-Wert von unterhalb 3,0 abfällt, wird der Strom zu einem anderen Behälter geleitet und die Zufuhr des Sols zu der Säule unterbrochen. Die in dieser Stufe aufgefangene zusammengesetzte Flüssigkeit hat einen pH-Wert zwischen 3,5 und 4 und enthält weniger als 0,01 % Sulfat, als Nag S 04 berechnet, hat jedoch sonst die gleiche Zusammensetzung wie das Ausgangssol. Diese zusammengesetzte Flüssigkeit bleibt bei einer Temperatur von 20 bis 30° C mindestens 24 Stunden in einem fließfähigen und pumpbaren Zustand.
  • Beispiel 3 Ein saures Kieselsäureäthanolhydrosol, das einen Gehalt von 9,5 % an kolloider Kieselsäure, einen Natriumsulfatgehalt von 0,3 %, einen Äthanolgehalt von 50%, einen Wassergehalt von 4011/o und einen Schwefelsäuregehalt von 0,038n hatte, wurde bei einer Temperatur von 20° C zwecks Entfernung darin suspendierter Teilchen durch ein Sandfilter gepumpt und dann abwärts durch eine Säule aus einem Anionenaustauscher in der Sulfatform mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 10 ccm je Minute geleitet. Diese Säule, die einen Durchmesser von 1,2 cm und eine Länge von 36 cm hatte, bestand aus wasserunlöslichen Körnchen der Sulfatform eines schwach basischen Anionenaustauschharzes, das aus dem Reaktionsprodukt von Diäthylentriamin und einem chlormethylierten Mischpolymerisat aus etwa 87 % Styrol, 5 %- Äthylvinylbenzol und 8 % Divinylbenzol bestand, die in einer ausreichenden Wassermenge eingetaucht waren. Dieser Anionenaustauscher hatte eine Kapazität von mehr als 0,75 mval/g. Die aus der Säule abfließende Flüssigkeit hatte einen pH-Wert zwischen 3,1 und 3,4 und enthielt sehr geringe Mengen Schwefelsäure, bis insgesamt etwa 625 ccm der abfließenden Flüssigkeit aufgefangen worden waren. Die Zufuhr des Sols zu der Säule wurde dann unterbrochen, worauf die Säule zu der Sulfatform mit destilliertem Wasser und nach dem im Beispiel 1 beschriebenen Verfahren regeneriert wurde.
  • Die aus der Anionenaustauschsäule fließende zusammengesetzte Flüssigkeit wurde dann abwärts durch eine Säule aus einem starken Kationenaustauscher in der Wasserstoffionenform geleitet, die im Beispiel 2 beschrieben worden ist (Durchmesser 1,2 cm; Länge 36 cm). Die Flüssigkeit wurde mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 10 ccm je Minute hindurchgeleitet. Die aus der Kationenaustauschsäule strömende Flüssigkeit wurde in einem einzigen Behälter gesammelt, bis die Flüssigkeit einen pH-Wert von 2,3 hatte, zu welchem Zeitpunkt sie weniger als 0.010/0 Sulfat, als Nag S 04 berechnet, enthielt, sonst aber die gleiche Zusammensetzung wie das Ausgangssol hatte. Diese zusammengesetzte Flüssigkeit blieb bei einer Temperatur von 20 bis 30° C mindestens 24 Stunden. in einem fließfähigen und pumpbaren Zustand. Beispiel 4 Ein saures Kieselsäureäthanolhydrosol, das einen Gehalt von 9,5 % an kolloider Kieselsäure, einen Natriumsulfatgehalt von 0,3'%, einen Äthanolgehalt von 50%, einen Wassergehalt von 4011/o hatte und eine ausreichende Menge an freier Schwefelsäure zwecks Erzielung eines pH-Wertes von etwa 3,0 (mit einer Glaselektrode gemessen) enthielt, wurde bei einer Temperatur von 20° C zur Entfernung darin suspendierter fester Teilchen durch ein Sandfilter gepumpt und dann abwärts durch eine Säule mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 130 g je Minute geleitet, die aus einer gemischten Schicht aus einem starken Kationenaustauscher in der Wasserstoffionenform und aus einem Anionenaustatscher in der Sulfatform bestand. Diese Säule, die einen Durchmesser von 50 mm und eine Länge von 198 cm hatte, enthielt ein trockengewichtsgleiches Gemisch von Teilchen jeden Austauschers, die möglichst gleichmäßig vorgemischt worden waren und in einer ausreichenden Wassermenge eintauchten. Der Kationenaustauscher bestand aus wasserunlöslichen Kügelchen eines starken Kationenaustauschharzes in der Wasserstofl'ionenform mit einer Kapazität von -1,25 rnv al/g. Als Kationenaustanschharz wurde ein Harz benutzt, das aus