DE1069570B - Verfahren zur Beseitigung der Backfähigkeit von feinkörnigen Kohlen oder Kohlenstaub - Google Patents
Verfahren zur Beseitigung der Backfähigkeit von feinkörnigen Kohlen oder KohlenstaubInfo
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Description
DEUTSCHES
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Beseitigung der Backfähigkeit von feinkörnigen Kohlen oder Kohlenstaub
durch oxydative Wärmebehandlung vermittels eines sauerstoffhaltigen Gases bei erhöhter Temperatur
in einem Wirbelbett und unter Abfuhr der überschüssigen Wärme. Es ist bekannt, daß durch eine oxydative
Behandlung der Kohle, die auch als Alterung bezeichnet wird, die Backfähigkeit beseitigt werden kann. Die
bisher bekanntgewordenen Oxydationsverfahren haben jedoch den Nachteil, daß die Beseitigung der Backfähigkeit
mit einem hohen Heizwertverlust der Kohle verbunden ist.
Es ist beispielsweise bekannt, Kohle in einer Trommel bei etwa 200 bis 260° C zu oxydieren. Da Kohle
ein schlechter Wärmeleiter ist, läßt sich hierbei keine ig gleichmäßige Erhitzung der durch Drehungen der
Trommel oder durch Drehungen eines Trommeleinsatzes bewegten Kohlenschicht erzielen, und es findet
daher auch keine gleichmäßige Oxydation der Kohle statt. Da die Oxydationsgeschwindigkeit mit steigender
Temperatur zunimmt, wird eine möglichst hohe Oxydationstemperatur angestrebt, die je nach Art der
Kohle eine bestimmte Grenze aber nicht überschreiten darf, damit nicht durch eine übermäßige Oxydation ein
Teil der Kohle verascht und große Heizwertverluste auftreten. Bei der Anwendung hoher Temperaturen lassen
sich infolge ungleichmäßiger Erwärmung der Kohle in einer Trommel örtliche Überhitzungen, die die vorgenannten
Nachteile nach sich ziehen, nicht vermeiden. Es ist daher nicht gelungen, große Kohlenmengen in
wirtschaftlicher Weise in einer Trommel zu oxydieren.
Zur Vermeidung von Überhitzungen und zur Erzielung einer gleichmäßigen Oxydationstemperatur
wird bei einem anderen bekannten Verfahren die Kohle nicht in trockener Form, sondern in wasserhaltigem
Zustand der oxydierenden Behandlung in einem geschlossenen Gefäß, z. B. einem Drehautoklav, unterworfen,
wobei das dem Brennstoff beigemischte und gegebenenfalls zusätzlich in das Gefäß eingespritzte
oder eingenebelte Wasser oder in das Gefäß eingeführter Wasserdampf als Wärmeakzeptor wirkt und
durch Ablassen einer entsprechenden Wasserdampfmenge aus dem Reaktionsgefäß der Dampfdruck in dem
Gefäß auf einer Höhe konstant gehalten wird, welche der gewünschten Temperatur im Reaktionsraum entspricht.
Dieses Verfahren besitzt jedoch den Nachteil, daß die Zumischung von Wasser zum feinkörnigen
Brennstoff nicht mit der notwendigen Gleichförmigkeit erfolgen kann. Vielmehr bewirken die Kapillarkräfte
des Wassers seine Ansammlung im Feinstkorn, so daß so eine gleichmäßige Wärmeabfuhr und infolgedessen die
Aufrechterhaltung einer gleichmäßigen Oxydationstemperatur im Reaktionsgefäß und insbesondere in den
einzelnen Teilen der Kohle nicht möglich ist. Die nasse Verfahren zur Beseitigung
der Backfähigkeit von feinkörnigen
Kohlen oder Kohlenstaub
Anmelder:
Ruhrgas Aktiengesellschaft, Essen
Ruhrgas Aktiengesellschaft, Essen
Dipl.-Ing. Hans Sommers, Essen,
und Heinz Bathke, Castrop-Rauxel,
sind als Erfinder genannt worden
Oberfläche der Kohle ist der Oxydation auch weniger zugänglich als eine trockene Oberfläche. Ein weiterer
Nachteil besteht darin, daß Temperatur und Druck, welche beide die Oxydation beeinflussen, nicht unabhängig
voneinander variiert werden können. Ferner erfordert die Durchmischung des nassen Brennstoffs
und seine Einschleusung in den Reaktionsraum einen hohen Kraftaufwand und daher hohe Energiekosten.
