DE1064090B - Unter dem Mittelgelenk der Wagenkaesten eines Schienengliederzuges angeordnetes drehzapfenloses zweiachsiges Laufwerk - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Die Erfindung betrifft ein unter dem Mittelgelenk der Wagenkästen angeordnetes drehzapfenloses zweiachsiges Laufwerk, von dessen Rahmen jedes Stirnende mit dem ihm zugeordneten Wagenkasten zur bogensenkrechten Einstellung des Laufwerks in der Gleiskrümmung gelenkig verbunden ist.

Es sind Schienengliederzüge mit bogensenkrecht gesteuerten Einzelradsätzen bekannt, die nach Art einer freien Lenkachse angeordnet sind, auf deren Tragfedern sich die einander gegenüberliegenden Enden der benachbarten Wagenkästen stützen. Weiterhin ist es bekannt, unter den Verbindungen der Wagenkästen von Gliederzügen über Drehzapfen angeschlossene Drehgestelle anzuordnen, deren Radsätze bogensenkrecht gesteuert werden. Es stütz sich dabei jeder der beiden Wagenkästen auf einem Drehzapfen des Drehgestelles ab, die beide auf zur Fahrtrichtung quer beweglichen, sich unabhängig voneinander gegen den Drehgestellrahmen stützenden Wiegen oder sonstigen Stellvorrichtungen gelagert sind. Schließlich sind zweiachsige Laufgestelle ohne Drehzapfen für Gliederzüge bekannt, die durch Lenker radial gesteuert werden, die unmittelbar zwischen jeden Wagenkasten und den Laufgestellrahmen geschaltet sind. Es ist auch bereits bekanntgeworden, zweiachsige Laufwerke vorzusehen, bei denen die Achsen zweier Radsätze und nur je ein die Achsbuchsen der Wälzlager auf jeder Wagenseite starr verbindender Längsträger ein diagonal weitgehend verzerrungssteifes Rahmenwerk bilden. Durch diese Anordnung soll der durch die Konizität und den Verschleiß der Radreifen hervorgerufene wellenförmige Lauf bekämpft werden.

Zur Verringerung der Plattformhöhe von Eisenbahnfahrzeugen gehen die Bestrebungen dahin, Räder mit kleinerem Laufkreisdurchmesser als üblich einzusetzen. Die Anordnung von Rädern mit beispielsweise einem Durchmesser von 600 mm ermöglicht einen ganz erheblichen Gewinn an Ladehöhe, der insbesondere für den Huckepackverkehr von ausschlaggebender Bedeutung ist.

Andererseits bringt die Verwendung kleiner Räder eine Reihe von Problemen mit sich, insbesondere besteht in der führungslosen Kreuzungslücke größere Entgleisungsgefahr als bei Rädern normalen Laufkreisdurchmessers.

Würde beispielsweise ein Radsatz mit Rädern eines Laufkreisdurchmessers von 600 mm nach der als bekannt geschilderten Anordnung als freie Lenkachse unter der Verbindungsstelle eines Schienengliederzuges angeordnet werden, wäre die Entgleisungsgefahr sehr groß.

Durch die Erfindung wird bei Gliederzügen die Anordnung von Radsätzen mit Rädern für das Laufwerk, deren Laufkreisdurchmesser gegenüber dem-Unter dem Mittelgelenk der Wagenkästen eines Schienengliederzuges angeordnetes drehzapfenloses zweiachsiges Laufwerk

Anmelder:

Rheinstahl Siegener Eisenbahnbedarf Aktiengesellschaft, Dreis -Tiefenbach (Kr. Siegen)

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Dipl.-Ing. Dr. Karl Raab, Minden (Westf.) Dipl.-Ing. Fritz Brill, Siegen (Westf.), und Konrad Trümper, Weidenau/Sieg, sind als Erfinder genannt worden

jenigen normaler Räder erheblich verkleinert ist, dadurch ermöglicht, daß die stirnseitigen Enden eines waagrecht diagonalsteifen Laufwerkrahmens, der die Radsätze bzw. die festen Achsen spielfrei hält, mit dem zugehörigen Wagenkasten lediglich über das Tragfederwerk verbunden sind, über das sich die Wagenkästen auf den Laufwerkrahmen stützen.

Hierbei ist die übliche gesteuerte Einzelachse durch zwei Radsätze mit Rädern kleinen Laufkreisdurchmessers ersetzt, die dadurch, daß sie diagonalsteif miteinander verbunden sind, sich gegenseitig in der Kreuzungslücke führen. Praktisch wird das eine gerade in der Kreuzungslücke stehende, durch seinen kleinen Laufkreisdurchmesser gefährdete Rad von den drei übrigen Rädern des diagonalsteifen Zwillingsachssystems geführt.