wasserunlöslichem Mischpolymerisat aus Styrol, ar-Äthylvinylbenzol und Divinylbenzol besteht und keine ständig gebundene Sulfonsäuregruppen enthält. Der Anionenaustauscher bestand aus wasserunlöslichen Körnchen eines stark basischen, quaternäre Ammoniumgruppen enthaltenden Anionenaustauschharzes in der Sulfatform, das aus dem Reaktionsprodukt von Trimethylamin und einem chlormethylierten Mischpolymerisat aus etwa 87 %- Styrol, 5 '% Äthylvinylbenzol und 8 0/0 Divinylbenzol bestand. Dieser Anionenaustauscher hatte eine Kapazität von 1,69 mval/g. Das Fließen des Sols durch die Säule wurde geregelt, so daß der pH-Wert (mit einer Glaselektrode gemessen) der aus der Säule abfließenden Flüssigkeit zwischen 3 und 4 gehalten wurde. Wenn die spezifische Leitfähigkeit der zusammengesetzten Flüssigkeit bei 20° C einen Wert von 90 [, mhos erreichte, wurde das Fließen des Sols durch die Säule unterbrochen, worauf das in der Säule verbliebene Sol in einem getrennten Behälter aufgefangen wurde. Die zusammengesetzte Flüssigkeit enthielt weniger als 0,01 % Sulfat, als Natriumsulfat berechnet, und blieb bei einer Temperatur von 20 bis 30° C mindestens 24 Stunden in einem fließfähigen und pumpbaren Zustand.
  • Die Säule wurde regeneriert, indem zunächst aufwärts entmineralisiertes Wasser mit einer ausreichenden Geschwindigkeit durch die Säule geleitet wurde, um die Austausctharzteilchen fließfähig zu machen und um anhaftendes oder eingeschlossenes suspendiertes Material zu entfernen. Eine verdünnte wäßrige Schwefelsäurelösung wurde dann abwärts durch die Säule geleitet, bis die Kationenaustauschharzteilchen zur Wasserstoffionenform regeneriert worden waren, worauf entmineralisiertes Wasser abwärts durch die Säule geschickt wurde, bis der Anionenaustauscher zur Sulfatform regeneriert worden war, was durch Ausbleiben einer Trübung festgestellt wurde, wenn zu 5 ccm der aus der Säule abfließenden Flüssigkeit zwei Tropfen einer lmolaren Bariumchloridlösung zugesetzt wurden. Beispiel 5 Ein bei 10° C hergestelltes saures Kieselsäureäthanolhydrosol, das einen Gehalt von 10,5°/o an kolloider Kieselsäure, einen Natriumsulfatgehalt von etwa 5,5%, einen Äthanölgehalt von 40% hatte und dessen Rest aus Wasser und einer ausreichenden Menge Schwefelsäure zwecks Erzielung eines pH-Wertes von etwa 3,0 bestand, wurde 1.6 Stunden auf 0° C abgekühlt, wobei innerhalb dieser Zeitspanne eine wesentliche Menge des darin enthaltenen Natriumsulfats als Nag S 04. 10 I32 O auskristallisierte. Das Sol wurde dann zwecks Entfernung der Natriumsulfatkristalle bei 0° C filtriert, worauf das erhaltene Sol etwa 0,160/0 Nag S 04 enthielt. Dieses filtrierte Sol wurde dann nach Verfahren und mit Ionenaustauschharzen, die im Beispiel 1 beschrieben worden sind, behandelt, um praktisch das gesamte restliche Natriumsulfat zu entfernen. Das erhaltene Sol, das einen p$ Wert von etwa 3,5 (mit einer Glaselektrode gemessen) hatte und etwa 0,0039/o Sulfat, als Nag S04 berechnet, enthielt, wurde dann in noch fließfähigem Zustand in einen Autoklav gebracht, in dem es etwa 75% des Volumens des Autoklavs einnahm. Der Autoklav wurde dann verschlossen und bis zum Erreichen eines Druckes von 133,581,[g/cm2 erhitzt, welcher Druck etwa oberhalb des kritischen Druckes lag und wobei das Sol innerhalb dieser Zeitspanne in ein Äthanolbydrogel in situ übergeführt wurde. Das Erhitzen des Autoklavs wurde bis zum Erreichen einer Temperatur von 300° C, die oberhalb der kritischen Temperatur lag, fortgesetzt, wobei zwecks Aufrechterhaltung eines Druckes von 133,6 kg/cm2 Äthanol-Wasserdampf in Zwischenräumen aus dem Autoklav abgelassen wurde. Der in dem Autoklav enthaltene Dampf wurde langsam abgelassen und der Autaklav dann abgekühlt. Aus dem Autoklav wurde ein Kieselsäureaerogel von ausgezeichneter Qualität erhalten. Die spezifische Leitfähigkeit einer Aufschlämmung von 5 g des Aerogels in 395 g destillierten Wassers betrug bei 25° C 7,4 1, mhos, was einem Natriumsulfatgehalt von 0,03% entspricht.