Schließlich besitzt das Verfahren den Nachteil, daß der aus dem Reaktionsraum abgelassene Dampf nicht nur
mit den im Reaktionsraum anwesenden sauerstoffhaltigen Gasen bzw. den bei der Reaktion entstehenden
Gasen, sondern auch mit feinen Brennstoffteilchen verunreinigt und daher fast unverwendbar ist, so daß die
Verwendung des Dampfes als Nutzdampf äußerst beschränkt ist.
Es ist auch ein Oxydationsverfahren bekannt, bei dem Kohle in feinkörnigem Zustand in der Schwebe mit
sauerstoffhaltigen Gasen bei Temperaturen zwischen 149 und 343° C oxydiert wird. Die Anwendung des an
sich bekannten, als Aufschwebeverfahren oder Wirbelverfahren bezeichneten Verfahrens besitzt den Vorteil,
daß infolge der ständigen Durchwirbelung des Schwebeoder Wirbelbettes, eine gleichmäßige Temperatur, d. h.
eine gleichmäßige Erhitzung und Oxydation der Kohle erzielt wird. Das Verfahren hat jedoch den Nachteil,
daß bei einer Temperatursteigerung durch die bei der Oxydation freiwerdende Wärme die Oxydationsgeschwindigkeit zunimmt, wodurch wiederum größere
Wärmemengen fei werden und eine weitere Temperatursteigerung eintritt, so daß auch hier Überhitzungen
und die dadurch bewirkten, obengenannten Nachteile auftreten. Die Steuerung der Temperatur im Wirbelbett
mit Hilfe der Trägergas temperatur durch eine entsprechende
Vorwärmung oder Kühlung des in das Wirbelbett eingeführten Trägergases ist zu träge, um plötz-
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liehe Überhitzungen oder plötzliche Unterschreitungen ster Weise die Einstellung einer gleichbleibenden Temder
gewünschten Reaktionstemperatur rasch zu besei- peratur im Wirbelbett bzw. im Reaktionsraum, indem
tigen. Dies hat eine ungleichmäßige Oxydation und da- die Temperatur im Wassermantel der im Innern des
mit ein in seinen Eigenschaften stark schwankendes Reaktionsraumes gewünschten Temperatur angepaßt
Erzeugnis ztir Folge. Darüber hinaus erfordert die 5 und dadurch eingestellt und konstant gehalten wird.