Bei den bisher üblichen Anordnungen war dies nicht der Fall, da entweder die Lager innerhalb der Drehgestelle eine gewisse Bewegungsfreiheit hatten oder aber bei dem einen bekanntgewordenen Fäll, bei dem die Wälzlager auf jeder Längsseite starr durch Längsträger verbunden waren, das Drehgestell nicht im Sinne der Erfindung gesteuert wurde.

Erst durch die erfindungsgemäß erfolgte Gesamtkombination mehrerer Merkmale ist es möglich, ein Laufwerk mit Rädern kleinen Durchmessers zu schaffen, das allen Anforderungen an Sicherheit und Laufeigenschaften genügt.

Die Verbindung der Längsstege des horizontal diagonalsteifen Lauf werkrahmens kann dabei allein durch die Laufradsätze bzw. die festen Radachsen gebildet werden, die mittels Wälzachslagern quer- und längs-

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Claims (2)

spielfrei mit den Stegen verbunden sind, so daß sie eine horizontal diagonalsteife Verbindung ergeben. Bei Verwendung normaler Rollenlager werden diese durch die auftretenden Kräfte hierbei stark belastet werden. Es ist in diesem Falle zweckmäßig, eine Querverbindung der Stege durch eine zusätzliche mittlere Strebe vorzusehen. Erfindungsgemäß kann jedoch diese mittlere Strebe eingespart werden, ohne daß die Wälzlager größere als normale Belastungen aufzunehmen brauchen, wenn die mit den Stegen fest verbundenen Achsen Losräder mit normalen Wälzlagern aufnehmen. Dabei können diese Achsen gerade oder in der Horizontalen oder Vertikalen durchgekröpft sein. Bei der horizontalen Durchkröpfung ergibt sich der Vorteil, daß der durch den Schienenstoß auftretende Schlag nicht bei zwei Rädern gleichzeitig auftritt. Die Enden der Wagenkästen können sich analog der bekannten Abstützung auf einer freien Lenkachse über Blattfedern und Federschaken auf dem Laufwerk abstützen, wobei die Federschaken sowohl in Fahrtrichtung als auch quer dazu gegen die Vertikale geneigt an den Enden der Wagenkästen angelenkt sein können. Es wird dadurch über die Schaken das Laufwerk in der Kurve radial eingesteuert, und durch die Neigung der Schaken gegen die Vertikale tritt ein raumpen del artiger Rückstelleffekt ein. Es ist schließlich noch von Bedeutung, den Radstand so kurz wie möglich auszubilden, um ein Klemmen insbesondere bei Kurven ohne Übergangsbogen und am Wendepunkt der S-Kurve zu vermeiden. Als besonders zweckmäßig hat sich hierfür eine Ausführungsform gezeigt, bei der an Laufwerksrahmen in der Verlängerung der Längsstreben angeordnete IIalbblattfedern mit dem Bundende in den Außenteilen des Achswälzlagergehäuses starr eingespannt sind und mit den freien Enden an Federschaken hängen, die sowohl in Fahrzeuglängsrichtung als auch quer dazu gegen die Vertikale geneigt an den Enden der Wagenkästen angelenkt sind. Die auch in der Horizontalen nachgiebige Anordnung des erfindungsgemäßen Laufwerkes bringt noch den Vorteil mit sich, daß sie gleichzeitig als Horizontalfederung dient und Horizontalstöße aufnimmt, so daß eine besondere Horizontalfederung nicht notwendig ist. Im folgenden wird die Erfindung an Hand von Ausführungsbeispielen näher erläutert, die in den Zeichnungen dargestellt sind. Die Zeichnungen zeigen in Fig. 1 eine Ansicht eines erfindungsgemäß gestalteten Laufwerkes von der Seite, Fig. 2 die Ansicht des gleichen Laufwerkes von vorn, Fig. 3 die Ansicht einer zweiten Ausführungsform von der Seite, Fig. 4 die Draufsicht zu Fig. 3, Fig. 5 die Seitenansicht einer dritten Ausführungsform, Fig. 6 die Draufsicht zu Fig. 5, Fig. 7 ein Laufwerk mit Losrädern auf gekröpften Achsen in Draufsicht, teilweise im Schnitt und Fig. 8 ein entsprechendes Laufwerk mit geraden Achsen und Losrädern in