  • Beispiel 6 Es wurden Versuche, wie in den Beispielen 1 bis 5 beschrieben, mit der Ausnahme durchgeführt, daß die Ausgangssole an Stelle von Äthanol Aceton enthielten, sonst aber mit den Ausgangssolen der vorhergehenden Beispiele identisch waren. Nach der Behandlung mit den Kationen- und Anionenaustauschern enthielten die sauren Kieselsäureacetonhydrosole weniger als 0,01% eines Elektrolytäquivalents zu Natriumsulfat. Auch die aus den behandelten Kieselsäureacetonhydrosolen hergestellten Kieselsäureaerogele entsprachen in ihren Eigenschaften denen, die nach dem Verfahren von Beispiel 5 hergestellt worden waren, und enthielten weniger als 0,1% eines Elektrolyten, als Na gS O4 berechnet.

Claims (6)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung saurer Kieselsäurehydroorganosole mit äußerst geringem Salzgehalt, dadurch gekennzeichnet, daß man bei einer Temperatur unter 30° C ein saures Kieselsäurehydroorganosol, das Kieselsäure, Wasser, eine mit Wasser mischbare organische Flüssigkeit, mindestens 0,1 Gewichtsprozent eines Salzes aus einer Mineralsäure und einem Alkalisilicat und eine Mineralsäure in einer zur Erzielung eines pH-Wertes von 1,8 bis 4,5 ausreichenden Menge enthält, gleichzeitig oder in jeder gewünschten Reihenfolge mit der Wasserstofform eines wasserunlöslichen starken Kationenaustauschers und der Sulfatform eines wasserunlöslichen Anionenaustauschers, der salzbildende Stickstoffatome enthält, in Berührung bringt, bis das Hydroorganosol praktisch frei von diesem Salz ist, und das Hydroorganosol von dem Anionenaustauscher abtrennt, ehe sein pg Wert auf mehr als 4,5 ansteigt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausgangsmaterial mindestens 0,1% und bevorzugt 0,1 bis 0,6 Gewichtsprozent Natriumsulfat, etwa 5 bis 12 Gewichtsprozent Kieselsäure, etwa 25 bis 60 Gewichtsprozent der mit Wasser mischbaren organischen Flüssigkeit und so viel Schwefelsäure enthält, daß sein p11-Wert etwa zwischen 2 und 4,5 liegt.
  3. 3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Anionenaustauscher die Sulfatform eines stark basischen, quaternäre Ammoniumgruppen enthaltenden Anionenaustauschharzes ist.
  4. 4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der erhaltene Anionenaustauscher mit Wasser behandelt wird, bis er zu der Sulfatform regeneriert worden ist, und der Kationenaustauscher mit dem erhaltenen Wasser behandelt wird, um ihn mindestens teilweise zu der Wasserstofform zu regenerieren.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das saure Kieselsäurehydroorganosol durch eine gemischte Schicht aus der Wasserstoffform eines wasserunlöslichen, starken Kationenaustauschers und der Sulfatform eines wasserunlöslichen Anionenaustauschers, der salzbildende Stickstoffatome enthält, geschickt und die Fließgeschwindigkeit des Sols durch diese Schicht so geregelt wird, daß die abfließende Flüssigkeit einen pH-Wert etwa zwischen 2,5 und 4,0 hat, das Mischbett der Austauscher mit einer wäßrigen Schwefelsäurelösung, um den Kationenaustauscher zu regenerieren, und anschließend mit Wasser behandelt wird, um den Anionenaustauscher zu der Sulfatform zu regenerieren.
  6. 6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die organische Flüssigkeit Äthanol und das Salz Natriumsulfat ist.
DENDAT1072603D Verfahren zur Herstellung saurer Kieselsäurehydroorganosole mit äußerst geringem Salzgehalt Pending DE1072603B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1244745B (de) * 1960-01-05 1967-07-20 Nalco Chemical Co Verfahren zur Stabilisierung von konzentrierten Kieselsaeuresolen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1244745B (de) * 1960-01-05 1967-07-20 Nalco Chemical Co Verfahren zur Stabilisierung von konzentrierten Kieselsaeuresolen

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