Erwärmung bzw. Kühlung des Trägergases einen zu- daß der der gewünschten Wassertemperatur entsätzlichen
Energieaufwand. Die gleichen Nachteile sprechende Druck im Wassermantel konstant gehalten
besitzt auch der Vorschlag, die Temperatur des Wirbel- und dazu der im Wassermantel durch die aufgenombettes
in der Weise zu steuern, daß der Sauerstoff- mene Wärme erzeugte Dampf in entsprechendem Maße
gehalt des gasförmigen Oxydationsmittels derart be- ίο abgelassen und als Nutzdampf einer Verbrauchsstelle
messen wird, daß die Reaktionswärme durch die Ab- zugeführt wird und Wasser in entsprechendem Maße
wärme der nicht reagierenden Bestandteile des Gases nachgespeist wird. Infolgedessen sind bei dem Verfallgebunden
wird, denn die Veränderung des Sauerstoff- ren nach der Erfindung die entstehenden Heizwertvergehaltes erfolgt erst, nachdem eine Überhitzung oder luste an sich schon gering, insbesondere dadurch, daß
eine Unterschreitung der gewünschten Temperatur ein- 15 bei der gleichmäßigen und verhältnismäßig niedrigen
getreten ist, so daß eine ungleichmäßige Oxydation Oxydationstemperatur, die z. B. vorzugsweise etwa
und ein in seinen Eigenschaften schwankendes Erzeug- 250° C betragen kann, die Oxydationsdauer und die
nis nicht vermieden werden kann. Abspaltung von flüchtigen, brennbaren Bestandteilen
Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, zur Regu- der Kohle auf ein Mindestmaß eingeschränkt werden
lierung der Temperatur im Wirbelbett den Reaktions- 20 kann. Der Druck im Reaktionsraum kann unabhängig
raum mit Mitteln zum Ableiten der entstandenen Reak- von der Temperatur und in einfachster Weise, beispielstionswärme
auszustatten, beispielsweise mit Rohr- weise durch gesteuerte Ein- und Auslaßventile, auf den
schlangen oder dergleichen, durch die ein Kühlmittel für diebetreffende Kohle jeweils günstigsten Wert einströmt.
Aber hier kann eine Veränderung der Kühl- gestellt werden. Es hat sich gezeigt, daß bei einer Kornmittelmenge
oder der Kühlmitteltemperatur erst erfol- 25 größe unter 1,5 mm Durchmesser, insbesondere einer
gen, nachdem eine Überhitzung oder Unterschreitung solchen unter 1 mm Durchmesser, schon bei einer Aufder
Temperatur im Wirbelbett bereits eingetreten ist, enthaltsdauer der Kohle von 15 bis 20 Minuten im
so daß eine unregelmäßige Oxydation und ein in seinen Wirbelbett bei 250° C und einem Heizwertverlust der
Eigenschaften schwankendes Erzeugnis nicht vermie- Kohle von nur etwa 5 % eine vollständige Beseitigung
den wird. Ferner ist die zur Durchführung des Verfall- 30 der Backfähigkeit erreichbar ist und die so behandelte
rens erforderliche Anlage relativ kompliziert und teuer. Kohle bei der Entgasung noch genau soviel Methan
die Rohrschlangen sind einem starken Verschleiß durch und sonstige Gasbestandteile hergibt wie vor der Beden
umherwirbelnden Brennstoff unterworfen, die Um- handlung und daher ihr Wert für die Erzeugung heizwälzung
des Kühlmittels erfordert einen zusätzlichen kräftigen Gases nicht vermindert wird.
Energieaufwand, und der Nutzwert des durch die auf- 35 Die relativ große Wassermenge eines Wassermantels genommenen Wärmemengen erwärmten Kühlmittels vermag Temperaturschwankungen im Reaktionsraum ist nur gering. in hervorragender Weise auszugleichen und zu verhin-