Draufsicht, teilweise im Schnitt. Bei der in Fig. 1 gezeigten Ausführung haben die Laufräder 1 eines Festradsatzes einen Durchmesser von beispielsweise 600 mm. Ihre Achswälzlager 2 sind durch den Steg 3 starr miteinander verbunden. An den Außenseiten 4 der Lagergehäuse 2 sind die zusammengefaßten Enden von Halbfedern 5 starr eingespannt und hängen mit den freien Enden in geneigt angeord- neten Federschaken 6, die in bekannter Weise an den Enden der Wagenkästen 7 des Gliederzuges aufgehängt sind. Die Federschaken 6 sind auch in Fahrzeugquerrichtung gegen die Vertikale geneigt, so daß das als Zwillingsachse bezeichnete Laufwerk 1 bis 4 mit seinen Federn 5 ein räumliches Pendel bildet. Die benachbarten Wagenkästen 7 sind beispielsweise durch einen lotrechten Mittelbolzen 8 gelenkig miteinander verbunden. Um eine möglichst geringe Plattformhöhe zu erzielen, sind oberhalb der Laufräder 1 Ausbauchungen 9 im Fahrzeugboden vorgesehen. In der Ausführungsform, wie sie Fig. 3 und 4 zeigen, sind die Achswälzlager 2 auf jeder Fahrzeuglängsseite durch einen starren Steg 10 miteinander verbunden. Beide Stege 10 wiederum verbindet starr eine Quertraverse 11. Von den längsliegenden Blattfedern 12 stützen sich die in der Federmitte angeordneten Federbunde 13 in der Mitte 14 der Stege 10 ab. Die Enden der Blattfedern 12 sind wiederum an Federschaken 6 angelenkt, die über Federböcke 15 mit den Enden der Wagenkästen 7 verbunden sind. Die Ausführungsform, wie sie in Fig. 5 und 6 gezeigt ist, sieht Blatttragfedern 16 mit einem in Fahrzeuglängsrichtung verlängerten Federbund in der Federmitte vor. An diesem hängen vier Federschaken 17, auf die sich die Wagenkästen 7 über an ihren Enden 18 befestigte Federböcke 15 abstützen. Die freien Enden 19 der Blatttragfedern 16, die zapfenartig ausgebildet sind, stützen sich in Pfannen 20 an den Achslagergehäusen 2 ab und sind durch in den Federn 16 mit Spiel eingebaute Schraubenbolzen gegen Abheben gesichert. In Fig. 7 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel dargestellt, bei dem Losräder 21 auf gekröpften Achsen 22 gelagert und die beiden Achsen 22 fest durch Längsstege 10 miteinander verbunden sind. Es kann hierbei eine der dargestellten und beschriebenen Federanordnungen zur Verbindung des Laufwerkes mit den Enden der Wagenkästen herangezogen werden. Eine ähnliche Anordnung zeigt Fig. 8, die sich nur dadurch von derjenigen der Fig. 7 unterscheidet, daß die Losräder 21 mit den zugehörigen Lagern auf geraden Achsen 23 angeordnet sind. Anspruch 1 schützt ausschließlich die Gesamtkombination seiner sämtlichen Merkmale. Die Ansprüche 2 bis 5 und 7 bis 9 sind echte Unteransprüche, die nur in Verbindung mit Anspruch 1 bzw. dem Anspruch oder den Ansprüchen gelten, auf die sie zurückbezogen sind. Patentansprüche:

1. Unter dem Mittelgelenk der Wagenkästen eines Schienengliederzuges angeordnetes drehzapfenloses, zweiachsiges Laufwerk, von dessen Rahmen jedes Stirnende mit dem ihm zugeordneten Wagenkasten zur bogensenkrechten Einstellung des Laufwerks in der Gleiskrümmung gelenkig verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß bei Benutzung von Rädern (1) für das Laufwerk, deren Laufkreisdurchmesser gegenüber demjenigen normaler Räder erheblich, z. B. auf etwa 600 mm, verkleinert ist, die stirnseitigen Enden eines waagrecht diagonalsteifen Laufwerkrahmens (1 bis 4), der die Radsätze bzw. festen Achsen (22 bzw. 23) spielfrei hält, mit dem zugehörigen Wagenkasten (7) lediglich über das Tragfederwerk (5, 12, 16) verbunden sind, über das sich die Wagenkästen auf den Laufwerkrahmen stützen.

2. Laufwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung der Längsstege (3)