Energieaufwand, und der Nutzwert des durch die auf- 35 Die relativ große Wassermenge eines Wassermantels genommenen Wärmemengen erwärmten Kühlmittels vermag Temperaturschwankungen im Reaktionsraum ist nur gering. in hervorragender Weise auszugleichen und zu verhin-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die ge- dem. Durch ein empfindliches Ablaßventil für den
schilderten Nachteile zu vermeiden. Bei dem Verfahren Dampf läßt sich der Druck im Wassermantel genau und
nach der Erfindung erfolgt die Beseitigung der Back- 40 selbsttätig regulieren und daher die Temperatur im
fähigkeit von feinkörnigen Kohlen oder Kohlenstaub Reaktionsraum mit großer Feinheit und Genauigkeit
durch oxydative Wärmebehandlung bei erhöhter Tem- einstellen. Das Verfahren nach der Erfindung ermög-
peratur im Wirbelbett und unter Abfuhr der überschüs- licht daher in einfachster Weise, eine hohe Temperatur
sigen Wärme in einem Reaktionsraum in der Weise, genau einzuhalten und Uberhitzungen, Unterschreitun-
daß die Oxydationstemperatur im Reaktionsraum von 4-5 gen der Temperatur sowie eine unregelmäßige Oxy-
vorzugsweise 250° C durch einen diesen umgebenden dation der Kohle zu vermeiden, so daß sich eine rasche
Wassermantel geregelt wird, indem der Dampfdruck Oxydation unter optimalen Bedingungen bei gleich-
im Wassermantel zwecks entsprechender Anpassung zeitig weitgehend schonender Behandlung und gerin-
der Wassertemperatur an die Oxydationstemperatur gem Heizwertverlust der Kohle durchführen läßt. Die
durch Ablassen von erzeugtem Dampf als Nutzdampf 50 bei der Oxydation freiwerdende Wärmeenergie wird
und durch Nachspeisen von Wasser konstant gehalten in Form eines wertvollen, hocherhitzten und hochge-
und die aus dem Reaktionsraum von dem Trägergas spannten reinen Dampfes gewonnen, der als Nutzdampf
ausgetragene oxydierte Kohle aus dem Trägergas ab- in jeder Weise verwendbar ist. Das Verfahren nach der
geschieden und einem wärmeisolierten Zwischenbunker Erfindung ermöglicht daher die Oxydation großer
zugeführt wird, in dem sie verweilt, bevor sie der wei- 55 Kohlenmengen in kurzer Zeit und in einer wirtschaft-
teren Verwendung zugeleitet wird. liehen Weise. Soweit die Oxydationswärme in die Ab-
Durch die Anbringung eines geschlossenen, wasser- gase geht, wird sie bei dem Verfahren nach der Erfingefüllten
Mantelraumes um das Alterungsgefäß wer- dung weitgehend zurückgewonnen, wenn die Abgase
den folgende großen Vorteile erreicht. Die bei der zum Teil im Kreislauf als Trägergase für die Frisch-Oxydation
der Kohle entstehende Wärme wird von dem 6° kohle und nach Anreicherung mit Sauerstoff alsTräger-Wassermantel
aufgenommen und zur Bildung von nutz- gas in den Prozeß zurückgeführt werden.
barem Hochdruckdampf ausgenutzt. Dabei ergibt die Es ist ein Verfahren bekannt zur Temperatursteue-Verwendung des an sich bekannten Wirbelverfahrens rung exothermer Umsetzungen, insbesondere zur mit der ihm eigenen ständigen Durchwirbelung des Methanisierung von Stadtgasen an Gastankstellen, mit Wirbelbettes einen günstigen Wärmeübergang vom 65 Hilfe eines wärmeübertragenden, flüssigen Mediums, Wirbelbett an den Wassermantel. Im Wirbelbett wird z. B. Druckwasser, welches zwischen Wärmeausdadurch eine an allen Stellen weitgehend gleichmäßige tauschern und einem Reaktionsofen umläuft, der mit Temperatur aufrechterhalten, die infolgedessen an der dem flüssigen Medium gefüllt ist und in seinem Innern für die Oxydation erforderlichen Grenze gehalten wer- mit Rohren ausgestattet ist, durch die die umzusetzenden kann. Außerdem erlaubt das Verfahren in einfach- 70 den Gase strömen; das temperaturregelnde, flüssige
barem Hochdruckdampf ausgenutzt. Dabei ergibt die Es ist ein Verfahren bekannt zur Temperatursteue-Verwendung des an sich bekannten Wirbelverfahrens rung exothermer Umsetzungen, insbesondere zur mit der ihm eigenen ständigen Durchwirbelung des Methanisierung von Stadtgasen an Gastankstellen, mit Wirbelbettes einen günstigen Wärmeübergang vom 65 Hilfe eines wärmeübertragenden, flüssigen Mediums, Wirbelbett an den Wassermantel. Im Wirbelbett wird z. B. Druckwasser, welches zwischen Wärmeausdadurch eine an allen Stellen weitgehend gleichmäßige tauschern und einem Reaktionsofen umläuft, der mit Temperatur aufrechterhalten, die infolgedessen an der dem flüssigen Medium gefüllt ist und in seinem Innern für die Oxydation erforderlichen Grenze gehalten wer- mit Rohren ausgestattet ist, durch die die umzusetzenden kann. Außerdem erlaubt das Verfahren in einfach- 70 den Gase strömen; das temperaturregelnde, flüssige
Wärmeträgermedium durchläuft, vom Reaktionsappa- heblich herabgesetzt werden konnte, insbesondere wenn
rat ausgehend, sowohl auf dem aufsteigenden als auch auch während der Nachalterung die Temperatur der
auf dem absteigenden Weg des Thermosiphonstromes Kohle gemäß einem weiteren Erfindungsgedanken daganz
oder teilweise je einen Wärmeaustauscher, wobei durch konstant gehalten wurde, daß der Zwischender
im aufsteigenden Strom liegende Wärmeaus- 5 bunker mit einem Wassermantel umgeben und zwecktauscher
bei fehlender oder ungenügend entwickelter mäßig auch mit Wasserrohren durchzogen wurde, deren
Reaktionswärme heizt oder andernfalls kühlt, während Wasserinhalt unter einem der einzuhaltenden Kohleder
im absteigenden Strom liegende Wärmeaustauscher temperatur angepaßten konstanten Druck stand, indem
bei größerer Wärmeentwicklung den Wärmeüberschuß in einfacher Weise der Wassermantel und die Wasserabführt.
Während bei dem Verfahren nach der Erfin- io rohre des Zwischenbunkers mit dem Wassermantel
dung ein Wassermantel als Wärmespeicher verwendet des das Wirbelbett enthaltenden Reaktionsgefäßes verwird,
wird bei diesem Verfahren im Falle eines Wärme- bunden wurden.
bedarfs eine Aufheizung des Wassers in dem einen - Die Wärme, die in der Kohle im Zwischenbunker
Wärmeaustauscher vorgenommen und hierzu zusatz- aufgespeichert gehalten wird, geht nicht verloren, wenn
Hch Energie aufgewandt. Während bei dem Verfahren 15 die Kohle von dem Zwischenbunker unmittelbar der
nach der Erfindung die überschüssige Reaktionswärme Verwendungsstelle, z. B. der Entgasung, zugeführt
in Form eines heißen und hochgespannten Nutzdampfes wird.
gewonnen wird, erfolgt bei diesem Verfahren im Falle Das Verfahren nach der Erfindung zeichnet sich nicht
eines Wärmeüberschusses eine Kühlung des Wassers nur dadurch aus, daß der Heizwertverlust der Kohle
in dem einen Wärmeaustauscher und eine Kühlung des 20 herabgesetzt wird, sondern insbesondere durch die
Dampfes in dem anderen Wärmeaustauscher, wozu weitestgehende Nutzbarmachung der dem unvermeidwiederum
zusätzlich Energie aufgewandt wird und wo- liehen Heizwertverlust entsprechenden erzeugten
bei die überschüssige Reaktionswärme ungenutzt abge- Wärme und damit durch hohe Wirtschaftlichkeit,
führt wird und als Energie verlorengeht. Abgesehen Die Zeichnung zeigt zur Erläuterung des Verfahrens von dieser andersartigen Regulierung der Reaktions- 25 nach der Erfindung schematisch eine Vorrichtung zu temperatur ist bisher nicht erkannt worden, daß bei seiner Durchführung. Aus einem Vorratsbehälter 1 einem Verfahren zur oxydativen Behandlung von Kohle kommender Kohlenstaub wird durch eine Leitung 2, nichtnurdieteuren und energieverbrauchenden Wärme- die von einem Trägergas durchströmt wird, kontinuieraustauscher des bekannten Verfahrens zur Umsetzung lieh in das Reaktionsgefäß 3 eingeführt. Der Staub wird von Gasen entfallen können, sondern daß die über- 30 mit durch die Leitung 4 in das Reaktionsgefäß 3 einschüssige Reaktionswärme sich sogar in hochwertiger geführtem Trägergas (Luft oder Kreislaufabgas, dem Form gewinnen läßt. Bei der Umsetzung gleichmäßig Luft zugemischt wird) aufgewirbelt. Er verläßt mit strömender Gase ist die Führung der Gase in relativ etwas Trägergas durch die Leitung 5 das Wirbelbett, dünnen Rohren erforderlich, um eine gleichmäßige nachdem er fast bis zur vollständigen Beseitigung der Temperatur des Gases durch das die Rohre umspülende 33 Backfähigkeit durch Oxydation gealtert worden ist. Die Wasser zu erzielen. Es ist aber ferner nicht erkannt Alterungswärme geht durch die Wandung des Reakworden, daß diese komplizierte und teure Vorrichtung, tionsgefäßes 3 an das Wasser, das sich in dem geschlosdie beim Durchsatz von Kohle einem großen Verschleiß senen Zwischenraum zwischen der Wand des Reaktionsunterliegen würde, durch ein einfaches Reaktionsgefäß gefäßes 3 und dem Mantel 6 befindet und verdampft ersetzt werden kann, das lediglich mit einem Wasser- 40 wird. Über das Steuerventil 7 wird so viel Dampf entmantel umgeben wird. Denn es ist bisher nicht erkannt nommen, daß derjenige Dampfdruck aufrechterhalten worden, daß bei der Oxydation von Kohle in einem bleibt, der der gewünschten Wassertemperatur ent-Wirbelbett die Durch wirbelung des Wirbelbettes aus- spricht, die ihrerseits die Alterungstemperatur im Wirreicht, um die überschüssigen Reaktionswärmemengen belbett steuert. Selbstverständlich muß bei kontinuieran den Wassermantel abzugeben und eine gleichmäßige 45 lichem Betrieb entsprechend der Dampfentnahme Temperatur im Wirbelbett hervorzurufen. Speisewasser zugeführt werden.
führt wird und als Energie verlorengeht. Abgesehen Die Zeichnung zeigt zur Erläuterung des Verfahrens von dieser andersartigen Regulierung der Reaktions- 25 nach der Erfindung schematisch eine Vorrichtung zu temperatur ist bisher nicht erkannt worden, daß bei seiner Durchführung. Aus einem Vorratsbehälter 1 einem Verfahren zur oxydativen Behandlung von Kohle kommender Kohlenstaub wird durch eine Leitung 2, nichtnurdieteuren und energieverbrauchenden Wärme- die von einem Trägergas durchströmt wird, kontinuieraustauscher des bekannten Verfahrens zur Umsetzung lieh in das Reaktionsgefäß 3 eingeführt. Der Staub wird von Gasen entfallen können, sondern daß die über- 30 mit durch die Leitung 4 in das Reaktionsgefäß 3 einschüssige Reaktionswärme sich sogar in hochwertiger geführtem Trägergas (Luft oder Kreislaufabgas, dem Form gewinnen läßt. Bei der Umsetzung gleichmäßig Luft zugemischt wird) aufgewirbelt. Er verläßt mit strömender Gase ist die Führung der Gase in relativ etwas Trägergas durch die Leitung 5 das Wirbelbett, dünnen Rohren erforderlich, um eine gleichmäßige nachdem er fast bis zur vollständigen Beseitigung der Temperatur des Gases durch das die Rohre umspülende 33 Backfähigkeit durch Oxydation gealtert worden ist. Die Wasser zu erzielen. Es ist aber ferner nicht erkannt Alterungswärme geht durch die Wandung des Reakworden, daß diese komplizierte und teure Vorrichtung, tionsgefäßes 3 an das Wasser, das sich in dem geschlosdie beim Durchsatz von Kohle einem großen Verschleiß senen Zwischenraum zwischen der Wand des Reaktionsunterliegen würde, durch ein einfaches Reaktionsgefäß gefäßes 3 und dem Mantel 6 befindet und verdampft ersetzt werden kann, das lediglich mit einem Wasser- 40 wird. Über das Steuerventil 7 wird so viel Dampf entmantel umgeben wird. Denn es ist bisher nicht erkannt nommen, daß derjenige Dampfdruck aufrechterhalten worden, daß bei der Oxydation von Kohle in einem bleibt, der der gewünschten Wassertemperatur ent-Wirbelbett die Durch wirbelung des Wirbelbettes aus- spricht, die ihrerseits die Alterungstemperatur im Wirreicht, um die überschüssigen Reaktionswärmemengen belbett steuert. Selbstverständlich muß bei kontinuieran den Wassermantel abzugeben und eine gleichmäßige 45 lichem Betrieb entsprechend der Dampfentnahme Temperatur im Wirbelbett hervorzurufen. Speisewasser zugeführt werden.
Es hat sich weiter gezeigt, daß eine nach obigem Der gealterte Staub wird über den Staubabscheider 8
Verfahren noch nicht vollständig gealterte Kohle eine dem wärmeisolierten Zwischenbunker 9 zugeführt, wo
erhebliche Nachalterung erfährt, wenn sie bei der er ohne weitere Sauerstoffzufuhr bis zur vollständigen
Oxydationstemperatur lagert. Die oxydative Behänd- 50 Beseitigung der Backfähigkeit gealtert wird. Im darlung
der Kohle im Wirbelbett wird daher um so viel gestellten Ausführungsbeispiel ist die Wärmeisolierung
abgekürzt, daß die restliche Alterung sich in einem des Zwischenbunkers 9 dadurch bewirkt, daß er mit
wärmeisolierten Zwischenbunker, in dem die Kohle ab- einem Mantel 10 versehen und von Rohren 11 durchgesetzt
wird, vollzieht. Es ist bereits ein Verfahren zogen ist und der Zwischenraum zwischen dem Bunzum
Herstellen von feinkörnigem Schwelkoks aus bak- 55 ker 9 und dem Mantel 10 sowie die Rohre 11 mit dem
kenden Kohlen bekannt, bei welchem zunächst die Roh- das Reaktionsgefäß 3 umgebenden Wasserraum durch
kohle zwecks Verminderung ihres Backvermögens auf die Rohre 12 in Verbindung gesetzt und mit umlaufen-Temperaturen
unterhalb des Erweichungspunktes er- dem Wasser gefüllt sind. Vom Zwischenbunker wird
wärmt, unter Aufrechterhaltung dieser Temperaturen der Kohlenstaub dann durch einet nicht dargestellte,
oxydiert und anschließend abgeschwelt wird, wobei 6° durch einen Pfeil angedeutete Fördereinrichtung der
die Kohle zwischen der Erwärmung auf die Oxydations- Verwendungsstelle zugeführt. Im Wirbelbett wird der
temperatur und der Abschwelung in einen Zwischen- Sauerstoff bis auf etwa 1 °/o Gehalt im Abgas verbunker
übergeführt wird, in dem die Kohle unter mög- braucht. Vom Trägergas mitgerissene Staubteilchen
liebster Aufrediterhaltung der Oxydationstemperatur werden in einem Zyklon 13 abgeschieden und fallen
so lange verbleibt, bis die gewollte Verminderung ihrer 55 wieder in das Wirbelbett zurück. Das Trägergas selbst
Backfähigkeit erreicht ist. Es konnte festgestellt wer- verläßt durch die Leitung 14 als Abgas das Reaktionsden,
daß durch eine Abkürzung der oxydativen Behänd- gefäß 3. Über eine Abzweigleitung 15 und einen Turbolung
der Kohle im Wirbelbett und eine Nachalterung kompressor 16 wird ein Teil der Abgase als Trägergas
von etwa 5 Stunden im wärmeisolierten Zwischen- der Frischstaubleitung 2 und als Trägergas der Leibunker
der Heizwertverlust der Kohle noch weiter er- 70 tung 4 wieder zugeführt, in der es wieder mit Sauer-
Claims (2)
1. Verfahren zur Beseitigung der Backfähigkeit von feinkörnigen Kohlen oder Kohlenstaub durch
oxydative Wärmebehandlung bei erhöhter Temperatur im Wirbelbett und unter Abfuhr der überschüssigen
Wärme, dadurch gekennzeichnet, daß die Oxydationstemperatur im Reaktionsraum von
vorzugsweise 250° C durch einen diesen umgebenden Wassermantel geregelt wird, indem der
Dampfdruck im Wassermantel zwecks entsprechender Anpassung der Wassertemperatur an die
Oxydationstemperatur durch Ablassen von erzeugtem Dampf als Nutzdampf und durch Nachspeisen
von Wasser konstant gehalten und die aus dem Reaktionsraum von dem Trägergas ausgetragene
oxydierte Kohle aus dem Trägergas abgeschieden und einem wärmeisolierten Zwischenbunker zugeführt
wird, in dem sie verweilt, bevor sie der weiteren Verwendung zugeleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die oxydierte Kohle während ihres
Verweilens im Zwischenbunker durch einen den Zwischenbunker umgebenden, mit dem Wassermantel
des Reaktionsraumes in Verbindung stehenden Wassermantel und vorzugsweise den Zwischenbunker
durchdringende Wasserrohre auf der für die Oxydation der Kohle gewünschten Temperatur
gehalten wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 607 806, 658 284;
deutsche Patentanmeldungen ρ 16958 IVc/ 12o (bekanntgemacht am 10. 5. 51), R 2351 IVb/12g (bekanntgemacht
am 21. 2. 52);
französische Patentschrift Nr. 960 783;
Zeitschrift »Glückauf« 86 (1950), Nr. 43/44, S. 988,
r. Sp. Abs. 2.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 309 650/181 11.59
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1069570B true DE1069570B (de) | 1959-11-26 |
Family
ID=594661
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT1069570D Pending DE1069570B (de) | Verfahren zur Beseitigung der Backfähigkeit von feinkörnigen Kohlen oder Kohlenstaub |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1069570B (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3217422A1 (de) * | 1982-05-08 | 1983-11-10 | Fritz Werner Industrie-Ausrüstungen GmbH, 6222 Geisenheim | Verfahren und einrichtung zum aufbereiten zerkleinerter kohle durch vergasen mittels eines mehrkammer-reaktors |
WO2013006035A1 (en) * | 2011-07-06 | 2013-01-10 | Regenergy Resources Sdn Bhd | An apparatus for producing combustible gases from biomass |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE607806C (de) * | 1931-12-25 | 1935-01-09 | Koppers Gmbh Heinrich | Einrichtung zur Beheizung von Trommeln u. dgl. zur thermischen Vorbehandlung bituminoeser Brennstoffe |
DE658284C (de) * | 1932-11-23 | 1938-03-29 | Koppers Gmbh Heinrich | Verfahren zum Herstellen von feinkoernigem Schwelkoks aus backenden Kohlen |
FR960783A (de) * | 1950-04-25 |
-
0
- DE DENDAT1069570D patent/DE1069570B/de active Pending
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR960783A (de) * | 1950-04-25 | |||
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